Freitag, 11. Oktober 2019

Spielbericht SV West-Eimsbüttel III - TuS Berne V

Lüken zwischen Himmel und Hölle
Bernes Torschütze fliegt – Wespe III nutzt die Überzahl spät

Wirklich etwas zu feiern hatte am Freitagabend an der Vogt-Kölln-Straße nur eine geschlossene Gesellschaft, anlässlich eines 30. Geburtstages, im Vereinsheim.
Die draußen auf dem Feld aktiven Fußballer blieben dagegen nach 90 gespielten Minuten frustriert zurück.
Die einen trauerten einer verspielten 3:0-Führung hinterher, die anderen der großen Chance, zumindest einstweilen an die Tabellenspitze zu springen.
Jener Sprung wäre für die Drittvertretung des SV West-Eimsbüttel allerdings auch nicht verdient gewesen. Kaum etwas Zusammenhängendes, geschweige denn Torgefährliches bekamen die personell durch diverse Abwesenheiten kräftig durchgewürfelten Gastgeber auf die Kette. Zu oft ging die Kugel bereits im Mittelfeld verloren, sodass sich die Gäste über schöne Kontergeschenke freuten.
Vor allem mit der Führung im Rücken, die der nur zufällig nach einem kritischen Strafraumzweikampf an den Ball gekommene Philipp Lükens aus spitzem Winkel erzielte (11.). im Volltempo setzten sie über Florian Brüggemanns linke Seite den Angriff, der für Robin Bannas in der Mitte die perfekte Einschussmöglichkeit bereitete – 0:2!
Und weiter spielte TuS Berne die Geschwindigkeitsvorteile freudig aus, stellte der Offensivmann im Anschluss an einen Steilpass Benjamin Wiederkehrs gar auf den 0:3-Halbzeitstand (30.).
Alles in Butter für das Auswärtsteam, doch eine berechtigte Ampelkarte für Torschütze Lüken, der zweimal taktisch foulspielte, garantierte seinem Team mehr als eine komplette Halbzeit in Unterzahl.
Nur dauerte es bis zur 56. Minute, ehe Wespe daraus Kapital schlug. Etwas zu kurz wehrte Schlussmann Michell Meyer einen Kopfball Dennis Petrecks ab, worüber sich der eingewechselte Jack Albrecht in der Rolle des Abstaubers rasch freute.
Eine intensive zweite Hälfte nahm ihren umkämpften Lauf, der zwar immer stärker werdende Hausherren beinhaltete, für diese aber auch ärgerliches Schusspech, das Petreck im Clinch mit der Latte erlebte. Außer der einen oder anderen Verwarnung auf beiden Seiten lieferte dieser Abschnitt nichts weiter Zählbares, bis es Benjamin Salewski einmal aus der zweiten Reihe versuchte und mit seiner Verkürzung, sechs Minuten vor Ultimo, doch noch an einen Punktgewinn des Spitzenteams glauben ließ. Ironie des Schicksals: kurz zuvor hatte Linus Friedrich auf der anderen Seite eine ähnliche Idee, verfehlte jedoch das mögliche 1:4. Stattdessen kamen seine Farben jetzt kaum noch hinten heraus. Die rasant geführten ersten 45 Zeigerumdrehungen hatten Kraft gekostet. Und das bestraften ausgerechnet die einmalmehr älter aufgestellten West-Eimsbütteler, indem ein langer Hoffmann-Schlag genau vor den Füßen Dennis Petrecks landete und der ehemalige Eidelstedter trocken mit rechts in die untere Ecke abzog. Ausgleich in einem munteren Kick, in dem Patrick Müller und Co gar noch mehr wollten. Trotz fortgesetzter Spielhälftenbelagerung sollte dies schlussendlich aber nicht mehr gelingen. Die Feier auf dem Platz blieb heute also beidseitig aus…

Tore: 0:1 Lüken (11.), 0:2 Bannas (28. Brüggemann), 0:3 Bannas (30. Wiederkehr), 1:3 Albrecht (56. Petreck), 2:3 Salewski (84.), 3:3 Petreck (87. Hoffmann)

Gelbe Karten: Salewski, Jahnke – Bannas, Hendrych, Pogrzeba

Gelb-rote Karte: Lüken (TuS Berne V, 38. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (GW Eimsbüttel)

Zuschauer: 25

Sonntag, 6. Oktober 2019

Spielbericht SC Sternschanze 1. Frauen - Altona 93 1. Frauen

Keyenburg bestraft Schanzes Desinteresse
Mangelnde Zuordnung: Später Punktverlust im Derby gegen Altona 93

Starke Ergebnisse hievten die ersten Frauen des SC Sternschanze in die Landesliga-Spitzengruppe. Doch nun gilt es, einen kleinen Rückschlag hinzunehmen.
Nur ein Zähler hatte nämlich das Heimspiel auf dem Polizeisportplatz im Sternschanzen-Park zu bieten.
Dabei legte die Elf von Florian Schorpp, seit dieser Saison anstelle des zurückgetretenen Heiko Nagel verantwortlich, gefährlich los.
Insbesondere bei Standards lag reichliches Knistern in der Luft, lud Lisa Wiedemanns Eckstoß zu Fenna Busmanns Liaison mit dem Querbalken ein (15.) und war bei Leah Schüllers Freistoß aus 22 Metern mehr möglich, als ein Abstoß für den AFC (18.).
Am dichtesten rückte die fix durchgesprintete Nina Engel an die Führung heran, entschied sich das von ihr angetickte Bällchen dann aber kurzfristig doch lieber dazu, den weißen Streifen linksseits des langen Pfostens zu passieren.
Für die Altonaerinnen machte es derweil Mieke Keyenburg auf Einladung Merve Bingöls spannend. Luzie Wattrodt blockierte zur Ecke und ahnte da wohl noch nicht, dass wenig später eine verpatzte Spieleröffnung zum Freifahrtschein für den eiskalten Gegner werden sollte. Stefanie Meins und Monumentalstürmerin Maria Gough schalteten schnell und verwerteten ins verwaiste Tor – 0:1!
Da rettete auch Schüllers Drehschuss (Außennetz, 45.) nichts, aus Schanzen-Sicht.
Zu deren Aufhellung trug mit Daniela Kerl ausgerechnet eine Gegenspielerin bei, als ein Pressingmoment die Innenverteidigerin zum Selbsttor zwang.
So richtig unter Kontrolle hatte der SCS das Geschehen aber auch daraufhin nicht. Auf dem Spielfeld, dessen Abmessungen der heimischen Adolf-Jäger-Kampfbahn ähnelt, musste wieder Wattrodt ran, um ein Gough-Geschoss, entstanden durch einen grenzwertigen Pressschlag mit der schnell wieder aufgesprungenen Torfrau, zu entschärfen.
Als Etje Schröder ihr Glück auf der anderen Seite per Heber aus der zweiten Reihe unverhofft fand, schien das bessere Ende wieder einmal den Schanzerinnen vorbehalten. Doch in der Schlussphase kam ihnen noch einmal Ungemach entgegen. Nach einer zu kurzen Klärung verfehlte die eingewechselte Jette Block nur knapp (82.), ehe Mieke Keyenburg wieder das Nachsehen gegen die aufmerksame Fängerin hatte.
Völlig alleingelassen, am zweiten Pfosten, gelang der 20-Jährigen dann schließlich doch das ersehnte Ausgleichstor, das bei Stefanie Meiers lang gezogener Flanke von links aber eben vor allem die Handschrift der gegnerischen Passivität trägt.
Ein später Punktverlust, den sich das dennoch weiter ungeschlagene Schanzenteam selbst zuzuschreiben hat. Altona 93 bestätigte dagegen den Aufwärtstrend von zuletzt drei Siegen in Folge hält sich damit im Dunstkreis der Verfolgergruppe.

Tore: 0:1 Gough (43.Meins), 1:1 Kerl (62. Eigentor), 2:1 Schröder (70.), 2:2 Keyenburg (84. Meier)

Gelbe Karten: keine – Bingöl

Schiedsrichter: Klaus Geerz (HEBC)

Zuschauer: 30

Spielbericht SC Sternschanze 2. Frauen - Bramfelder SV 1. Frauen


Rehhagel-Taktik scheitert – SCS geht unter!
14:0! Nächster Kantersieg für Spitzenreiter Bramfelder SV

„An ein Wunder“ hatte Trainerin Sabine Sudheimer im Vorfeld der Partie ihres Teams gegen den Spitzenreiter aus Bramfeld geglaubt und große Hoffnungen in das griechische EM-Siegersystem von 2004 gesteckt.
Nach bereits sechs Minuten war es damit schnell dahin. 0:2 hatte es jetzt schon gestanden, nachdem Lene Petersen in Spielsekunde 62 zu ihrem 16. Saisontor abstaubte und Kapitänin Juliana Mainka passend von Luisa Kern in Szene gesetzt wurde.
Zehn Minuten, in denen die Gäste die Bestätigung ihres Trainers (Andreas Hautz: „Auf zehn Tore kommen bei uns auch immer zehn vergebene Hundertprozentige“) lieferten, schürten bei den Gestreiften ein wenig die Hoffnung auf ein einstelliges Resultat, bevor die Gäste die Schanzenkickerinnen erneut zu griechischen Statuen degradierten.
So versenkte Emma Frings nach einem Stellungsfehler im Zentrum zum 0:3 (16.), woraufhin aus fünf Metern die letzte Konzentration im Abschluss fehlte (21.).
An diesem Tag aber kein Problem, schädelte die Torschützenkönigin der vorigen Landesligasaison (27 Treffer) dafür eine Ecke Luisa Kerns mustergültig ein.
Noch bevor das Sturmduo Frings/Petersen das halbe Dutzend vollendete, frohlockte Schanze zumindest darüber, dass BSV-Torsteherin Nina Möller erstmals eingreifen musste – es galt, einen Rückpass zu verwerten…
Noch mehr Galgenhumor bescherte Kathrin Angelsteins Eigentor, bei dem „der Buschermann“ eine Petersen-Flanke im Stile einer Top-Stürmerin versenkte. – 0:7!
Mit Liska Onckens Distanztor war zumindest die Hälfte dieser sportlichen Einbahnstraße befahren.
Verändern tat sich nach dem Seitenwechsel nur die Spielrichtung, filetierten die Bramfelderinnen vor allem dann den gegnerischen Defensivverbund, wenn es schnell über die Außen ging, wie es bei Emma Frings´ 0:10 geschah (55.).
Ansonsten legte Sturmpartnerin Lene Petersen noch drei weitere Buden nach (49., 57. & 59.), ehe sich im Konter auch Außenspielerin Mareile Kern in die Torschützinnenliste eintragen durfte (69.).
Den vorzeitigen Schlusspunkt bereitete Schwester Luisa noch einmal für die zum fünften Mal einschiebende Frings vor.
Inmitten dieser 14 Gegentreffer gab es für die bedauernswerte Laurence Toily in ihrem ersten Erwachseneneinsatz zwischen den Pfosten trotzdem Grund zur Freude, war ihr starker Reflex gegen einen Versuch Luisa Kerns (77.) nicht der einzige seiner Art, sodass die hochmotivierte 17-Jährige auch mit einigen persönlichen Erfolgserlebnissen nach Hause ging.
Auch ihre Gegenüber durfte sich in der Schlussphase zumindest in einer Szene auszeichnen, als Laura Prill plötzlich halbrechts vor Möller auftauchte, ihrem Versuch aber nicht mehr genug Richtung geben konnte. Der Ehrentreffer entfiel und so steht das ehemalige Landesligameisterteam aus Bramfeld, das diesen Titel einst als zweite Frauen des TSC Wellingsbüttel feierte, doch wegen der steten Oberligateilnahme des ersten Teams aber keine Chance auf sportlichen Aufstieg hatte, mit sieben Siegen und 77:2 Toren an der Spitze der Durchgangsstation Bezirksliga West.
Dreht man das Klassement, findet man dort die Elf des SCS, der immerhin ein 0:18, wie es die Reserve von Altona 93 gegen den BSV erlitt, erspart blieb.

SC Sternschanze 2. Frauen: Toily – Grath, Hübner, Angelstein, S. Lange, Einfeld – Aboutara (74. von Düsterlho), Warnke (65. Holz), Prill, Große – Müller, Trainerin: Sabine Sudheimer 

Bramfelder SV 1. Frauen: Möller – Schlentz (53. Blumauer), Oncken, Kauczor, Okeke – L. Kern, Günther, Mainka, M. Kern – Petersen, Frings, Trainer: Andreas Hautz

Tore: 0:1 Petersen (2. L. Kern), 0:2 Mainka (6. L. Kern), 0:3 Frings (16.), 0:4 Frings (23. L. Kern), 0:5 Petersen (26.), 0:6 Frings (27.), 0:7 Angelstein (35. Eigentor, Petersen), 0:8 Oncken (44. Frings), 0:9 Petersen (49.), 0:10 Frings (55. Petersen), 0:11 Petersen (57.), 0:12 Petersen (59. Frings), 0:13 M. Kern (69. Frings), 0:14 Frings (73. L. Kern)

Schiedsrichter: Ülvi Yavuz (TuS Germania Schnelsen)

Zuschauer: 26