Dickes
Ding: Dickmann trifft zur Sensation!
Kopfballtor in der Nachspielzeit kickt Bezirksligisten
raus
Was für ein Saisonstart! Gleich im ersten Pflichtspiel der
neuen Spielzeit im hamburger Amateurfußball (gleichzeitig mit dem
Oddset-Pokalspiel zwischen der SpVgg Billstedt-Horn und Vorwärts/Wacker
Billstedt angepfiffen) erlebte die Szene ihre erste Überraschung:
Kreisklassenvertreter VfL 93 II konnte dem zwei Klassen
höheren Team von Germania Schnelsen II mit einem unterm Strich verdienten
2:1-Heimsieg die Grenzen aufzeigen und sich dabei selber in die zweite Runde
des Holstenpokals katapultieren.
Dabei schien ein Freudenfest des Außenseiters weit entfernt,
diktierten die Gäste den Spielverlauf im ersten Spieldrittel doch sehr
eindeutig, verpassten es aber, häufiger so gefährlich zu werden, wie nach sechs
Minuten, als VfL-Schlussmann Sven Oeser einen Brunkhorst-Versuch nicht optimal
klären konnte und Ole Wigger im letzten Augenblick ein Abstaubertor Leander
Keplers verhinderte.
Mitten in die Phase, in der die Gastgeber nun langsam ihre
Stabilität gefunden zu haben schienen, nutzte Thore Schultz seinen hier üppigen
Platz zum punktgenauen Zuspiel für Sturmspitze Niklas Krahl, was letztgenannter
unter ähnlichen Raumbedingungen mit dem 0:1 per Heber über den Torsteher
veredelte (33.). Doch wer jetzt dachte, die Partie würde ihren vermuteten
verlauf nehmen, sah sich getäuscht, denn mit der schnelsener
Selbstzufriedenheit kamen auch die ersten Offensivakzente der Ritter-Elf durch
Jeremy Martens abgewehrten Schuss aus spitzem Winkel und Detlef Öhlmanns
Pfosten-Kopfball, im direkten Anschluss (37.). Genauso knapp scheiterte, quasi
mit dem Halbzeitpfiff, auch Michael Kohpmann nach schönem Zusammenspiel mit dem
emsigen Marius Dickmann per Rechtsschuss am aufmerksamen Farooz Khan im
Germania-Kasten. Dennoch wussten die Borgwegler, die wegen Brunnenarbeiten im
Stadion kurzfristig auf die Sportanlage „Neue Welt“ ausweichen mussten: „Wir
sind im Soll!“.
Personell wie optisch änderte sich mit dem Wiederanpfiff
nichts, agierten Nick Baumann und Co weiterhin defensiv diszipliniert und
offensiv mit Mut, was sich kurz darauf zu Recht lohnen sollte, bestrafte Dickmann
das schnelsener Desinteresse an seiner Person folgerichtig mit jener Vorarbeit,
die Marten im Angesicht mit Schlussmann Khan zum viel umjubelten
Ausgleichstreffer nutzte. Jetzt war der Bezirksligist gefragt, „Flagge zu
zeigen“, doch ohne ihr verletzungsbedingt früh ausgeschiedenes Kreativzentrum
namens Tom Lipski wirkten die Gäste auf rotem Rasen spielerisch überfordert
gegen ein konzentriertes Defensivkollektiv auf Seiten des Vorjahreszehnten der
Kreisklasse 7.
Auch interessante Standardsituationen, wie beispielsweise ein
Freistoß in Strafraumnähe nach „Aufräumarbeiten“ durch Sven Oeser am eigenen
Sechzehner, verhalfen der Lesse-Equipe nicht zu mehr Torgefahr.
Mit der aufziehenden Gewitterfront wurde es schließlich immer
dunkler auf der nicht mit adäquatem Flutlicht gesegneten Spielfläche, was den
Germanen in der Nachspielzeit vielleicht die nötige Übersicht nahm, als Kapitän
Christopher Maurer auf der linken Seite einwarf und Marius Dickmann als
dankbarer Kopfballabnehmer am Fünfereck lauerte. Dass die Flugkurve seines
Kopfstoßes nicht gerade physikalisch erklärbar wirkte, interessierte letztlich
weder seine Mannschaftskollegen, noch den 18-Jährigen selbst, denn das Leder
senkte sich zum 2:1-Siegtreffer, rechts oben in den Winkel – in der vierten
Minute der Nachspielzeit!
Der Holstenpokal ist somit um einen Bezirksligisten ärmer,
während die VfL-Reserve jetzt auf ihren Zweitrundengegner wartet…
VfL 93 Hamburg II:
Oeser – Wigger, D. Frey, Öhlmann, C. Frey – Baumann (90.+2 Harraß) – Marten
(72. Yazdani), Strohschein, Kohpmann, Maurer – Dickmann, Trainer: Marco Ritter
Germania Schnelsen
II: Khan – Schmugler, Wilken, Pohl, Hosseini Vahad – Schultz, Lenert
– Brunkhorst, Lipski (20. S. Lesse), Kepler – Krahl, Trainer: Carsten Lesse
Tore: 0:1
Krahl (33. Schultz), 1:1 Marten (49. Dickmann), 2:1 Dickmann (90.+4 Maurer)
Schiedsrichter:
Marc Richter (TSV Wandsetal)
Zuschauer:
30
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