Samstag, 20. Juli 2019

Spielbericht VfL Hammonia III - FC St. Pauli VI

Dem Frust folgt St. Paulis Donnerwetter
4:6! Sechste dreht verlorengeglaubtes Match und ist eine Runde weiter

Das ist Pokal! Im Duell der KK-6-Teams ließen es die Dritte des VfL Hammonia und St. Pauli VI so richtig krachen, lieferten sie sich ein spektakuläres Match, das am Ende Kiezkicker spät gewannen.
Dabei hatte der VfL lange sehr viel richtig gemacht und die Führung auf seiner Seite.
Erstmals, nachdem ein verlängerter Freistoß von der rechten Seite bei Maximiliano Regner landete und der feurige Kapitän akrobatisch vollendete (30.).
Zuvor waren beide Schlussmänner in einer nur langsam in Fahrt kommenden Anfangsphase jeweils einmal geprüft worden.
Mit Regners Tor veränderte sich dies aber, erhöhten die Gäste ihre Schlagzahl, um per Urban-Freistoß (Piotr Wriedt lenkte über den Querbalken) zur Ausgleichschance zu kommen (32.). Dank eines spritzigen Solos von Florian Pfister über links wurde es dann konkret, wehrte Wriedt zwar ab, doch das lange Bein eines Herrn Fein glich rasch wieder aus (33.).
Trotz 4:2-Führung ausgeschieden: Spielertrainer Leon Dobbratz.
„Das wird ein offenes Spiel, hier! Es geht hin und her!“, orakelte der geschlagene Fänger lautstark über den Platz und sollte damit Recht behalten.
Denn kurz vor der Pause bestand für ihn wieder Grund zum Jubeln, köpfte Spielertrainer Leon Dobbratz einen erneuten Freistoß durch Ngo zum 2:1 ein (44.), ehe Wriedt das 3:1 mit einem hohen Abschlag selbst einleitete. Schlussendlich finalisierte Quang Ngo mit sensationeller Technik zum 3:1.
Doch die Weißen kamen wieder, verkürzten in Person des am zweiten Pfosten zuschlagenden Malte Bender, für den ein Intveen-Einwurf vorbereitete (57.).
Mit Wriedts Parade gegen einen Schrenner-Versuch (62.) und dem 4:2 durch den lang (ins Abseits) geschickten Kaan Korkmaz hatte Hammonia darauf seinerseits blendend reagiert und 20 Minuten vor Schluss alle Zügel in der Hand.
Frust bei St. Pauli, der sich in „Heini“ Intveens Frustfoul (gelbe Karte) anschaulich entlud (77.).
Keinen Pfifferling setzte der neutrale Beobachter mehr auf ihn und seine Kollegen.
Unter einer dichter aufziehenden Gewitterfront verlieh Erik Schrenners exquisites Distanzkönnen seinen Farben allerdings noch einmal die zweite Luft, während die Hammonen dem Schlusspfiff entgegensahen.
Die Feldstraßen-Elf ließ jetzt ein sportliches Donnerwetter vom Stapel und belohnte sich dafür, indem sich Pfister von halblinks auf seine Weise für eine zu kurz geklärte Ecke bedankte – 4:4 an der Sternschanze!
Und es kam noch dicker für die einbrechenden Gastgeber, die Jan Urban mit links aus dem Wettbewerb schoss. Vom Punkt (Philipp Henrich fällte den eingewechselten Habibullah Sediqi in der Box) gönnte sich Paul Bandelin mit dem nunmehr vierten St. Pauli-Tor binnen 12 Minuten sogar noch einen Nachschlag zum Endstand von 4:6.
Gemeinsam mit den geknickten Roten, die sich lange in der zweiten Runde wähnten, weinte der Himmel samt gewittrigem Donnerwetter...

Tore: 1:0 Regner (30. Ngo), 1:1 Fein (33. Pfister), 2:1 Dobbratz (44. Ngo), 3:1 Ngo (53. Singh), 3:2 Bender (57. Intveen), 4:2 Korkmaz (70.), 4:3 Schrenner (78.), 4:4 Pfister (81.), 4:5 Urban (86. Intveen), 4:6 Bandelin (90. Strafstoßtor, Heinrich an Sediqi)

Schiedsrichter: Martin Koschel (GW Eimsbüttel)

Zuschauer: 42

Spielbericht SC Sternschanze VI - Niendorfer TSV VI

Titelverteidiger macht es spannend
Shamo Hajis später Doppelpack entscheidet gegen müden NTSV

Ein paar Gemeinsamkeiten haben sie durchaus, die Kontrahenten im Erstrundenduell SC Sternschanze VI gegen Niendorfer TSV VI: Beide Teams wagten einst als A-Jugenden den Schritt als neue Herrenmannschaft und beide blieben der Kreisklasse A nach ihren vorigen Aufstiegen aus der B-Klasse erhalten.
Heute, im erstmaligen Aufeinandertreffen, trennten sie am Ende drei Tore – der Vorjahressieger aus dem Schanzenviertel durfte wieder jubeln!
Eine Folge der höheren spielerischen Qualität, doch der Weg dorthin führte über die altbekannte Hürde der schwachen Chancenverwertung. Selbst Königstransfer Alexander Hartmann (18) passte sich schnell an seine neuen Kollegen an, hebelte die Kugel nach schönem Doppelpass mit Mahli Shamo Haji in Rücklage über das Ziel (5.). Oder wurde ihm dies in einigen Jahren Jugendausbildung beim FC St. Pauli beigebracht?
Sein Vorbereiter machte es dagegen noch in der Anfangsphase besser, als ihm Johannes Brockmöller einen langen Cisse-Freistoß unfreiwillig servierte und der fleißige Stürmer das 1:0 für seinen Kollegen nachholte (11.).
Alles im Lack für Blau-rot, wäre da nicht das fehlende zweite Tor gewesen, wofür es pünktlich zur Trinkpause die Bestrafung setzte. Einmal im Zentrum nicht aufgepasst, ergriff Jannis Gerdau die Gunst der Stunde und schon stand der Tacho wieder auf Gleichstand.
Durchatmen hieß es in Niendorfs bester Spielphase bei Max Jürgensens Lattenfreistoß (35.).
Besorgte die späte Entscheidung: Mahli Shamo Haji.
…bis der Kapitän quasi mit dem Halbzeitpfiff aus dem Spiel heraus eiskalt zuschlug – 1:2!
Zeit, die seinen mal im Alleingang wieder auf Kurs zu bringen, schien sich Laurin Windeknecht da nach der Pause gedacht zu haben. Mit idealer Packing-Rate trug der Defensivmann das Spielgerät einmal die Vertikale hinauf, um es cool vor Lionel Kleu in die lange Ecke zu schieben.
Unentschieden kam der Spielstand daher, mit zunehmender Dauer, ging den Niendorfern, im Gegensatz zu den Gastgebern, so langsam der Saft aus. Gut für sie, dass der bereits verwarnte Henri Jürgens nicht die berechtigte Ampel im Umfegen von Alexander Hartmann sah (62.). Übertrieben wirkte dagegen der Karton, wenig später, für den eingewechselten Manuel Meyer (durchaus noch regelkonform den Ball gespielt), der damit Paul Rellers flachen Gewaltroller von der linken Seite unfreiwillig vorbereitete. Wenn die Kollegen aus dem Spiel heraus nicht wollten, musste es der Kapitän halt kurios machen!
Oder wahlweise auch per Distanzschuss, den Lionel Kleu allerdings von seinem Gehäuse wegzuhalten wusste (86.).
Mit letzter Kraft meldete sich Weiß aber noch einmal zu Wort und verpasste dabei die Riesenchance zur möglichen Verlängerung, als Brockmöller halbrechts im Strafraum unbedrängt drüber lupfte (89.). Bitter, bitter, denn im direkten Gegenzug machte der final von Marlo Bergerhoff bediente Shamo Haji alles klar.
Auch wenn es Jürgensen mit Punkt Nummer zwei in der persönlichen Crossbar Challenge fast noch einmal spannend gemacht hätte (90.+1).
Letzte Restzweifel beseitigte schließlich der damit dreifach erfolgreiche Mahli Shamo Haji, indem er, zentral vor dem Tor, klassisch links unten einnetzte (90.+2).
Genau diese Coolness im Abschluss hätte den Zweitrundeneinzug von Schanze Sechs wohl schon früher im Match eingetütet…

Tore: 1:0 Shamo Haji (11. Cisse), 1:1 Gerdau (21.), 1:2 Jürgensen (45.), 2:2 Windeknecht (49.), 3:2 Reller (74. direkter Freistoß), 4:2 Shamo Haji (89. Bergerhoff), 5:2 Shamo Haji (90.+1)

Gelbe Karten: Reller, Bergerhoff, Emig – Jürgensen, Brockmöller, Gorszka, Jürgens, Meyer

Schiedsrichter: Jürgen Gand (Hummelsbütteler SV, Note 3)

Zuschauer: 45

Freitag, 19. Juli 2019

Spielbericht SC Union 03 - FC Alsterbrüder

Alsterbrüder schießen sich für Falke warm
Bezirksligist fertigt überfordertes Union 03 7:0 ab

Das Los meinte es gut mit dem FC Alsterbrüder. Nicht nur, dass der umweltbewusste Bezirksligist locker per Fahrrad zum Auswärtsspiel nach Altona-Nord radeln konnte, stellte sich auch Gegner Union 03 als keine Hürde am Freitagabend heraus.
Ohne große Umwege suchten die Gäste dabei fix den direkten Weg nach vorne, der besonders über mutige Diagonalschläge gewählt wurde. Die ersten beiden Momente entschärfte der kurzfristig ins Tor gerückte Pepe Cortes noch gegen Patrick May (4. & 6.), ehe der fleißige Philipp Strüder im Eckballgemenge nicht die nötige Gegenwehr erfuhr, um goldrichtig für das frühe 0:1 zu stehen.
Mit etwas weniger Rücklage beim Torschuss wäre Carl Janta von halbrechts vermutlich jene Verdopplung gelungen (18.), die der listige May wenig später clever nachholte. Cortes spielte den Ball mit dem Fuß einem Mitspieler zur Ausführung eines Freistoßes zu, was durchaus wie der fällige Standard selber wirkte. May spritzte dazwischen und schob ein. Dem Schlussmann war es allerdings gelungen, den Unparteiischen davon zu überzeugen, dass dies eben noch nicht der ausgeführte Freistoß gewesen sei. Glück für die Elf von Neu-Trainer Holger Bichel, der unter den Augen der Kiebitze des Eimsbütteler TV und seines Ex-Clubs Hansa 11 weiter wenig Grund zu Freudentänzen hatte.
Erstrecht, als der FCA binnen acht Minuten gleich zweimal durch Luca Drude auf 0:3 davon zog. Willensstark über links (27.) und ästhetisch aus der Distanz (35.) brachte der einstige Jugendspieler des Lokalrivalen von der Bundesstraße (damit ist er wahrlich nicht der einzige bei den Gelb-blauen) seine Farben vorzeitig auf die sichere Siegerstraße.
Grund zum Motzen gegen den Schiedsrichter fand er dennoch, was ihm ein unnötiges wie berechtigtes Ticket einbrachte. Zur zweiten Hälfte übernahm mit Maxi Susemihl ein einstiger Weggefährte aus bereits erwähnter Jugendzeit.
Als Flankengeber für Marco Heinrichs 0:4-Kopfballtor (52.) und Pressinghelfer bei Strüders letztlich per Lupfer über den bereits liegenden Schlussmann (59.) deutete der Neuzugang vom ETV seinen Wert an.
Union, das sich in Abschnitt eins noch anständig zu wehren versuchte und durch Michael Bühs (feiner Schnittstellenpass zuvor von Samet Sari) auch immerhin eine sehr gute, per Reflex Moritz Kühns zunichte gemachte Torchance hatte (44.) und den Torsteher auch nach dem Wechsel in Person von Dennis Lübke zu einer Glanztat zwang (58.), fiel derweil in sich zusammen. Einfaches Spiel für die Alsterbrüder, denen vorne jedoch ein wenig die Zielstrebigkeit abging. Sinnbildlich dafür scheiterte Patrick May vom Punkt (Handspiel) miserable an Cortes´ Fußabwehr, die Felix Niebuhr folgenschwer vor die einschussbereiten Gräten rollte – 0:6!
Einen Lattenkopfball Matthias Schwarz´ später (77.), lud ein Fehlpass des Gegners zum 0:7-Endpunkt, den Susemihl noch einmal für den sicher einschiebenden May vorlegte (86.). Eine Szene, die am heutigen Tag alles über dieses einseitige Pokalduell verriet…
Zum kommenden Ligaauftakt erwartet das Team von Vereinslegende Gunnar Hitscher allerdings ein definitiv anderes Kaliber: Der HFC Falke, ebenfalls durch einen deutlichen Pokalerfolg (8:2 bei BW Ellas) warmgeschossen, gibt sich die Ehre am Walter-Wächter-Platz.

Tore: 0:1 Strüder (7. C. Janta), 0:2 Drude (27.), 0:3 Drude (35.), 0:4 Heinrich (52. Susemihl), 0:5 Strüder (59. Susemihl), 0:6 F. Niebuhr (66. May), 0:7 May (85. Susemihl)

Gelbe Karten: Bormann, Sari – Drude

Schiedsrichter: Robert Friedhelm Karus (SC Hansa 11)

Zuschauer: 60