Unnötiger
Elferkrimi
Vicky
II macht es im Pokal-Spitzenspiel selber spannend
Vorjahresfinalist gegen Landesligavertreter: Das Topspiel der ersten
Holstenpokalrunde stieg definitiv am Reinmüller! Und tatsächlich sollten die
Anwesenden auf der legendären Anlage im Herzen Eimsbüttels voll auf ihre Kosten
kommen.
Zunächst jedoch nur diejenigen, die es in diesem Derby mit dem SC Victoria hielten,
überzeugte die U23 von der Hoheluft mit dynamischem Spiel über die mit Tempo
besetzten Außenbahnen, von wo auch prompt das Führungstor fallen sollte. Jannis
Daniels machte den rechten Streifen zur Überholspur, um Jason Döhler in der
Strafraummitte lehrbuchartig zu bedienen. Die Torerzielung für den in
Jugendtagen einst in lila-weiß aufgelaufenen 20-Jährigen nur noch reine
Formsache (7.).
Von den Gastgebern, die sich erstmals an ihrer neu gewählten Anstoßzeit von samstags
18 Uhr erfreuten, war dagegen kaum etwas zu sehen. Immer wieder wurde der lange
Hafer bemüht – ohne den völlig in der Luft hängenden Sideris Papadopulos an
vorderer Front in Szene zu setzen. Wenn etwas ging, dann über Arun Toranis
rechte Seite, wo ein Durchbruch zum ungeschickten Foul, gleichbedeutend mit dem
Strafstoßpfiff, gelang. Die perfekte Ausgleichschance, doch Eliah Ticoalu
setzte den Penalty rechts am Stangenwerk vorbei (37.).
Noch schlimmer sollte es für den Außenverteidiger direkt vor der Halbzeitpause
werden. Bereits verwarnt, katapultierte sich „Tico“ mit einem undurchdachten
Einsatz und der folgenden Ampelkarte aus der Partie (45.).
Viel Platz natürlich für die Victorianer, die ihren Verwaltungsmodus nun zunehmend
zu Gunsten eines Drängens auf die Vorentscheidung aufgaben. Den Anfang machte
Kapitän Robert Schulenburg aus dem Hintergrund (knapp drüber, 57.), ehe der
schnelle Daniels im Konter aus einem Meter eine blamable Fahrkarte schoss (64.).
Obendrauf bewies auch noch HEBC-Tormann Robin Geist zweimal wahre Hochform (70.
& 75.).
Und wie es dann eben so läuft, ließ Joker Ben Sylla den Reinmüller zehn Minuten
vor Ultimo mit dem überraschenden Ausgleichstreffer aus dem Sechzehnergewusel amtlich
aufschäumen. So sehr, dass Weiß in der Schlussphase gar am Drücker zum Sieg
blieb. Außer einer zweiten doppelgelben Hinausstellung des Tages – diesmal für
Vickys Chahed Bamba, der S. Papadopoulos rüde über den Haufen grätschte (90.+3)
– blieb nichts mehr zu vermelden. Das Elfmeterschießen musste zur
Entscheidungsfindung herhalten!
Beidseitig jeweils drei Schützen machten ihren Job zum kumulierten 4:4, bis
Geist den HEBC gegen den sonst tadellosen Schulenburg zum Vorteil parierte. Wiegand
(HEBC) und Hartmann (Vicky) trafen, woraufhin Brodersens Scheitern an Finn Fenske
die Lage wieder auf null stellte. Lodigkeit und Heubel versenkten mehr oder
weniger souverän für Victoria – Landes und Determann hielten für die Gastgeber
dagegen. Die durchaus grenzwertigen Psychospielchen von SCV-Fänger Fenske
hatten bei ihnen keinen Eindruck hinterlassen. Nicht mit der Situation fertig
wurde jedoch Kollege Deniz Alan, der im Anschluss an Fenskes selbst erzieltes
7:8 ein breiteres Tor benötigt hätte – Der Landesligist hatte gewonnen!
Mittenhinein in die Zweitrundenfeierlichkeiten bewies Kapitän Schulenburg,
dessen medizinischer Hintergrund die Soforthilfe bei einem plötzlichen, wie
glimpflich ausgegangenen Epilepsieanfalls eines Heim-Zuschauers nach Spielende
fachmännisch unterstützte, dass das menschliche Miteinander immer noch der
größtmögliche Triumph unserer Gesellschaft ist.
Tore: 0:1 Döhler (7.
Daniels), 1:1 Sylla (79.); Elfmeterschießen:
1:2 Daniels, 2:2 Stegemann, 2:3 Meierdiercks, 3:3 Ebbersmeyer, 3:4 Simic, 4:4
S. Papadopoulos, Geist hält gegen Schulenburg, 5:4 Wiegand, 5:5 Hartmann, Fenske
hält gegen Brodersen, 5:6 Lodigkeit, 6:6 Landes, 6:7 Heubel, 7:7 Determann, 7:8
Fenske, Alan schießt vorbei
gelb-rote Karten: Ticoalu (HEBC II,
45., wiederholtes Foulspiel), Bamba (SC Victoria II, 90.+3, wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Luis Malter (FC
Alsterbrüder)
Zuschauer: 70
besonderes Vorkommnis: Ticoalu (HEBC
II) schießt Foulstrafstoß neben das Tor (37.).
Samstag, 22. Juli 2023
Spielbericht HEBC II - SC Victoria Hamburg II
Dienstag, 9. August 2022
Spielbericht SC Victoria Hamburg II - 1. FC Hellbrook II
Joker
retten Vicky II vor der Pokal-Blamage
Landesligist
quält sich lange gegen punktlose Kreisklassen-Elf
53 Minuten und ein paar Sekunden lebte der Pokaltraum des 1. FC Hellbrook II,
der als krasser Außenseiter nicht nur mit grundsolider Abwehrarbeit in seiner
Fünferkette die berühmte „Null“ hielt, sondern tatsächlich auch selbst offensiv
vorstellig wurde. – Dann bahnte sich ein zentraler Versuch des eingewechselten
Santino Battaglia seinen abgefälschten Weg in die FCH-Maschen.
Zuvor mühte sich der drei Klassen höhere Landesligist vergebens, den Grünen im
Zweitrundennachholer des Holstenpokals so richtig einzuheizen. „Viel Ballbesitz
– wenig Ertrag“, lautete das Zwischenfazit nach dem ersten Abschnitt, in dem
beispielsweise der über links agile Ole Wenner aus 17 Metern am übergreifenden
Volkan Büyükkeskin scheiterte (27.) und Andre da Silva Goncalves mittig im
Sechzehner nicht viel zur Führung fehlte (31.).
Auf der anderen Seite verpassten mit Oguz Yesiltepe (23.) und Emre Karakütük
(40.) die jeweils besten Akteure in Grün nur knapp das sensationelle 0:1.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs hielt das in der Kreisklasse 8 noch
punktlose Team im Rahmen der eigenen Möglichkeiten famos mit.
Battaglias 1:0 markierte jedoch den ersehnten Dosenöffner für das Heimteam, das
insbesondere durch seine Joker ins Rollen kam. Schließlich waren auch Robert
Schulenburg, der im Eckballgetümmel verdoppelte (58.), und dreifachtorschütze
Emin Brobbey (65., 68. & 90.+1) von der Bank gekommen.
Der beim USC Paloma ausgebildete Brobbey gefiel zudem auch wiederholt als flinker
Vorbereiter, sodass der 18-Jährige unterm Strich an sieben der letztlich acht
Vicky-Treffer direkt beteiligt war.
Trainer Joshua Krause, der sein Personal bereits vor dem Seitenwechsel doppelt
veränderte (34.), dürfte daher nicht umhingekommen sein, zu erkennen, dass der
heuer zu Beginn aufgebotene „Zweite Anzug“ im Gegensatz zum eindrucksvoll bei
BU siegreichen Line-up vom vergangenen Wochenende (noch) nicht allzu gut sitzt.
Ob die Reserve der Vicky-U23 in Runde drei gegen die Kreisligakicker vom SC
Eilbek eine neue Bewährungschance erhalten wird?
Tore: 1:0 Battaglia (54.),
2:0 Schulenburg (58. Brobbey), 3:0 da Silva Goncalves (60. Brobbey), 4:0 Neves
(61. Brobbey), 5:0 Brobbey (65.), 6:0 Brobbey (68.), 7:0 da Silva Goncalves
(82. Brobbey), 8:0 Brobbey (90.+1)
Schiedsrichter: Alex Kauter (SC
Osterbek, Note 2: ohne Schwierigkeiten in einem fair geführten Pokalspiel)
Zuschauer: 50
Sonntag, 18. März 2012
Spielbericht SC Sternschanze II - SC Victoria Hamburg II
Vicky
mit dem längeren Atem
Späte
Entscheidung gegen dezimiertes Sternschanze II
Und die (Tor-) Maschine läuft und läuft…
Der Ligaprimus SC Victoria II hat nach den ungefährdeten Schützenfesten der
letzten Wochen erneut für ordentlich Zählbares gesorgt und den ungeliebten
Rivalen von der Sternschanze mit einem 6:2-Auswärtssieg abgefertigt.
Wer dabei von einseitigen 90 Minuten ausgeht, sieht sich jedoch getäuscht,
hielt der SCS lange bestens dagegen. „Das sind immer harte und ungemütliche
Spiele auf diesem kleinen Platz gegen einen körperlich starken Gegner“,
erklärte Top-Torjäger Benedikt Neumann-Schirmbeck den erhöhten Schwierigkeitsgrad
gegen die Schanzer.
Neumann-Schirmbeck lenkte in Minute 24 einen Hoffmann-Freistoß gefährlich aufs
Tor, doch Nils Schuhmacher rettete schön zur Ecke. Mehr passierte zunächst
nicht.
Am letzten Sonntag führten seine Farben gegen die Reserve des Willinghusener SC
bereits mit 3:0. Stattdessen jubelte diesmal der Widersacher, als Michael Kroll
seine schier endlose Torflaute per Heber über den herausstürzenden Kevin
Brügmann beendete (31.).
Für die Blau-gelben kein Problem, glich Gabor Karaschewski rasch mit einem
zielgenauen Rechtsschuss (der SCS hatte den Ball zuvor nicht aus dem eigenen
Sechzehner bekommen) wieder aus (34.).
Trotzdem ein gelungenes Ergebnis, das die Gastgeber mit in die Kabine nahmen. Von
dort zurückgekehrt, ging der Schuss für das Team in schwarz jedoch hach hinten
los. Erst holte sich Michael Guimaraes Silva eine unnötige Ampelkarte ab (52.),
dann köpfte der aufgerückte Niels Böttcher nur Sekunden später zum 1:2 ein.
In Unterzahl lief die SCS-Reserve jetzt Gefahr, Kanonenfutter zu werden,
drückte Neumann-Schirmbeck das Leder aus dem Gewühl heraus zum dritten Mal über
die Linie (56.).
Der Fisch schien gegessen, doch die Schanzenkicker wehrt sich – mit Erfolg!
Durchsetzungsstark hatte Julius „Jolle“ Skarka seinen Farben wieder Leben eingehaucht
(64.).
Und wer weiß, was noch passiert wäre, hätte Jens Rebke nicht die ideale
Kopfballchance gen 3:3 vergeben (68.). Stattdessen zeigte Marco Wichmann, wie
es richtig geht, indem er einen perfekten Karaschewski-Standard mustergültig
einköpfte. Ein wichtiger Treffer, denn zuvor stratzte Johannes Jäkel allein auf
das Vicky-Gehäuse zu, legte sich das Spielgerät allerdings zu weit vor.
So aber konterten sich Lokstedter noch auf einen zu deutlichen 6:2-Erfolg,
deren Schlusstore Moritz Peckmann und Neumann-Schirmbeck erzielten. Der heuer
wieder einmal treffsichere „BNS“ freute sich über einen doch noch
„standesgemäßen“ Auswärtssieg, wobei sich auch er der Knappheit bewusst war:
„Sternschanze war natürlich nah am 3:3 dran – dann kann hier alles passieren“,
berichtete Vickys Stürmer, der genau weiß: „Die echten Knaller kommen mit dem
BSV, Persia und SCALA ii erst am Ende der Saison.“. Zunächst gilt es jedoch,
sich gegen Kontrahenten aus dem unteren Tabellenbereich in Position zu bringen.
Für den schwer geschlagenen Gegner kam die Niederlage derweil nicht
überraschend: „Wir wussten ganz genau, dass wir nur punkten können, wenn bei
uns alle einen guten Tag haben. Natürlich muss Jay-Jay (Johannes Jäkel Anm. d.
Red.) das 3:3 machen, aber es sollte halt nicht sein“, so Kapitän Michael
Kroll, der immerhin nach 21 Spieltagen wieder ein eigenes Erfolgserlebnis für
sich verbuchte.
Tore: 1:0 M. Kroll (31.), 1:1 Karaschewski (34. Wichmann), 1:2
Böttcher (53. Hoffmann), 1:3 Neumann-Schirmbeck (56. Owusu), 2:3 Skarka (64.
Zickelbein), 2:4 Wichmann (81. Karaschewski), 2:5 Peckmann (83.
Neumann-Schirmbeck), 2:6 Neumann-Schirmbeck (89. Karaschewski)
gelbe Karten: Rebke, Aydogan, Jäkel, Matthies – Owusu
Gelb-rote
Karte:
Guimaraes Silva (SCS II, 52.)
Schiedsrichter: Marco Bestmann (SC Alstertal/Langenhorn)
Zuschauer: 60
Sonntag, 11. März 2012
Spielbericht SC Victoria Hamburg II - Willinghusener SC II
Der
junge Mann und das Tor
Benedikt
Neumann-Schirmbeck gelingt Siebenerpack für Vicky II!
Nach dem 7:1-Schützenfest gegen GW Eimsbüttel in der vergangenen Woche bekam
nun auch die Reserve des Willinghusener SC die geballte Stärke des
Spitzenreiters zu spüren und reiste mit einem Oktett an Gegentoren wieder
retour gen Osten.
Dabei begann die Lehmann-Elf ganz ordentlich, kam zu zwei guten Gelegenheiten
(u.a. scheiterte Oliver Skalnik allein vor Vicky-Schussmann Kevin Brügmann),
doch die Tore fielen auf der anderen Seite. So führte der erste ernsthafte
Angriff der Gastgeber sofort zum 1:0 durch Torjäger Benedikt
Neumann-Schirmbeck, nach dem sich die Gäste zwar weiter gut wehrten, doch nach
dessen zweitem Streich in der 18. Minute schien die Messe bereits gelesen und
Vicky begann eine 70-minütige Fußballdemonstration, in der der WSC trotz
einiger Bemühungen einfach nicht über die Statistenrolle hinweg kam.
Ein vierfacher Neumann-Schirmbeck und ein Taege-Treffer (34.) klärten die Frage
nach dem Sieger bereits zur Pause, nach der der Ligaprimus genau dort
weitermachte, wo er mit dem Halbzeitpfiff aufhörte: Tore machen! Ärgerlich: Bei
Gegentor Nummer sechs verletzte sich WSC-Keeper Lennart Kummerfeldt, was ihn zur
vorzeitigen Aufgabe zwang.
Als Willkommensgeschenk bekam der eingewechselte Florian Kluß auch sofort ein
Ei ins Nest gelegt, nachdem Sandro Mischkowski an den Pfosten flankte und ein
Herr namens Neumann-Schirmbeck den zweiten Ball sicher versenkte (52.).
In der Schlussphase, nachdem Neumann-Schirmbeck sein persönliches halbes
Dutzend komplettierte (75.), kam es zum einzigen Wermutstropfen für die
Gastgeber, erhielt Oberliga-Leihgabe Nassim Saleh vom kleinlichen und
diskussionsfreudigen Jochen Weber (TuS Borstel) die rote Karte, nachdem er
Gegenspieler Ersin Tan als „Spinner“ bezeichnete – eine zu harte Entscheidung!
Sieben Minuten vor Ultimo fand der blau-gelbe Sturmlauf dann den endgültigen
Schlusspunkt, als Neumann-Schirmbeck erst einen unfreiwilligen Doppelpass mit
dem Gegner spielte und dann einfach mit rechts abzog – 8:0!
Den tatsächlichen Schlusspunkt setzten jedoch ausgerechnet die weitgehend
überforderten Gäste, direkt vor dem Ende, mit einem langen Ball von Patrick
Neuenhagen, direkt zum freistehenden Marco Radü, doch dieser setzte das Leder
aus 22 Metern nur an den Pfosten.
Somit endete dieses ungleiche Duell mit einem Kantersieg für den
Tabellenführer, der so auf einem guten Pfad in Richtung Bezirksliga wandert.
Aber Vorsicht! Nächste Woche geht es zur Reserve des SC Sternschanze! Coach
Gody Hoedoafia: „Das wird kein einfaches Spiel. Schanze ist immer heiß gegen
uns; das waren bislang immer sehr schwierige Spiele für meine Mannschaft.“. Das
Team aus dem weiten Osten wäre indes gut beraten, am kommenden Wochenende KS
Polonia auf eigener Anlage zu schlagen, möchte man sich ein wenig Luft im
Abstiegskampf der Kreisliga 5 verschaffen.
Tore: 1:0
Neumann-Schirmbeck (10.), 2:0 Neumann-Schirmbeck (18.), 3:0 Neumann-Schirmbeck
(26.), 4:0 Neumann-Schirmbeck (29.), 5:0 Taege (34.), 6:0 Neumann-Schirmbeck
(52. Mischkowski), 7:0 Neumann-Schirmbeck (75.), 8:0 Neumann-Schirmbeck (83.)
rote Karte: N. Saleh (SC Victoria
II, 80., Beleidigung eines Gegenspielers)
Schiedsrichter: Jochen Weber (TuS
Borstel, Note 5)
Zuschauer: 25
Sonntag, 6. November 2011
Spielbericht SC Victoria Hamburg II - SC Alstertal / Langenhorn II
Irres
Spitzenspiel: Vicky II gibt 3:1 aus der Hand!
Trotz
zweiter Niederlage in Serie: „Kein Knick in der Mannschaft“
Nein, so wirklich trauen wollte man seinen Augen auf beiden Seiten nicht. Nicht
nur, dass der Spitzenreiter der Kreisliga 5 nun das zweite Spiel in Serie als
Verlierer vom Platz ging, man verspielte auch noch einen sicheren 3:1-Vorsprung
auf eigenem Gelände!
Dabei lief für die Gastgeber zunächst alles wie am Schnürchen. Trotz guter
Kontergelegenheit für Louis Jandali (13.) hatte der SCV den Laden im Griff, was
ihnen selbst nicht nur zwei gute Gelegenheiten in Person von Gabor Karaschewski
einbrachte (3. & 15.), sondern auch das 1:0 durch Philipp Wolpers nach
einer herrlichen Kombination (18.).
Der Ligaprimus führte und eine ernsthafte Antwort hatten die Gäste auch nicht
parat. Da nahm Kapitän Andre Muhs einfach das Heft in die Hand, marschierte mit
der Kugel durch den SCV-Strafraum und überwand den nicht immer souveränen
Dennis Wolf zum Ausgleichstreffer, der 18 hoch spannende Minuten einleitete
(27.). Denn keine zwei Minuten später ein Pfiff – Strafstoß für Blau-gelb,
nachdem sich Andreas Kammradt im eigenen Strafraum einfach zu ungeschickt
angestellt hatte. Karaschewski mit dem fälligen Strafstoß und schon war die
Führung wieder da (29.). Jubel, Trubel, Heiterkeit bei den Gastgebern. Und es
sollte noch schöner kommen: Keine 60 Sekunden vergingen danach und das dritte
Hurra stellte sich ein. Wolpers tankte sich auf der linken Seite wunderbar
durch und zimmerte das Spielgerät unhaltbar rechts oben in den Winkel – ein Sahnebonbon!
Die Gäste ließen sich davon aber nicht groß irritieren. Immerhin stellen die
Nord-Hamburger die zweitbeste Offensive der Liga; da ist immer etwas möglich!
So gesehen in der 38. Minute: Eckball Simon Vagts, Kopfballtor Daniel Krohn –
so einfach kann das Toreschießen sein, wenn der Gegner wieder nur zuschaut!
SCALA war nun wieder dran, während bei den Gastgebern die Nerven flatterten.
Plötzlich ein Ballverlust an der Strafraumgrenze und Krohn mit der Übersicht
für Jandali, der mit dem 3:3-Ausgleichstreffer eine weitere Episode dieser
Thriller-Reihe schrieb (42.).
Unverändert kamen beide Teams aus der wohlverdienten Pause zurück, doch was war
das? Fast eine Viertelstunde verging ohne einen ernsthaften Torschuss! Als die
enttäuschten Massen schon den Ausgang suchten, suchte man bei den Gästen
natürlich Top-Stürmer Daniel Krohn im Victoria-Strafraum und wie das so ist:
eine Drehung, ein Tor – das passiert, wenn man den 23-Jährigen aus der
Werder-Talentschmiede einfach gewähren lässt (59.).
Das 3:4 für die Jungs vom Flughafen, und nun hatte Vicky den Salat! Einen mit
viel Essig nämlich, denn plötzlich kam auch noch ein unglaubliches Schusspech
der Hoedoafia-Elf dazu. Erst fischte Gäste-Keeper Christian Röhrs, der
eigentlich im Mittelfeld zuhause ist, einen Freistoß des eingewechselten
Benedikt Neumann-Schirmbeck unvorstellbar aus dem Winkel (O-Ton des Schützen: „Ich
weiß nicht, was der Torwart da gemacht hat – unglaublich!“), dann schädelte der
sonst so treffsichere Angreifer das Ei an den Innenpfosten. Und als
Sahnehäubchen köpfte er obendrauf aus fünf Metern genau den arglosen Torsteher
an.
Die Chancen waren da, doch das Ausgleichstor wollte einfach nicht fallen! Auch
nicht bei Karaschewskis Bombe aus zentraler Position, bei der Röhrs wie ein Panther
zu Boden ging und zur Ecke rettete. Und so kam es, wie es kommen musste: Die
Gastgeber warfen alles nach vorne, die Defensive war entblößt und da ließen
sich die eingewechselten Kevin Kramp und Patrick Meyer nicht lumpen – 3:5 durch
Letztgenannten gegen eine Abwehr mit Auflösungserscheinungen.
SCALA-Trainer Stephan Basmer traute dem Braten trotzdem noch nicht: „Bleibt
konzentriert, das Ding ist noch nicht Unsers!“, rief er seinen Mannen von außen
zu. Die Vicky-Reserve suchte noch einmal nach Lücken, doch es gab keine mehr.
Da versuchte sich Wolpers in der Nachspielzeit halt von der Grundlinie aus –
mit Erfolg!
Nur noch 4:5 – vielleicht geht da ja doch noch etwas!
Eine Hoffnung, die jedoch kurz darauf in Schutt und Asche lag, denn dann war
Schluss am Lokstedter Steindamm! Die Zweitvertretung des SC
Alstertal/Langenhorn holte einen echten Überraschungssieg, an den man
zwischenzeitlich selbst nicht zu glauben wagte: „Ich hätte nicht gedacht, dass
nach dem 1:3 noch etwas möglich ist, aber die Mannschaft hat eine tolle
Einstellung und gibt sich nie auf. Dazu haben wir mit Daniel Krohn oder Louis
Jandali großartige Einzelspieler die auch in Eins-gegen-zwei-Situationen immer
für eine Überraschung gut sind“, wusste der Coach, wer an diesem Tag besonders
zu loben war. An das Thema „Aufstieg“ möchte man indes (noch) nicht denken: „Man
muss bedenken, dass wir immer noch ein Aufsteiger sind. Wir konnten zwar die
Euphorie mit in die Saison retten und haben einen Lauf. Aber unser primäres
Ziel ist es, nicht abzusteigen, was wir, denke ich, eigentlich jetzt schon
erreicht haben. Wir warten jetzt erstmal ab und wenn wir vier, fünf Spieltage
vor Schluss mit oben stehen, kann man sich durchaus andere Ziele setzen“, so
Basmer.
Beim SC Victoria war dagegen tristes Auslaufen angesagt. Die Spieler
diskutierten untereinander und auch der Trainer wirkte noch ein wenig Ratlos ob
dieser Heimschlappe: „Ich hätte echt nicht gedacht, dass wir dieses 3:1 auf
eigenem Platz noch aus der Hand geben, aber es waren bei uns viele einfache Sachen,
die nicht gestimmt haben, wie die Standardsituation zum 3:2. Da wurden die
Jungs zittrig, der Gegner hat wieder an sich geglaubt und plötzlich bekam das
hier eine Eigendynamik“, erklärte Gody Hoedoafia. Eine Krise unterstellt er
seinem Team derweil nicht: „Das ist kein Knick in der Mannschaft. Wir werden
schnell wieder anfangen, zu punkten!“, so der Coach, der auch kein Saisonziel
bedroht sieht, da man weiterhin „nicht so vermessen“ sei, jetzt schon vom
Aufstieg zu reden: „Ich weiß nicht, was in fünf Monaten sein wird.“. Zunächst
steht kommende Woche das Duell auf selben Gelände gegen den VfL Hammonia an,
der nach den jüngsten Erfolgen im Aufwind befindet.
SCALA II will dagegen beim Aufeinandertreffen mit KS Polonia nach Möglichkeit
zwei Serien ausbauen: Es soll der fünfte Sieg in Folge her und wenn man den
Durchschnitt von sieben erzielten Treffern pro Spiel halten könnte, wäre das
doch sicher auch ganz nett…
SC Victoria Hamburg II:
Wolf – Sari, Wegener (62. Kemler), Poels, Schacht (75. Schwoch) – Gkanatsas,
Holz – Aytac (62. Neumann-Schirmbeck), Hoffmann, Wolpers – Karaschewski,
Trainer: Gody Hoedoafia
SC Alstertal/Langenhorn II: Röhrs –
Weise, Schiel, Kammradt, Holler (78. Kramp) – Vagts, Holtmann, Muhs, Dudek –
Jandali (89. Dreyer), Krohn (85. Meyer), Trainer: Stephan Basmer
Tore: 1:0 Wolpers (18. Karaschewski),
1:1 Muhs (27.), 2:1 Karaschewski (29., Foulstrafstoß), 3:1 Wolpers (30. Holz),
3:2 Krohn (38. Vagts), 3:3 Jandali (42. Krohn), 3:4 Krohn (59.), 3:5 Meyer (87.
Kramp), 4:5 Wolpers (90.+3)
gelbe Karten: Poels, Aytac – Krohn,
Jandali
Schiedsrichter: Tim Stanossek (HSV Barmbek-Uhlenhorst)
Zuschauer: 30