Mittwoch, 31. Juli 2019

Spielbericht SC Eilbek III - SC Sternschanze VI

Überlegenheit ohne Spektakel
Überlegener Drittrundeneinzug für turmhoch überlegenes Sternschanze VI

Ungefährdet machte Titelverteidiger Schanze VI den Drittrundeneinzug im Heino-Gerstenberg-Pokal klar, stand nach 90 gespielten Minuten in Eilbek ein ausreichend deutliches 0:5 auf der Spielnotizkarte des Schiedsrichters. Überraschend lange hatte es, gemessen am einseitigen Spielverlauf, gedauert, ehe Herr Potyka (KS Polonia) erstmals dazu kam, einen Treffer zu notieren. Zwar gefielen die Gäste mit reichlich Ballbesitz und einer deutlichen Überlegenheit in puncto Technik, doch das große Manko der blau-roten U23 bleibt das Toreschießen. Erst kurz vor der Pause konnte Alexander Hartmann im Fünfmeterraum gar nicht anders, als eine Cisse-Ecke zur hochverdienten Führung einzulochen (44.). Vor seinem Abschied zum Studium in den USA nochmal ein nettes Geschenk an seinen ersten Verein.
Rasch stellte man die Weichen nach der Pause auf Kurs sicherer Auswärtssieg, als Moussa Cisse diesmal selber seinen linken Hammer bemühte (47.) und Marlo Bergerhoff per Kopf das 0:3 landete. Definitiv der schönste Angriff des eine Stunde alten Spiels! Von Hartmanns Eröffnung aus dem Zentrum, über El Youbis Flanke zum eben erfolgreichen Bergerhoff passte hier alles.
Apropos passen: allzu oft kamen die Gastgeber dagegen nicht in den Genuss, die Kugel über mehrere Stationen in den eigenen Reihen zu halten. Als es Philip Wichmann einmal doch gelang, Simon Honecker zu finden, zielte dieser aus 22 Metern gar nicht mal so weit über das Tor (63.).
Ansonsten blieb es eine weitgehend frustrierende Veranstaltung für die Grünen, deren besonnener Auftritt durch Florian Garms´ Feldverweis nicht nur in Sachen Fairness getrübt wurde, sondern durch die resultierende Unterzahl natürlich noch aussichtsloser erschien.
Der erst neun Minuten zuvor Eingewechselte hatte Paul Reller im Anschluss an einen Zweikampf an den Hals gegriffen…
Mit der letzten Konsequenz spielte der Favorit die Überzahl allerdings nicht aus. Zwar kam Cisse zu einer vergebenen Konterchance (75.), doch wieder mischten auch die Gastgeber ein bisschen mit, indem der vorne einsame Malte Milbradt mit viel Einsatz einen guten Drehschuss produzierte. Ein Stückchen sollte jedoch erneut zum Ehrentreffer fehlen.
Stattdessen erhöhte der hereingekommene Finn Emig auf der anderen Seite aus 18 Metern flach auf 0:4 (81.), bevor Laurin Windeknecht in der Schlussminute als energetisches Kopfballungeheuer in eine Reller-Flanke segelte. 0:5 – Fall erledigt!

SC Eilbek III: Mikkelsen – Sundgaard, Sell, Pittelkow, Geers (73. Brinkmann) – P. Schorn (60. Garms), Witzel, Wichmann, Honecker – Kordian (60. Wilson), Milbradt, Spielertrainer: Patrick Schorn

SC Sternschanze VI: Martins Saraiva – Höske, A. Hartmann, Azizi (46. Schmitz) – Windeknecht, Reller – Schmidt, Porthun (64. Emig), Cisse – M. Bergerhoff, Vornweg (55. El Youbi), Trainer: Heinz Egli

Tore: 0:1 A. Hartmann (44. Cisse), 0:2 Cisse (47. Vornweg), 0:3 M. Bergerhoff (59. A. Hartmann), 0:4 Emig (81.), 0:5 Windeknecht (90. Reller)

Gelbe Karten: Geers – Azizi

Rote Karte: Garms (69. Tätlichkeit an Reller)

Schiedsrichter: Rudolf Potyka (KS Polonia Hamburg, Note 4,5: überzeugte an sich mit einer ruhigen, umsichtigen Spielleitung, die rote Karte als gelb-rot, mitsamt erfundener Verwarnung zuvor, ins dfbnet einzutragen und damit eine mögliche Sportgerichtsverhandlung zu umgehen ist allerdings nicht zu entschuldigen)

Zuschauer: 35

Dienstag, 30. Juli 2019

Spielbericht SC Sternschanze IV - SC Hansa 11 III

Schanze IV versagt und triumphiert vom Punkt
Elfmeterschießen entscheidet intensives Kreisklasse A-Derby

Amateurfußballherz, was willst du mehr!
Sternschanze gegen Feldstraße, Hafenklang gegen Herzblut St. Pauli (Trikotwerbung), SCS gegen SCH, Kreisklasse 6 gegen Kreisklasse 4.
Und intensiv ging es im Zweitrundenderby auch gleich zur Sache, womit die Gastgeber zunächst trotz der von Michael Geile auf Flanke Tim Wischeropp erköpften Führung (11.) nicht so gut zurechtkamen. Hansa attackierte früh und suchte nach dem erzwungenen Ballgewinn rasch die Umschaltbewegung, die nach einer knappen Viertelstunde den Gleichtand einbrachte. Yannick Galaske, der bereits am vergangenen Wochenende beim 4:2-Heimsieg das Team vom HSV V doppelt netzte, glich den Rückstand auf diese Art wieder aus und stand auch heuer wieder vor dem Doppelpack. Nur wählte er in guter Abschlussposition das Abspiel zum eben noch mustergültig vorlegenden Timo Großhans, der hier jedoch aus dem Abseits grüßte (37.)…
Mit Hilfe der Sonne war die Halbzeitführung dann noch nachgeholt. Zu kurz wehrte SCS-Fänger Tobias Brinkmann einen Versuch Luca Vogets aus der zweiten Reihe ab, woraufhin Jonas-Malte Hillen den richtigen Riecher für den Abstauber bewies.
Es lief nach Plan für die Hanseaten, denen die eigene Gangart und der Hang zur unnötigen Diskussion mit dem Unparteiischen nach der Pause gleich zweimal zum Verhängnis wurden. Blitzschnell führte der SCS einen Freistoß auf rechts aus, während die Schwarzen noch mit der vorangegangenen Freistoßentscheidung haderten, sodass der plötzlich vor dem Gehäuse auftauchende Scott Thomson frei zum 2:2 einschieben konnte (55.).
Ein kleiner Betriebsunfall, den Großhans als König der Eckball-Lüfte wieder korrigierte – 2:3 nach Luca Vogets Eckstoß!
Ebenfalls per Standard - einem direkten Freistoß Thomsons - kassierte man jedoch erneut den Gleichstand, hob Schanzes "Zwölfer" die Kugel im direkten Anschluss an die zweite ausgiebige Trinkpause im Spiel platziert in die Maschen.
An Hansa III vorbei, in die dritte Runde eingezogen: Torschütze
Tim Wischeropp und seine blau gekleideten Schanzer.
Die drohende Verlängerung einer spielerisch weitgehend wüst geführten Schlussphase vollendete Luca Voget trotz schönem Spielzug über Hillen und Carocci in Rücklage nicht (83.).
Es ging also weiter und nach wie vor schenkten sich die Kontrahenten nichts. Hendrik Spittje bekam für Schanze die Hüfte nicht ausreichend rum (Außennetz, 103.), K. Akbarzadeh Golzar seinen Kopfball bei Hansas Königschance auf die nötige Härte (117.). Noch mehr ärgerte sich der kantige Gäste-Spieler über eine Strafstoß-Entscheidung pro Schanze. Der Arm ging hoch, doch womit berührte er das Spielgerät? Der Versuch, einen Ballabdruck auf dem Rumpf mittels Striptease zu demonstrieren scheiterte jedenfalls. So aber auch Metin Ayanoglu, der vom Punkt das Nachsehen gegen Frank Rogitzkis Flugeinlage hatte (118.). Ein Omen für das anstehende Elfmeterschießen? Seine Kollegen Thomson und Spittje machten es besser, nachdem Hansa durch Galaske und Akbarzadeh Golzar jeweils in Front ging. L. Vogets Fehlschuss in den Abendhimmel sollte heuer aber der einzige bleiben, Schlünzen und Brändel ließen Rogotzki keine Chance (Wahlers und Endler hielten Hansa derweil am Leben), woraufhin der eingewechselte Philipp Brandtner als letzter Schütze für jubelnde Schanzer sorgte. Berechtigte Freude über eine belohnte Energieleistung, die durch Daniel Thiels Ampelkarte während der Verlängerung gar auf den letzten Metern in Unterzahl erbracht wurde.


Tore: 1:0 Geile (11. Wischeropp), 1:1 Galaske (14. Großhans), 1:2 Hillen (43. L. Voget), 2:2 Thomson (55. Wischeropp), 2:3 Großhans (59. L. Voget), 3:3 Thomson (76. direkter Freistoß), Elfmeterschießen: 3:4 Galaske, 4:4 Thomson, 4:5 Akbarzadeh Golzar, 5:5 Spittje, L. Voget drüber, 6:5 Schlünzen, 6:6 Wahlers, 7:6 Brändel, 7:7 Endler, 8:7 Brandtner

Gelb-rote Karte: Thiel (SCS, 115. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Volkan Özkan (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 30

Besonderes Vorkommnis: Ayanoglu (SCS) scheitert mit Handstrafstoß an Rogotzki (Akbarzadeh Golzar, 118.)

Sonntag, 28. Juli 2019

Spielbericht SC Union 03 - VfL 93 Hamburg II


Union verspielt die glückliche Führung
Strukturiertere VfL-Reserve schlägt verdient zurück

Das große Selbstvertrauen hatten beide Kontrahenten am vergangenen Pokalwochenende nicht sammeln können. Im Duell der deutlich Ausgeschiedenen ihrer Wettbewerbe lieferte das fabrizierte Remis weder für den SC Union 03, noch für die Zweitvertretung des VfL 93 großen Grund zum Jubeln.
Union trauerte einer verspielten 2:0-Führung hinterher – die Borgwegler dem am Ende verpassten Sieg.
Es sah nämlich zunächst ganz gut aus für die Grünen, die die Kugel in der klar dominierten ersten Hälfte gefällig bis zum Sechzehner brachten, das Tor aber nicht zu treffen vermochten. Wiederholt bremste sie dabei auch ein hochschnellendes Fähnchen in ihrem Offensivhandeln aus…
Glück für Union, das nach dem Seitenwechsel definitiv von der Hereinnahme Lino Paires´ profitierte. Mit viel Dampf begann der in Hamburg-West bereits herumgekommene Führungsspieler gleich mit einem 20-Meter-Freistoß über das Tor (49.), ehe seine Kollegen Tom Stührk und Michael Bühs kurz darauf die Führung produzierten. Kantig wühlte sich der bis dahin nahezu komplett abgemeldete Stoßstürmer durch den gegnerischen Strafraum, um auch Schlussmann Lucas Hayek zum 1:0 zu überwinden.
Apropos Schlussmann: Zwischen den Stäben auf der Gegenseite hielt sich aufgrund der anhaltenden Torhüterproblematik mit Muharrem Medik erneut ein junger Mann auf, der das Torwartspiel freilich nicht gewohnt ist. Torschüsse wie jener, den emsige Luka Dahmen im nach innen Ziehen probierte (53.), schienen da ein gutes Mittel. Prompt bekam der Aushilfsfänger Probleme und das Ei prallte an den Pfosten.
Nicht so bei Marc-Micha Oehlers, der als Empfänger eines unglücklich durch Lars Wendt verlängerten Einwurfs blank am zweiten Pfosten auf 2:0 verdoppelte. So geht Effektivität!
Entschieden war hier aber noch lange nichts! Lang bedient, verkürzte Finn Matthiesen trotz Crash mit dem herausstürzenden Medik auf 1:2 (62.), woraufhin er keine 120 Sekunden danach fast der Held des Ausgleichs geworden wäre. Nur kratzte Waldemar Freimann das Spielgerät mit letztem Einsatz noch von der Linie.
Unions Defensivleute benötigten jetzt dringend Schwimmwesten, doch während sie hinten ein ums andere Mal das nötige Glück auf ihrer Seite hatten, zwang ein gefährlicher Bühs-Kopfball den gegnerischen Tormann zum Eingreifen. (77.).
Ansonsten drückten die Grünen fleißig auf den Ausgleich, der acht Minuten vor dem regulären Schlusspfiff dann doch fallen sollte, weil Marlon Mathes bei einem Eckstoß im Fünfmeterraum nur freundlich flankiert, denn aufgehalten wurde.
Bis zum Abpfiff drückte die Masurek-Elf noch einmal auf den Siegtreffer, den der SCU mit letzter Kraft zu verhindern wusste.
Schlapp und enttäuscht blieben daher beide Teams erstmal auf dem sonnenerhitzten Rasen liegen.