Kreisliga-Farce
am Bondenwald
Platzverweise
und Unterbrechungen überschatten NTSV-Heimsieg
Verfasst man einen Bericht über einen sportlichen Wettkampf, so gebietet es –
trotz noch so großer Nebengeräusche – der Anstand, zunächst das Sportliche zu
behandeln.
Kurz und knapp lautet dieses zusammengefasst: Für die zweite Mannschaft des SV
Lurup ist der Zug in Richtung Tabellenspitze der Kreisliga 7 nach einer
verdienten 0:3-Auswärtspleite beim Niendorfer TSV IV endgültig abgefahren.
Die Begleitumstände dazu erwiesen sich gleich auf mehreren Ebenen als bitter.
Fußballerisch hatte sich der Tabellendritte mit einer komplett verpennten
Anfangsphase selbst ins Abseits manövriert. Als letzter Mann fiel Bedir
Cakmakci auf die Nase, sodass Arnaud Nzuaffo freie Bahn zum Tor bekam. Dieses
beschützte Atilla Karaduman im ersten Anlauf, doch die Abwehr landete genau
beim durchgelaufenen Marvin Rüting – 1:0 NTSV (8.)!
Zwei Minuten später erhielt Levin Mannes alle Zeit der Welt, Lukas Lackner per
Flugball am langen Pfosten zu bedienen. Wieder ein toller Laufweg, der folgerichtig
mit einem Treffer belohnt wurde (10.).
Der SVL völlig neben den Schuhen. Wie gut, dass man sich während einer
Spielunterbrechung, verursacht durch zwei auf dem Spielfeld herumtollende
Hunde, ein wenig sammeln konnte (12.)…
Von nun an unternahm das Team in rot sichtbar mehr, kam aus dem Spiel heraus
aber nicht wirklich auf Strafraumpräsenz. Anders die konternden Niendorfer, für
die es Lackner schlitzohrig gegen den weit vorstehenden A. Karaduman versuchte.
Der Goalie rettete gerade noch, um beim fälligen Eckstoß Glück zu haben, dass
Rütings energetischer Kopfball hauchdünn drüber flog (28.).
Kurz vor der Halbzeit erhielt dann mehr und mehr der Wahnsinn Einzug am
Bondenwald. NTSVer Nzuaffo und Gegenspieler Melih Berber sahen jeweils „Gelb“
für einen Disput (40.), ehe es in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts zur
Anwendung des STOPP-Konzeptes durch Schiedsrichter Dennis Daniel (SCVM) kam.
Nachdem Semih Erdogan Lackner über den Haufen mähte und der laufengelassene
Vorteil ergebnislos blieb, begann die Streiterei, die der Mann an der Pfeife
mit dem Gang in die Strafräume (vorerst) beendete. Von dort aus ging es
schließlich etwas abrupt für alle zum Pausentee.
Entspannende Wirkung schien dieser jedoch nicht gehabt zu haben. Die Heim-Akteure
Lackner und Lagemann sahen vom nun überkorrekten Schiedsrichter beide den
gelben Karton, weil die Versorgung von (nicht mehr) blutenden Stellen und die
Rückkehr auf das Kunstgrün nicht anweisungsgerecht erfolgten (50.) – der
Luruper Berber nach Foul nahe der Seitenlinie die Ampelkarte (69.).
Eine ganze Weile dauerte es daraufhin, bis die Kugel wieder rollte. Zunächst
schickte Herr Daniel den reklamierenden Cakmakci ebenfalls mit Gelb-rot von der
Koppel. Nur hatte Berbers Kapitänserbe zuvor noch gar keine Verwarnung erhalten…
Der „47er“ verstand die Welt nicht mehr, lachte lieber mit Zuschauern über den
sich schließlich korrigierenden Referee, anstatt dessen Entschuldigung zu
lauschen. Und schon war der diesmal regeltechnisch einwandfreie Platzverweis
ausgesprochen (72.). Cakmakcis Gesprächspartner sahen dies etwas anders und
wechselten von der Zuschauertraverse auf den Kunstrasen, von wo sie nur mühsam unter
Anwendung des Hausrechts zu entfernen waren. Ein peinliches Schmierentheater,
das wohl ein Nachspiel vor dem Sportgericht zur Folge haben wird. Ebenso, wie
Arasch Djafaris unpassender Verbalbeitrag nach dem Abpfiff. Für den
mittlerweile dritten SVL-Kapitänsbindenträger des Tages setzte es zur Abrundung
einer schrägen Kreisliga-Farce glatt Rot.
Über Mannes´ sauber, mit ordentlich Raum, herausgespielten Treffer zum 3:0-Endstand
(83.) unterhielt sich hier niemand. Schade eigentlich für die
Bondenwald-Kicker, die einer durchwachsenen Saison wieder etwas sportliche
Heiterkeit verleihen konnten.
Am Vorhornweg, wo die Personaldecke ohnehin eher spärlich daherkommt, darf man
nun gespannt sein, wie es im Derby gegen Vize-Spitzenreiter SV Lohkamp gelingt,
die nun hinzu gekommenen Ausfälle durch Sperren zu kompensieren.
Tore: 1:0 Rüting (8.
Nzuaffo), 2:0 Lackner (10. Mannes), 3:0 Mannes (83. Lagemann)
gelb-rote Karten: Berber (SV Lurup,
69., Unsportlichkeit + Foulspiel), Cakmakci (SV Lurup, 72., wiederholte
Unsportlichkeit)
rote Karte: Djafari (SV Lurup, nach
Spielende, Schiedsrichterbeleidigung)
Schiedsrichter: Dennis Daniel (SC
Vier- und Marschlande, Note 6: Keine erkennbare Linie bei der Bewertung von
Zweikämpfen, beendete die erste Halbzeit mitten in der Durchführung des
STOPP-Konzepts, ohne dabei zu pfeifen, Cakmakci ohne vorige Verwarnung mit „Gelb-rot“
zu bestrafen, nahm er immerhin zurück, trug jedoch mit seinem überheblichen
Gebaren massiv zur aufgeheizten Stimmung bei)
Zuschauer: 30
besondere Vorkommnisse:
- Die Partie wurde wegen zweier spielender Hunde auf dem Spielfeld für zwei
Minuten unterbrochen (12.).
- Durchführung des STOPP-Konzeptes nach verbaler Unruhe auf dem Spielfeld
(45.+2).
- Spielunterbrechung, da zwei durch den Schiedsrichter der Anlage verwiesene
Zuschauer des SV Lurup nicht bereit waren, den Sportplatz zu verlassen (72.).
Sonntag, 17. November 2024
Spielbericht Niendorfer TSV IV - SV Lurup II
Dienstag, 3. Mai 2022
Spielbericht Niendorfer TSV IV - 1. FC Hellbrook
14
Treffer für die Restchance
Torhungriges
NTSV IV bleibt Primus Condor III auf den Fersen
So ganz aufgegeben scheint die Viertvertretung des Niendorfer TSV den Traum von
der Bezirksliga noch nicht zu haben, stürmte der Tabellenzweite im Nachholer
gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Hellbrook eindrucksvoll zum 14:0-Kantersieg.
Eine große Herausforderung stellte sich den Bondenwaldkickern hierbei zugegeben
nicht. Der eine oder andere Gästeakteur schaffte es beruflich erst verspätet an
den Spielort, wo das spielstarke Heimteam rasch die Früchte ihrer hohen Spielanteile
ernteten. Ein Doppelpass zwischen Julien Lagemann und Marlon Molder bereitete
den ästhetischen Weg für Maik Stehns eher rustikales Grätsch-Tor zum 1:0 (7.), woraufhin
Lagemann (8.) und Lennart Ludwig (9.) frei vor Rene Johannsen die schnelle
Verdopplung gegen den Keeper vergeigten.
Ins Gewicht sollte dies jedoch nicht fallen, machte es Ludwig nach einer
Viertelstunde besser (15.) gegen einen FCH, dem es kaum einmal gelang, die
Kugel ein wenig in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen.
Ganz anders die fitteren Jungs in schwarz, deren produktivste Phase mit den
Nachwehen eines Eckstoßes und Dennis Lunds 3:0 begann (28.). Was folgte, war
ein Scheibenschießen auf das Gäste-Tor, an dem besonders Fünffachtorschütze
Maik Stehn seine Freude hatte (29., 32., 38., 44.). Ebenfalls durfte sich auch
Kapitän Lukas Schroeder Dank eines Abwurfes zum Gegner (33.) und eines
Innenpfostenschusses mit Happyend (42.) in die lange Torschützenliste
eintragen.
Erlösende Wirkung für die Grünen hatte da der Halbzeitpfiff beim Stand von 0:9
aus ihrer Sicht. Verletzt nach einem Kopfballduell mit Gegenspieler Schroeder
verlor man auch noch Edin Ljubijanac, dem dadurch immerhin ein Platz in
nächster Nähe bei Ludwigs 10:0, vorgelegt durch Dennis Brettschneiders hohe Hereingabe,
erspart blieb (47.).
Abgesehen von Niklas Kreutzfeldts 11:0 aus 25 Metern (57.), präsentierten sich
die Bramfelder fortan mit etwas mehr Zugriff, während es auch im eigenen
Spielaufbau, insbesondere durch die Hereinnahme von Seniorenspieler Andreas
Overboom, sichtlich geordneter zuging. Zwei dicke Chancen für den
eingewechselten Nicolai Ritter ermöglichten dem etatmäßigen Kapitän den
allerdings verpassten Ehrentreffer (50. & 58.).
Stattdessen bereitete der fleißige Marlon Molder noch zwei Buden der Kollegen
Marvin Rüting (77.) und Iven Tresp (78.) vor, ehe ihm der 14:0-Schlusspunkt
höchst selbst per Linksschuss ins rechte obere Eck gelang (90.).
Im Aufstiegskampf der Kreisliga 11, wo nach wie vor die Drittvertretung des SC
Condor mit sechs Zählern Vorsprung – bei einer Partie mehr – den Ton angibt,
bleibt der NTSV zumindest rechnerisch noch präsent. Schlusslicht
West-Eimsbüttel und der SV Großborstel können sich also auf eine stürmische
Hopp-Elf gefasst machen, während auch der 1. FC Hellbrook noch etwas in zwei
Partien aufzuholen hat: zwei Zähler Rückstand auf das rettende Ufer!
Niendorfer TSV IV: Schade –
Brettschneider, Rohde (61. Beese), Schroeder, Kreutzfeldt (72. Polle) – Lund, Stehn, K. Hopp, Molder – Ludwig (58. Tresp), Lagemann (58. Rüting), Trainer: Angelo
Hopp
1. FC Hellbrook: Johannsen – Itzen
(53. Overboom), Carl, Sadownik,
Choinka, Grzegorzewski – Schulz (36. Ritter), Mangal (53. Wittig), Ljubijanac
(43. Yüksel), Eggers – Dreshaj, Trainer: Werner Josch
Tore: 1:0 Stehn (7.
Molder), 2:0 Ludwig (15.), 3:0 Lund (28.), 4:0 Stehn (29. Lagemann), 5:0 Stehn
(32. Kreutzfeldt), 6:0 Schroeder (33. Stehn), 7:0 Stehn (38. Lagemann), 8:0
Schroeder (42. Molder), 9:0 Stehn (44. K. Hopp), 10:0 Ludwig (47.
Brettschneider), 11:0 Kreutzfeldt (57. Stehn), 12:0 Rüting (77. Molder), 13:0
Tresp (78. Molder), 14:0 Molder (90.)
Schiedsrichter: Robert Friedhelm
Karus (Note 3)
Zuschauer: 25