Saseler
Konter-Monster
Brutal effektiver TSV mischt die
U15-Aufstiegsrunde auf
Erster Rückschlag für die SC Victoria-2004er auf dem
Weg zum ersehnten Wiederaufstieg in die Landesliga. Nach Maß mit zwei Siegen
gegen den Rahlstedter SC (5:0) und den Wedeler TSV (4:2) gestartet, entführte
ein gnadenlos effizienter TSV Sasel drei Zähler aus dem Stadion Hoheluft.
Der Grundstein dafür war binnen zwei Minuten innerhalb
des ersten Durchgangs gelegt, als sich die Gäste erst in Höchstgeschwindigkeit
über Mehrbod Ghaffari und Mika Barmscheidt zu Nils Kullmanns klassisch
versenktem 0:1 konterten, ehe das geniale Auge des ehemaligen Norderstedters
Tim Strothteicher und ein ebensolches Zuspiel aus der Tiefe des Raumes für
einen Barmscheidt in bester Einschussposition sorgten. Da ließ sich der steil
geschickte „11er“ auch von Tom Störls strafstoßwürdiger Textilbremse nicht
aufhalten.
Vicky hatte es
dagegen schwierig, trotz gepflegtem Ballbesitz, gezielt in den gegnerischen Strafraum
einzudringen. Erst kurz vor der Pause näherte sich Emir Kilinc zweimal dem Tor
an (Außennetz, 33. & Fußabwehr Maurice Krone, 34.).
Mit neuem Offensivpersonal (Brandon Wüschem,
Maximilian Hehn und später noch Jasper Heydecke) war die Marschroute der
Gastgeber klar definiert. Und tatsächlich machte Kilinc genau dort weiter, wo
er zur Pause aufhörte. Nur blieb auch der TSV-Fänger höchst aufmerksam (38.).
Sein Gegenüber kam dagegen wenig später der
Verzweiflung nahe. Auf links rannte der flinke Mehrbod Ghaffari dem für den
verletzt ausgeschiedenen Störl gekommenen Gerome Gohlke davon und schon stand
es nach der passenden Querlage auf den erneut treffsicheren Kullmann 0:3. – Mit
der dritten Torchance des TSV Sasel!
Fast beruhigend wirkte da der Umstand, dass der
schuldlose Borzym gegen Ghaffari immerhin das 0:4 verhinderte, das auch
Strothteichers Nachschuss (drüber) nicht herbeiführen sollte (51.).
So blieb dem SC Victoria, dem selbst aus kürzester
Distanz (Heydecke per Kopf, 49.) kein erfolgreicher Torabschluss gelingen
wollte, eine latente Ausgleichschance, die sich eine Viertelstunde vor Schluss
wieder erhöhen sollte. Ein langer Freistoß, Gäste-Co-Coach Andreas Gehse hatte
noch versucht, seine Leute vor einem Stellungsfehler zu warnen, servierte
Maximilian Hehn das wichtige 1:3, das noch einmal weiteres Leben ins Spiel
brachte. Mit Marcello Korpatsch´ 2:3-Anschlusstreffer vom Punkt (Mika
Barmscheidt legte Tiziano Höcker ungeschickt im Sechzehner) schienen die druckvollen
Gelb-blauen plötzlich wieder mitten in der Partie, doch mit dem völlig
verpennten Wiederanstoß überrumpelten die Nord-Ost-Hamburger den Kontrahenten
durch messerscharfes Angriffsspiel und Nils Kullmanns nunmehr fünften Aufstiegsrundentreffer
zur erneuten zwei-Tore-Führung.
Die zum Teil schwache Zuteilung bei Standards, in
diesem Fall bei einem Eckstoß Emir Kilinc´, machte die Sache aber wiederum
spannend, als Korpatsch die Kugel vom strauchelnden Höcker erhielt und
zielsicher in die lange Ecke schob.
Geht da vielleicht doch etwas für die Anat-Elf?
Nein, folgte die Antwort auch diesmal direkt auf dem
Fuße. Nahezu ungehindert durfte Clemens Dierksmeier das Spielgerät im Duett der
Eingewechselten diagonal auf Serhat Erdogan schlagen, sodass der Rechtsschuss
ins Ferne untere Eck nur noch reine Formsache war (68.) – Game over für den SC
Victoria, der nicht nur hier seine wichtigen Defensivstützen Caleb Gyema
(gesperrt) und Nelson Wanjiku (angeschlagen) ebenso schmerzlich vermisste wie
das Belegen eines Aufstiegsplatzes. Dieser ist nach der ersten
Punktspielniederlage seit dem bitteren Abstieg aus der Landesliga im Juni 2018 erstmal
futsch. Bei noch acht anstehenden Aufgaben und einer engen Konstellation, an
der auch der TSV Sasel als neuer Fünfter nun gut mitwirken kann, besteht
allerdings kein akuter Grund zur Sorge.
Die Anfälligkeit für Zuspiele aus der Tiefe sollte
jedoch schleunigst behoben werden, soll dieser Ausrutscher der einzige in
diesem Halbjahr bleiben.
SC
Victoria Hamburg 1.C: Borzym – List, Störl,
Moeller, Steinmeier – Otto, Höcker – Korpatsch, L. Pfarr, Klilinc – Pudlatz, eingewechselt: Gohlke, Wüschem, Hehn,
Heydecke, Trainer: Ata Anat
TSV
Sasel 1.C: Krone – Eilers, Akbari, Habedank,
Barmscheidt – Mahncke, Lietz – Hormann, Strothteicher, Ghaffari – Kullmann, eingewechselt: Ewert, Dierksmeier,
Erdogan, Posselt, Trainer: Fynn
Kratzmann
Tore:
0:1 Kullmann (22. Barmscheidt), 0:2 Barmscheidt (24. Strothteicher), 0:3
Kullmann (42. Ghaffari), 1:3 Hehn (55.), 2:3 Korpatsch (62. Strafstoßtor,
Barmscheidt an Höcker), 2:4 Kullmann (64. Barmscheidt), 3:4 Korpatsch (67.
Höcker), 3:5 Erdogan (68. Dierksmeier)
Gelbe
Karten: Kilinc – Barmscheidt
Schiedsrichter:
Samuel Garcia Ramirez (SC Egenbüttel, Note 2,5: punktete mit fleißiger
Laufarbeit und der entschleunigenden Ansage an TSV-Trainer Fynn Kratzmann
(wiederholtes lautstarkes Reklamieren), Störl (Trikotziehen beim 0:1) und Mahncke
(TSV, ebenfalls taktisch, 41.) wären zwingend zu verwarnen gewesen.)
Zuschauer:
43
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