„Locke“
verballert den Auswärtssieg
Aufstiegskandidat lässt überraschend Federn
Kleiner Punkt – große Freude! Altona 93 III ist im
Abstiegskampf der Kreisklasse 7 eine kleine Überraschung geglückt, trotzte das
Team von Jürgen Trapp der favorisierten Reserve Eintracht Lokstedts einen
Zähler ab.
Verloren haben allerdings beide – nämlich jede Menge
Nerven.
Denn während die Lokstedter das gegnerische Tor aus
fast allen Lagen unter Beschuss setzten – und dabei lediglich nur einmal
trafen, erzitterte sich der Aufsteiger einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf.
Zunächst aber schien sich der Ausflug in die urig
charmante „OKW-Arena“ ordentlich für die Blauen zu lohnen, als Danny Baatz ein
abgewehrter Juhl-Freistoß vor den einschussbereiten linken Fuß fiel und somit
zur idealen Vorlage für das 0:1 nach einer halben Stunde wurde.
Bis dahin hatte er mit seinen Kollegen mit ihrem
Pressing zwar etwas mehr vom Spiel, ohne aber das letzte Feintuning im Angriffsdrittel.
Mit dem Schwung der Führung lief es da schon ein wenig
geschmeidiger, nur verfehlte Alec Rieck knapp (35.), während sich einem schönen
Doppelpass-Angriff von Danny Baatz und dem abschließenden Florentin Dreisow nur
AFC-Fänger Namik Bakhishov, einst unter dem Namen Natic Aliev bekannt,
erfolgreich in den Weg stellten konnte (40.).
Mirco Trapp (am Ball) behielt vom Punkt die Nerven. |
Dieser war es dann kurz nach dem Wiederbeginn, der im
Strafraumduell mit Bennett Juhl den
Pfiff für sich bekam – Strafstoß! Eine Spielstrafe, die im Gegensatz zur
überzogenen gelben Karte hierfür in Ordnung ging. Und kaum stapfte
Schiedsrichter Lütfü Dagci liebevoll seine elf Schritte auf dem staubigen
Grandgeläuf ab, stand die Partie dank des sicheren Mirco Trapp wieder auf
Remis.
Von nun an wirkte die Spielrichtung wie
einprogrammiert. „Locke“ wollte die erneute Führung, um mit der Spitzenkonkurrenz
der Kreisklasse 7 im Gleichschritt zu bleiben.
Nur wie soll das bloß gelingen, wenn man beste
Möglichkeiten einfach ungenutzt lässt?
Die passende Szene für das lokstedter Torschuss-Elend
lieferte dabei gleich der erste Angriff nach dem Gegentor, als Dreisow gleich
doppelt aus idealer Zentraldistanz erst den Pfosten traf und im zweiten Anlauf
der heranrauschende Bakhishov noch seinen linken Fuß dazwischen bekam.
„Sowas Blindes!“, polterten zwei ältere LFC-Anhänger
auf der Gegenseite mehrfach ob der auch fortan fahrlässigen Chancenverwertung
ihrer Jungs.
Ein Torjäger, der nicht wie der wohl zu überraschte
Henri Gemeinardt aus kurzer Entfernung auf Kriegsfuß mit dem Querbalken steht
(74.), hätte der Scholz-Elf wohl nicht nur letztes Jahr im letztlich verlorenen
Abstiegskampf weitergeholfen, sondern auch heuer das Punktekonto um als nur
einen Punkt erhöht.
Denn auch in der nachher noch etwas hektischen
Schlussphase (insbesondere, nachdem Altonas Johannes Rieder dem zu spät in
einen Zweikampf fliegenden Pierre Lage mit einem weniger freundlichen „Fuck
you!“ bedachte, dafür aber wie Lage nur Gelb sah. Im Gegensatz zu Florentin
Dreisow, der für seine ausführlichen Kommentierungen im Vorfeld der Ahndung
gleich die Ampelkarte kassierte.) konnte sich der Fußballgott nicht erbarmen,
den Blauen einen Torerfolg zu schenken.
So muss der Absteiger um den zweikampfstarken
Abdulrahname Diallo zunächst um fünf Punkte auf den Spitzenreiter aus Stellingen
abreißen lassen, ehe am kommenden Wochenende gegen den „Vize“ namens Germania
Schnelsen II (vier Zähler mehr) ein vielversprechendes Spitzenspiel ansteht.
Tore:
0:1 Baatz (30. Juhl), 1:1 M. Trapp (47. Strafstoßtor, Juhl an Quast)
Gelb-rote
Karte: Dreisow (Eintracht Lokstedt II, 80.)
Schiedsrichter:
Lütfü Dagci (Note 4,5)
Zuschauer:
25
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