„50
PS“ reichen
Elert-Elf
fährt erwarteten Dreier gegen schwache Farmsener ein
St. Paulis C2 hat wie erwartet die Hürde SC Condor problemlos genommen und den
Platz nach 70 Minuten mit einem 5:0-Heimsieg verlassen.
Dabei täuscht das Ergebnis deutlich über den Unterhaltungswert der Partie
hinweg.
Die Nachwuchs-Kiezkicker begannen sofort damit, sich eine optische Überlegenheit
gegen das Kellerkind zu erspielen. Uns so waren keine 180 Sekunden gespielt,
als Edmund Saß per Linksschuss aus 16 Metern erstmals die Qualität des
Aluminiums testete.
Wiederum keine 180 Sekunden später hatte Ante Kutschke mit einem Versuch aus
sechs Metern nach schönem Service von Frank Ronstadt das 1:0 auf dem Fuß, doch
sein zu lasch geratener Abschluss stellte Gäste-Keeper Tarik Demircan vor keine
große Herausforderung.
Und das lustige Chancenvergeben im Dreiminutentakt setzten sich fort, als Saß
wahre Übersicht bewies und den gestarteten Denis Sahin auf der rechten
Außenbahn fand, dieser gut flankte und Bennet Brügge nach einem technischen
Fehler Leon Clausens aus fünf Metern, zentraler Position, freistehend zum
Torschuss kam, die Kugel aber auf unvorstellbare Weise am Kasten vorbei drosch
(9.). Die Führung der Gastgeber war nun mehr als überfällig!
Nach einem Dutzend an Spielminuten war es dann passiert: Ein Ballverlust von Condors
Vincent Werner an der Mittellinie leitete das farmsener Elend ein. Sahn der den
Ball gewann, zu Kutschke, Kutschke nach Rechtsaußen zu Brügge und der mit dem
sicheren Abschluss gegen die Laufrichtung des Torhüters aus 17 Metern. Fußball
kann so einfach sein!
Condors Abwehrriegel war geknackt und St. Pauli wollte mehr: Sahin versuchte es
im gegnerischen Strafraum, Demircan ließ prallen und dass der Befreiungsschlag
von Marcel Shala direkt vor den Füßen Brügges außerhalb des Sechzehners
landete, zeigte die mangelnde Qualität der Gäste, die sich glücklich schätzen
konnten, dass Brügge weit über das Gehäuse zielte.
In der Folge gab es weitere kleinere Gelegenheiten auf der rechten Seiten des Spielfeldes,
doch es blieb zunächst beim 1:0. In der 26. Minute durfte sich Kutschke über ein
gutes Zuspiel von Sahin über rechts und seinen Treffer aus kürzester Distanz
freuen.
Den Schlusspunkt setzte Saß mit einem Linksschuss vom linken Strafraumeck,
welcher die Querlatte oberhalb der Grundlinie passierte.
Somit ging es mit einem Resultat von 2:0 in die Kabinen.
Mit den Gedanken wohl noch dort, pfiff der ansonsten gute Schiedsrichter Luca
Jürgensen Bennet Brügge zurück, nachdem dieser durch einen schönen Ball von
Gregor Adler aus der Tiefe des Raumes bedient wurde – zu Unrecht, denn es lag
keine Abseitsposition des Angreifers vor. Ein Fehler, der aber nichts weiter
zur Sache tun sollte. Schließlich holte der robuste Stürmer das Toreschießen nach
messerscharfem Pass durch Sahin nach, indem er locker aus Rechtsaußenposition,
natürlich nicht abgepfiffen, zum 3:0 einschob (48.).
Direkt danach kam St. Paulis Joker Josef Oshoffa durch seine Einwechslung zu
der Ehre, sich gegen seinen Ex-Club zu präsentieren.
In der 50. Minute wurde es dann einmal richtig schön: St. Pauli wieder einmal
mit Ballbesitz im gegnerischen Sechzehner, Brügge kurz zu Kutschke und der mit
einem herrlichen Heber aus 18 Metern rechts oben ins Dreiangel des SCC-Gehäuses
(50.). Condor wurde zur Mittagszeit richtig abgefrühstückt! Ein Eindruck, der
bei Leibe nicht abwegig war, denn in der 54. Minute rappelte es wieder im
(Condor-) Karton.
Die Gäste hielten sich bei Brügges Lauf an der Grundlinie zum wiederholten Male
bestens an die Straßenverkehrsordnung (mindestens einen Meter
Sicherheitsabstand), was Brügge mit einer exakten Vorarbeit für Sahin „belohnte“.
Selbstredend traf dieser dann aus 14 Metern problemlos zum 5:0.
Die bosher genannten (und genutzten) Torchancen sollten aber nicht verdecken, dass
die Partie das Publikum trotzdem nur selten ins Schwärmen brachte. „Da hat man
200 PS unter der Haube und bringt nur 50. Das kann eigentlich nicht sein!“,
bemängelte ein Spielervater auf Seiten des FC.
Eine Aussage, die man besonders auf die letzte Viertelstunde beziehen kann,
denn dam wieder eingewechselten Saß gelang ein lupenreiner Hattrick – im Vergeigen
von Großchancen.
Als erstes schickte er einen Distanzschuss knapp über das Tor (57.), dann
setzte er einen gefühlvollen Heber aus drei Metern an den Pfosten (65.), was
sich bei einem Versuch aus nun der doppelten Entfernung wiederholen sollte (68.).
Wenige Augenblicke zuvor kamen die Gäste nach einem Zusammenspiel der
eingewechselten Julian Hilbig und Frederik Petersen zu ihrer ersten und einzigen
Torchance, wobei letzterer jedoch seinen Meister in Schlussmann Sebastian Kalk
fand.
Es war also ein verdienter, aber deutlich zu niedriger Sieg für die C2 des FC
St. Pauli, den der Doppeltorschütze Bennet Brügge im Anschluss an das Match realistisch
einzuschätzen wusste: „Wir haben heute mit einer neuen Taktik gespielt, die wir
ganz gut umgesetzt haben. Condor war ein schwacher Gegner, gegen den wir unbedingt
gewinnen mussten. Natürlich müssen wir hier mehr Tore machen, aber und hat halt
oft der letzte Pass gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir schlecht
angefangen, sind dann aber besser reingekommen und haben dann die Tore gemacht.“.
Zum Thema Chancenverwertung und wie man sie verbessert, fiel ihm auch noch ein
Rat ein: Da müssen wir einfach konzentrierter sein!“.
Eine Möglichkeit, dies umzusetzen, stellt das Duell in drei Wochen auf
heimischer Anlage gegen die 1.C von Altona 93 dar, wobei in sieben Tagen
zunächst ein Vergleichsturnier am Brummerskamp mit den U14-Teams von Hannover
96 und dem 1. FC Nürnberg ansteht.
Die Gäste aus dem Nordosten der Stadt reisen dagegen bereits am kommenden
Mittwoch nach Niendorf, um dort den zweiten Saisonsieg zu landen.
FC St. Pauli 2.C: Kalk –
Blay (36. Newiger), Artzt, Cebeci, Opoku-Fofie – Ronstadt, Adler – Saß (49.
Oshoffa), Kutschke, Sahin – Brügge (56. Saß), Trainer: Remigius Elert
SC Condor Hamburg 1.C: Demircan –
Shala, Boateng, Matschulat, Mohr – Werner, WItthaus (36. Petersen), Gyamenah, Clausen
– Heinsen (49. Hilbig), Kubicki, Trainer: Tim Krüger
Tore: 1:0 Brügge (12. Kutschke), 2:0
Kutschke (26. Sahin), 3:0 Brügge (48. Sahin), 4:0 Kutschke (50. Brügge), 5:0
Sahin (54. Brügge)
Schiedsrichter: Luca Jürgensen (Eintracht
Norderstedt, Note 2: hatte die Partie jederzeit bestens im Griff, einzig
Brügges Tor (39.) wegen Abseits zurückzupfeifen war falsch)
Zuschauer: 40
Pl |
Mannschaft |
Sp |
S |
U |
N |
Tore |
Diff |
Pkt |
01 |
SV Nettelnburg/Allermöhe 1.C |
16 |
11 |
3 |
2 |
69:21 |
48 |
36 |
02 |
Eimsbütteler TV 1.C |
14 |
11 |
3 |
0 |
59:15 |
44 |
36 |
03 |
ESV Einigkeit Wilhelmsburg 1.C |
16 |
10 |
4 |
2 |
29:13 |
16 |
34 |
04 |
Niendorfer TSV 1.C |
14 |
10 |
1 |
3 |
30:20 |
10 |
31 |
05 |
FC St. Pauli 2.C |
16 |
9 |
2 |
5 |
37:22 |
15 |
29 |
06 |
Hamburger SV 2.C (LZ) |
15 |
8 |
0 |
7 |
45:25 |
20 |
24 |
07 |
FC Eintracht Norderstedt 2.C |
15 |
7 |
2 |
6 |
26:29 |
- 3 |
23 |
08 |
SV Lieth 1.C |
11 |
5 |
1 |
5 |
17:26 |
- 9 |
16 |
09 |
SV Blau-weiß 96 Schenefeld 1.C |
14 |
4 |
2 |
8 |
29:32 |
- 3 |
14 |
10 |
Altona 93 1.C |
13 |
4 |
2 |
7 |
20:24 |
- 4 |
14 |
11 |
FC Süderelbe 1.C |
10 |
3 |
2 |
5 |
31:38 |
- 7 |
11 |
12 |
SV Wilhelmsburg 1.C |
13 |
2 |
0 |
11 |
11:51 |
- 40 |
6 |
13 |
SC Concordia 2.C |
14 |
1 |
2 |
11 |
14:39 |
- 25 |
5 |
14 |
SC Condor Hamburg 1.C |
15 |
1 |
0 |
14 |
12:74 |
- 62 |
3 |