Studtmann
belohnt die Aufholjagt
Wie
die Wikinger: Stimmgewaltiges ETV IV egalisiert 0:3-Rückstand
Wer das Studium der Auf- und Abstiegsregelungen des Hamburger Fußballverbands
nicht in Gänze vollbracht hat, dürfte beim Blick auf die Tabelle der Kreisliga
5 von einem echten Abstiegskracher zwischen der Vierten des Eimsbütteler TV und der Reserve aus Schenefeld
ausgegangen sein. So wohl auch die Beteiligten selbst, deren Einsatz und Emotionalität
nicht danach aussah, als seien die beiden Abstiegsplätze (Rückzieher SV
Osdorfer Born und sportliches Schlusslicht Groß-Flottbeker Spielvereinigung) der
16er-Staffel längst vergeben. Und so mutete das Duell des Zwölften gegen den
13. wie purer Existenzkampf an.
Denkbar schlecht hatte dieser am Karfreitagabend für die Rothosen begonnen, als
David Heffele ohne jeden Gegnerdruck halblinks zum Abzug in Richtung 0:1 kam
(2.).
Weiter ging der Horror-Start des ETV mit Schlussmann Manuel Burmester und
dessen schlechtem Timing, mit dem er durch seinen Strafraum grätschte und damit
einen Strafstoß verursachte. Blau-weiß dennoch sauer, da der überstürzte Pfiff
ein perfektes Vorteilstor um seine Gültigkeit brachte…
Dann musste es also vom an der Bundesstraße nicht eingezeichneten Punkt her,
das 0:2, doch Burmester angelte sich Oscar Rehders ruhenden Ball. Dr. Stello an
der Pfeife hatte aber wieder etwas einzuwenden: Nicht jeder hatte einen
erlaubten Standort während der Ausführung eingenommen – also Wiederholung! Nun
aber machte nicht nur Schütze Rehder alles richtig und der Spielstand war
verdoppelt (5.).
Was war da bloß los, mit den Eimsbüttelern, die noch mit wikingerartigem
Gebrüll in die Schlacht zogen? Nach Ecke von links sendete Johann Stadtmanns
Chance immerhin mal ein Lebenszeichen (10.).
Konkreter wurde es eine Viertelstunde später, als der Kapitän aus der zweiten
Reihe den Querbalken traf, ehe Jakob Schneider den freien Kopfballabstauber
etwas zu hoch ansetzte (25.). Der Anschlusstreffer lag in der Luft, doch in der
Schlussphase des ersten Durchgangs schlug Blau-weiß erneut eiskalt zu. Diesmal bediente
Mittelfeldorganisator Jendrik Ahrtz per Steckpass den wiederum Heffele
gewinnbringend verarbeitete (39.). Eine schöne Zusammenarbeit der beiden Eigengewächse
aus dem 2005er-Jahrgang!
Eine fast andere Spielergeneration ist da ETVs David Wagner (26), der nach
knapp einer Stunde wieder ergebnistechnische Spannung in die Angelegenheit
brachte – natürlich nicht ohne eine weitere Kuriosität. 96-Schlussmann Marcel
Hengse war in der Entstehung mit Gegenspieler Schneider zusammengerasselt, was
Timo Fischer mit der behänden Ablage auf den Torschützen ausnutzte. Sehr zum
Ärger der Gäste-Bank, die engagiert die Diskussion mit dem
Schiedsrichtergespann aus Egenbüttel suchte (59.).
Völlig indiskutabel dagegen der immer dezentere Auftritt der juvenilen Blauen,
denen vor allem die Herunternahme des angeschlagenen Ahrtz jedwede Stabilität im
Zentrum nahm. Rot dagegen spürte das Momentum und verkürzte per Standard nicht
unverdient auf 2:3. Hengse hatte sich beim Herauskommen verschätzt, sodass Studtmann
nun endlich einen Tor-Eintrag auf die Spielnotizkarte des Referees fand (67.).
Ein solcher zum Zweiten blieb seinem Kollegen Wagner auf Zuspiel Hoin wenig
später verweigert – Abseits (67.)!
Nachdem in der Folge auch Chancen für Schneider (77.) und Studtmann (86.) nicht
den längst überfälligen Gleichstand bedeuteten, rückte das Zählbare mehr und
mehr in weite Ferne. Fünf Minuten Nachspielzeit, die wegen einer Ampelkarte für
Ahrtz-Vertreter Farouk Afoda (90.) auch noch mit einem Mann mehr bestritten
wurden, blieben also noch zur Rettung, die der emsige Leon Quentmeier über
links von der Grundlinie für den einfach mal abziehenden Studtmann zurücklegend
auf dem Silbertablett servierte. Ein unhaltbar abfälschender Schenefelder
rundete das 3:3 aus 18 Metern perfekt ab (90.+4).
Wenigstens diesen einen Punkt nahmen die Mentalmonster von der Bundesstraße aus
diesem Nachholabend mit.
Tore: 0:1 Heffele (2.),
0:2 Rehder (5., Strafstoßtor), 0:3 Heffele (39. Ahrtz), 1:3 Wagner (59.
Fischer), 2:3 Studtmann (67. Knaak), 3:3 Studtmann (90.+4, Quentmeier)
gelbe Karten: Burmester, Quentmeier
– keine
gelb-rote Karte: Afoda (BW 96 II, 90.)
Schiedsrichter: Dr. Benjamin Stello
(SC Egenbüttel)
Zuschauer: 45
Freitag, 29. März 2024
Spielbericht Eimsbütteler TV IV - SV Blau-weiß 96 Schenefeld II
Samstag, 21. Oktober 2023
Spielbericht Eimsbütteler TV IV - FC St. Pauli VI
Goldenen
Oktober fortgesetzt
Sieg
im Aufsteigerduell: St. Pauli VI mischt weiter die Kreisliga 5 auf
Etwas arg früh mag es sicher für Gratulationen zum Kreisliga-Klassenerhalt
sein, doch wer nach zwölf Spieltagen einen zweistelligen Vorsprung auf den
tabellarischen Gefahrenbereich hat, geht jedenfalls locker als Bereicherung für
die Spielklasse durch. Gemeint ist die Sechste
des FC St. Pauli, die im ergiebigen Mittelfeld hinter dem längst enteilten
Spitzentrio aus Blankenese, Wedel und Lurup munter mitmischt.
Auf Rang fünf sprang man nun sogar dank eines letztlich ungefährdeten
Auswärtserfolgs im Aufsteiger-Klassentreffen an der Bundesstraße.
Einen gutklassigen Kreisliga-Kick hatte man gegen die letzte Saison dreimal als
Stolperstein auftretenden Eimsbütteler (nur ein Zähler und ein 1:2-Pokal-Aus)
früh in die eigenen Bahnen gelenkt. Eine Hille-Ecke schädelte Björn Rothe
entschlossen zum 0:1 ein (3.), während die Rollen bei der raschen Verdopplung
umgekehrt verteilt waren. Rothes Hereingabe von rechts klärten die Gastgeber
genau vor die Füße von Maximilian Hille, dessen Direktschuss perfekt linksunten
saß (10.). Besser kann man sich für die kluge Einleitung eines zackigen
Angriffs nicht belohnen!
Belohnen taten sich die Hausherren hingegen nicht. Ordentliche Ballbesitzphasen
ja; Torgefahr nein. Als wäre der Zutritt zum St. Pauli-Strafraum mautpflichtig,
endeten einige gute Ansätze jäh im vorderen Spielfelddrittel. Eine der wenigen
Ausnahmen bildete Finn Lüneburgs Außenpfostenschuss aus spitzem Winkel, dem ein
Nachschuss Henrik Eckerts und die Erklärung für den überdurchschnittlich hoch
errichteten Ballfangzaun zwischen Fußballplatz und Agaplesion Diakonieklinik
folgten (32.).
Besser aufs Tor brachten da die St. Paulianer Stefan Deuring (Abwehr Manuel
Burmester) und der nachschießende Hille ihre Versuche, nur verhinderte ein Roter
gerade noch im letzten Moment das mögliche 0:3 (43.).
Mit Verzögerung fiel dieses dann dafür nach der Pause, als ein verlängerter
Camara-Eckstoß beim aufmerksamen Lukas Winterschladen landete und dieser mit
rechts vollendete (64.).
Die Partie schien entschieden, zumal Bastian Fein im Nahduell mit Burmeister
das sauber parierte 0:4 auf dem Fuß hatte (67.).
Per Rückpass in den eigenen Kasten egalisierte Winterschladen jedoch seinen gut
zehn Minuten zuvor erzielten Treffer wieder (75.).
Eine kleine Wiederbelebung für den Mitaufsteiger, der durch Keno Spiekermann
zur Anschlusschance kam. Weil Stefan Kraus jedoch für die Kiezkicker
blockierte, war der dritte Sieg in Serie in trockenen Tüchern (90.).
Teil vier eines goldenen Sechste-Oktobers dürfte am kommenden Wochenende eine
echte Herkulesaufgabe werden. Erst einen einzigen Punkt überließ die von ganz
oben grüßende SV Blankenese (beim 1:1 in Lurup) einem Gegner. Auf dem
Naturrasen „Waldesruh“ zwang man sogar den Landesliga-Vierten SC Nienstedten im
Pokal ins Elfmeterschießen. Na dann, viel Glück…
Tore: 0:1 Rothe (3.
Hille), 0:2 Hille (10. Rothe), 0:3 Winterschladen (64. Camara), 1:3
Winterschladen (75., Eigentor)
gelbe Karten: keine
Schiedsrichter: Magnus Müller (Note
2: bedingte mit stimmiger Zweikampfbewertung ein fair geführtes Match)
Zuschauer: 40
Sonntag, 12. März 2023
Spielbericht SV Krupunder-Lohkamp - Eintracht Lokstedt III
4:0
im Spitzenspiel! SV Lohkamp pirscht sich heran
SVL
untermauert gegen Eintracht Lokstedt III seine Aufstiegsambitionen
Ein großer Wurf im Rennen um den Bezirksligaaufstieg ist am eigentlich
spielfreien zweiten März-Wochenende der Elf des SV Lohkamp gelungen, schickte
man mit der dritten Mannschaft Eintracht Lokstedts den amtieren Tabellenzweiten
im Nachholspiel klar und deutlich mit 4:0 retour gen Döhrntwiete.
Und das reichlich souverän. Geduldig setzte man aus einer robusten Defensive
heraus Nadelstiche wie Luca Hinzes noch gegen Jan Kulicke vergebene Großchance
(7.), um es nach etwas weniger als einer halben Stunde konkret zu machen.
Ex-LFC-Kicker Hinze bekam im Zentrum zu viel Raum zugestanden, sodass er den
einlaufenden Kevin Steinhagen auf halbrechts mustergültig in Richtung 1:0 bedienen
konnte (27.).
Nachschlag servierten die etwas verunsicherten Lokstedter gleich selbst, indem
man Hinze die Kugel freundlich durch einen schlampigen Schrandt-Rückpass für
den Abschluss zum 2:0 zur Verfügung stellte (34.).
Vielleicht wäre gegen taktisch hervorragend eingestellte Furtwegler etwas gegangen,
wenn SVL-Schlussmann Djordje Milanovic einen N. Steinhaus-Freistoß nicht
abtauchend zur Ecke blockiert hätte (45.+1).
So aber blieb es ein eisenhartes Unterfangen, das man nicht nur ohne den
verletzt ausgeschiedenen Marvin Zander (30.), sondern auch ohne Spielmacher Tom
Weidemann zu bestreiten hatte, nachdem dieser ordentlich auf die Bretter
geschickt worden war (62.).
Entschieden war das Match direkt danach, als Fatih Simsek J. Kulickes mutiges
Stellungsspiel mit einem Heber aus der dritten Reihe gefühlvoll bestrafte
(65.). Über den folgenden CR7-Jubel darf man sicher geteilter Meinung sein…
In der Konfusion der gegnerischen Defensive hatte Hinze sogar das 4:0 auf dem
Fuß, nur rettete noch ein blauer Stutzen vor der Linie (67.).
Aufgeben wollte sich die Steinhaus-Elf natürlich nicht. Zu selten aber gelang
es, die cleveren Gastgeber ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Der
eingewechselte Maximilian Moesta kam bei einem Eckstoß nicht optimal hinter die
Kugel (73.) und sein Bankkollege Collin Gronmeyer versuchte es in
geographischer Nähe zum Volksparkstadion per Hinterkopf (79.). Alles irgendwie
ungefährlich, während der SVL eiskalt konterte und durch den schnellen Steinhagen
überlegt das 4:0 ins ferne Eck nachlegte (83.). Ein besonderer Dank galt hier
Yalcin Kasret, der selbstlos den besser postierten Kollegen in Szene setzte.
Wenngleich sich in den Schlussminuten noch Möglichkeiten zum 5:0 ergaben, freuten
sich die ganz in weiß gekleideten West-Hamburger über den Spitzenspielerfolg,
der sie vor dem Auswärtsspiel beim abstiegsbedrohten FC Hamburger Berg am
kommenden Wochenende bis auf zwei Zähler an den LFC heranbringt.
Tore: 1:0 Steinhagen (26.
Hinze), 2:0 Hinze (34. Gök), 3:0 F. Simsek (65. H. Simsek), 4:0 Steinhagen (83.
Kasret)
gelbe Karten: F. Simsek, Steinhagen,
Ahmed – keine
Schiedsrichter: Florian Feike (USC
Paloma, Note 3)
Zuschauer: 50