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Samstag, 21. Oktober 2023

Spielbericht Eimsbütteler TV III - HEBC III

Jugend forscht, Camara köpft – HEBC III ist Derbysieger!
Standard-Tor entscheidet enges Nachbarschaftsduell an der Bundesstraße

Geographisch ein paar Minuten Fußweg und in der Kreisliga 4 wenige Zähler trennen die beiden Lokalrivalen aus Eimsbüttel, deren lautstark umjubelte Vormachtstellung sich nach 95 engagierten Spielminuten der HEBC sicherte.
Bevor der „lila-weiße Invasion“ ihre gebührenden Feierlichkeiten zuteilwurden, arbeitete man sich zunächst bei zeitweilig hervorlugender Oktobersonne durch eine höhepunktarme Veranstaltung, deren erster konkreter Strafraum-Aufreger den Gastgebern gehörte. Über die Stationen Lourenco de Aquino und Brossette kam Anton Freiherr von Cornberg zum Abschluss, dem es einer Vereitelung vor der Torlinie bedurfte (40.).
Auf der anderen Seite wurde es dann kurios: Eine Hereingabe am langen Pfosten erwartend, scheiterte Simon Loos mit Karacho am Aluminium, ehe die Chance durch Ballbesitz weiter am Leben blieb. Elegant wäre es sicher gewesen, die Kugel fairerweise ins Aus zu spielen, da Heim-Schlussmann Oguz Cevik angeschlagen auf dem Hosenboden lag. HEBC spielte jedoch weiter und noch bevor der häufig etwas überfordert wirkende Schiedsrichter die Partie zur Behandlung unterbrach, rollte John Ahrens´ Fernschuss in die Maschen (43.). Gemäß Regeltext ein regulärer Treffer, dem aus sportlichem Anstand aber niemand hinterhertrauerte. Seltsam auch, dass das Zurückspielen des Balles an den ETV beim fälligen Schiedsrichterball tatsächlich eine retroaktiv doch wieder zurückgenommene gelbe Karte gegen die ursprünglich ballbesitzenden HEBCer wegen Ballwegschlagens nach sich zog. Irgendwie wusste hier niemand so recht, was da eigentlich gepfiffen wurde…
Umso klarer dafür die Ereignisse in Minute 48: Ecke Lila durch Vitalii Tkachenko, Kopfball des langen Bakari Camara am Fünfer-Eck – 0:1!
Der Bann war gebrochen, doch ein Feuerwerk der Offensivkunst sollte es auch in der Folge nicht werden. HEBC verwaltete clever, während die Herren in Schwarz oft zu ungenau spielten, um sich dem Kasten von Oberliga-Leihgabe Patrick Meins ernsthaft zu nähern. Eine echte topp-Chance ereignete sich dennoch, als Gabriel Lourenco de Aquino seinen Eckstoß zum recht frei draufhaltenden Tjark Nar beförderte. Auf direktem Wege rauschte die Murmel drüber (74.), sodass die drei Derby-Punkte an den Reinmüller wanderten. Einen besseren Herren-Einstand konnte sich das unterdessen gut einfügende A-Jugend-Trio aus Lazar Djordjevic, Robert Nachtweh und Emil von Lühmann gar nicht wünschen.
Als nächstes wartet auf den neuen Tabellensechsten das Heimspiel gegen den seit Ende August ungeschlagenen SV Lurup (sechs Siege, ein Remis) – wieder mit Köpfchen und jugendlicher Leichtigkeit?

Tore: 0:1 Camara (48. Tkachenko)

Schiedsrichter: Lahcen Rast (FSV Geesthacht, Note 5,5: höchst konfuse Vorstellung, die ihren Höhepunkt im Unterbrechungspfiff nach bereits erfolgter Torerzielung fand (43.).)

Zuschauer: 50


König der Lüfte: Bakari Camara



Samstag, 2. September 2023

Spielbericht KS Polonia Hamburg - SC Union 03

Union im Mehrfach-Modus
Dreierpack und Doppelschläge bereiten Union 03 den Pflichtsieg

Dicht beieinander tummelt sich das Feld der Kreisliga 4 auch noch nach sechs gespielten Runden – nur ein Team fällt in dieser Phalanx gehörig ab: die punktlose Elf des KS Polonia, der gegen Union 03 auch noch ein deftiger Abschuss wiederfuhr.
Mit Antonio Embalo Avilas 0:1 hatte das erneute Elend bereits begonnen, als noch nicht alle der knapp 30 Zuschauer den Weg an die Finkenau gefunden hatten (2.).
Verdient war dieser frühe Rückstand allemal, kontrollierten die Gäste Ball und Gegner nach Belieben, ohne fortan aber durch rasches Nachlegen frühe Klarheit herzustellen.
Nico Kukuk verzog minimal, als er nach innen zog (16.), während Jaques Rodrigues Oliveira aus 19 Metern die Querstange erwischte (29.).
Viel Glück für den Tabellenletzten, das sich in den Momenten vor der Pause kurzerhand in Luft auflöste, Erst versenkte David Augusto Camacho einen zweiten Ball trocken zum 0:2 (43.), dem der bereits in Jugendtagen beim Niendorfer TSV unter Trainer Andjelko Ivanko aktiven Youngster ganz allein am langen Eck das 0:3 hinzufügte. Zuvor hatten sich Ballgewinner Dauda Ibrahim und Ex-Oberliga-Kicker Rodrigues Oliveira einfachst über die linke Seite durchkombiniert (44.).
Perfekt war Polonias drei-Minuten-Debakel mit Ibrahims Abstaubertor, das Augusto Camacho per Solo eingeleitet hatte (45.+1).
Etwas mutiger und mit Dariusz Laskowskis Fernschuss (segelte drüber, 47.) in die neue Halbzeit gegangen, erstickte Union die neue KS-Motivation alsbald im Keim, indem Jannis Leps den Ball mit aller Wucht zum 0:5 hinein wemmste (53.). Und wieder wurde es ein Dreifachschlag, weil Embalo Avila im Konter (58.) und Ibrahim auf Ablage des vorigen Torschützen (58.) weiter erhöhten.
Der SCU, dessen Auswärtsdreier einen wichtigen Dienst um den Anschluss an die Spitzengruppe tut, verwaltete die hohe Führung eine Weile lang, um durch Augusto Camachos dritten Tagestreffer (75.) und Rodrigues Oliveiras 0:9-Schlusspunkt vor dem bedauernswerten Adrian Palac (77.) die höchste Saisonniederlage der Elf von Trainer Tomsaz Pol zu besiegeln.

Tore: 0:1 Embalo Avila (2.), 0:2 Augusto Camacho (43. Almeida Das Neves), 0:3 Augusto Camacho (44. Ibrahim), 0:4 Ibrahim (45.+1, Embalo Avila), 0:5 Leps (53. Rodrigues Oliveira), 0:6 Embalo Avila (58.), 0:7 Ibrahim (59. Embalo Avila), 0:8 Augusto Camacho (75. Rodrigues Oliveira), 0:9 Rodrigues Oliveira (77. Naseri)

Schiedsrichter: Yuri Staarmann (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 28




Samstag, 26. August 2023

Spielbericht Eimsbütteler TV III - SC Hansa 11 II

Schneiders zieht Hansa den Stecker
7:3 an der Bundesstraße! ETV III feiert krachende Heimspielparty

„Kreisliga 4 – die Erlebnisstaffel“ könnte ein Werbeslogan für die Gruppe, die auch in ihrer fünften Saisonauflage mit spieldurchschnittlich sechs Treffern aufwartete. Die Höchstanzahl gab es dabei am Samstagnachmittag an der Bundesstraße zu bestaunen.
Mit 7:3 hatte die dort beheimatete Dritte des Eimsbütteler TV die Reserve von Hansa 11 von ihrem sonnengefluteten Areal geschickt.
Besonders bemerkenswert erschien hierbei die Chancenausbeute. So führte gleich die erste konkrete Gelegenheit des Spiels zum 1:0, das Mikolaj Jamrozinski im Anschluss an eine Ecke von rechts im Nachsetzen besorgte (23.).
Mit dem Glück eines unglücklichen Torwarthandelns legte Simon Lassnig per Fernschuss aus Linksaußenposition das 2:0 nach (36.), welches der Kopf des Freiherrn von Cornberg per Eigentor bei einem Kilic-Eckstoß auf den ersten Pfosten wieder relativierte (41.).
38 Sekunden ließen die stets willigeren Hausherren nach dem Seitenwechsel lediglich verstreichen, ehe es im Expresstempo zu Julien Schneiders 3:1 ging.
Hansa bekam derweil sein Zentrum nicht dicht, was den vor Spielbeginn einen Zähler schlechter dastehenden ETV zum 4:1 inspirieren sollte. Jamrozinski war zunächst vom gegnerischen Schlussmann abgeräumt worden, doch Schneiders stand wieder goldrichtig für den Doppelpack binnen sechs Minuten (51.). Aus diesem hätte gar noch ein Hattrick werden können, wäre ein Rechtsschuss nicht aus Halbposition vorbeigeflogen (57.).
Nach ähnlichem Muster wie beim 4:1 holte der diesmal ins richtige Gehäuse netzende Anton Freiherr von Cornberg das vorhin Verpasste nach (60.).
Kurz flackerte dann aber plötzlich die Möglichkeit einer unerwarteten Wende auf. Burhan Morkoyuns unbedrängte Flanke köpfte Thomas Schmidt zum 5:2 ein (67.), woraufhin der eingewechselte Kevin Kyei-Gyamfi mit seinem Heber auf nur noch zwei Tore Rückstand aus Sicht der Feldstraßen-Elf verkürzte (79.).
Der Spannung war jedoch schon vorzeitig der Stecker gezogen, nachdem Schneiders über Gabriel Lourenco de Aquino und Pascal Ahrens in die Schussposition zum vorentscheidenden 6:3 gebracht wurde (84.).
Den 7:3-Schlusspunkt hinter den zweiten Punktspielsieg der Saison setzte abschließend Lourenco de Aquino aus der zweiten Reihe (90.+1).
Im Mai erst im Saisonfinale gerade noch rechtzeitig aus dem Tabellenkeller geflohen, mutet Rang acht nach dem ersten Sechsten der neuen Spielzeit doch ganz ordentlich an.  

Tore: 1:0 Jamrozinski (23.), 2:0 Lassnig (36.), 2:1 Freiherr vorn Cornberg (41., Eigentor, Kilic), 3:1 Schneiders (46. Müller), 4:1 Schneiders (51. Jamrozinski), 5:1 Freiherr von Cornberg (60. Schneiders), 5:2 Schmidt (67. Morkoyun), 5:3 Kyei-Gyamfi (79. Krüger), 6:3 Schneiders (84. Ahrens), 7:3 Lourenco de Aquino (90.+1)

Schiedsrichter: Ridha Gabsi (SV Lieth, Note 3)

Zuschauer: 20





Sonntag, 13. August 2023

Spielbericht SC Union 03 - SC Victoria Hamburg IV

Unions alte Männer richten´s
Irrer Zock im Lunapark! Ex-Oberliga-Kicker entscheiden den Schlagabtausch

Kreisliga in ihrer spektakulärsten Form hatte am Sonntagnachmittag die Staffel 4 mit dem Duell Union 03 gegen Victoria IV zu bieten. Tore, Technik und alte Hasen, die dem Spiel eine ganz eigene Note verpassten.
Kaum hatte Alterspräsident Claus-Dieter Köhler (76) die Partie bei feinster Sommersonne angepfiffen, freute sich Union über das 1:0, das der richtig eingestartete Antonio Embalo Avila aus spitzem Winkel besorgte (4.). Für das passende Zuspiel hatte der mittlerweile 35-jährige Jaques Rodrigues Oliveira gesorgt. Ein Name, der jedem Kenner des Oberligageschehens noch ein Begriff ist. So auch Ali Arslan, der das zweimal von Embalo Avila verpasste 2:0 (11. & 14.) im Slalomkurs durch den Vicky-Strafraum kurzerhand nachholte (20.).
Im Gegenzug wachten nun auch die bis dahin zu passiven Gäste auf, was sich sofort bezahlt machen sollte. Paul Trier Thiele bediente Jonas Ziemann und schon war der sauber herausgespielte Anschlusstreffer gefallen (21.).
Vicky jetzt mit Vorteilen – vor allem, wenn es über den technisch beschlagenen Furkan Aydin ging. Ein unwiderstehliches Dribbling in der Gefahrenzone führte nur knapp nicht zum 2:2, das auch ein Trier Thiele-Freistoß, den Martin Meier sehenswert aus dem Winkel fischte, nicht herbeiführte (31.). Dafür war der 18-jährige Trier Thiele, der wie einige seiner ebenfalls jungen Mitstreiter aus der eigenen Jugend stammt, bei einem F. Aydin-Freistoß mustergültig zum 2:2 zur Stelle (36.). Einen Ballverlust Unions bestraften Ziemann und Torschütze F. Aydin kurz vor dem erfrischenden Pausengang gar zur 2:3-Wende in Altona-Nord (44.).
Gut was los, hier und es wurde noch wilder! Den Anfang machte Embalo Avilas Alu-Treffer (47.), dem kurz darauf das 3:3 durch ein Duett der Ex-Oberligacracks folgte (49.). Rodrigues Oliveiras Freistoß nutzte Arslan gekonnt, um nach einem langen Ball des eigenen Torwarts und einer Ablage Embalo Avilas die Führung zurückzuholen (51.).
Zuvor war es Torsteher Meier, der mittels eines Klassereflexes gegen Ziemann Gegentreffer Numero vier vereitelte (50.).
Weiteres Futter bekam das unaufhörliche Rauf und Runter zur vollen Stunde, als F. Aydin Livio Pratis Anspiel elegant mitnahm und mit rechts versenkte – 4:4!
Kurz nahm sich der Fight auf dem Jahnplatz 3 eine Offensivpause – dann ging es noch einmal so richtig rund! Hoch landete das Runde bei Rodrigues Oliveira, kurze Ablage auf Arslan und Union war wieder vorne (77.). Gleiches Muster 120 Sekunden später: Lange Suppe auf Rodrigues Oliveira, dieser mit dem Service und Fünferpacker Arslan mit links zum 6:4. Einleitendes Element auch hier erneut Torsteher Meier, der neben einem entschärften Kopfball gegen Noah Kuegah (81.) auch gleich die nächste Torbeteiligung beisteuerte. Abermals longline erreichte der erfahrene Schlussmann seine Ü30-Kollegen, die diesmal mit getauschten Rollen auf nunmehr 7:4 erhöhten (86.).
Fragwürdig blieb dabei das naive Abwehrverhalten der Gelben, den es bis zum Ende nicht gelang, sich auf das simple Umschaltmuster auf dem kurzen Kunstrasen einzustellen. Folgerichtig klingelte es zu Beginn der fast achtminütigen Nachspielzeit ein weiteres Mal im Rahmen einer Langstreckeneröffnung. Arslan schirmte die Kugel trotz Ziehen und Zerren des Gegenspielers eiskalt ab, sodass der eingewechselte Maksym Akimkin den quergelegten Ball zum 8:4-Jokertor einschieben durfte (90.+2).
Ein letztlich etwas zu hohes Lehrgeld, das Vicky gegen die abgezockten Unioner mit deren Fraktion aus der Alten Herren zu zahlen hatte. Der SCU bewahrte dagegen seine weiße Weste und steht mit zwei Siegen aus zwei gespielten Duellen punktgleich mit fünf weiteren Kontrahenten auf Rang vier.

Tore: 1:0 Embalo Avila (4. Rodrigues Oliveira), 2:0 Arslan (20.), 2:1 Ziemann (21. Trier Thiele), 2:2 Trier Thiele (36. Aydin), 2:3 Aydin (44. Ziemann), 3:3 Arslan (49. Rodrigues Oliveira), 4:3 Arslan (51. Embalo Avila), 4:4 Aydin (60. Prati), 5:4 Arslan (77. Rodrigues Oliveira), 6:4 Arslan (79. Rodrigues Oliveira), 7:4 Rodrigues Oliveira (86. Arslan), 8:4 Akimkin (90.+2, Arslan)

Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (TuS Hasloh)

Zuschauer: 35


Einer der Union-Faktoren: Jaques Rodrigues Oliveira

Samstag, 12. August 2023

Spielbericht HEBC III - SC Sternschanze III

Auswärts fühlt sich Schanze wohl
Müdes Derby geht an die „Auswärtstäter“ aus dem Schanzenviertel

Mit satten 51 Toren verwöhnte die Kreisliga 4 ihre Zuschauer in den acht Partien des dritten Spieltags – nur eines davon bekamen die Anwesenden im Duell der Drittvertretungen zwischen dem HEBC und dem SC Sternschanze geboten.
Bei der hohen Fehlerquote auf beiden Seiten auch kein großes Wunder.
Selten war es den Teams gelungen, einmal geordnet nach vorne zu spielen, sodass Strafraummomente als Mangelware zu deklarieren waren. Schanze wartete zweimal mit Max Bachmann auf, der erst unter Druck verfehlte (18.), um im zweiten Anlauf das Nachsehen gegen eine schöne Fußabwehr von Bela Krebs-Göttmann zu haben (30.).
Auf der anderen Seite verpasste Ayke Yesiltac eine dynamische Vorarbeit Luis Sauers aussichtsreich um Haaresbreite (23.).
Es sah nach einem torlosen Pausenstand aus, doch dann gelang dem defensiv tadellosen Paul Morlock der lange Ball in die Spitze zum just gestarteten Yunis Abdalla, den zwischen den lilanen Innenverteidiger und vor deren Schlussmann in die linke untere Ecke abschloss – 0:1 (42.)!
Auch im zweiten Durchgang blieb es eine eher zähe Angelegenheit im Nachbarschaftsduell, das ein parierter Kopfball des bei den Gästen eingewechselten Benjamin Schlötcke um einen Höhepunkt bereicherte (47.).
HEBC ließ derweil durch Ayke Yesiltac eine Freistoßposition, knapp vor dem Sechzehner, mit einem Schuss ins Menschenpulk unbefriedigend liegen (59.).
Konkreter wurde es da bei einer Schusschance für Thomas Ritschel, der eine Leonhardt-Verlagerung schön mitnahm, um dann aber am abwehrenden Pablo Hermoso Y Dorau zu scheitern (70.).
Aus einem schwach geklärten Einwurf heraus kam kurz darauf erneut Yesiltac zum abgefälschten, den wieder der aufmerksame Schanzen-Tormann entschärfte (73.).
Auch eine Strafraum-Doppelchance in der Schlussphase (81.) vermochte den Bemühungen der Böhling-Elf nicht zu Zählbarem verhelfen. Die Punkte gingen an den personell etwas urlaubsgebeutelten SCS, bei dem deshalb mit Ebubekir Kutun und Philipp Rohde zwei alte Recken mit vereinsinternem Kultstatus noch zur Absicherung des wettbewerbsübergreifend vierten Auswärtssiegs in Folge (der Zweite in der Liga) aufs Feld kamen.

Tore: 0:1 Abdalla (42. Morlock)

gelbe Karten: Ahrens, Yorke, Ganitis – Kähler

Schiedsrichter: Dr. Benjamin Stello (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 30


Foto: Arthur Schreiber

Samstag, 5. August 2023

Spielbericht KS Polonia Hamburg - Eimsbütteler TV III

Irres Finish – Heimsieg kippt in der Nachspielzeit
Kreisliga 4: KS Polonia gibt spät erzieltes 3:1 noch aus der Hand

Freistoßtor, Seitfallzieher, Treffer in der Nachspielzeit: Die wenigen Schlachtenbummler am Spielfeldrand auf der „Baustelle Finkenau“ kamen zum späten Kick-Off am Samstag (18.30 Uhr) voll auf ihre Kosten!
Sowohl der Klub Sportowy Polonia, als auch die Drittvertretung des Eimsbütteler TV waren in der Vorwoche glück- und punktlos in die neue Spielzeit gestartet.
Erste Aussichten auf den Premierendreier angelten sich die Gäste, für die Julien Schneiders den ersten echten Abschluss nicht allzu sehr verzog (5.).
Richtig schön herausgespielt kam kurz darauf das 0:1 daher, eröffnete Jakob Henning sauber diagonal von hinten, ehe der viel gesuchte Gabriel Lourenco de Aquino passend für den einschiebenden Malte Pamperien im Sturmzentrum rüberschob (9.).
Lange Zeit zum Jubeln blieb jedoch nicht, traf Jakub Gorski das Runde aus 22 Metern satt zum umgehenden Gleichstand (11.).
Spielerisch zwar gefällig, aber zu selten zwingend, ernteten die Bundesstraßler fortan etwas mehr Fließpunkte. Lange Zeit aber plätscherte das Geschehen auf dem maximalschmalen Kunstrasen an der Finkenau friedlich vor sich hin, bis Jakub Gorski Polonia acht Minuten vor dem Ende per Seitfallzieher aus gut erkannter Nicht-Abseitsposition auf die Siegerstraße führte.
Auf die Überholspur in Richtung Heimsieg ging es drei Minuten später, als Cezary Uzdowskis schön getretener Freistoß direkt rechtsoben zum 3:1 in Rene Hobelmanns ETV-Gehäuse einschlug (85.). Zuvor hatte der Schlussmann das dritte Gegentor noch mittels einer Fußabwehr gegen den eingewechselten Jakub Zdrada vereiteln können (83.).
Alles klar, in Uhlenhorst – oder doch nicht?
Die Eimsbütteler, die sich bei der Freistoßentstehung glücklich schätzen konnten, dass Verursacher Max Wullenweber nicht wegen Torraubs als letzter Mann nur mit einer Verwarnung davonkam, gingen noch einmal in die Vollen. Über rechts kam Lourenco de Aquino quasi von der Grundlinie aus zum Heber, der abgefälscht stante pede das verkürzende 3:2 bedeutete (86.).
Die Gastgeber nun ohne Entlastung, während der Druck des Gegners immer größer wurde. Dann ein Aufschrei bei den Jungs vom Turnverband, nachdem Schneiders im Sechzehner gelegt wurde. Pamperien aber schaltete fix und drosch das Leder mit rechts ausgleichend in die Polonia-Maschen (90.+1). 3:3 – und noch war die Nachspielzeit nicht rum! Ecke Lourenco de Aquino von rechts, der zweite Ball und plötzlich war da wieder Pamperien, der es tatsächlich mit dem Schädel vollbrachte! Zwei ETV-Treffer in der Extrazeit und der sicher geglaubte Sieger stand am Ende (wieder) ohne Zählbares da.
Als wäre dies schon nicht bitter genug, ziert die polnisch-ukrainische Elf nach zwei wegen Spielausfällen nicht komplett gespielten Runden das Tabellenende.
Pamperien und Co dagegen freuen sich obendrauf zum späten Auswärtssieg über den Sprung auf Rang 11 einer kuriosen Tabelle, in der Platz 1 bis 14 allesamt mit drei erspielten Zählern unterwegs sind.

Tore: 0:1 Pamperien (8. Lourenco de Aquino), 1:1 Gorski (11. Markiewicz), 2:1 Gorski (82.), 3:1 Uzdowski (85., direkter Freistoß), 3:2 Lourenco de Aquino (86.), 3:3 Pamperien (90.+1, Schneiders), 3:4 Pamperien (90.+4, Lourenco de Aquino)

gelbe Karten: keine – Wullenweber

Schiedsrichter: David Tim Kerber (SC Europa, Note 2,5: hatte das außerordentlich faire Match stets im Griff, Wullenweber wäre bei seinem Foul als „letzter Mann“ des Feldes zu verweisen gewesen, 85.)

Zuschauer: 25


Erfolgsduo: Malte Pamperien erwartet ein Zuspiel von
Gabriel Lourenco de Aquino




Sonntag, 20. Mai 2018

Spielbericht Sporting Clube Hamburg - FTSV Altenwerder III

Morais Parentes Hattrick-show entscheidet
Fünf-Minuten-Hattrick lässt Sporting zum Saisonabschluss jubeln

Realistisch betrachtet hat sich das Team von Sporting Clube Hamburg bereits am vergangenen Wochenende durch seinen 3:1-Erfolg beim SC Hamm 02 vorzeitig gerettet.
Im Nachholspiel gegen die Drittvertretung aus Altenwerder, zeitgleich übrigens durch Nichtantritt gegen Primus Vorwärts Ost nur passiver Teil des vorletzten Spieltags der Kreisliga 4, räumten die Grün-weißen auch restliche theoretische Zweifel am Klassenerhalt aus.
Zweimal gerieten sie aber zunächst auf ihrem berüchtigten Hartplatz am Berliner Tor in Rückstand.
Nach acht Minuten ließ sich die Hintermannschaft durch einen langen Schnittstellenball, cool verdelt von Xhulio Bejkollari, aushebeln, was ihnen eine halbe Stunde später gleich noch einmal passierte.
Tobias Herbergs weiter Schlag fand wieder den gestarteten Bejkollari, der diesmal etwas unfreiwillig für den wachsamen Mehmet Ali Uncu auflegte. „Ob es Absicht war oder nicht, ist egal. Hauptsache, der Ball ist im Tor“, frohlockte Uncu, der diesen Treffer übrigens seiner am Spielfeldrand mitfiebernden Freundin widmete, noch in der Halbzeitpause.
Nach dieser sollte dem Außenspieler und seinen Kollegen das Lachen aber freilich vergehen, denn plötzlich übernahmen die bis dato einzig durch ihr 1:1-Billard-Tor von Nuno Fernandes aufgefallenen Gastgeber das spielerische Kommando.
Besser gesagt, Andre Morais Parente, der einer weitgehend zerfahrenen Partie so richtig seinen Stempel aufdrücken sollte.
Fünf Minuten nach dem Wiederbeginn war er es schließlich, der den hamburger Ableger des portugiesischen Spitzenclubs mit seiner energischen Einzelleistung an der linken Grundlinie zum nachträglich verdienten Ausgleich führte. Nuno Fernandes dankte es ihm in der Mitte mit dem unbedrängten Abschluss ins Tor von Timo Ratzek.
Wäre dieser nicht zweimal sehenswert zur Stelle gewesen (54. & 76.), hätte es für die langsam etwas müde und frustriert wirkenden Gäste vielleicht schon vor den großen fünf Minuten des Andre Morais Parente richtig hart kommenden können.
So war die 75-Minutengrenze bereits überschritten, als der Mann von der linken Seite einmal zentral draufhielt und das Leder aus 18 Metern genau ins rechte obere Eck schweißte, ehe bei einer exakten Walther-Flanke seine Lufthoheit gefragt war – 4:2!
Den krönenden Abschluss seines lupenreiten Hattricks bildete dagegen ein klassischer Abstauber, nachdem Thomas Ivens einen etwas zu lang geratenen Freistoß Patrick Barao Martins´ noch von der Grundlinie kratzte. Die roten Abseitsproteste blieben da zu Recht ungehört…
Mit viel Wind um wenig driftete das entschiedene Match im Schlussakkord noch einmal unnötig in eine leidenschaftliche Sportplatz-Trash-Talk-Show ab. Vor allem, nachdem Altenwerders Adis Kijamet unsanft foulte und in der anschließenden Freistoßtraube definitiv unqualifiziertes verbales Feedback erhielt (82.). Da rächte sich nun die extrem liberale Art der Spielleitung des Gespanns aus Holm…
Nach dem Spiel, das Sporting aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient 5:2 gewann, hatten sich die Gemüter aber wieder beruhigt.
Nur FTSV-Schlussmann Timo Ratzek stieß das schwache Defensivverhalten seiner Vorderleute noch böse auf: „Jedes Wochenende die gleiche Scheiße!“, polterte der Fänger, der es am kommenden Finalspieltag mit dem 70-Tore-Sturm der SV Billstedt-Horn um Walid Haidari (17 Tore) zu tun bekommen wird.
Zum Glück wurden die nötigen Zähler für ein weiteres Kreisligajahr schon vorher eingefahren.

Tore: 0:1 Bejkollari (8.), 1:1 Fernandes (14.), 1:2 Uncu (36. Bejkollari), 2:2 Fernandes (50. Morais Parente), 3:2 Morais Parente (76.), 4:2 Morais Parente (79. Walther), 5:2 Morais Parente (81. Ivens)

Gelbe Karten: Fernandes – Azizy, Kijamet, Bejkollari

Schiedsrichter: Kai Seeliger (Sportfreunde Holm, Note 4,5)

Zuschauer: 28

Samstag, 2. August 2014

Spielbericht Juventude Hamburg - SpVgg Billstedt-Horn

Juventude startet siegreich
Perlstiegler veredeln sich den Saisonstart

Nach dem Einzug in die zweite Runde des Oddsetpokals konnte Kreisligaaufsteiger Juventude auch das zweite Pflichtspiel der noch jungen Saison für sich entscheiden, besiegte man die ambitionierte Elf der SpVgg Billstedt-Horn in einem insgesamt holprigen Spiel mit 2:1.
„Man hat gemerkt, dass die Jungs vor dem ersten Punktspiel in der Kreisliga nervös waren. Erst nach 20 Minuten haben wir uns dann gefangen“, gestand Juventudes Coach Jens Perez. Und das, obwohl sein Team nach bereits sieben Minuten den perfekten Start hinlegte, als Koffi Konan den tödlichen Pass in die Schnittstelle spielte, wo Carlos Rodrigues Padinha das passende Laufangebot machte, den gegnerischen Schlussmann umkurvte und sicher zum 1:0 abschloss.
Immer wieder versuchten es die Gastgeber auf diese Art, doch nur einmal wurde es noch innerhalb der ersten 45 Minuten wirklich gefährlich, sorgte ein Konter für einen bestens einschussbereiten Christian Knof vor der Kiste, der jedoch knapp verzog (25.). Unterstellungen, man habe in dieser Szene absichtlich trotz eines am Boden liegenden Gegenspielers weitergespielt, wiesen die Gastgeber derweil zurück…
Die Gäste von der Möllner Landstraße kamen unterdessen trotz des geschlosseneren Mannschaftsvortrags erst in Abschnitt zwei zu ihrem ersten erwähnenswerten Offensivmoment, der allerdings sofort zu einer Erfolgsgeschichte wurde, verlängerte Lukas Häder einen flachen Ehmke-Freistoß aus 14 Metern clever in die Maschen (57.).
Die besseren Gelegenheiten hatten dennoch weiterhin die Jungs in Weiß-blau, wie ein saftiges Distanzgeschoss vom omnipräsenten Rodrigues Padinha, das der hier aufmerksam agierenden Luca Latendorf gut über die Latte lenkte (72.). So überraschte es nicht, dass es natürlich Rodrigues Padinha war, der das Match zehn Minuten vor Ultimo mit einem geschickten „Paartanz“ mit Felix Ohlrich im Strafraum und einem passenden Rechtsschuss entschied (80.). Denn die weitgehend kopflose Schlussoffensive der Hoffmann-Elf blieb letztlich bis auf einen Torschuss von Mikel Ehmke, den Abdulhakim Bazkaya im Juve-Kasten sicher halten konnte, ungefährlich.
Perez schmeckte dieser Sieg mit dem Blick auf den Widersacher besonders gut: „Den Gegner schätze ich als sehr stark ein – die haben in den letzten Jahren nicht umsonst oben mitgespielt. Wir haben am Ende mit großem Kampf gewonnen, obwohl ein Unentschieden durchaus fair gewesen wäre“, fasste der Übungsleiter abschließend zusammen.
Am Dienstag steigt für die international zusammengestellte Truppe der große Höhepunkt, wenn sich in Pokalrunde zwei der „große“ SC Victoria die Ehre auf dem Hartplatz am Perlstieg gibt. Aber spätestens seit Vatan Gücü wissen alle, dass in Hamburgs Süden im Pokal immer alles möglich ist…

Juventude do Minho: Bozkaya – Taser, D. Perez, Santos Ferreira, Okojie (35. Graeff) – Saral, Fischer (63. Adane) – Konan, Miler Lourenco (72. Ak), Knof – Rodrigues Padinha, Trainer: Jens Perez

SpVgg Billstedt-Horn: Latendorf – Seker, Häder, Ohlrich, Lübbecke – Akkoc, Tian (46. Schröder) – Pasalic (60. Gieser), Ehmke, Karwacki – Balcik (79. Sühlsen), Trainer: Patric Hoffmann

Tore: 1:0 Rodrigues Padinha (7. Konan), 1:1 Häder (57. Ehmke), 2:1 Rodrigues Padinha (80. Santos Ferreira)

Gelbe Karten: Okojie, Santos Ferreira, Rodrigues Padinha, Miler Lourenco – Latendorf, Häder

Schiedsrichter: Frank „Bobby“ Schnehagen (SC Poppenbüttel, Note 2,5)

Zuschauer: 35

Dienstag, 8. Oktober 2013

Spielbericht NCG FC Hamburg - SC Europa II

Szenen wie aus einem schlechten Western
Wenn der Sport im Wiederholungsspiel zur Nebensache wird

Vogelwild! Anders lässt sich dieses außergewöhnliche Wiederholungsmatch zwischen dem Nigerian Community of Germany FC und der Reserve des SC Europa nicht zusammenfassen!
Denn was sich an diesem Dienstagabend an der Vogesenstraße zutrug, spottet wahrlich jeder Beschreibung.
Dabei begann die aufgrund eines Flaschenwurfes eines NCG-Anhängers neu angesetzte Partie völlig normal. Die Gastgeber beherrschten das Geschehen trotz nur zweiminütigen Aufwärmprogramms deutlich, was Sturmspitze Lamba Habib jedoch gleich doppelt nicht belohnen konnte. Erst scheiterte der 20-Jährige aus 18 Metern am Pfosten, um den prompten Nachschuss an die Latte zu setzen (3.).
Auch mit seinem tollen Freistoß aus 22 Metern hatte er Pech, zeigte SCE-Schlussmann Deniz Özdemir hier eine tolle Torwartaktion (10.).
Eine Viertelstunde später folgte dann doch die Belohnung für einen bärenstarken Auftritt, nutzte Benny Azu Dike ein Zuspiel aus der Tiefe des Raumes allein vor der Kiste zum überfälligen Führungstreffer (25.). Zuvor konnten sie sich allerdings glücklich schätzen, dass Fatih Yetis´ abgefälschter Distanzschuss etwas unorthodox von Torsteher Donatus Ofokaire ans Gestänge gelenkt werden konnte.
Um 19:38 Uhr begann dann schließlich der (un-)sportliche Irrsinn mit einer roten Karte für Eyyüb Karci auf Seiten des SC Europa, hatte er nach einem Zusammenstoß mit dem bereits am Boden liegenden Habib nicht gerade die freundlichsten Worte für den Gegenüber parat (30.). Der Sünder sah dies auch sofort ein und räumte das Feld widerstandslos.
Ausgerechnet jetzt kamen die Gäste besser ins Spiel, wobei es an der nötigen Torgefahr mangelte.
Zurück aus der Pause, nahm das Match sichtbar an Intensität zu, was die Erziehungsmaßnahme von Schiedsrichter Akshay Punjabi (SC Wentorf) gegen Baris Kidik (gelbe Karte für fehlende Schienbeinschoner) im Nachhinein umso sinnvoller erscheinen ließ. So musste Europas Tareq Rohbaqsh kurz nach dem Seitenwechsel verletzt durch Geronimo Döring ersetzt werden.
Ab der 61. Minute dann der komplette Ausnahmezustand: Während einer Verletzungsunterbrechung gerieten die NCG-Akteure Valentin Anaedo und Stive Akhigbe in einen heftigen Disput, in dessen Verlauf Letzterer eine Kopfnuss ausführte und nun auch noch mit Mitspieler Chemberlyn Okoroji aneinander geriet. Anaedo und Okoroji verschwanden lautstark im Kabinengang, um dort weiterhin dem Faustkampf zu frönen.
Nachdem sich die Lage im Anschluss an eine Spielunterbrechung kurz beruhigte, kehrte Anaedo jedoch mit einem spitzen Gegenstand bewaffnet zurück, um nun Akhigbe zu attackieren. Glücklicherweise ließ sich dies verhindern!
Eine erneute Unterbrechung später (die Gäste begehrten bereits den Spielabbruch), ging es schließlich doch (jedoch ohne den des Feldes verwiesenen Anaedo) weiter.
Für die Jungs vom Rahewinkel hatte die Fortsetzung definitiv einen sportlichen Mehrwert, landete ein langer Freistoßheber Farhad Atais aus über 35 Metern genau links oben im Eck – der Ausgleich, den Sefki Yildirim kurz zuvor vor dem leeren Tor noch selbst verhinderte.
Europa war jetzt dran, doch die nächste Hiobsbotschaft folgte sogleich. Ein knapp missglückter Rechtsschuss durch Yetis war nämlich nicht das einzige unglückliche Resultat einer offensiven Standardsituation, blieb Necati Sakar ohne gegnerische Einwirkung verletzt liegen. Was folgte, war eine abermalige Spielpause für einen Krankenwageneinsatz von rund zehn Minuten.
Dass während dieser Unterbrechung plötzlich auch noch ein älterer Herr mit dem Fahrrad seine Runden auf dem Platz drehte, rundete das groteske Gesamtbild in dieser 72. Minute passend ab.
Dennoch blieb die Slotty-Elf auch hier besonnen, wofür sie sich die sportlichen Früchte in Form des 1:2 abholten. Wieder sorgte ein Freistoß des 34-jährigen Atai für höchste Gefahr, köpfte mit Onoh Okoroezi ausgerechnet ein Mann in Grün das Leder zur endgültigen Wende in die eigenen Maschen (90.+4).
Das Duell war gedreht, nur hielt die Freude bei Maik Scheller und Co nicht lange an, erkannte der bemitleidenswerte aber jederzeit sehr durchdacht agierende Akshay Punjabi an der Pfeife wegen eines Handspiels auf Strafstoß für den Tabellensechsen. Zwar wehrte der gute Özdemir gegen Sylva Obijiaku ab, doch da gegen Olawale Audu Ibrahims Nachschuss kein Kraut gewachsen war, mussten sich der Tormann und seine ratlosen Mitstreiter mit einem Zähler zufrieden geben.
Bei den sich auch nach Abpfiff noch einmal wiederholenden Vorkommnissen rückte die Punkteteilung jedoch rasch in den Hintergrund.
Der HFV wird mit der Aufarbeitung dieses Abends jedenfalls noch einiges zu tun haben, hat doch einiges, was sich in Dulsberg zutrug, nichts mit den Grundsätzen unseres geliebten Fußballsports zu tun…

Tore: 1:0 Dike (25.), 1:1 Atai (69.), 1:2 Onoh Okoroezi (90.+4, Eigentor, Atai), 2:2 Ibrahim (90.+6, Strafstoßnachschuss, Obijiaku)

rote Karten: Karci (SC Europa II, 30. Beleidigung eines Gegenspielers), Anaedo (NCG FC, 65. Körperlicher Angriff auf einen Mitspieler)

besondere Vorkommnisse:
. Die NCG-Spieler Valentin Anaedo und Chermberlyn Okoroji verließen den Platz aufgrund einer
körperlichen Auseinandersetzung untereinander freiwillig (61.).
- Die Partie wurde wegen Ausschreitungen im Kabinengang für drei Minuten unterbrochen (62.).
- Die Partie wurde wegen Ausschreitungen im Kabinengang und eines versuchten Platzsturms durch
Anaedo für etwa sieben Minuten unterbrochen (65.).
- Die Partie wurde wegen eines Krankenwageneinsatzes für etwa zehn Minuten unterbrochen (72.). Sylva Ifeanyichukwu Obijiaku (NCG FC) scheiterte mit Handstrafstoß an Özdemir (90.+6).
- Gesamtspielzeit ohne Abzug von Spielunterbrechungen: 107 Minuten.

Schiedsrichter: Akshay Punjabi (SC Wentorf)

Zuschauer: 70

Samstag, 10. März 2012

Spielbericht DSC Hanseat - SV Muslime Hamburg

Ein Hauch von Kreisklasse
DSC Hanseat gewinnt Kellerduell gegen den SV Muslime

4:3 lautete der Endstand des Abstiegskrimis der Kreisliga 4 zwischen dem DSC Hanseat und dem SV Muslime.
Von Beginn an war es eine Begegnung auf tiefstem Kreisliganiveau, die 18 Minuten Anlaufzeit benötigte, ehe Ayi Gossou aus kürzester Distanz am guten Gäste-Torwart Nabil Chabrak scheiterte und der SVM im Gegenzug durch Hescham Baroudis Versuch aus halblinker Position in Führung ging (19.). Keine gute Figur machte dabei DSC-Schlussmann Mathias Kumfert.
Ein echter Startschuss war dieses Tor derweil keines der beiden Teams, die weiter eher mit, als um den Ball stritten. Leicht besser gelang dies den Gastgebern, für die Michel Stobbe allerdings das leere Tor nicht traf (27.). Dabei hatte er Chabrak zuvor noch elegant umkurvt, beim Schuss aber den Pfosten nicht mit eingeplant. Kurz darauf machte er es dann besser: Erst scheiterte Kollege Ahmet Kizilkaya aussichtsreich am Keeper, dann machte Stobbe alles richtig und staubte zum Ausgleich ab.
Jetzt waren die Dulsberger dick im Geschäft und nur fünf Zeigerumdrehungen später auch in Front. Flügelspieler Nassirou Moussa hatte eine missglückte Hosic-Flanke mit vollem Einsatz von der Grundlinie geköpft und auf diese Weise für Kizilkayas 2:1 vorgelegt.
Die Halbzeitpause schienen die Akteure dann um glatte 20 Minuten verlängert zu haben, plätscherte das Geschehen wieder unansehnlich vor sich hin – bis wieder Kizilkaya als Ideengeber fungierte, indem er Stobbe auf dessen Weg zum freien Abschluss schickte. Doch wieder traf der Angreifer nicht! – Oder doch? Ganz exklusiv hatte der zuständige Schiedsrichterassistent den Pfostenschuss hinter dem Kreidestreifen gesehen. Sein Gespannsleiter übernahm die Entscheidung und das 3:1 war geboren.
Die Gäste nahmen es sportlich und antworteten entsprechend in Form des Anschlusstreffers, den Fatih Agdepe für den vollendenden Aissam Oueslati auflegte (75.).
Der SVM war wieder dran, doch Hanseat dem 4:2 näher. So nah, dass es acht Minuten vor Ultimo auch per Freistoß fallen sollte. Und wer soll diese Weitschussdelikatesse ins lange Eck schon erzielt haben? Natürlich, Kizilkaya!
Das muss es doch vorzeitig gewesen sein, zumal weitere gute Gelegenheiten folgten. Der eingewechselte Yaw Gyamfi und ein weiterer Kizilkaya-Freistoß fielen jedoch großartigen Rettungstaten Chabraks zum Opfer.
Tatsächlich wurde es noch einmal spannend, weil man vor lauter Offensivdrang die eigene Abwehrarbeit vernachlässigte, Cem Göncü frei flanken durfte und Oueslati seine Genossen auf 4:3 heranbrachte (90.).
Mehr geschah aber nicht mehr, auf dem Hartplatz in der Vogesenstraße, wo die Hoffnungen auf den Ligaverbleib für Sebastian Hollatz und seinen SV Muslime weiter schrumpften. „Es ist in dieser Saison immer dasselbe: Wir haben einfach nicht die Moral, wie im Aufstiegsjahr. Man muss aber auch bedenken, dass viele erst seit der Vereinsgründung im Jahr 2008 Fußball spielen“, so Hollatz, der auf der nach dem Spiel noch Zeuge einer skurrilen Szene auf Seiten der siegreichen Hausherren wurde. Anstatt sich über ihren überlebenswichtigen Erfolg im Abstiegskampf zu freuen, gerieten Torhüter Kumfert und Offensivmann Ayi Gossou im Streit wegen gegenseitiger Kritik an dem Erbrachten in eine körperliche Auseinandersetzung, die doch stark an eine infantile Schulhof-Posse erinnerte…
Für das Gelingen des Ligaverbleibs benötigt praktisch die ganze Mannschaft eine klare Leistungssteigerung. Vor allem, wenn als nächstes die starke Reserve von Hamm United wartet.
Der SV Muslime spielt gegen den FC Maihan, einen weiteren Mitkonkurrenten, um die theoretische Chance, die Endabrechnung doch noch als über dem Strich stehend abzuschließen.

Tore: 0:1 Baroudi (19.), 1:1 Stobbe (29. Kizilkaya), 2:1 Kizilkaya (34. Moussa), 3:1 Stobbe (65. Kizilkaya), 3:2 Oueslati (75. Agdepe), 4:2 Kizilkaya (82. Direkter Freistoß), 4:3 Oueslati (90. Güncü)

beste Spieler: Kizilkaya – Chabrak

Schiedsrichter: Christoph Albrecht (FTSV Komet Blankenese, Note 5)

Zuschauer: 20

Sonntag, 18. Dezember 2011

Spielbericht FC Maihan - Fatihspor Hamburg

Fatihspors Spielchronik: Kunstrasen, Foto, Spitzenreiter!
Kreisliga 4: Ungewöhnliche Ereignisse am Öjendorfer Weg

Ein kurzer, lautstarker Jubelanfall am Mittelkreis und fix wieder runter von diesem schnellen Geläuf, welches den Gästen von Fatihspor zunächst so seine Probleme bereitete, wusste Gegner FC Maihan die Grandexperten von der Wendenstraße nicht nur mit dem schnellen Kunstrasen, sondern auch mit einer Libero-Taktik und frühem, aggressiven Pressing gut auszubremsen, ohne aber dabei den eigenen Spielaufbau zu vergessen.
Widererwartens legten die Gastgeber am Öjendorfer Weg den besseren Beginn aufs grüne Parkett und hätten bei Walid Haidaris Versuch von der Strafraumgrenze das 1:0 setzen müssen, doch Bülent Solak bewies mit einer Weltklassetat, dass der Mann mit dem blauen Trikot nicht nur als Spielmacher per Abschlag wichtig ist. Keine drei Minuten später musste der Spielertrainer dann doch hinter sich greifen, denn nach einer schnellen Umschaltsituation nutzte Khalil Adina seinen großzügigen Platz und überraschte den 37-Jährigen mit einem Distanzschuss mitten ins Herz des Spitzenreiters.
Warum sich die Mannschaft in rot-weiß so nennen darf, konnte man auch in der Folge nicht so recht erkennen. Also musste eine Standardsituation, ein Freistoß aus 18 Metern, herhalten, damit Davut Yilkin mittig und damit durchaus haltbar zum 1:1 versenkte.
Doch auch dieser erste Treffer konnte Yilkin und Co nicht so recht die korrekte Linie finden lassen, was bei den leidenschaftlichen Gastgebern anders und auch erfolgreich war, denn in Minute 26 zeigte der wenig geforderte Schiedsrichter Gerhardt Schulz-Greco (Eintracht Norderstedt), der ohne jede Karte auskam, erneut auf den Anstoßkreis, bedankte sich Zajad Walizadah auf seine Weise für eine Missachtung seiner Person im Strafraum mit einem trockenen Abschluss links unten in die Ecke.
Maihan betrieb übelste Majestätsbeleidigung im Osten der Hansestadt, was sich der ambitionierte Taylan Kocatürk nicht weiter gefallen lassen wollte. Also ließ sich der Flügelspieler im Strafraum anspielen, narrte erst alle vorhandenen Gegenspieler und schob dann seelenruhig zum 2:2-Pausenstand ein – so einfach kann das manchmal sein!
Während der Halbzeitpause spielten sich indes dubiose Szenen ab, denn Fatihspors Offizielle hatten so ihre Zweifel an der Spielberechtigung des gegnerischen Torhüters, der im zweiten Abschnitt durch Nadim Sultani ersetzt wurde und angeblich durch ein Foto entlarvt wurde. Ob diese harten Anschuldigungen wirklich der Wahrheit entsprachen, war indes nicht zu klären. Hätten die elf Fatihspor-Akteure auf dem Rasen ebenfalls einen solchen Einsatz gezeigt, wie diese Offiziellen, wären wohl keine ganzen 64 Minuten nötig gewesen, um durch, erneut Taylan Kocatürk, zum ersten Mal im Match in Führung zu gehen. Ein besonderer Dank dürfte hierbei an Tamer Can gehen, der den Torschützen mit schöner Übersicht erspähte.
Erspähen tat fünf Minuten später übrigens auch Davut Yilkin etwas. Nämlich, dass die Mauer bei seinem Freistoß überhaupt noch nicht bereit war. Yilkin war´s egal, das Spiel freigegeben und das Leder im Netz – 2:4! Fatihspor hatte nun eindeutig die beste Phase im Spiel, verpasste es aber zunächst, Treffer Nummer fünf zu setzen, prüfte Rafi Kazimy aus kürzester Distanz den eigenen Keeper, der nicht nur hier klasse reagierte und vergeigte Tamer Can kläglich allein vor dem Gehäuse.
Kollege Davut Yilkin zeigte ihm kurz darauf, wie man es richtig macht, wenn man halblinks im Strafraum keine Gegenspieler hat: Ein platzierter Schuss ins lange Eck, das Spiel war entschieden und Yilkin hatte Feierabend, denn direkt danach ersetzte ihn Pascal Dressler unter großem Applaus des Gäste-Anhanges, der auch nach dem Abpfiff noch zu hören war, woran auch das 3:5 nach einer Slowmotion-Einlage der Fatihspor-Defensive, fünf Minuten vor Ultimo nichts mehr änderte. Nun war es also perfekt: Fatihspor überwintert als Spitzenreiter der Kreisliga 4 und dies mit einem netten Dreipunkte-Vorsprung.
Der FC Maihan präsentierte sich dagegen besser, als es der Tabellenplatz (13.) besagt. Weitere Auftritte, wie dieser sollten die Stellung im Klassement durchaus noch verbessern können.

Tore: 1:0 Adina (11.), 1:1 Yilkin (18. direkter Freistoß), 2:1 Walizadeh (26.), 2:2 Kocatürk (35.), 2:3 Kocatürk (64. Can), 2:4 Yilkin (69. direkter Freistoß), 2:5 Yilkin (77.), 3:5 Walizadeh (85.)

Schiedsrichter: Gerhardt Schulz-Greco (Eintracht Norderstedt, Note 2)

Zuschauer: 30