Lüken
zwischen Himmel und Hölle
Bernes Torschütze fliegt – Wespe III nutzt
die Überzahl spät
Wirklich etwas zu feiern hatte am Freitagabend an der
Vogt-Kölln-Straße nur eine geschlossene Gesellschaft, anlässlich eines 30.
Geburtstages, im Vereinsheim.
Die draußen auf dem Feld aktiven Fußballer blieben
dagegen nach 90 gespielten Minuten frustriert zurück.
Die einen trauerten einer verspielten 3:0-Führung
hinterher, die anderen der großen Chance, zumindest einstweilen an die Tabellenspitze
zu springen.
Jener Sprung wäre für die Drittvertretung des SV
West-Eimsbüttel allerdings auch nicht verdient gewesen. Kaum etwas
Zusammenhängendes, geschweige denn Torgefährliches bekamen die personell durch
diverse Abwesenheiten kräftig durchgewürfelten Gastgeber auf die Kette. Zu oft
ging die Kugel bereits im Mittelfeld verloren, sodass sich die Gäste über
schöne Kontergeschenke freuten.
Vor allem mit der Führung im Rücken, die der nur
zufällig nach einem kritischen Strafraumzweikampf an den Ball gekommene Philipp
Lükens aus spitzem Winkel erzielte (11.). im Volltempo setzten sie über Florian
Brüggemanns linke Seite den Angriff, der für Robin Bannas in der Mitte die
perfekte Einschussmöglichkeit bereitete – 0:2!
Und weiter spielte TuS Berne die
Geschwindigkeitsvorteile freudig aus, stellte der Offensivmann im Anschluss an
einen Steilpass Benjamin Wiederkehrs gar auf den 0:3-Halbzeitstand (30.).
Alles in Butter für das Auswärtsteam, doch eine
berechtigte Ampelkarte für Torschütze Lüken, der zweimal taktisch foulspielte,
garantierte seinem Team mehr als eine komplette Halbzeit in Unterzahl.
Nur dauerte es bis zur 56. Minute, ehe Wespe daraus
Kapital schlug. Etwas zu kurz wehrte Schlussmann Michell Meyer einen Kopfball
Dennis Petrecks ab, worüber sich der eingewechselte Jack Albrecht in der Rolle
des Abstaubers rasch freute.
Eine intensive zweite Hälfte nahm ihren umkämpften
Lauf, der zwar immer stärker werdende Hausherren beinhaltete, für diese aber auch
ärgerliches Schusspech, das Petreck im Clinch mit der Latte erlebte. Außer der
einen oder anderen Verwarnung auf beiden Seiten lieferte dieser Abschnitt nichts
weiter Zählbares, bis es Benjamin Salewski einmal aus der zweiten Reihe
versuchte und mit seiner Verkürzung, sechs Minuten vor Ultimo, doch noch an
einen Punktgewinn des Spitzenteams glauben ließ. Ironie des Schicksals: kurz
zuvor hatte Linus Friedrich auf der anderen Seite eine ähnliche Idee, verfehlte
jedoch das mögliche 1:4. Stattdessen kamen seine Farben jetzt kaum noch hinten
heraus. Die rasant geführten ersten 45 Zeigerumdrehungen hatten Kraft gekostet.
Und das bestraften ausgerechnet die einmalmehr älter aufgestellten West-Eimsbütteler,
indem ein langer Hoffmann-Schlag genau vor den Füßen Dennis Petrecks landete
und der ehemalige Eidelstedter trocken mit rechts in die untere Ecke abzog. Ausgleich
in einem munteren Kick, in dem Patrick Müller und Co gar noch mehr wollten. Trotz
fortgesetzter Spielhälftenbelagerung sollte dies schlussendlich aber nicht mehr
gelingen. Die Feier auf dem Platz blieb heute also beidseitig aus…
Tore: 0:1
Lüken (11.), 0:2 Bannas (28. Brüggemann), 0:3 Bannas (30. Wiederkehr), 1:3 Albrecht
(56. Petreck), 2:3 Salewski (84.), 3:3 Petreck (87. Hoffmann)
Gelbe
Karten: Salewski, Jahnke – Bannas, Hendrych,
Pogrzeba
Gelb-rote
Karte: Lüken (TuS Berne V, 38. wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter:
Ian Atai Shokati (GW Eimsbüttel)
Zuschauer:
25