Stoischer
Meister schließt zweistellig ab
Nächster Kantersieg für Werders U13, doch
der große Jubel bleibt aus
Wie beendet man als souveräner Meister ein
überragendes Halbjahr?
Natürlich mit einem (weiteren) Kantersieg, den Werder
Bremens 2005er im vorgezogenen letzten Match der Saison gegen den Deichnachbarn
Union 60 II einfuhr.
Die Geschichte des Spiels ist an sich schnell erzählt.
Überraschend setzten die Gäste das frühe 0:1, bei dem
Malte Lühmann seine körperliche Überlegenheit über rechts gewinnbringend zu
nutzen wusste (4.).
Irritieren ließ sich Werder davon aber keineswegs,
sodass Joshua Dudock sofort von halbrechts in die etwas zu weit offene kurze
Ecke gleichzog (Zuspiel: Johann Baase).
Allem lautstarken Input ihres Trainers zum Trotz,
geriet Union langsam mehr und mehr in nur schwerlich zu lösende Bedrängnis, die
folgerichtig zum Rückstand führte, als Fabio Chiarodia verlassen von der
Grundlinie einspielen konnte, (der ebenfalls gegnerlose) Sol O´Brien eher
unfreiwillig per Kopf weiterleitete und Dudock schließlich mit rechts den
Deckel auf diese Szene machte.
Endgültig gebrochen war der der Unioner Widerstand schließlich
mit dem 3:1, bei dem wieder Chiarodia auf dem künstlichen Kreidestreifen alle
Zeit der Welt hatte, den nun mit links sofort erfolgreichen O´Brien zu
bedienen.
Wo die überforderten Gäste zuvor noch den einen oder
anderen rettenden Zweikampf ziehen konnten, schaltete und waltete Werder fortan
frei nach Belieben, worunter das Spiel in die Breite zu Weilen ein wenig zu
leiden hatte.
Wenn es aber auch durch das Zentrum so wunderbar
funktioniert, wie zum Beispiel bei Benjamin Mashollajs zwischenzeitlichem 8:1
aus ungeahndeter Abseitsposition (27.), darf die Kappe auch gerne einmal auf
dem Rotstift stecken bleiben.
Mit diesem versuchte Trainer Gültekin Arslan seinen FC
Union in der Pause flammend zu mehr Widerstand im zweiten Abschnitt zu animieren,
was bereits nach 35 Sekunden, die Mashollaj dank seiner starken Ballverarbeitung
für den nächsten Treffer brauchte, aber wieder Makulatur war.
Stattdessen drohte den Blauen gar eine noch höhere Klatsche
als sie der ATSV Sebaldsbrück neulich gegen den Profinachwuchs kassierte
(2:18), nachdem Fabio Chiarodia einen seiner gefürchteten Linksschüsse aus der
zweiten Reihe in bester Flugballmanier zum nunmehr 14:1 in die Maschen
schweißte (46.).
Dass die verbliebenen 24 Minuten aber nur noch Saagon
Fobissiés Strafstoßtor (Grenzwertiger Einsatz des körperlich überlegenen Ege Arslan
gegen Maxim Beitler, 57.) und davor mit Yasin Alts 2:14-Kontertor nach langem
Schlag gegen die hier etwas unaufgeräumte grüne Defensive sogar noch einen
eigenen Treffer zu bieten hatten, war derweil auch einigen Rotationsmaßnahmen
der Führenden und etwas Glück geschuldet, dass Werder jetzt etwas weniger
zwingend vor dem Tor agierte. Bjarne Kämmers guter Linksschuss, von Marie
Reinwalds abwehrenden Arm aus eben nur an die Latte geprallt (66.), sie da zu
erwähnen.
Mit dem 15:2 waren Luis Flitner und Co, die die
Halbserie je nach dem Ausgang des Duells TV Eiche Horn – Vatan Spor auf Rang
sechs oder sieben abschließen werden, aber auch genug vom Meister abgewatscht.
Auf der anderen Seite schaffte seit 2012/2013 mal wieder
eine U13 des SV Werder das Double aus Winter- und Sommerrunde in Bremens zweithöchster
C-Jugendklasse. Eine feuchte Jubelarie nach dem Spiel wäre dies doch sicher wert
gewesen.
Frei nach der Lehre der Stoa, schob das Trainergespann
diesem aber prompt einen Riegel vor – schade eigentlich!
Vielleicht haben sie ihre Ersatzkleidung aber auch
einfach schon sicher in ihrem Gepäck zum Sparta Enschede U13 Tournament am kommenden Wochenende
verstaut…
SV
Werder Bremen 3.C: Bartusch – Beitler, Lindemann,
Gramberg, O´Donnell – Szarmach – Baase, Chiarodia, O´Brien – Dudock, Fobissié, eingewechselt: Mashollaj, Kämmer,
Alpers, Trainer: Markus Werle
Tore:
0:1 Lühmann (4.), 1:1 Dudock (5. Baase), 2:1 Dudock (10. O´Brien), 3:1 O´Brien
(16. Chiarodia), 4:1 Dudock (19. Chiarodia), 5:1 Dudock (20. Chiarodia), 6:1
Chiarodia (23. Fobissié), 7:1 Mashollaj (26. Dudock), 8:1 Mashollaj (27. Baase),
9:1 Mashollaj (33. Baase), 10:1 Dudock (34. Mashollaj), 11:1 Mashollaj (36.
Chiarodia), 12:1 Szarmach (39. Chiarodia), 13:1 Chiarodia (43. Fobissié), 14:2
Alt (54. Flitner), 15:2 Fobissié (57. Strafstoßtor, Arslan an Beitler)
Gelbe
Karten: keine – Flitner
Schiedsrichter:
Giulio Horney (Note 4,5: beim gegebenen Spielverlauf selbstredend ohne
entscheidende Fehler, wählte jedoch einige unglückliche Laufwege und
Standpositionen, die ihn die korrekte Beurteilung, insbesondere von Abseitsfragen
erschwerten. Fiel zudem mit diversen unnötigen Anpfiffen von
Standardsituationen auf. )
Zuschauer:
38
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