St. Pauli dreht nach der Pause richtig auf
HSV
verzockt sich beim Personal – Kiezkicker drehen das Endspiel!
Im Vorfeld des Finals
der hamburger U13-Meisterschaft von Unkenrufen begleitet, haben es die 2003er
des FC St. Pauli allen Lurchen und vor allem dem Dauerrivalen vom Hamburger SV
mal so richtig gezeigt und sich mit einem verdienten 4:2-Triumph den Titel
geholt.
Nachdem sich die
jungen Kiezkicker unter der Woche noch auf der letzten Rille beim WTSV
Concordia weiterzitterten, präsentierten sie sich an diesem Sonnabendvormittag
äußerst agil, was eine erste Gelegenheit für Igor Matanovic erstmals so richtig
konkret machte, doch HSV-Fänger Mika Lorenz stellte sich dem Rechtsschuss des
sich aufreibenden Stoßstürmers aufmerksam entgegen (7.).
Eine Aufmerksamkeit,
nach der sein Gegenüber wohl noch ein wenig zu suchen schien, wäre Alessio
Sanna bei einem flachen Distanzversuch des auf der anderen Seite überall zu
findenden Henry Koeberer fast die eigene Lässigkeit zum Verhängnis geworden,
aber Ende gut – alles gut, konnte er die Kugel noch vor der Linie unter
Kontrolle bringen (12.).
Den ersten Einschlag
gab es stattdessen in Lorenz´ Gehäuse, nutzte Tim Buhr die gegnerische
Abwehrmauer bei seinem Freistoß aus 14 Metern als Bande, um das Leder im
zweiten Anlauf in die rechte untere Ecke zu donnern – das 1:0 nach 21 Minuten!
Doch allzu lange
sollte die braun-weiße Freude darüber nicht anhalten, leitete ein zu riskantes
Sommer-Rückspiel, unfreiwillig in den Lauf des spekulierenden Henry Koeberer,
den raschen Ausgleich vom Punkt ein, blieb Alessio Sanna gegen den 13-Jährigen
nur die Sense und bewies Kapitän Tom Kankowski einmal mehr, dass der
Neunmeterpunkt zu seinem Freundeskreis zählt.
Und es kam noch
dicker für die nominellen Gastgeber auf neutralem Geläuf, als Henry Koeberer
seine überragende erste Halbzeit mit einer gezielten Flanke gegen Ali Sommer
krönte und der angespielte Mohammad Mohammadi das Leder im zweiten Versuch über
die Linie presste (29.).
Sollten es jetzt doch
die erwarteten HSV-Festspiele werden?
Nein, meldete sich
der FC nach der Pause in Form eines Buhr-Freistoßes (knapp vorbei, 34.)
hochmotiviert zurück gegen ein Henkel-Team, das ohne den herausgenommenen
Miguel Pinar und mit einer müde wirkenden Offensivreihe die Kontrolle über das
Große und Ganze verlor, was nicht nur die große Sternstunde der Herren Jessen
und Güner, sondern auch die Wende im Spiel ermöglichte, besorgte Muhammed Güner
nach kurzem Jessen Anspiel aus 14 Metern den Ausgleich, für den man auch dem
HSV-Loch im Zentrum fast einen Scorerpunkt verleihen möchte (38.).
Während den Rothosen
die offensive Geradlinigkeit nun stetig abging, brannte es im eigenen Strafraum
lichterloh, doch weder Max Düwels knapp verzogener Versuch (39.), noch eine
große Doppelchance für Niklas Jessen (scheiterte an Mika Lorenz) und Radik
Krivoscheev (musste sich dem blockierenden Körper Mohammed Mohseins geschlagen
geben) konnten den ausgeglichenen Spielstand umstoßen, bis der
Brummerskamp-Equipe fünf Minuten vor Ultimo ein starker Umschaltangriff gelang,
bei dem der mittlerweile omnipräsente Niklas Jessen unwiderstehlich von rechts
flankte und Muhammed Güner in luftiger Höhe per Kopf die logische Konsequenz
des Spielverlaufs erbrachte.
Und sogar das große
Zittern blieb ihnen an diesem großen Tag erspart, machte der
wiedereingewechselte Krivoscheev per Konter, an dem freilich wieder ein
gewisser Akteur mit der Nummer 17 beteiligt war, ganz cool alles klar, sodass sich
auch die letzte Unke vorzeitig in ihren Tümpel zurückzog.
Für den FC St. Pauli
ist es indes eine Entschädigung für das denkwürdig verlorene Halbfinale im
Pokalwettbewerb gegen Timon Werda und Co, die sich indes mit dem Pokalsieg
trösten können.
Man darf sich also
auf weitere spannende Duelle in Liga und Pokal freuen. – mit einem FC St. Pauli
als amtierenden hamburger Meister!
FC St. Pauli 1.D: Sanna – Weymar (26. Buskies), Urbschat (48.
Sommer), Buhr, Sommer (31. Düwel) – Krivoscheev (23. Schulz), Jessen, Güner
(59. Jablonski) – Matanovic (41. Krivoscheev), Trainer: Benjamin Olde
Hamburger SV 1.D: Lorenz – Mohsein, Brodersen, Werda, Moor –
Pinar (34. Krahn), Kankowski – Mohammadi (41. Ademi), Koeberer (49. Mohammadi),
Trainer: Philipp Henkel
Tore: 1:0 Buhr (21.), 1:1 Kankowski (25.
Foulstrafstoß, Sanna an Koeberer), 1:2 Mohammadi (29. Koeberer), 2:2 Güner (38.
Jessen), 3:2 Güner (55. Jessen), 4:2 Krivoscheev (58. Jessen)
Schiedsrichter: Jörg Blume (USC Paloma, Note 2: leitete
diese fair geführte Partie gemeinsam mit seinen aufmerksamen Assistenten
souverän, Sanna wäre für sein hartes Einsteigen an Koeberer allerdings zwingend
zu verwarnen gewesen. Verzichtete gänzlich auf Eintragungen zum Spiel ins
dfbnet.)
Zuschauer: 130 (an der Brucknerstraße)
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