Sonntag, 17. November 2024

Spielbericht Niendorfer TSV 2.C - SC Cosmos Wedel 2.C

Schlitzohr-Freistoß macht den Anfang
NTSV-C2 profitiert gleich dreimal von Schiri-Kompetenz und ist weiter

Wenn am letzten Wochenende vor der kurzen Winterpause 26 Teams um den Achtelfinaleinzug im U15-Pokal kämpfen (die drei Regionalligisten aus Hamburg sind ja bereits gesetzt), wird auch die C2 des Niendorfer TSV mit von der Partie sein.
Gegen die mäßige Bezirksliga-Elf von Cosmos Wedel II hatte sich der Landesligatabellenführer nämlich schadlos gehalten, ohne aber dabei für große Glanzlichter zu sorgen.
Bei beständigem „Hamburger Schietwetter“ vermochten die 70 Minuten auf dem Feld dem durchgefrorenen Publikum nicht so recht einzuheizen.
Etwas uninspiriert wirkte nämlich der Vortrag des Favoriten, dem außer einem 22 Meter-Distanzversuch durch Niklas Eggert (vom Cosmos-Torsteher zur Ecke pariert, 8.) nicht wirklich viele gescheite Ideen in den Sinn kamen.
So dauerte es bis in die 24. Minute hinein, bis Diego Martins Gomes beim Freistoß am Strafraum schnell schaltete und die sich noch im Mauerbau befindlichen Cosmonauten findig per Flachschuss überrumpelte. Ein legales Tor, denn wie die Gäste-Spieler heute lernten, hat das Defensivteam nun mal kein Naturrecht auf eine Abwehrmauer. Eine Erkenntnis, die dem Torschützen im Testspiel vor der Saison gegen den TSV in einer deckungsgleichen Szene noch fehlte. Fußball ist eben auch Lernsport!
Gut gemacht übrigens auch vom Unparteiischen, der fünf Minuten später wieder spielflussfördernd in Erscheinung trat. Diesmal war es ein erkannter Vorteil nach Foul Cosmos, der einen NTSV-Angriff weiterleben ließ. Zwar scheiterte Justus Beck nach Zuspiel Jan Jankowski in den Rückraum in erster Instanz noch an Mahamed Ahmed, doch der Abstauber saß – 2:0 (29.)!
Komplett war der mittelbare Torbeteiligungshattrick von Schiedsrichter Arthur Schreiber (SC Sternschanze) schließlich mit dem berechtigten Strafstoßpfiff gegen Ben Altendorf und dessen Einsatz zu Lasten von Gegenspieler John Staud. Zwar trat Martins Gomes den fälligen Strafstoß durchaus torwartfreundlich in die Mitte, doch Tor ist eben nun mal Tor…
Bevor die überlegenen Hausherren davon noch einmal die doppelte Dosis beisteuerten, kamen die engagierten aber für dieses Spielniveau zu limitierten Wedeler zumindest einmal nennenswert vor das Tor von Schlussmann Felix Hottes. Ein durchgerutschter Ball war es, der Arman Makijan in Schussposition brachte, doch die Kugel flog drüber gewuchtet ins Tor-Aus (37.).
Ansonsten blieb es der einseitige Kick der ersten 35 Minuten, in dem die Bondenwald-Kicker das Nötigste taten und dabei durch Eggerts Hochschuss auf 4:0 erhöhten (44.), ehe die von der Bank gebrachten Aaron Behncke aus dem Rückraum (56.) und Leo Bauer nach erneutem Vorteil (57.) das mögliche 5:0 jeweils vergeigten.
Als einziger Feldspieler nicht gebracht wurde unterdessen der nach langer Beinbruch-Pause wiedergenesene Mads Dersch, für den ein wenig Pflichtspielzeit beim vorherrschenden Zwischenstand sicher eine gute Idee gewesen wäre…
Stattdessen spülte es im ständigen Regen Ehsan Azizi auf den Platz, was der Joker artig mit seinem Abstaubertor zum 5:0 dankte (61.).
Das halbe Dutzend vervollständigte schließlich Joshua Pospiech, dessen hoch angesetzter Fernschuss aus der Bewegung von links nach innen im Landesligabetrieb wohl als dankbarer Torwart-Ball durchgegangen wäre (70.).
Ganz so einfach wird es ihnen der kommende Pokalgegner sicherlich nicht machen, denn mit Eintracht Lokstedt wartet nun ein Spitzenteam der parallelen Landesliga-Staffel – nur zwei Stunden zuvor mit 3:1 siegreich gegen die zweiten NTSV-2010er, die ebenfalls als Landesligist durch die Spielzeit gehen.

Tore: 1:0 Martins Gomes (24., direkter Freistoß), 2:0 Beck (29. Jankowski), 3:0 Martins Gomes (32., Strafstoßtor, Altendorf an Staud), 4:0 Eggert (44.), 5:0 Azizi (61.), 6:0 Pospiech (70. Hussein)

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 50









Spielbericht Niendorfer TSV IV - SV Lurup II

Kreisliga-Farce am Bondenwald
Platzverweise und Unterbrechungen überschatten NTSV-Heimsieg

Verfasst man einen Bericht über einen sportlichen Wettkampf, so gebietet es – trotz noch so großer Nebengeräusche – der Anstand, zunächst das Sportliche zu behandeln.
Kurz und knapp lautet dieses zusammengefasst: Für die zweite Mannschaft des SV Lurup ist der Zug in Richtung Tabellenspitze der Kreisliga 7 nach einer verdienten 0:3-Auswärtspleite beim Niendorfer TSV IV endgültig abgefahren.
Die Begleitumstände dazu erwiesen sich gleich auf mehreren Ebenen als bitter.
Fußballerisch hatte sich der Tabellendritte mit einer komplett verpennten Anfangsphase selbst ins Abseits manövriert. Als letzter Mann fiel Bedir Cakmakci auf die Nase, sodass Arnaud Nzuaffo freie Bahn zum Tor bekam. Dieses beschützte Atilla Karaduman im ersten Anlauf, doch die Abwehr landete genau beim durchgelaufenen Marvin Rüting – 1:0 NTSV (8.)!
Zwei Minuten später erhielt Levin Mannes alle Zeit der Welt, Lukas Lackner per Flugball am langen Pfosten zu bedienen. Wieder ein toller Laufweg, der folgerichtig mit einem Treffer belohnt wurde (10.).
Der SVL völlig neben den Schuhen. Wie gut, dass man sich während einer Spielunterbrechung, verursacht durch zwei auf dem Spielfeld herumtollende Hunde, ein wenig sammeln konnte (12.)…
Von nun an unternahm das Team in rot sichtbar mehr, kam aus dem Spiel heraus aber nicht wirklich auf Strafraumpräsenz. Anders die konternden Niendorfer, für die es Lackner schlitzohrig gegen den weit vorstehenden A. Karaduman versuchte. Der Goalie rettete gerade noch, um beim fälligen Eckstoß Glück zu haben, dass Rütings energetischer Kopfball hauchdünn drüber flog (28.).
Kurz vor der Halbzeit erhielt dann mehr und mehr der Wahnsinn Einzug am Bondenwald. NTSVer Nzuaffo und Gegenspieler Melih Berber sahen jeweils „Gelb“ für einen Disput (40.), ehe es in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts zur Anwendung des STOPP-Konzeptes durch Schiedsrichter Dennis Daniel (SCVM) kam. Nachdem Semih Erdogan Lackner über den Haufen mähte und der laufengelassene Vorteil ergebnislos blieb, begann die Streiterei, die der Mann an der Pfeife mit dem Gang in die Strafräume (vorerst) beendete. Von dort aus ging es schließlich etwas abrupt für alle zum Pausentee.
Entspannende Wirkung schien dieser jedoch nicht gehabt zu haben. Die Heim-Akteure Lackner und Lagemann sahen vom nun überkorrekten Schiedsrichter beide den gelben Karton, weil die Versorgung von (nicht mehr) blutenden Stellen und die Rückkehr auf das Kunstgrün nicht anweisungsgerecht erfolgten (50.) – der Luruper Berber nach Foul nahe der Seitenlinie die Ampelkarte (69.).
Eine ganze Weile dauerte es daraufhin, bis die Kugel wieder rollte. Zunächst schickte Herr Daniel den reklamierenden Cakmakci ebenfalls mit Gelb-rot von der Koppel. Nur hatte Berbers Kapitänserbe zuvor noch gar keine Verwarnung erhalten…
Der „47er“ verstand die Welt nicht mehr, lachte lieber mit Zuschauern über den sich schließlich korrigierenden Referee, anstatt dessen Entschuldigung zu lauschen. Und schon war der diesmal regeltechnisch einwandfreie Platzverweis ausgesprochen (72.). Cakmakcis Gesprächspartner sahen dies etwas anders und wechselten von der Zuschauertraverse auf den Kunstrasen, von wo sie nur mühsam unter Anwendung des Hausrechts zu entfernen waren. Ein peinliches Schmierentheater, das wohl ein Nachspiel vor dem Sportgericht zur Folge haben wird. Ebenso, wie Arasch Djafaris unpassender Verbalbeitrag nach dem Abpfiff. Für den mittlerweile dritten SVL-Kapitänsbindenträger des Tages setzte es zur Abrundung einer schrägen Kreisliga-Farce glatt Rot.
Über Mannes´ sauber, mit ordentlich Raum, herausgespielten Treffer zum 3:0-Endstand (83.) unterhielt sich hier niemand. Schade eigentlich für die Bondenwald-Kicker, die einer durchwachsenen Saison wieder etwas sportliche Heiterkeit verleihen konnten.
Am Vorhornweg, wo die Personaldecke ohnehin eher spärlich daherkommt, darf man nun gespannt sein, wie es im Derby gegen Vize-Spitzenreiter SV Lohkamp gelingt, die nun hinzu gekommenen Ausfälle durch Sperren zu kompensieren.  

Tore: 1:0 Rüting (8. Nzuaffo), 2:0 Lackner (10. Mannes), 3:0 Mannes (83. Lagemann)

gelb-rote Karten: Berber (SV Lurup, 69., Unsportlichkeit + Foulspiel), Cakmakci (SV Lurup, 72., wiederholte Unsportlichkeit)

rote Karte: Djafari (SV Lurup, nach Spielende, Schiedsrichterbeleidigung)

Schiedsrichter: Dennis Daniel (SC Vier- und Marschlande, Note 6: Keine erkennbare Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen, beendete die erste Halbzeit mitten in der Durchführung des STOPP-Konzepts, ohne dabei zu pfeifen, Cakmakci ohne vorige Verwarnung mit „Gelb-rot“ zu bestrafen, nahm er immerhin zurück, trug jedoch mit seinem überheblichen Gebaren massiv zur aufgeheizten Stimmung bei)

Zuschauer: 30

besondere Vorkommnisse:
- Die Partie wurde wegen zweier spielender Hunde auf dem Spielfeld für zwei Minuten unterbrochen (12.).
- Durchführung des STOPP-Konzeptes nach verbaler Unruhe auf dem Spielfeld (45.+2).
- Spielunterbrechung, da zwei durch den Schiedsrichter der Anlage verwiesene Zuschauer des SV Lurup nicht bereit waren, den Sportplatz zu verlassen (72.).







Samstag, 16. November 2024

Spielbericht Eimsbütteler TV 2.B - Altona 93 1.B

ETV macht es pseudo-spannend
Einseitigen Pokal-Mittag erst in der Nachspielzeit entschieden

Unnötig spannend machten es die 2009er des Eimsbütteler TV voriges Wochenende im 3:2-Auswärtssieg bei Altona 93. Vom Ergebnis her nicht viel höher, aber dafür deutlich überlegener gestalteten die Eimsbütteler eine Woche später das Wiedersehen im Pokal.
Dieses hatte man an der heimischen Hoheluft schnell im Griff. Auch, weil Lasse Rechts herrlicher Diagonalball und Abdul Gouroungous Laufweg auf links exakt zusammenpassten. Letzterer vollendete in die lange Ecke und der Weg in Runde vier schien früh geebnet (2.).
Doch die Altonaer hatten da eine Idee: Es einfach so zu machen, wie neulich in der Liga! Stramm spielte John Peters das Ei die Linie runter, wo Felix Engelberts zielstrebig entlang marschierte, um das Ding kompromisslos oben ins kurze Eck zu zimmern (21.).
Dem Gesamteindruck entsprach dies keineswegs, doch durch zu viel Statik im Spiel machten es sich die Gastgeber auch selber mühsam.
Wäre das Leder doch immer so zackig am Zirkulieren gewesen, wie beim direkt folgenden 2:1, das über rechts entstand, ehe Malik Anouar im Sturmzentrum finalisierte (22.).
Der ETV wieder im Soll, nur das dritte Tor fehlte zur Untermauerung der Überlegenheit. Chancen ergaben sich dafür freilich genug. So erwischte Gouroungou mit rechts den Außenpfosten (54.), während Edwin Harder den absoluten Königsmoment liegen ließ. Hasardeur Ben Buhse, der das Leder als letzter Mann gegen Harder vertändelte, rettete selbst in der Horizontalen für seinen geschlagenen Torhüter zur Ecke, der wiederum die nächste Großchance entsprang. Diesmal köpfte Harder an den Pfosten (71.).
Alle weiteren Szenen zu nennen, in denen das 3:1 mehr als in der Luft lag, würde den Rahmen sprengen…
Die Spannung in diesem außerordentlich besonnen geführten Pokalmatch zog sich somit weiter aus dem Ergebnis – bis Harder nach rechts verlagerte, wo der trikotnummernlose Gouroungou schließlich kurzen Prozess ins lange Eck machte (80.+2).
Der ETV eine Runde weiter, wo Mitte Dezember Landesligist Eintracht Norderstedt wartet.

Tore: 1:0 Gouroungou (2. Recht), 1:1 Engelberts (21. Peters), 2:1 Anouar (22. Okoroji), 3:1 Gouroungou (80.+2, Harder)

gelbe Karten: Anouar – keine

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2,5)

Zuschauer: 45

Beendete jedwede Spannung: Stürmer A. Gouroungou.









Sonntag, 10. November 2024

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1. Senioren - HEBC 1. Senioren

Vom Schock nicht mehr erholt
Vickys Star-Ensemble macht´s am Ende deutlich

Kaum ein Superlativ mag der erfolgsverwöhnten Ü40 des SC Victoria gerecht werden. Meisterschaften, Pokalsiege…und in dieser Spielzeit könnte es sogar die hyperperfekte Saison werden. Nur Siege – kein Gegentor: Ein Szenario, das im sechsten Punktspiel 2024/2025 letztlich ungefährdeten Erhalt erfuhr.
Zu Gast hatte man am Sonntagmorgen die Elf des HEBC, die sich anfangs durchaus als wehrhafter Widersacher gerierte. Vicky zwar mit mehr Spielanteilen, doch die Gäste warfen sich couragiert ins Match, das auch mit etwas lila-weißem Glück über die Anfangsphase hinaus der Torlosigkeit frönte. Schlussmann Sven Klein angelte sich Asantes Flachschuss im Stile eines Magneten (6.), während eine unübersichtliche Strafraumaktion mit Stefan Siedschlags drüber gebolzten Abschluss endete (14.).
Wahrhaft professionell machte es dafür etwas später Ex-Zweitligatorschützenkönig Marius Ebbers, indem er eine Peek-Flanke erst mit dem Rumpf quasi ansog, um dann aus der Bewegung eiskalt zum 1:0 zu versenken (24.). So geht Strafraumstürmer!
HEBC blieb jedoch bei der Sache, traute sich gelegentlich nach vorne, wie bei Metin Ünlüs Versuch, der rechtsoben drüber rauschte (30.).
Effektiver ging es da auf der anderen Seite zu, als sich Vogel auf rechts durchsetzte, Ebbers in den Rückraum legte und Mateusz Peek überlegt und mit Platz links verwandelte (33.).
Ein Schock, von dem sich die Reinmüller-Kicker heuer nicht mehr erholen sollten – im Gegenteil, hatten die Hausherren nach dem Kabinengang leichtes Spiel. Zwei steile (nicht vom Abseitsverdacht befreite) Bälle durch Florian Brinkert und Timur Aslan leiteten Ebbers´ 3:0 ein (41.), woraufhin Jan Schusters 4:0 einem rasch ausgeführten Freistoß im Mittelfeld entsprang (47.). Douglas Yeboah hatte die Kugel im Glauben, der Ball sei bereits im Aus gewesen, in die Hände genommen…
Yeboah im Marsch über links abgeschüttelt, netzte der fleißige Brinkert zum 5:0 (49.), dessen Folge-Hurra Kleins Parade gegen Brinkerts Flatterball verweigerte (51.). Ebenso ärgerte sich Peek: Die Querlatte stand aus 22 Metern im Weg (60.).
Als Nutznießer einer gefälligen Kombination gelang es dem 41-Jährigen schließlich, einen abgefälschten Schuss im Bogen hineinplumpsen zu lassen (66.).
Den 7:0-Schlusspunkt setzte Kollege Vogel, der im Zusammenspiel der Kahlköpfe mit Siedschlag und Aslan noch einmal Ergebnissteigerung betrieb (70.). Vor dem Top-Spiel gegen den Tabellenzweiten Eintracht Lokstedt holte man sich somit weiteres Selbstbewusstsein, während der unterlegene HEBC trotz Brötchen- und Kaffee-Dopings seines Trainers vor dem Spiel am Ende doch ordentlich abgewatscht wurde. Die Kragenweite für den Tabellensiebten sind dann doch eher Gegner, wie der nun Folgende: Das abstiegsbedrohte Team von TuRa Harksheide (9.).

Tore: 1:0 Ebbers (24. Peek), 2:0 Peek (33. Ebbers), 3:0 Ebbers (41. Aslan), 4:0 Schuster (47. Vogel), 5:0 Brinkert (49. Rädlein), 6:0 Peek (66.), 7:0 Vogel (70. Aslan)

gelbe Karten: Rädlein, Ebbers, Weiss-Brandl – keine

Schiedsrichter: Volkan Özkan (SV Groß Borstel)

Zuschauer: 30



Samstag, 9. November 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Walddörfer SV 1.B

„Stück für Stück schwächer“: SCS unterliegt dem WSV
Vorne zu harmlos: Schanzenkicker rangiert es ins U17-Landesliga-Mittelfeld

Herbst-Tristesse statt Spitzen-Stimmung im Schanzenviertel. Rang sieben Lautet die ernüchternde Wahrheit für die B1 des SCS, die sich nach dem 2:5 beim SCVM und der desolaten 0:9-Klatsche im Test beim 2009er-Team des VfL 93 auch dem Wanddörfer SV geschlagen geben musste. „Konsequenten Fußball“ hatte der laut SCS-Mittelfeld-Organisator Arthur Schreiber „verdientermaßen vor uns“ stehende Gast als Faustpfand mit auf den erst 26 Minuten verspätet bespielten Polizeisportplatz gebracht. „Wir haben das in der ersten Hälfte trotzdem gut gemacht, hatten gute Ballbesitzphasen und haben größtenteils das Spieltempo bestimmt“, wartet hinter Schreibers Eigenlob jedoch ein fettes ABER – nämlich jenes, dass man bereits in der durchaus manierlichen ersten Halbzeit „im letzten Drittel ungefährlich“ daher kam. Eine Stunde musste sich der spärliche Anhang gedulden, ehe Kleon Lorenz einmal gefährliche Offensivpräsenz nachwies (59.).
Zu wenig, wenn man auf der anderen Seite allein die WSV-Begegnungen mit dem Aluminium gegenrechnet. So rummste Leo Amtsberg seinen Freistoß ans Quergebälk, während Amadu Mane im Nachsetzen drüber wuchtete (39.) und erwischte erneut Amtsberg mit komischer wie unterschätzter Flugkurve von halblinks den Innenpfosten (48.).
Irgendwann musste es dann ja mal klappen, für die nach dem Seitenwechsel deutlich früher attackierenden Roten. Eingeleitet durch einen Einwurf von rechts, erhielt der immer wieder gesuchte Mane die ideale Einschussmöglichkeit von halblinks – 0:1 (62.)!
Schanze mit dem Rücken zur Wand, zumal die mit nur zwölf Mann mangelhafte Kadertiefe – auch durch Spieler, die den Stadionbesuch der eigenen Mannschaft vorzogen – keine hilfreichen Impulse von der Bank ermöglichte. „Ich denke, dass es vor allem in der zweiten Hälfte einen großen Anteil daran hatte, dass wir einfach alle kaputt waren. Man hat es uns angemerkt, dass wir so Stück für Stück immer schwächer geworden sind, was die Laufleistung angeht und einfach alle nicht mehr konnten“, erläuterte der ab dem zweiten Abschnitt per expliziter Manndeckung besser in Schach gehaltene Schreiber. „Nichtsdestotrotz finde ich, dass wir es für die personelle Lage eigentlich ganz in Ordnung gemacht haben. Mit einem optimalen Kader hätten wir da wahrscheinlich zuhause gewinnen können“ – haben sie aber nicht, war das Thema spätestens nach Herolind Sejdius 20-Meter-Treffer mit nicht ganz unumstrittener Entstehungsgeschichte vorzeitig durch (77.).
Erst in der Nachspielzeit, als Lorenz sich einen tornahen Freistoß schnappte und zentral drüber setzte (80.+4), versprühte Marineblau, das mit Simon Ester aus der Zweitvertretung einen Landesliga-Debütanten aufbieten musste, wieder einen Anflug von Torgefahr.
So verbitten sich sämtliche Träume von höheren Sphären. „Der Kontakt ist natürlich immer noch da. Aber es wäre natürlich besser gewesen, wenn man dieses Spiel gewonnen hätte – dann wäre man punktgleich mit Walddörfer gezogen. So hat man jetzt neun Punkte auf den ersten Platz – das sind halt einfach drei Niederlagen, die wehtun. Vor allem drei Niederlagen gegen drei direkte Konkurrenten“, weiß auch Schreiber um den komplizierten Weg empor.
„Aber wir haben natürlich noch drei direkte Konkurrenten vor uns. Noch ist genug Zeit, um jetzt auch Spiele zu gewinnen, die notwendig sind.“.
Vielleicht hilft es da ja, am kommenden Wochenende mit dem SSV Rantzau einem eher wenig Angst einflößenden Kreisligisten im Pokal zu begegnen. Doch Vorsicht: „Wenn man sich die personelle Lage so anschaut, wird das wieder ein Spiel, das mit Engpässen bestritten werden muss“, warnt der Kapitän. „Man muss gucken, dass man in der Winterzeit den Kader aufgefüllt bekommt.“.

Tore: 0:1 Mane (62.), 0:2 Sejdiu (77.)

gelbe Karten: keine – Addei, Nowak

Schiedsrichter: Lap Chung Dang (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 20

besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen einer Verschiebung im Sportanlagenspielplan mit einer Verspätung von 26 Minuten angestoßen.


Sonntag, 3. November 2024

Spielbericht FC Alsterbrüder IV - FTSV Lorbeer Rothenburgsort IV o.W.

Heimsieg ohne Wert
2:0-Erfolg bringt Alsterbrüder IV keine Punkte

Sportlich völlig schräg und irgendwie auch ein Stück weit bedeutungslos kommt 2024/2025 die zur kommenden Saison aufgelöste Kreisklasse B daher. Keine Absteiger (in der untersten Spielklasse ja logisch), aber eben auch keine Aufsteiger (es darf sicherlich die These aufgestellt werden, dass die Meister der sechs Staffeln auch eine Bereicherung für die Kreisliga darstellten...): Es geht sprichwörtlich um die Goldene Ananas.
Besonders guter Ausdruck dessen ist das vogelwilde Treiben der B5, in der vier Rückzüge durch die nachträgliche Hinzunahme zweier Teams ohne Wertung zumindest numerisch teilkompensiert wurden.
Eine dieser Nachmeldungen ist die Viertvertretung des FTSV Lorbeer. Match Nummer vier führte die Elf, deren Personal im Wesentlichen aus Nepal stammt, am Sonntagabend zum FC Alsterbrüder. Dort hatten die Blauen zunächst so ihre Schwierigkeiten, Ordnung ins eigene Spiel zu kriegen.
Verdient daher das 1:0, welches der einlaufende Fynn Trautvetter auf Flanke Tassilo Schulze von rechts besorgte (16.).
Mit der Zeit erlangten jedoch auch die Gäste so langsam ihre Spielanteile und durch Jwala Limbus Freistoß, auf das Tor-Dach, einen ersten eigenen Akzent. Kurios: Limbu, 16 Jahre alt, ist eigentlich für den SC Sternschanze spielberechtigt und kickt dort in der zweiten Mannschaft des Jahrgangs 2008 in der U17-Kreisliga…
Tonangebend blieben trotz der inoffiziellen Verstärkung des FTSV die Alsterbrüder. So scheiterte Trautvetters Versuch eines Hacken-Tores nur knapp (29.), ehe es ein Zusammenspiel zwischen Dritte Herren-Leihgabe Alessio Nieuwenhuizen und T. Schulze gefährlich machte. Schließlich war es die rechte Pranke von Schlussmann Bibek Opreti, die das Tor verhinderte (37.).
Nicht so direkt vor der Pause, als Nieuwenhuizen ein fabelhaftes Auge für Trautvetter bewies und dieser locker zum 2:0 einschob (45.).
Nicht mehr viel geschah dann nach dem Seitenwechsel. Die Hausherren zu Beginn noch mit einigen guten Möglichkeiten, wie Trautvetters Strafraumchance im Rahmen eines unzureichend geklärten Eckballs (drüber gebolzt, 56.), ehe der Kick dem Ende hin immer weiter abflachte.
Lorbeer fehlten die Mittel – den Eimsbüttelern der Anreiz, noch mehr aus dem Flutlichtspiel zu machen. Gefühlte Punkte sind eben nun mal keine echten Punkte…

Tore: 1:0 Trautvetter (16. T. Schulze), 2:0 Trautvetter (45. Nieuwenhuizen)

Schiedsrichter: Ghazi Sabir Ali Hamawand (Hamburger SV, Note 4,5: wenig gefordert, überraschte jedoch mehrfach mit Abseits-Lotto und unklaren Handzeichen)

Zuschauer: 10

Autoren: Arthur Schreiber & Björn Meyer

Samstag, 2. November 2024

Spielbericht TV Gut Heil Wrist - VfR Horst III

Eine Halbzeit lang Mikro-Krise
Halbes Sieger-Dutzend nach Pausenrückstand für Primus VfR Horst III

Eine Halbzeit lang lag die Überraschung in der Luft; eine Halbzeit lang lief der Tabellenführer in Schleswig-Holsteins Kreisliga A-West-2 im Kreis Westküste Gefahr, ein zweites Mal hintereinander sieglos zu bleiben. Doch dann ließ der Primus seine Muskeln spielen.
Auswärts beim TV Gut Heil Wrist, wo der archaische Charme der 70er-Jahre auf jedem Quadratzentimeter zu fühlen ist, hatten die Gäste rasch mehr vom Spiel, ohne dabei aber so richtig zwingend zu werden.
Der TV, bei dem Zentrumsspieler Max Nötzelmann für einen Toilettengang den einzigen Auswechselspieler zum überrumpelten Einsatz verhalf (26.), beschränkte sich dagegen aufs Verteidigen und fuhr gut damit. Im Zuordnungs-Chaos durch Nötzelmanns Latrinenbesuch wäre der Damm um ein Haar gebrochen, als Michel Gorny eine Meseck-Flanke nicht nur AUFS, sondern auch INS Tor köpfte. So zumindest die vehement kommunizierte Wahrnehmung des Horster Ur-Gesteins (seit Herren-Eintritt 2009 ausschließlich für den VfR aktiv). Schiedsrichter Dennis Gercken (TSV Kollmar) hatte die Kugel bei Sascha Bernhardts Nachfassen allerdings nicht hinter dem leicht schiefen Kreidestreifen gesehen und verwarnte den verhinderten Torschützen auch noch wegen Meckerns (27.).
Grund zum Hadern hatte wenig später auch Kollege Aaron Scholz, dessen aussichtsreicher Kopfball wiederum drei Meter über das Tor, auf den Nachbarsplatz flog (32.). Das Spiel mit der Kugel am Fuß beherrschte der technisch nicht unbegabte „10er“ trotz der grenzwertigen Hügellandschaft an der Quarnstedter Straße deutlich besser…
Deutlich besser wurde in der Folge auch das offensive Erscheinungsbild der zunehmend mutigeren Gastgeber, wenngleich deren Torchancen eher dem Zufall und vor allem dem langen Hafer entsprangen. So rutschte ein weiter Schlag einmal zu Quentin Kramer in schöner Schussposition durch. Diesmal klar VOR der Linie sicherte sich VfR-Torsteher Rene Lemke den Versuch im Nachsetzen (38.).
Nach einem sehenswerten Freistoß, den Luk Armbrust nur knapp über Lemkes Tor segeln ließ (45.), schien das Glück des Spitzenreiters schließlich aufgebraucht. Noch vor dem Pfiff zum wärmenden Kabinengang verschaffte sich Malte Schittig bei einem hohen Ball ins Mittelfeld etwas armlastig den nötigen Platz, um dann aus der zweiten Reihe herrlich per Weitschuss das überraschende 1:0 zu portraitieren (45.+1.). Wieder Proteste des VfR unter dem malerischen Abendrot der Provinz, doch wann haben solche jemals Erfolg gebracht…
Klar sinnvoller war dagegen die sportliche Antwort, die die hochmotivierten Gäste sofort herbeizuführen gedachten. Und siehe da: es geht doch! Der TV, gedanklich noch nicht zurück auf seiner wilden Wiese, schenkte Tobias Meseck nicht den nötigen Gegnerdruck, sodass der passgenaue Abschluss mit Hilfe des Innenpfostens das 1:1 bedeutete (51.).
Etwas zu viel des körpernahen Einsatzes (Grätsche im Strafraum) führte kurz darauf zur vollendeten Wende, die Scholz gewohnt sicher vom Punkt besorgte (54.).
Mit Gornys 1:3 (63.) war Gut Heil vorzeitig quasi erlegt.
Und sogar die Ästhetik fand an diesem Samstagabend Einzug in die Partie, als Meseck fein in Bastian Clasens Laufweg spielte und dieser die Kugel gefühlvoll über den herausstürzenden Bernhardt zum 1:4 ins Netz hob (70.). Der unsanfte Zusammenprall danach war im wahrsten Sinne des Wortes zu verschmerzen.
Erneut von Schittig flach geprüft, durfte sich auf der anderen Seite auch Lemke nochmal auszeichnen (78.), während es vorne weiter wie am Schnürchen lief. Eine dankbare Einladung des stetig abbauenden Gegners nutzte Joker Claas Michelkowski zum 1:5 (81.), woraufhin zwei Minuten vor Ultimo auch Kapitän Dragan Suta jubeln durfte. Mit vollem Einsatz hatte Patrick Schiller das Spielgerät von der linken Seitenlinie gekratzt, um Suta per Querpass zu bedienen. Linksunten schlug es ruck-zuck ein. Da kann man sich vor Freude schon mal das Leiberl vom Rumpf reißen…
Ein halbes Dutzend war es also bei sechs verschiedenen Schützen am Ende doch noch geworden, für die Weiß-schwarzen, die auch ohne den gesperrten Max Sommer (flog beim Remis in Hohenwestedt (1:1) wegen einer Tätlichkeit vom Feld) letztlich ungefährdet ihren neunten Saisonsieg (im zehnten Match) einfuhren.
Kommende Woche geht es nun zum Spitzenspiel gegen den „Vize“, SV Peissen. Ein Sieg dort und der Verfolger wäre auf bereits neun Zähler distanziert. Der Sprung in die achtklassige Kreisliga nimmt erste Konturen an.

Tore: 1:0 Schittig (45.+1), 1:1 Meseck (51. Ketelsen), 1:2 Scholz (54., Foulstrafstoß), 1:3 Gorny (62.), 1:4 Clasen (70. Meseck), 1:5 Michelkowski (81.), 1:6 Suta (88. Schiller)

gelbe Karten: Jakobeit – Gorny, Meseck, Suta

Schiedsrichter: Dennis Gercken (TSV Kollmar)

Zuschauer: 45












Donnerstag, 31. Oktober 2024

Spielbericht VfL 07 Bremen II - SV Hemelingen II

Spitzenreiter trotz Chancenverschwendung
Zwischendurch unnötig wackliger Feiertagserfolg des SV Hemelingen II

Ganz weit oben auf dem Thron der Kreisliga A durfte die Reserve des SV Hemelingen nach ihrem nicht ganz überraschenden 5:1-Auswärtssieg im vorgezogenen Kick der elften Runde beim VfL 07 II zumindest den Rest des Feiertages (Reformationstag) genießen.
Im Kunstrasenkäfig der beschaulichen Bezirkssportanlage Findorff brauchte es zunächst ein wenig Anlauf, um der Favoritenrolle im Spielstand gerecht zu werden. Gleich die erste nennenswerte Offensivszene traf durch Taha-Burhan Ermis ins Schwarze. Dennis Webers langen Diagonalball konnte Marvin Matthiesen zunächst nicht entschärfen, sodass Ermis die durchgerutschte Kugel humorlos vor Schlussmann Joel Mendel versenkte (27.).
Dafür, dass sich der VfL zu Beginn die etwas besseren Möglichkeiten erspielte (u.a. löffelte Matthiesen den Ball nach Doppelpass mit Abdoulaye Drame aussichtsreich drüber, 7.), konnten sich die mintfarbenen Hausherren daher nichts kaufen.
Sehr wohl aber für Mertcan Meküz´ luftig verteidigten 20-Meter-Schuss, der geradewegs linksoben zum Gleichstand einschlug (29.).
Wiederum nur zwei Minuten später lag der SVH jedoch wieder in Front, als ein Steckpass in den Rücken der Abwehr und das sichere Umkurven des Tormanns das 1:2 bedeuteten. Muhammed Tepe heißt der Mann, der es hier auf die Spielnotizkarte des Schiedsrichters schaffte (31.).
Weitaus düsterer Natur war Matthiesens Eintrag, schickte ihn Herr Neumann für eine Grätschte der Marke „Notbremse“ im Strafraum mit dem roten Karton zum Duschen. Da die Aktion definitiv als ballorientiert eingestuft werden konnte, eine etwas unglückliche Farbwahl…
Die Vollendung der Doppelbestrafung blieb den Hausherren immerhin erspart, entschied sich Mendel gegen Himan Abbas früh für die richtige Ecke (43.).
Die VfL-Reserve blieb also in der Verlosung, doch gefährlich wurde sie in der Folge kaum – bis Ivan Shubin vor den Augen seines Privatfanclubs ein echtes Pfund an den Querbalken wuchtete (57.).
Quasi im Gegenzug der große Rückschlag. Rasch konterten sich die Gäste nach vorne, wo der starke Mendel einstweilen per Fuß zur Ecke klärte. Diese aber zirkelte Abbas genau auf den Kopf des aus kürzester Distanz frei einlochenden Aref Alrasho – 1:3!
Auf der anderen Seite wartete aber noch die große Chance, vielleicht doch noch etwas mitzunehmen, nachdem Shubin dynamisch über rechts durchging, sich clever in den Ball stellte und damit einen Strafstoßpfiff herausholte. Shubin jedoch scheiterte am abtauchenden Ali Abou und die Heimniederlage nahm immer konkretere Formen an (69.).
Einzig die wahnwitzige Chancenverwertung des SV Hemelingen hielt die Partie bis in die Schlussphase offen. Allein Kevin Asparuhov vergeigte zweimal binnen einer Spielminute die Entscheidung (80.), die fünf Minuten vor Abpfiff doch erzwungen werden konnte. Der emsige Abbas war es, der einen zunächst abgewehrten Alrasho-Versuch per Abstauber zum 1:4 versenkte (85.) – geht doch!
Als kleine Zugabe gelang dem einstweilen auf Rang eins gekletterten Ost-Bremern sogar noch das fein herausgespielte 1:5, bei dem Asparuhov den zu oft alleingelassenen Goalie umkurvt zurückließ (90.).

Tore: 0:1 Ermis (27. Weber), 1:1 Meküz (29. Schweiger), 1:2 Tepe (29. Abbas), 1:3 Alrasho (58. Abbas), 1:4 Abbas (85. Alrasho), 1:5 Asparuhov (90. Alrasho)

rote Karte: Matthiesen (VfL 07, 43., Foulspiel)

Schiedsrichter: Florian Neumann

Zuschauer: 40


besondere Vorkommnisse:
- Abbas (SVH) scheitert mit Strafstoß an Mendel (43., Matthiesen an Ermis).
- Shubin (VfL 07) scheitert mit Strafstoß an Abou (68., Weber an Shubin).







Mittwoch, 30. Oktober 2024

Spielbericht TuS Appen II - SC Pinneberg

Schneidewind fegt über Appen hinweg
Mit Fünffach-Torschützen: SC Pinneberg zerlegt desolates Schlusslicht

Zum Teil etwas inflationär werfen manche Schreiberlinge mit Begriffen wie “Demütigung”, “einseitig” oder “Klassenunterschied” um sich. In der Bewertung des Mittwochabend-Nachholers der Kreisklasse 1 zwischen TuS Appen II und dem SC Pinneberg fällt es allerdings berechtigterweise schwierig, ohne diese Plattitüden des Sportjournalismus auszukommen.
Mit viel Ballbesitz, aber ohne die zündende Idee, aus diesem auch etwas zu machen, suchte der Favorit in Himmelblau nach dem Highway to Auswärtssieg (dem Dritten innerhalb von vier Partien).
Ereignislos plätscherte das Geschehen somit vor sich hin, bis ein Gurken-Freistoß in der eigenen Hälfte zum perfekten Geschenk für Dustin Benndorfs 0:1 mutierte (24.).
Nicht viel weniger klassisch für einen Tabellenletzten kam direkt im Anschluss Gegentor Nummer zwei daher. Geradlinig Konter der SCP über Ricardo Brusic und Oliver Pasiek, ehe Tormaschine Daniel Schneidewind das Leder irgendwie gegen Schlussmann Maximilian Lange hineinwürgte (25.). Wiederum nur Augenblicke später freute sich erneut Benndorf über das Vollstrecken eines stilisierten Angriffs, dem vor allem Pasieks Flanke von rechts ästhetischem Wert verlieh (29.).
Jeder Schuss ein Treffer und es ging genauso weiter! Nun hielt D. Schneidewind von halblinks drauf, während Lange das Ei zum 0:4 durchrutschte (32.).
Eine fast furchteinflößende Effizienz der Gäste - und das am Tag vor Halloween! Fast beruhigend, dass D. Schneidewinds nächster Versuch abgefälscht im Tor-Aus landete (34.).
Zurück zur Produktivität, versenkte Christian Fintzen seinen Abstauber in einem Eckballgetümmel zum 0:5-Halbzeitstand (38.).
Zehn Minuten schauten sich die Himmelblauen das nun etwas mutigere Treiben der Hausherren an, ehe es mit einer Dreifachchance wieder in die Vollen ging. Der omnipräsente D. Schneidewind scheiterte halblinks am Pfosten, woraufhin Lange zweimal gut mit dem Fuß rettete (55.).
Alles aber wieder Makulatur, nachdem D. Schneidewind auf Zuspiel Benndorf Ballmitnahme und Einschieben sicher über die Bühne brachte (57.).
Abermals D. Schneidewind mit Körpereinsatz in der Parzelle (67.) und der fleißige Pasiek aus 22 Metern (69.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe.
Ein hilflos ausrutschender Appener begünstigte in der Schlussphase Kim Stiebs Jokertor (83.), dem – wer auch sonst – noch einmal D. Schneidewind zum Fünften, die Zweistelligkeit hinterherjagte (Fabian Reineke steckte zunächst schön durch, 86.).
Der letzten Sommer noch Fast-Absteiger eroberte damit das obere Tabellendrittel, während der trostlos unterlegene und einzig durch Clark McKimms dynamischen aber wenig zielgenauen Versuch aus der zweiten Reihe einmal konkret wurde (85.), bleibt dagegen mit drei Pünktchen das sportliche Schlusslicht (vor der zurückgezogenen Elf von TBS Pinneberg II).

Tore: 0:1 Benndorf (24.), 0:2 D. Schneidewind (26.), 0:3 Benndorf (29. Pasiek), 0:4 D. Schneidewind (32.), 0:5 Fintzen (38.), 0:6 D. Schneidewind (57. Benndorf), 0:7 D. Schneidewind (67. Preuße), 0:8 Pasiek (69. D. Schneidewind), 0:9 Stieb (83. Preuße), 0:10 D. Schneidewind (86. Reineke)

Schiedsrichter: Robert Waigant (Kickers Halstenbek)

Zuschauer: 40

Sonntag, 27. Oktober 2024

Spielbericht SC Alstertal/Langenhorn 2. Frauen - SV Altengamme 1. Frauen

Mit Mackens´ Freistoßraketen gen Bezirksliga-Himmel
Standard-Doppelpack: Neuling SV Altengamme hält sich in der Spitzengruppe

Mit reichlich Spaß am Reisen mischt die Elf des SV Altengamme nach dem souveränen Aufstieg im Vorjahr auch die Frauen Bezirksliga kräftig auf. Der Lohn nach fast kompletten sechs Spieltagen: 13 Punkte und Rang zwei.
Besonders wohl scheint man sich dabei auswärts zu fühlen, angelte man sich bei der Oberliga-Reserve von Alstertal/Langenhorn bereits Auswärtssieg Nummer drei.
Schnell hatte man der sündhaft frühen Anstoßzeit (Sonntagmorgen, 9 Uhr) inklusive 32 Kilometern getrotzt und das Heft des Handelns in die Hand genommen. Vornehmlich über frühe Ballgewinne und/oder über links kreierte man sich Offensivsituationen, um die frühe Führung jedoch per Standard zu erzeugen. Wenige Meter vor dem Sechzehner legte sich Patricia Mackens die Kugel bereit, um sie, minimal abgefälscht, zum 0:1 ins Netz zu zirkeln (7.).
Der perfekte Start für die Gäste, die in der Folge mit Zug nach vorn spielten. Was dabei nur fehlte: das zweite Tor. Denn dieses gelang weder Klara Ewert, die frei gegen die auf der Linie abtauchende Charlotte Ohm scheiterte (18.), noch der fleißigen Darleen Seidel, die das Nachsehen gegen eine Fußabwehr der hochgewachsenen Torfrau hatte , ehe wieder Ewert in der zweiten Welle am langen Pfosten drüber ballerte (23.).
Auch bei Seidels nächstem Anlauf gab es nichts zu jubeln: Der von Ohm noch berührte Versuch vom linken Strafraum-Eck segelte zum Eckstoß ins Tor-Aus (42.).
Kein anderes Bild auch nach dem Seitenwechsel. Die Blauen drückten unentwegt auf das 0:2, doch etwas aus dem Nichts rächte sich die mangelnde Effizienz, indem SCALA durch einen tiefen Ball und die vor dem Tor flach einschiebende Greta Christ plötzlich auf Remis stellte (58.). Die Schäfchen nicht aus dem einsetzenden Regen gebracht, musste sich der SVA nun an der Rückholaktion der Führung verdingen, um dabei weiter von der mangelhaften Chancenverwertung gegeißelt zu werden. So haderte die Gossmann-Elf unter anderem mit einem Neuwerk-Pfund ans Quergestänge (69.).
Gut aber, dass es da Kollegin Mackens mit ihrer Spezialfähigkeit gab. Zentraler Freistoß, 17 Meter – Rumms! Mit ordentlich Pfeffer schlug der ruhende Ball linksoben ein, sodass auch die extra auf der Torlinie postierte Verteidigerin nur staunend dreinschauen konnte (78.).
Mit Geschick und Ballbesitz gelang es den Damen aus dem äußersten Südosten Hamburgs, SCALA aus der eigenen Gefahrenzone fernzuhalten und den Dreier an den Gammer Weg zu entführen – dorthin, wo am kommenden Wochenende das bislang ausschließlich siegreiche Team des ASV Bergedorf 85 (vier Partien, zwölf Punkte) zum Lokalduell empfangen wird.

Tore: 0:1 Mackens (7., direkter Freistoß), 1:1 Christ (58. Hengst), 1:2 Mackens (78., direkter Freistoß)

gelbe Karten: Hengst – keine

Schiedsrichter: Marco Kopp (SC Sternschanze)

Zuschauer:30