Montag, 3. Oktober 2022

Spielbericht SCS Sternschanze 1.C - Harburger TB 1.C

Home, bitter home
Nächste Schlappe auf eigenem Grund: SCS-C1 kommt nicht von der Stelle

Wäre es für die 2008er des SC Sternschanze nicht eine Idee, sämtliche Punktspiele nur noch auswärts auszutragen? „Bis auf das ganze Hin- und Hergefahre wäre ich sofort dabei!“, zeigte sich Arthur Schreiber aus der Mittelfeldzentrale durchaus angetan von einer heimspiellosen Restsaison. Saisonübergreifend sieben Niederlagen in Serie zieren nach einem weiteren von „vielen nicht guten Spielen“ die erbärmliche Heimbilanz des Schanzenclubs, der im auf den Tag der Deutschen Einheit verlegten Duell (fünf SCS-Akteure, darunter auch Schreiber, weilten am Wochenende auf den Schiedsrichter*innenlehrgang des BSA Alster) gegen den Harburger TB zunächst „gut im Spiel drinnen“ war.
Temporeich ging es anfangs fröhlich hin und her, ehe der junge Finn Weyel vom FC Alsterbrüder in seinem ersten Vollfeldspiel auf Foulstrafstoß für die Heim-Elf erkannte und Elias Zarbal linksunten versenkte (16.).
Zu diesem Zeitpunkt eine verdiente Führung des griffig agierenden Oberligaabsteigers, den jedoch ein Moment des Kollektivschlafes aus der Bahn warf. „Der Ball kommt irgendwie lang vom Torwart durchgeschlagen und keiner passt so wirklich auf: Die Innenverteidiger sind nicht da, Enno kommt nicht raus – ein Missverständnis!“, skizzierte Schreiber jenen Ausgleichstreffer, mit dem Denal Agic die Kräfteverhältnisse schlagartig veränderte (20.). „Das 1:1 bringt uns einfach komplett aus dem Konzept. Wir wissen gar nicht, was da gerade passiert ist.“.
Die Harburger dagegen hatten jetzt nicht nur verbal und zweikampfmäßig, sondern auch spielerisch Feuer gefangen. Unter andächtiger Beobachtung des Gegners wirkte sich dies flugs auf den Torzähler aus, als wiederum Agic, diesmal von der Grundlinie angespielt, im Strafraum das 1:2 markierte (30.).
Erst jetzt entfachte der SCS wieder sein zügiges Offensivspiel, das Felix Lenzen eine schöne Schussposition bescherte (starke Fußabwehr Behram Arslan, 32.), woraufhin es Kollege Mohammadullah Azimi gleich besser machte, erhöhte der Neuzugang sein Torekonto im erst zweiten Einsatz auf nunmehr drei Treffer (33.).
Apropos drei Treffer: Die erneute Führung sicherte sich das Team von der Jahnhöhe keine zehn Minuten nach der Pause vom Strafstoßpunkt, wo Eldar Osmanovic seinen selbst gegen die ungeschickt zu Werke gehende Ella Bentz herausgeholten Strafstoß komplikationslos einnetzte (43.).
Was würde der Schanzentruppe noch einfallen? Nicht viel. Theo Spöhrer zielte zu mittig auf den hoch präsenten Arslan (45.) – Schreiber testete die Höhe des Ballfangzauns (52.). „Es war schwierig, da hinten durchzukommen, weil der HTB tief stand und zwei gute Brecher in der Innenverteidigung hatte“, begründete Schreiber den oft holprigen Spielaufbau.
Konkreter kam da der HTB zum Zuge, indem man sich flüssig durchs Zentrum kombinierte und Agic aussichtsreich drüber setzte (50.). Ebenso im Rahmen eines Entlastungsangriffs, den wieder ein langer Arslan-Schlag für Agic einleitete – das schien hier doch 2:4 schon beschlossene Sache (66.)!
Stattdessen blieben die Schanzer noch am Leben, sodass Azimi in einem mittlerweile raubeinig geführten Match gleich zweimal den späten Gleichstand auf den Fuß serviert bekam. Erst fehlte ein Stück zum Ausgleichsglück (69.), dann packte Arslan (Schreiber: „Der Torwart war wirklich gut!“) fachgerecht zu (70.).
Ausgerechnet ein eigener Einwurf leitete schließlich die Entscheidung zu Gunsten der Zebras ein. Kleon Lorenz´ Einwurf hatte Schreiber nicht verarbeiten können, was Agic und Osmanovic Tür und Tor zum 2:4-Kontertor öffnete.
Wieder stand Marineblau zu Hause ohne Zählbares dar. Laut Schreiber auch, weil seine Farben „zu brav“ gegen die nicht zimperlichen Zebras agierte: „Die haben nur mit dem jungen Schiri diskutiert, waren immer provokant, die ganze Zeit am Rempeln“, charakterisierte der Blondschopf den Gegner. „Ich hätte da schon eine oder zwei gelbe Karten mehr verteilt fürs Meckern!“.
Erst in knapp vier Wochen bietet sich wegen der anstehenden Herbstferien die Aussicht auf ein wohltuendes Auswärtsspiel (in Berne). Zeit, die man unter anderem für eine Teamfahrt nach Glückstadt nutzen wird. „Vielleicht wachsen wir da nochmal ein bisschen besser zusammen als Team und machen noch ein bisschen Taktik.“.

Tore: 1:0 Zarbal (16. Foulstrafstoß), 1:1 Agic (20. Arslan), 1:2 Agic (30.), 2:2 Azimi (33. Spöhrer), 2:3 Osmanovic (43. Strafstoßtor, Bentz an Osmanovic), 2:4 Osmanovic (70.+1 Agic)

gelbe Karten: keine – Agic, Bogatekin

Schiedsrichter: Finn Weyel (FC Alsterbrüder, Note 3)

Zuschauer: 65


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