Schanze hat die besseren Wasserballer
Ungefährdeter Achtelfinaleinzug auf
matschigem Untergrund
Für die 2004er des SC Sternschanze lebt der Traum vom
Pokalfinale 2017 weiter, setzte sich Blau-rot auf ungewohntem Hartplatz (bei
den Regenfällen des Abends eher ein „Weichplatz“) souverän bei Altona 93 durch.
Auf eben jenem seifigen Geläuf machten die Gäste
sofort deutlich, dass das im Vorfeld erwartete „Fifty-fifty-Spiel“
(SCS-Co-Trainer Knut Kahlbom) nicht mehr als eine Befürchtung der spielerisch
klar überlegenen Schanzer sein würde.
Nicht umsonst hätte allein Kapitän Emilio Schiano früh
auf Sieg stellen können (4. & 14.), doch AFC-Schlussmann Jokin Pritsch
wusste die Eins-gegen-eins-Situationen ebenso zu vereiteln, wie einen guten
Kopfball von Enes Gökce im Anschluss an eine Schiano-Ecke auf den kurzen
Pfosten (7.).
Eine genau solche Standardsituation sollte schließlich
doch endlich Abhilfe schaffen, als der soeben eingewechselte Carl Sternsdorff
den fünften Eckball in Serie, am ersten Pfosten verlängert, zum hinten
lauernden Anton Stahmer brachte und dieser mühelos zum 0:1 einschob – dachten
alle, denn Schiedsrichter Nematulla Akbari (Komet Blankenese) plädierte
überraschend auf Stürmerfoul von Lucas Winter.
Kurz nach der Pause war es dann aber doch geschafft:
Kaum trauten sich die weitgehend passiven Gastgeber einmal mit mehreren
Akteuren über die vom Regen verwischte Mittellinie, gab es die eiskalte
Konterdusche von Moritz Grimm als Balleroberer, Bruno Dall als Weiterleitender
und Carl Sternsdorff in der Rolle des eiskalt in die lange Ecke einschiebenden
Pistoleros.
Ebenso wie beim wichtigen 0:2, nur sieben Minuten
später, schob der agile Angreifer die Kugel wieder aus günstiger
Strafraumposition mit Übersicht ins Ferne Eck.
Dem AFC fiel dagegen höchst wenig ein. – sogar,
während der Gegner nach eigenwilligen Zeitstrafen für Emilio Schiano („du Lauch“)
und Enes Gökce (kleine Zurechtweisung eines Gegenspielers) für kurze Zeit gar
in doppelter Unterzahl agieren musste.
Am Ende war es mit dem quirligen Arian Nassery der
noch auffälligste Offensivmann der OKW-Kicker, der mit seinem Scheitern von
halbrechts am Fläche aufbauenden Lenno Schmidt die beste Heim-Chance des Spiels
vergab (54.).
Auf der anderen Seite verpasste es das Danckert-Nonett
indes, früher für klare Verhältnisse zu sorgen.
Hätte es doch häufiger den Abschlussmut gehabt, den
der eingewechselte Simon Rückert bei seinem ordentlichen Distanzversuch (der
AFC-Fänger nutzte seine Körperlänge in dieser Szene voll aus) an den Tag legte
(57.).
So war es in der Nachspielzeit wieder ein
Strafraumtor, mit dem auch der letzte Rest-Zweifel am Achtelfinaleinzug
ausgeräumt wurde, hatte der zweikampfstarke Lucas Winter allein im
Strafraumzentrum keine Mühe, den verdienten 0:3-Endstand herzustellen.
Kein Wunder, dass mit Winter ausgerechnet ein
Wasserballer bei diesen Platzbedingungen zur Hochform auflief…
Altona
93 1.D: Pritsch – Feldmann, Kraft, Elver –
Nasseri, Lorenzen, Lauter, Schweiger – Aycicek, eingewechselt: Babayigit, Atac,
Trainer: Papa N´Diaye
SC
Sternschanze 1.D: L. Schmidt – Stahmer, Dall, Grimm,
Safer (13. Haselbach / 52. Rückert) – Birkoben, Winter – Schiano, Gökce (22.
Sternsdorff / 56. Bertzbach), Trainer: Sören Danckert
Tore:
0:1 Sternsdorff (32. Dall), 0:2 Sternsdorff (39.), 0:3 Winter (60+1. Schiano)
Zeitstrafen:
Schiano (48. Verbalvergehen), Gökce (50. Verbalvergehen)
Schiedsrichter:
Nematulla Akbari (FTSV Komet Blankenese, Note 5,5: wirkte in einem einfach zu
leitenden Spiel teilweise lustlos (unterstrichen durch sein Erscheinen erst
fünf Minuten vor Spielbeginn), einige Fehler bei Eckball / Abstoß-Fragen.
Schiano (Beleidung) und Gökce (Bedrohung) wären für ihre Verbalvergehen auf
Dauer des Feldes zu verweisen gewesen sein, anstatt sie ohne vorige Verwarnung
mit einer Zeitstrafe zu belegen. Das vermeintliche 0:1 (23.) wurde regulär
erzielt und passte nicht zu seiner eigentlich liberalen Linie bei der Bewertung
von Zweikämpfen.)
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