Standard-Niederlage
Trotz Chancenfüllhorn: Ruhende Bälle zwingen SCS mal wieder in die Knie
„Die Ergebniskrise bleibt“, musste Schanzes
Arthur Schreiber nach der vierten Niederlage in Serie – dem sechsten Match ohne
Dreier – ohne Umschweife gestehen, dass der wichtigste Parameter im
Fußballsport – die Tore – wieder einmal zur Mehrheit auf der Gegenseite
versammelt waren. 1:3 gegen den nun nicht mehr so direkten Konkurrenten aus
Harburg, doch die Erkenntnis, „das dominierende Team“ gewesen zu sein, lässt
dann doch wieder etwas Optimismus inmitten der sportlichen Dürrezeit an der
Sternschanze 9 zu.
Schließlich hatte man es selbst in der Hand, den
berühmten Bock aus eigener Kraft umzustoßen. Vor allem, nachdem die
Negativrotation wieder voll in Fahrt gekommen war.
Mohammad Idos Halbfeld-Freistoß köpfte Emir Ben Fraj ungehindert ein (17.), ehe Kapitän Ido eine
ähnliche Situation von links in gleicher Disziplin mit dem 0:2 krönte (21.).
Zwei ruhende Bälle und der SCS durfte wieder
einmal hinterherlaufen.
Eine Herausforderung, der man sich diesmal
jedoch aktiv stellte. Den Auftakt machte der umtriebige Schreiber aus spitzem
Winkel (rechtsoben vorbeigerauscht, 24.), um den Rückstand nur Sekunden später
per Abstauber zu halbieren (25.). „Ich habe darauf spekuliert, dass der Torwart
den Ball abprallen lässt und bin durchgelaufen. Ich weiß nicht wie, aber
irgendwie habe ich ihn reingemacht“, kommentierte der Torschütze seinen
Anschlusstreffer, den Kleon Lorenz mit einem flatternden Geschoss aus dem
Zentrum eingeleitet hatte.
„Ärgerlich, dass Theo und ich dann im Anschluss
mit unseren beiden Fernschüssen nicht noch einen reinmachen“, wichen die
Torfreuden noch innerhalb der ersten Hälfte dem Bedauern über zwei Großtaten
des „sehr, sehr guten“ Behram Arslan, der gegen Theo Spöhrer (29.) und erneut
Schreiber (40.+1) zweimal fantastisch im Fluge parierte. „Es war schwierig, da
ein Tor zu machen.“.
Ebenso in Abschnitt zwei, wo die
Chancenverwertung „ein großes Thema blieb“. Allein der heuer wieder einmal auf
der „Zehn“ aufgebotene Kapitän schoss zu Beginn des zweiten Durchgangs drei
Fahrkarten (66., 55. & 43.): „(...) einer geht unglücklich drüber, den
anderen hält der Torwart überragend! Und einmal schieße ich auf den Mann.“.
Am spektakulärsten kam dabei sicher Arslans
Rettung im Spagat gegen Schreibers 15 Meter-Versuch daher (55.).
Doch auch für die anderen Marineblauen blieb das
Tor wie vernagelt. So ging auch „eine krasse Eins-gegen-eins-Situation“ mit
Lorenz an den reflexstarken Torwart-Riesen (54.).
Schanze voll am Drücker („Wir hätten schon
mindestens zwei Tore machen müssen!“, doch den Treffer machten die
Süd-Hamburger – natürlich wieder nach einem ruhenden Ball!
Das sicherste Feld im SCS-2008er-Bullshitbingo
erfüllten Idos Eckstoß von rechts und Ben Fraj mit Kopfballtor Nummer zwei an
diesem Abend (59.).
„ Das funktioniert ja nicht, dass wir drei
Standardgegentore bekommen und das ganze Spiel besser sind und dann 3:1
verlieren!“, haderte Schreiber mit den eigenen Schwächen, die das Schanzenteam
nicht nur heute ins Hintertreffen brachten.
Der Wille war der Elf vom gleichnamigen
S-Bahnhof auch danach nicht abzusprechen, wobei die Gäste durch Ben Elmers
(65., 70. & 72.) und Daniel Bulat (71.) nur von SCS-Fänger Shivnath Arora am etwas schmeichelhaften 1:4 gehindert
wurden.
So oder so bleibt der rückrundenschwache
Sportclub auf Rang sieben der U16-Landesliga kleben, wenngleich sich die
„spielerische Krise im Vergleich zum letzten Spiel“ laut Schreiber „sehr, sehr
gut entwickelt“ habe. „Wir waren alle nochmal deutlich motivierter, weil wir
einfach wollten, heute. Und das hat man deutlich gemerkt!“. Nur „muss man dann
ein bisschen an der Chancenverwertung arbeiten.“.
Obwohl es für die verbliebenen Spiele „extrem
schwer wird, auf die Plätze eins bis drei zu kommen“, bleibt es im
Schanzenviertel beim Kredo „einfach weitermachen“. „Wenn man das HTB-Spiel
sieht, dann ist da trotzdem noch Hoffnung da, dass man Fußball spielen kann.
Wenn man dann mal Ecken und Freistöße verhindern würde und probiert, so wenig
Standardmöglichkeiten wie möglich gegen einen zu verursachen. Dann können wir
solche Spiele auch gewinnen“, so Torschütze Schreiber, der mit seinen Kollegen
nach zweiwöchiger Ferienpause am 30.03. mit dem unten angesiedelten SC Vier-
und Marschlande einen „vermeintlich leichteren Gegner“ vor der Flinte (mit
Ladehemmungen) hat. „Wie viel leichter der Gegner ist, muss man dann gucken.“.
Der einstweilen auf Platz drei vorgestoßene HTB
bekommt es dagegen bereits am kommenden Wochenende auswärts mit dem
ergebnistechnisch launischen Team von Atlantik 97 zu tun.
Tore: 0:1 Ben Fraj (17. Ido), 0:2 Ido (21.), 1:2 Schreiber (25. Lorenz), 1:3
Ben Fraj (59.)
Schiedsrichter: Raja Brülle (Walddörfer SV)
Zuschauer: 45
Samstag, 9. März 2024
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Harburger TB 1.B
Samstag, 30. September 2023
Spielbericht Harburger TB 1.B - SC Sternschanze 1.B
SCS
wieder nicht kleinzukriegen
„Köpfe
unten“ bei 0:2, doch Schanze dreht das Match für sich
Laut und eindringlich faltete Trainer Amar Kara seine HTB-2008er für jeden
hörbar nach dem Spiel in der Kabine zusammen. Wie schon in der Vorwoche beim
2:2 gegen TuS Berne brachte man einen sicher geglaubten Vorsprung nicht über
die Zeit. Schlimmer noch, endete das Heim-Duell mit dem SC Sternschanze sogar
mit einer schmerzhaften Niederlage.
Angedeutet hatte sich diese vorerst überhaupt nicht. Der HTB aktiver, während
Schanze behäbig kaum aus dem Quark kam. „Wir haben teilweise Bälle gespielt, wo
man schon fünf Minuten vorher gesehen hat, dass der Ball gespielt“, bemängelte
Arthur Schreiber, dessen verfehlender Abschluss aus der zweiten Reihe (8.)
Alleinstellungscharakter für seine Farben besaß.
Umso treffsicherer ging man dagegen im eigenen Sechzehner zu Werke. Schnelles
Umschalten der Harburger, Daniel Bulat mit dem tiefen Ball und ehe ein
Schwarz-weißer verwerten konnte, schob Lukas Reiß das Leder gegen die
Laufrichtung des Torstehers ins eigene Netz. „Natürlich ist das ein
Absprachefehler zwischen Innenverteidigung, Außenverteidigung und auch Torwart
– da waren alle mit beteiligt.“.
Ebenso versagte das Kollektiv bei zwei hervorragenden Kopfballchancen für Aleks
Kocur (24. & 36.), die das auch Danylo Tarasenko (29.) nicht vergönnte 2:0
knapp nicht herbeiführten. Der 1:0-Pausenstand verdiente daher das Prädikat schanzenfreundlich.
„Uns wurde einfach nur gesagt, wie HTB spielt und wie die das Spiel aufziehen.
Das war wichtig, damit wir wissen, wie wir anlaufen sollen, denn da hatten wir
riesige Probleme mit“, berichtete Schreiber über das dominierende Kabinenthema
der Pause, aus der man tatsächlich leicht verbessert herauskam.
„…und genau dann fällt mal wieder ein Gegentor nach der Ecke, was für uns echt
typisch ist. Das müssen wir auf jeden Fall mal lernen, Ecken zu verteidigen und
man einfach mal bei seinen Gegenspielern bleibt“, lässt sich das 2:0, das der
auffällige Eldar Osmanovic per Kopf auf Standard Bulat besorgte, treffend
zusammenfassen.
„Nach dem 2:0-Rückstand war wenig Motivation da; die Köpfe sehr weit unten.
Aber das ist gerade genau unsere Stärke, dass wir dann auch wiederkommen
können!“, spielte sich für Schreiber und seine Mitstreiter erneut der Film des
vorigen 3:3 gegen den Niendorfer TSV (dreimaliger Rückstand) ab. Denn nachdem
Ben Elmers mit rechts am Schanzen-Tor vorbeizielte (53.), holte Shahab Ahmadi
die Wasserturm-Kicker per Kunstschuss aus Rechtsaußenposition zurück ins
Geschehen (56.). „Nach dem Anschlusstreffer ging natürlich alles hoch, Energie
war nochmal da. Man hatte wirklich daran geglaubt, dieses Spiel zu gewinnen!“,
erklärte Schreiber den plötzlichen Sinneswandel seines Teams, das mit komplett
veränderter Attitüde aufs Gaspedal drückte.
Weiteren Auftrieb für das Unterfangen Auswärtssieg schaffte Ahmadis Flanke, die
Simeon Dill im Stile eines Mittelstürmers zum 2:2-Gleichstand einköpfte (65.).
Wiederum beteiligt waren beide am dritten Schanzen-Hurra, das Dill als Abfänger
eines Fehlpasses hellwach einleitete. Zwar scheiterte der quer bediente Ahmadi
an einer Fußabwehr, doch aus dem Hintergrund konnte Ariyan Shafaei
Shamsabadiyan die Wende am Ehestorfer Weg perfekt machen (70.).
Mit „guten Balleroberungen“ und „Ballstafetten“ beschäftigte Marineblau den
Gegner derart, dass eine echte Reaktion der schockierten Gastgeber nicht mehr
zustande kam. „HTB hat gar keine richtige Entlastung mehr nach vorne gehabt und
wir konnten das dann relativ souverän runterspielen“, freute sich die Nummer 18
des SCS über die gelungene Ergebnisverwaltung gegen einen stets gern gesehenen
Kontrahenten: „HTB – Lieblingsgegner kann man vielleicht so unterschreiben,
wenn man sich die letzten Spiele anguckt.“. Schließlich gab es neben der
spielinhaltlich wohl besten Saisonleistung der Vorsaison (1:1) diesmal den
zweiten Erfolg in Serie gegen die Süd-Hamburger zu holen.
„Wenn das so weitergeht, kann es natürlich sein, dass wir aufsteigen“, hofft
der Mittelfeldstratege des nun Tabellendritten derweil auf den Griff nach den
Oberliga-Sternen – „…wenn wir die Form halten…“.
Zu untermauern wäre dies am kommenden siebten Spieltag gegen den Walddörfer SV.
„Auf dem Papier ein schlagbarer Gegner“, gegen den es „auf jeden Fall möglich
sein wird, vor den Ferien nochmal drei Punkte mitzunehmen“, so der Ausblick auf
den Aufsteiger, der vermutlich tief stehend und physisch präsent kein einfaches
Pflaster wird.
Tore: 1:0 Reiß (16.,Eigentor,
Bulat), 2:0 Osmanovic (50. Bulat), 2:1 Ahmadi (56.), 2:2 Dill (65. Ahmadi), 2:3
Shafaei Shamsabadiyan (70.)
Gelbe Karten: Tarasenko, Sarikaya –
keine
Schiedsrichter: Rainer Palm
(Dersimspor Hamburg, Note 3,5)
Zuschauer: 30