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Freitag, 29. Juli 2022

Spielbericht VfL 93 Hamburg III - Niendorfer TSV V

Kochans Zauberfuß bricht den NTSV
Weitschusstor führt niendorfer Angriffswellen ad absurdum

Hoch dramatisch im Elfmeterschießen die ersten Pokalrunde beim Bramfelder SV IV überstanden, machte es die „Dritte“ des VfL 93 auch zum Liga-Aufgalopp der Kreisklasse 2 am heißen Freitagabend wieder ordentlich spannend. An der heimischen Meerweinstraße hatte es nämlich zunächst überhaupt nicht den gewünschten Verlauf genommen.
Mit langen Bällen hebelten die gastierenden Niendorfer die unsortierte VfL-Defensive fröhlich aus, sodass Steffen Telke binnen der ersten sechs Spielminuten gleich zweimal allein in Richtung Tor war. Im ersten Anlauf legte ihn Schlussmann Vincent Hausenfelder fälschlicherweise unsanktioniert (5.), woraufhin der Routinier beim zweiten Mal auf den Füßen bleiben konnte und flach zum 0:1 einschob (6.).
Aus 20 Metern machte sich Hubertus Reinecke an die Verdopplung – der Pfosten widersetzte sich (17.).
Etwas überraschend daher der Ausgleich, den die Winterhuder zugegebenermaßen ansehnlich über Konstantin Lüdeke-Eichmeyer und Erik Empen auf den Weg brachten. Zwar scheiterte der gefundene Maximilian Schreyack zunächst noch an Gian-Luca Graefe, doch Robert Kochen passte auf – 1:1 (25.)!
Auf beiden Seiten konnten sich die Torsteher in der Folge dieses durchaus intensiv geführten Matches auszeichnen, bis sich die Gäste nach dem Seitenwechsel wieder ein Übergewicht erspielten. Insbesondere bei Telkes alleinigen Lauf gen 93-Kiste lag der verdiente Führungstreffer der ganz in weiß gekleideten Lösche-Equipe in der Luft. Hausenfelder gefiel mit tollem Reflex und der Spielstand blieb pari pari (54.).
Umso größer geriet da die Enttäuschung über einen kollektiven Tiefschlaf des NTSV, den die Grünen, ausgehend von einem Einwurf auf rechts, eiskalt und ästhetisch hochwertig nutzten. Fabian von Raven verlängerte den Wurf per Kopf auf das Zauberfüßchen Robert Kochans, mit dem das Kunststück gelang, die Kugel aus irrsinniger Rechtsaußenposition im hohen Bogen ins Netz zu legen (68.).
Spürbar hatte dies den Sachsenweglern zugesetzt, während der VfL inzwischen frischer wirkte. Michael Kohpmann (77.) und der eingewechselte Timon Adam (90.+3) hatten jeweils gar noch das 3:1 auf dem Fuß.

Tore: 0:1 Telke (6.), 1:1 Kochan (25. Schreyack), 1:2 Kochan (68. von Raven)

gelbe Karten: Lüdeke-Eichmeyer – Reinecke, Fallah

Schiedsrichter: Nicolas zum Brook (1. FC Hellbrook, Note 4,5)

Zuschauer: 25



Montag, 2. April 2018

Spielbericht SC Union 03 II - Niendorfer TSV V

„Wilde Kerle“ kommen unter die Räder
Union 03 II bewahrt die Fasson, verliert aber 1:7

Das Nachhol-Osterwochenende mit sechs Punkten abschließen und damit weiter zu den Spitzenteams der Kreisklasse 8 aufschließen, stand bei der Reserve des SC Union 03 für den Ostermontag auf dem Programm, doch ein 1:7-Bauchklatscher gegen die Fünfte des Niendorfer TSV, 
selbst eines dieser ominösen Spitzenteams, holte die Cortez-Elf wieder zurück auf den harten Boden der Tatsachen.
Piet Loppow entkommt Unions Alexander Schmidt
Dieser hätte am Ostermontag deutlich weicher ausfallen können, wenn die „wilden Kerle“, wie ihr Coach sie wegen ihrer Offensivgeistes nennt, auch entsprechende Tugenden an den Tag gelegt hätten.
Am besten so, wie zum mutigen Beginn, wo beide Teams mit ersten Offensivaktionen eine interessante Auseinandersetzung andeuteten.
Den Anfangselan erhalten konnten sich jedoch nur die gut in ihrem flachen 4-4-2-System organisierten Niendorfer, für die 8 einmal aus der zweiten Reihe prüfte, wie es um die Flugqualitäten von Martin Meier, Ersatzmann für den rot-gesperrten Juan Arellano Macias, bestellt ist (26.).
Besser waren da die Aussichten vom Punkt, nachdem Marin Markus Armeinsatz im Luftduell mit Bjarne Kraft etwas zu rege ausfiel. Mirko Bencic dankte es mit dem richtungsweisenden 0:1 nach einer halben Stunde.
Union bemühte sich zwar trotz allen Personalsorgen (zum 4:3-Erfolg gegen UH Adler III veränderte sich die Startaufstellung auf fünf Positionen) um eine passende Antwort, doch neben dem mangelnden Flügelspiel fehlte hier und da die nötige Feinabstimmung.
Ganz anders lief es dabei bei den Gästen, die sich kurz nach dem Pausentee zum 0:2 durch den technisch wertvoll agierenden Piet Loppow konterten und Union damit vorzeitig den entscheidenden Wirkungstreffer verpassten. Mit haarsträubenden Abspielfehlern und nachlässiger Rückwärtsbewegung luden die Roten ihren schnell schaltenden Widersacher zu simplen Abschlüssen ein.
Und das musste natürlich auch entsprechende Gegentore nach sich ziehen.
Mirko Bencic luchste die Kugel vor seinem 0:3 dem zauderhaften Christian Torres-Plaza ab (57.), während Iven Tresp 0:4-Slalomlauf die Folge eines katastrophalen Rückspiels zum Torwart war (65.).
Urteil "Rot": Niendorfs Felix Lösche (Nr. 3) muss vom Platz!
Nachdem Bencic mittig zum dritten Mal einnetzen durfte (74.), zerstörte ausgerechnet ein eigener Akteur ein perfektes NTSV-Match, indem Felix Lösche unnötig in Strafraumnähe absichtlich Hand spielte und definitiv überhart sogar glatt rot dafür sah, obwohl der bereits verwarnte Außenverteidiger hier keine konkrete Torchance jener Elf verhinderte, die auch in Überzahl noch zweimal zum Anstoßpunkt trotten mussten.
Erst traf Alexander Schmidt sehenswert am zweiten Pfosten (Jan Heinzer flankte mit Dampf) – ins eigene Tor (84.), ehe noch einmal Mirko Bencic gar auf 0:7 erhöhte (86.).
Wenigstens blieb der Schlusspunkt dieser letztlich einseitigen Geschichte dem Team aus dem Tabellenmittelfeld überlassen, nahm der technisch beschlagene Pascal Gertschat aus 22 Metern genau Maß, um drei Minuten vor Ultimo zumindest Unions Torlosigkeit zu beenden.
„Die beiden schönsten Tore haben immerhin wir geschossen“, scherzte dazu SCU-Trainer Cortez Blanco trotz eines Spiels „zum Abhaken“. „Niendorf ist eine gute Mannschaft. Gegen die kann man auch verlieren, aber die Art und Weise wie wir die Gegentore hergeschenkt haben, geht natürlich nicht!“, stellte der Übungsleiter kritisch fest.
Eine Positivnachricht hatte der Spielverlauf dann aber doch noch zu bieten: die Tatsache, dass sich die Jahnplatzkicker nach dem Kartenhagel der letzten Spiele diesmal (zu Recht) keine „Tickets“ einhandelten.

Tore: 0:1 Bencic (29. Strafstoßtor, Marku an Kraft), 0:2 Loppow (52.), 0:3 Bencic (57.), 0:4 Tresp (65.), 0:5 Bencic (74.), 0:6 Schmidt (84. Eigentor, Heinzer), 0:7 Bencic (86.), 1:7 Gertschat (86.)

Schiedsrichter: Nematulla Akbari (FTSV Komet Blankenese, Note 4)

Gelbe Karten: keine – Lösche, Jürgens, Heinzer

Rote Karte: Lösche (NTSV, 80. Handspiel zur Verhinderung einer klaren Torchance)

Zuschauer: 18