…und vorne hilft der liebe Ates
Kantiger Stürmer
lässt schwachhausens Catenaccio aufgehen
Auf dem Weg zur
Titelverteidigung in der C-Bezirksliga musste Werder Bremens U13 im Vorholspiel
beim TuS Schwachhausen einen ersten Dämpfer einstecken, unterlag sie in einem
wahren Flutlicht-Fight trotz Überlegenheit mit 2:3.
Große Freude bei den
Gastgebern, deren Matchplan früh aufging.
Über die rechte Seite
schafften sie es, den schnellen, robusten und torgefährlichen Emre Ates bereits
nach 14 Sekunden (!) in Position für das Blitztor zum 1:0 zu bringen, ehe
Arshia Lotfinezhad auf Einladung von Ates nur wenige Augenblicke danach sogar
die Verdopplung auf dem Fuß hatte.
Schlussmann Jakobo
Bartusch verhinderte in diesem Fall aber Schlimmeres, wobei das Anrennen gegen
ein tief stehendes Abwehrbollwerk von Fünfer- mit vorgelagerter Viererkette
schon Qual genug für jeden war, der im grünen Trikot verzweifelt nach der Lücke
in der schwarzen Wand suchte.
Dazu hatte das
Innenverteidigerduo Gramberg / Bellmann am anderen Ende des Platzes reichlich
mit dem immer wieder lang gesuchten Ates zu tun.
Das wiederholt
gewählte Mittel des Distanzschusses wollte den Werderanern da auch nicht so
recht helfen, wie es unter anderem der viel ballbesitzende Szymon Szarmach bei
seinem über die Latte gelenkten 21-Meter-Versuch erlebte (31.), woraufhin
Saagon Fobissié die anschließende Woschek-Ecke ungewohnt aussichtsreich vorbei
köpfte.
Doch damit nicht
genug in diesen spektakulären Sekunden, scheiterte Kenan Kuhl im direkten
Gegenzug frei vor Bartusch.
Obendrauf drohte dem
verhinderten Torschützen nach seinem zweiten taktischen Foulspiel auch noch
eine fällige Zeitstrafe, um die er aber zu seinem Glück herum kam…
Doch auch gegen
weiterhin elf Schwachhauser begann Werder die zweite Hälfte mit reichlich Dampf
und mehr forciertem Spiel über die Außenpositionen.
Die vermeintliche
Wende durch zwei „italienische Hammer“ Fabio Chiarodias kam jedoch direkt aus
dem Zentrum, zimmerte der Kapitän gleich zwei Gemälde von Fernschüssen zur
längst verdienten 2:1-Führung jeweils rechts oben in den Knick!
Bei aller Dominanz
verpasste es die Werle-Elf in der Folge, das dritte Tor nachzulegen.
Die Chancen dazu wie
Joshua Dudocks Drehschuss (vorbei) waren freilich vorhanden (42.).
Mitte des zweiten
Abschnitts folgte die bittere Quittung dafür, als sich Mikajil Azizovs Eckball
gefährlich nach innen drehte und Emre Ates im Strafraumdickicht wieder mit von
der Partie war – 2:2!
Und es kam noch
dicker für den Profinachwuchs, der kurz darauf im Konter sogar den
2:3-Rückstand schlucken musste.
Dass es natürlich
wieder Ates war, der als steil von Arshia Lotfinezhad geschickter Vollstrecker
auftrat, verstand sich an diesem Abend von selbst.
Ebenso, dass
Rettungsaktionen mit den Händen auf dem Fußballplatz dem Torhüter vorbehalten
sind. Schiedsrichter Emil Hasanov schien das bei einer hohen Hereingabe in den
TuS-Strafraum offensichtlich anders gesehen zu haben, war ihm eine lupenreine
Torwartaktion von Feldspieler Efehan Yagimli nicht regelwidrig genug, um Werder
den Strafstoß zum möglichen Gleichstand zuzuschreiben (57.).
Doch auch die bis zum
Schluss lebhafte bis reklamationslustige Bank der Gastgeber fand in zwei nicht
gegebenen Treffern allen Grund zum Hadern mit dem jungen Mann an der Pfeife.
Wo bei einem
Ates-Kopfball im Fünfmeterraum noch Fragen zum genauen Aufenthaltsort des
Spielgerätes offen blieben (58.), lokalisierten beide Lager die Kugel nach
Azizovs Rechtsschuss, den Bartusch im Eins-gegen-Eins nicht mehr entscheidend
ablenken konnte, hinter der Linie, bevor Bjarne Kämmers klärender Fuß
eigentlich schon zu spät kam.
Die ohnehin bereits
wilde Schlussphase behielt somit ihre extreme Spannung, bis Werders Jagd nach
dem Ausgleich durch den pünktlichen Abpfiff (eine Nachspielzeit wäre aufgrund
einiger Unterbrechungen sicher angebracht gewesen) ein enttäuschendes Ende
fand.
Die Punkte, mit denen
Grün-weiß den perfekten Sechs-Punkte-Start in seinen beiden Vorholspielen perfekt
machen wollte, blieben also auf der Bezirkssportanlage an der
Konrad-Adenauer-Allee.
TuS Schwachhausen 2.C: Scheibe – Sahin, Böhnke, M. Abdoly, Yagimli,
Fernandes Negrin – Mahlmann, Lotfinezhad, Hajj, Koc – Ates, eingewechselt:
Kuhl, Azizov, Tair, Trainergespann:
Siamak Nasseri & Kiyoumars Abdoly
SV Werder Bremen 3.C: Bartusch – Beitler (22. M. Woschek),
Bellmann, Gramberg, O´Donnell (22. Kämmer) – Chiarodia – Lindemann (22. Baase),
O´Brien, Szarmach – Fobissié (36. Dudock), B. Mashollaj, Trainer: Markus Werle
Tore: 1:0 Ates (1. Mahlmann), 1:1 Chiarodia (36.),
1:2 Chiarodia (41.), 2:2 Ates (53. Azizov), 3:2 Ates (55. Lotfinezhad)
Gelbe Karten: Kuhl – keine
Schiedsrichter: Emil Hasanov (Note 5,5: verlor nach
insgesamt ordentlicher erster Hälfte (einzig wäre Kuhl für sein zweites
taktisches Foul auf Zeit des Feldes zu verweisen (35.) und Chiarodia für seinen
unverschämten Ton in einer Reklamation (21.) zu verwarnen gewesen) im zweiten
Abschnitt die Übersicht. Kleinere falsche Abseitsentscheidungen fallen dabei
weniger ins Gewicht als eine fehlende Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen,
ein nicht gepfiffener Strafstoß für Werder (Handballeinlage Yagimli, 57.) und
Ates´ nicht gegebener Treffer (der Ball war offensichtlich hinter der Linie,
62.). Zudem wäre Azizov für seine unsportliche Spielverzögerung gegen Bartusch mit
Gelb zu bedenken gewesen (70.) und / oder eine entsprechende Nachspielzeit (die
es nicht gab) zu verhängen gewesen.)
Zuschauer: 50
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