Samstag, 24. Juni 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - Harburger TB 1.C

Mit Spielfreude und Disziplin
Schanze-2008er schließen erfolgreich ab - HTB entgleist das Gemüt

In der U15-Landesliga torverhältnisgleiche Nachbarn im Endklassement, machte sich der SC Sternschanze im Duell mit dem kurfristig für die Spielgemeinschaft SC Egenbüttel/SV Rugenbergen eingesprungenen Harburger TB im letzten Testkick der Spielzeit 2022/2023 noch einmal einen sportlichen Sommerspaß zu ungewohnter Samstagabendstunde. „Das war echt cool. Eine tolle Stimmung und noch besseres Wetter. Da kann man sich fast schon dran gewöhnen“, frohlockte Schanzes Anton Kuhlmann über die herrlichen Rahmenbedingungen, unter denen man nicht nur „die Ansagen des Trainerteams umgesetzt hat“, sondern auch den in der Punktrunde jeweils verpassten Sieg (2:4 & 1:1) holte.
Wie schon beim Remis neulich, übernahm Schanze die Spielherrschaft, die schnell für Gefahr durch den abziehenden Ariyan Shafaei Shamsabadiyan sorgte (3.). Zwar fehlte hier ein gutes Stück, doch der designierte Neuzugang von Atlantik 97 unterstrich damit, dass der SCS hier etwas vorhatte.
So auch Kuhlmann, der im Zentrum beherzt vorstieß, mit Theodor Spöhrer doppel spielte und mittig zum 1:0 netzte (18.). „Wieder ein tolles Gefühl zu treffen – das kann ja jetzt jede Woche passieren“, freute sich der Schütze, der erst in der Vorwoche sein Tor-Debüt gab.
Angetrieben von der „Qualität des Teams, die sich sehr verbessert hat“, machte man munter weiter, verpasste jedoch jeweils durch Shahab Ahmadi die mögliche Verdopplung (22. & 31.).
Diese besorgte dafür Sami Alhanash, indem er sich bei einer eigentlich ungefährlichen Einwurfsituation geschickt um den Gegner schlängelte und mit dem 2:0 überraschte (34.).
Den HTB hielt man unterdessen diszipliniert in Schach. Danylo Tarasenko (26.) und der sich zunächst rustikal durchsetzende Chaalar Ali (44.) stellten den sicheren Shivnath Arora vor keine unlösbaren Aufgaben.
Wenig später dann der Beginn des Nebenduells „Harburger TB gegen Schiedsrichter Timo Steffens“. Ein Handspiel von Abwehrspieler Mohammad Ido erkannte der Pfeifenmann vom VfL Hammonia zwar korrekt, verlegte den Tatort jedoch fälschlicherweise in den Strafraum. „Das Handspiel war klar nicht im Strafraum“, bekundete Tarasenko nach dem Spiel. Keine exklusive Meinung. So holte sich Mitstreiter Mohamad Huri noch ein „Ticket“ wegen Meckerns ab.
Nachdem Ahmadi den resultierenden Strafstoß auch noch zum 3:0 versenkte, war das harburger Gemüt endgültig auf Missbehagen eingestellt und der Schiri-Frust perpetuierte sich (47.).
Zuvor war bereits der gelb vorbelastete Daniel Bulat für ein sinnbefreites Ballwegschlagen mit einer Zeitstrafe belegt worden (45.). Yaser Assaf brachte es gar fertig, zwei Verwarnungen in Szene zu kassieren. Taktisches Foul und das Wegpöhlen der Kugel hätten schon zum temporären Ausschluss ausgereicht – das Betteln um eine Hinausstellung brachte schließlich ein ironischer Applaus für die soeben kassierte gelbe Karte zum Erfolg (63.). „Das gehört sich überhaupt nicht!“, empörte sich Kuhlmann: „In der C-Jugend mit so wenig Ehre und so viel Undiszipliniertheit zu spielen, ist nicht richtig. Die Jungs vom HTB müssen noch einiges lernen, was Respekt angeht.“. „Wir hatten schon am letzten Spieltag (1:6-Niederlage nach roter Karte in Glashütte) Probleme mit diesem Schiedsrichter.“, bemühte sich der besonnene Tarasenko derweil um Beschwichtigung.
Sportlich respektabel dagegen die Tatsache, dass man innerhalb der erneuten Unterzahl durch Emir Ben Frej das laut Kuhlmann „100% verhinderbare“ 3:1 von halbrechts vollbrachte.
Ohnehin waren die Jungs vom anderen Elbufer zum Ende das aktivere Team. Für eine Aufholjagd war es jedoch zu spät. Stattdessen holte sich Bulat, aktuell für den FC Süderelbe spielberechtigt, eine rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung ab (70.+6). Ebenso flog auch sein aufgebrachter Trainer per Ampelkarte aus dem Innenraum. Nur gut, dass direkt danach Schluss war...
Über eine sportlich „tolle Teamleistung“ der Gastgeber und das gelungene Comeback von Julius Ahrens, den nach knapp 17-monatigem Intermezzo in Niendorf das Heimweh packte, sprach letztlich fast kaum jemand mehr. „Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft; bin aber auch sehr glücklich, dass sich die Neuzugänge gut integriert haben. Auch, wenn man bei Julius merkt, dass er schon mal bei uns gespielt hat – ein toller Spieler mit viel Spielverständnis!“.

Tore: 1:0 Kuhlmann (18. Spöhrer), 2:0 Alhanash (34.), 3:0 Ahmadi (48., Strafstoßtor, Handspiel Ido), 3:1 Ben Frej (66.)

gelbe Karten: Shafaei Shamsabadiyan, Kuhlmann – Huri, Ido, Bulat, Assaf

Zeitstrafen: Bulat (45., wh. Foulspiel), Assaf (63., Foulspiel + Unsportlichkeit)

gelb-rote Karte: Kara (Trainer HTB, 70.+6, wiederholtes Meckern)

rote Karte: Bulat (70.+6, Schiedsrichterbeleidigung)

Schiedsrichter: Timo Steffens (VfL Hammonia)

Zuschauer: 75



Samstag, 17. Juni 2023

Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1.C - SC Sternschanze 1.C

Torverhältnis fast saniert
Zum Saisonabschluss: Schanze-C1 siegt hoch, schließt aber mit Minus ab

Keine Frage, sportliche Brisanz hatte der Kick zum Saisonfinale der U15-Landesliga zwischen Germania Schnelsen und dem SC Sternschanze freilich nicht. Germania seit geraumer Zeit abgestiegen, Schanze irgendwo in der tabellarischen Bedeutungslosigkeit angesiedelt.
„Spaß am Zusammenspiel haben“ lautete so die Losung für die Schanzen-Phalanx, die stante pede die Feldüberlegenheit einnahm und durch Jona Spechts Kopfball (6.), sowie Theodor Spöhrers freien Pfostenschuss (9.) entsprechende Gefahr versprühte.
Aus 28 Metern fütterte schließlich Anton Kuhlmann den optischen Eindruck mit Zählbarem: „Ich habe einfach mal abgezogen und gehofft, dass er reingeht“, beschrieb der Schütze sein bereits unter der Woche angekündigtes Kunstwerk, übrigens das Erste seit seinem Transfer aus dem Fußballruhestand zum SCS, das im Vorfeld auch noch „super herausgespielt“ war.
Weit weniger schön dagegen die Folgen eines Fallrückzieherversuchs von Spöhrer, der mit einer Bruchladung endete (16.). Die 112 rückte an und transportierte den heuer wieder als einzige Spitze Aufgestellten mit einem Schädel-Hirntrauma ab. Das nach achtmonatiger Verletzungsleidenszeit heiß erwartete Comeback des Shahab Ahmadi per Einwechslung verfrühte sich somit um einiges.
Klar, dass ihm alle in Marineblau auch das Tor zur Rückkehr gönnten. Vor allem der selbst frei vor dem Tor auftauchende Arthur Schreiber, dessen Querlegen auf den obendrein abseits stehenden Mitstreiter die gänzlich falsche Idee war (28.)…
Wobei es nur Sekunden später auch als diesmal selbst Abziehender nicht besser lief. Germanen-Torsteher Tobias Baltzer machte sich lang und rettete zur nichts einbringenden Ecke (29.)
Zwangsläufig musste das 0:2 aber fallen, war es Vladyslav Kosykh, der eine Schreiber-Hereingabe vor einem höchst tiefen Germania-Kopf in die Maschen spitzelte (33.).
Kurz vor dem Pausenpfiff dann die hollywoodreife Tor-Szenerie, in der sich Ahmadi im TGS-Strafraum drehte, windete und zum 0:3 vollendete (35.+3). „Shahabs erstes Spiel nach dem Armbruch und dann so ein Comeback! Sei ihm gegönnt! Die ganze Mannschaft steht hinter ihm – wir haben uns besonders über seine Tore gefreut!“, frohlockte Kuhlmann, der aus nächster Nähe beobachtete, wie Ahmadi nach dem Seitenwechsel eine Schreiber-Ecke zum 0:4 einköpfte (46.) und zudem einen ideal ausgespielten Angriff über Schreiber und Kosykh zentral ins Ziel brachte (49.).
Nur Schreiber selbst vermochte es irgendwie nicht, das (leere) Tor zu treffen (53.)…
…bis er das halbe Dutzend dann doch mit rechts in die lange Ecke komplettierte (62.). Und nicht nur das, murmelte er in Abstaubermanier einen noch von Baltzer parierten Versuch durch Kleon Lorenz zum 0:7-Endstand über die Linie (70.+5.).
Ein „guter Abschluss der Saison“, der nicht nur Kuhlmann noch einmal „Spaß gemacht“ hat. Wenngleich die Chancenverwertung einmal mehr etwas Wasser in den Wein goss: „Wir hätten auf jeden Fall mehr Tore machen müssen! Ein Sieg ist jedoch immer noch ein Sieg – vor allem, wenn er so hochverdient ist!“.
Auch die Tatsache, dass man es letztlich um einen einzigen Treffer verpasste, die Tordifferenz auf ein ausgeglichenes Niveau zu bringen, tat der Freude keinen Abbruch: „Das ist ein wenig ärgerlich, jedoch kümmert es mich auch eigentlich überhaupt nicht.“.
Der Blick in den Rückspiegel fällt nach einer Saison mit „Höhen und Tiefen“ derweil gemischt aus: „Die Hinrunde, muss man so hart sagen, war katastrophal! Aber die Rückrunde war nochmal stark. Man hat dann auch gesehen, wie gut wir sein können. Der achte Platz ist – wenn man die ganze Saison betrachtet – relativ gerechtfertigt“, so Kuhlmann, der für die nächste Saison eine klare Marschroute vorgibt: „Nächste Saison wollen und können wir viel mehr reißen!“.

Tore: 0:1 Kuhlmann (10. Sütcü), 0:2 Kosykh (33. Schreiber), 0:3 Ahmadi (35.+1 Kosykh), 0:4 Ahmadi (49. Schreiber), 0:5 Ahmadi (49. Kosykh), 0:6 Schreiber (62. Kuhlmann), 0:7 Schreiber (70.+4 Lorenz)

gelbe Karten: Jablinski – keine

Schiedsrichter: Ilias Ertis (Hamburger SV, Note 2: überzeugte mit stimmiger Zweikampfbewertung und der gekonnten Anwendung des verzögerten Pfiffs, hätte jedoch mehr auf verbale Unruhe von außen und auf dem Platz eingehen müssen)

Zuschauer: 25



Sonntag, 11. Juni 2023

Spielbericht Alsterperlen - SV Rugenbergen 1. Frauen

Trudelball entscheidet das Fernduell
Alsterperlen sichern sich die Sonderklassen-Vizemeisterschaft

Vorentschieden war das Rennen um die Krone der Frauen-Sonderklasse 7er bereits vor dem letzten Aufschlag der Saison zu Gunsten von Primus TuS Dassendorf, doch wer würde sich den Silberrang sichern?
Im Fernduell bei straffer Hitze machte der drittplatzierte FSV Geesthacht seine Hausaufgaben mit einem 7:0 beim SC Sternschanze höchst souverän. Zeitlich konnten sich die vor dem Finalspieltag drei Zähler weiter vorne befindlichen Alsterperlen keinen allzu bösen Ausrutscher gegen den SV Rugenbergen aus dem unteren Tabellendrittel erlauben.
Entsprechend feldüberlegen gestalteten die Gastgeberinnen ihren Auftritt, dem im ersten Abschnitt nur das Führungstor fehlte.
Chancen auf dieses boten sich dem Oerter-Team freilich genug. So scheiterte Gabriele Tauscher an einer Reaktion von SVR-Schlussfrau Birte Haensel (4.), ehe Torjägerin Anabell Jandowsky per Kopf verfehlte (18.) und wiederum Tauscher aus dem Mittelkreis heraus den Querbalken erwischte (26.).
Zwischendurch erhielt Laura Verlage sogar die Gelegenheit, das Geschehen auf den Kopf zu stellen, als sie unerwartet halbrechts vor der Kiste auftauchte und den Außenpfosten beschoss (10.).
Das erlösende 1:0 sollte dann schließlich ein Trudelball aus 18 Metern von Lisa Frank bedeuten (33.) – die Perlen zur erfrischenden Pause auf Vize-Meister-Kurs!
Dieser gestaltete sich nach dem Seitenwechsel etwas weniger temporeich.
Franks gute Schusschance fand eher wenige Nachahmer. Stattdessen warteten die Bönningstedterinnen insbesondere über die eingewechselte Hawa Bulgasheva gefährlich auf. Im ersten Anlauf zielte sie auf das Außennetz, woraufhin sie zwei Minuten vor Ultimo im luftig verteidigten FCA-Zentrum einen Kopfball nicht exakt genug auf das Tor von Luisa Neumann bringen konnte (78.).
Mehr geschah bis zum Abpfiff von Jungschiedsrichter Arthur Schreiber (SC Sternschanze) nicht mehr, sodass Platz zwei im Endklassement an die Kickerinnen vom Walter-Wächter-Platz geht. Für die meisterschaftsambitionierten Perlen letztlich doch nicht der ganz große Trost…

Tore: 1:0 Frank (33.)

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 3,5)

Zuschauer: 25





Samstag, 10. Juni 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Victoria Hamburg 1.C

Not-Neuner entscheidet das Derby
Spöhrers Doppelpack zwingt Schanzes Erzrivalen in die Knie

Keinem anderen Spiel fieberte man im Lager der SCS-C1 im nun fast kompletten Spieljahr 2022/2023 so sehr entgegen, wie dem Rückspiel gegen den SC Victoria, dem man in einem höchst denkwürdigen Hinspiel trotz am Ende vierfacher Überzahl mit 1:2 unterlag. „Sehr, sehr viel“ bedeutete der Heimsieg im Prestigeduell, das der SC Sternschanze somit für sich als „coolen Heimspielabschluss“ gestalten konnte.
Ebenso wie im Hinspiel, ließen etliche Ausfälle den zuletzt sonst gut gefüllten Spieltagskader reichlich auf nur 13 Figuren schrumpfen. „Das ist natürlich ärgerlich – vor allem gegen einen Gegner, der gerade tabellarisch so nah bei einem steht. Trotzdem haben wir es am Ende sehr gut gemacht. Auch mit so personellen Einbußen“, stellte Arthur Schreiber, dem der Bankaufenthalt Till Steinfelds (Trainingsrückstand wegen Praktikums) das Privileg des Kapitänseins ermöglichte, in der Retroperspektive fest.
Sportlich stellte es sich gar als Glücksfall heraus, dass Theodor Spöhrer in Ermangelung an Alternativen den Mittelstürmer gab, war dieser keine 180 Sekunden nach Anpfiff mit links im Strafraum zur Stelle – 1:0 für Marineblau! Wasser auf die Mühlen des griffigen und feldüberlegenen Heimteams. „Man war da, wollte dieses Spiel gewinnen – das hat man die ganze erste Hälfte gemerkt!“.
Einen weiteren Schub für das Match, in dem man es „viel, viel besser gemacht“ hat, als zuletzt im anfangs ängstlichen Auftritt beim FC Süderelbe, verpasste Schreiber seiner Formation höchst selbst, indem er den stets hoch postierten Luke Nöcker jenseits seiner Pfosten ausguckte und mit Gefühl aus weiter Ferne zum 2:0 überwand (35.+1). „Schon vor dem Spiel wussten wir, dass der Torwart sehr hoch steht. Und wenn sich so eine Möglichkeit ergibt: Warum nicht?!“. Das dachte sich wohl auch Kollege Spöhrer, der den Kick-Off zu Abschnitt zwei just zum (verfehlenden) Mittellinienabschluss nutzte (36.).
Hinten tadellos und vorne durchaus effizient, steuerte man scheinbar auf sicheren Spuren auf den Erfolg zu. Wenig später schien der Erfolgszug jedoch zu entgleisen, als ein Zuspiel durchs Zentrum und mangelnde Absprache zwischen Torwart und Abwehr einen frei einschiebend Matthis Schirmer heraufbeschworen (38.).
„Richtige Angst hatte ich eigentlich nicht um den Sieg, aber es lag so für zehn, 15 Minuten das 2:2 in der Luft, denn wir hatten keine Entlastung mehr nach vorne“, erläuterte Schreiber die Folgen der „Schwierigkeiten, hinten ordentlich rauszuspielen“. Unter der brennenden Juni-Sonne hatte er wie seine Kollegen zudem mit einem „konditionellen Problem“ zu kämpfen, während der Gegner mit frischen Kräften aufwartete. „Das hatten wir ja natürlich nicht. Unser Dreierzentrum musste die ganze Zeit durchspielen. Das war natürlich anstrengend!“.
So boten sich den Gelb-blauen einige Gelegenheiten, wie ein gar nicht allzu weit drüber segelnder Hashem-Versuch (41.). Entweder fehlte es den Victorianern an der Zielgenauigkeit oder Schlussmann Shivnath Arora packte sicher zu.
Mitten in die Ausgleichsmühen des Hinspielsiegers setzte die Schanzen-Elf schließlich den erlösenden Konter über Schreiber und den querspielenden Kosykh, sodass Neu-Neuner Spöhrer aus kürzester Distanz zum 3:1 einlochte (70.+2).
Dass Kleon Lorenz ebenfalls in der Nachspielzeit den Kürzeren gegen eine Fußabwehr Luke Nöckers zog (70.+5), fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht. Die Punkte blieben am Wasserturm!
Neben dem Sprung auf Rang acht der U15-Landesliga (Vicky ist nun als Zehnter rechnerisch abgehängt) sorgte auch das „im Vergleich zum Hinspiel sehr friedlich“ verlaufende Match für Freude. „Ich dachte, es wird vielleicht einen Tick hitziger. Für uns ist es doch ganz gut gewesen, dass dann nicht ganz so viel Körperlichkeit dabei war“. Sicherlich auch ein Verdienst von Schiedsrichterin Ebru Sönmezer, die als komplett vereinsfremde Berlinerin offiziell unter der Flagge des SC Victoria mit zwei rasch aufeinanderfolgenden Verwarnungen im richtigen Moment für Ruhe sorgte (22. & 23.).
Zum letzten Akkord der Saison empfängt Vicky noch einmal den drittplatzierten FC Süderelbe, während Schanze zeitgleich „kein Spiel auf Augenhöhe“ bei Schlusslicht Germania Schnelsen erwartet. „Aber natürlich darf man auch diesen Gegner nicht unterschätzen. Die wollen, auch wenn sie schon seit einigen Spieltagen abgestiegen sind, zum Saisonabschluss noch einen Sieg einfahren. Wir wollen natürlich auch gewinnen und vielleicht nochmal ein paar Tore schießen, dass wir dann eventuell nicht mit einem Minustorverhältnis rausgehen“, wünscht sich Schreiber im letzten Pflichtspielauftritt somit einen Erfolg mit mindestens acht Treffern Differenz. Für ihn persönlich übrigens nicht das letzte Spiel im SCS-Gewand: Ein lange kolportierter Wechsel zu Oberligaaufsteiger Teutonia 05 ist nun offiziell vom Tisch.


Tore: 1:0 Spöhrer (3. Kuhlmann), 2:0 Schreiber (35.+1), 2:1 Schirmer (38.), 3:1 Spöhrer (70.+2, Kosykh)

gelbe Karten: Schreiber – Tietje, Reinholz

Schiedsrichterin: Ebru Sönmezer (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 50






Sonntag, 4. Juni 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.B-Mädchen - Rissener SV 1.B-Mädchen

RSV treibt die Krönung voran
Meisterschaft nach Kantersieg beim Schlusslicht greifbar nah

Es bleibt dabei: die B-Mädchen des Rissener SV sind der ganz heiße Tipp um die Meisterschaft! Auswärts beim SC Sternschanze zog die Elf von Trainer Johannes Küther mit einem nie gefährdeten 7:0-Erfolg dem SC Eilbek nach und platzierte sich zurück auf den Thron der mittelstarken Kreisklasse.
Konkreten Ertrag aus dem klar verteilten Ballbesitz erntete der RSV kurz vor der dringend nötigen Trinkpause unter der Juni-Sonne: Aus der Distanz hob Elsa Dumke das Leder über die nur noch leicht berührende Fee Hahnert in die Maschen – im Gegensatz zu Katharina Stummer und Marlene Berkenhagen, die eine kuriose Dreifach-Chance auf das 0:2 leichtfertig liegen ließen. Erst geriet Stummers Flanke zum gefährlichen Torschuss, ehe Berkenhagen am zweiten Pfosten aus kürzester Entfernung diesen traf und im Nachsetzen an Hahnert scheiterte (20.).
Ärgerlich für die Torfrau, die sich unlängst im Feld deutlich wohler fühlt, dass ihr ein Dresel-Freistoß wenig später ungeschickt flach durchrutschte (25.).
Für weiteren Frust zur Pause sorgten schließlich erneut Dumke per Hochschuss (27.) und die durch einen Fehlpass eingeladene Frida List in die lange Ecke (40.+3).
Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wehrten sich die bis dato im Halbjahr punktlosen Schanzerinnen weiter, doch neues Unheil drohte vom Strafstoßpunkt. Ein korrekt geahndetes Handspiel gestattete Mia Ibing den Freifahrtschein, den sie drüber löffelnd jedoch ungenutzt ließ (46.).
Besser machte es der Rechtsfuß aus dem Spiel heraus, als sie es Kollegin Nele Mohr (48.) gleichtat und linksoben versenkte (49.).
Zur Stundenwende dann erneut Strafstoß (nun wegen Foulspiels) für die West-Hamburgerinnen, denen Mohr diesmal einen sicheren Dienst tat (60.).
Viel mehr passierte nach der zweiten Trinkpause des Nachmittags nicht mehr. Hahnert entschärfte noch einmal mittels Fußabwehr (67.), wodurch es beim Septett an Gegentoren blieb.
Für das Schlusslicht unterm Strich ein moderates Endresultat, das den Siegerinnen dagegen die große Chance einräumt, in zwei Wochen – einen Heimsieg gegen den SV Eidelstedt vorausgesetzt – die Krone rechnerisch aufzusetzen.

Tore: 0:1 Dumke (18.), 0:2 Dresel (25., direkter Freistoß), 0:3 Dumke (27.), 0:4 List (40.+3), 0:5 Mohr (48.), 0:6 Ibing (49.), 0:7 Mohr (60. Strafstoßtor, Jones an Sodababahar Shams)

Schiedsrichter: Artur Elias Bender (SC Sternschanze)

Zuschauer: 15

besonderes Vorkommnis: Ibing (Rissener SV) schießt Strafstoß (Handspiel) über das Tor (46.).



Samstag, 3. Juni 2023

Spielbericht FC Süderelbe 1.C - SC Sternschanze 1.C

FCS verliert Ukrainisch-Roulette
Kosykh-Doppelpack entreißt FC Süderelbe den sicheren Heimsieg

Manchmal wiederholt sich Geschichte eben doch! September 2020: Als damalige 1.D egalisierten die 2008er des SC Sternschanze spät einen Rückstand zum 3:3 beim FC Süderelbe. 32 Monate später duplizierten sich die Ereignisse an gleicher Stelle.
Für das, im Vergleich zum 3:0 in Blankenese leicht verändert aufgestellte Schanze, gestaltete sich die diesmalige Gastspielreise in den Süden Hamburgs zunächst als Horrortrip. Nicht nur, dass Simeon Dill bereits nach fünf Minuten verletzungsbedingt durch den selbst wegen Oberschenkelproblemen nicht startenden Arthur Schreiber ersetzt werden musste, setzte es nur Augenblicke später den frühen Rückstand. Der aktuell in Nienstedten vorspielende Liam Markaida Renteria konnte ungehindert diagonal flanken, während Ben Gehlken durch schwache Ballverarbeitung und mangelndes Einrücken des Gegners mittig in der Parzelle vollendete (6.).
„Wir hatten alle Schiss: Angst vor langen Bällen, es war keine Absprache da, sind erst ab dem Sechzehner raufgegangen – das war einfach unfassbar schlecht!“, fasste Spontanjoker Schreiber („war im Kopf nicht auf dem Platz“) zusammen, was seine Farben in der Folge negativ auszeichnete. Der SCS mit gesenkten Häuptern, wohingegen der FCS seinen Raum immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen nutzte (11., 16. & 18.). Klar, dass da das 2:0 folgen musste: Aus 18 Metern erwischte Daniel Bulat zunächst den Pfosten, doch Leonardo Moreira Magalhaes staubte alleingelassen ab (23.).
Eine weitere Doppelchance danach (30.), war es wieder der lang geschickte Gehlken, dessen Abschluss den hochverdienten 3:0-Halbzeitstand markierte (32.). Direkt zuvor war Anton Kuhlmann auf der Gegenseite nur knapp nicht der Anschlusstreffer aus der Ferne geglückt.
Marineblau nach dem Seitentausch und der Hereinnahme von „Landwirt“ Till Steinfeld nun etwas stabiler, doch die Hausherren, bei denen Trainer Maciej Sowa fleißig Personalroulette spielte und auch dem eher selten eingesetzten Ex-Schanzer Tayo Schwoerer (im eingangs erwähnten 3:3 übrigens Doppelpacker für den SCS) Einsatzzeit schenkte, blieben zunächst mit mehr Griffigkeit feldüberlegen. Insbesondere King Azarias Sekyiraa bot sich im direkten Duell mit dem gekonnt zupackenden Shivnat Arora die Gelegenheit zum schließlich verpassten 4:0 (42.).
Stück für Stück erwachte jetzt das Schanzenteam aus seinem Dornröschenschlaf. „In der zweiten Hälfte sind wir wach geworden, haben miteinander geredet; wir haben unseren Kopf benutzt, um bestimmte Entscheidungen besser zu fällen und dann auch das Richtige zu tun“, so Schreiber, der per Freistoß Noah Taddigs im Strafraumzentrum erspähte. Nur bekam der mittlerweile auf die Außenverteidigerposition gerückte Defensivmann die Kugel nicht richtig erwischt (52.).
Dafür aber Enayatullah Makhdoomzada, der mit aller Willenskraft sein Laufduell gegen die FC-Innenverteidigung gewann und sich nach Zusammenprall mit dem herausstürzenden Torwart für den Schuss ins Eckige lohnend aufrappelte (58.). „Das 3:1 fällt natürlich in der Situation glücklich, aber für den Spielverlauf verdient“, ordnete Schreiber den „Beginn unserer Aufholjagd“ ein, der jedoch mit dem daraufhin angeschlagen ausgewechselten Angreifer in dessen letztem Pflichtspiel (Makhdoomzada wird sich zukünftig vollständig dem Ringkampf widmen) ein hoher Preis innewohnte.
Dem Tor, das „allen nochmal das Zeichen gab, das da noch was geht“, folgte prompt ein „geil Herausgespieltes“, bei dem man sich geradlinig von hinten nach vorne kombinierte, ehe Schreiber die gegnerische Abwehrkette ideal tranchierte, sodass Vladyslav Kosykh freie Bahn zum Anschlusstreffer hatte (60.).
Wir sind unfassbar gut zurückgekommen! Vor allem in diesen zehn Minuten haben alle wirklich noch einmal alles gegeben – Am Ende ein hochverdientes Unentschieden, wie ich finde“, so Schreiber, der mit seinem Team durch einen volley einschlagenden „Sonntagsschuss“ von Kosykh doch noch einen „gefühlten Sieg“ in Form eines Zählers gegen nicht mehr hochschaltende Kiesbarger ermöglichte. Speziell für den anschließend frenetisch gefeierten Ukrainer eine tolle Sache!
Eine solche Arbeitshaltung im letzten Heimspiel der Saison gegen den „Hassgegner“ SC Victoria, gegen den das Hinspiel zur denkwürdigen Farce mutierte, und das Ziel, „mit einem Sieg rauszugehen“, um „in der Tabelle nochmal nach oben zu rutschen“, dürfte machbar sein. Der FC Süderelbe wird derweil – egal, was in Blankenese und contra Vicky noch passiert – auf Nicht-Aufstiegsrang drei abschließen.

Tore: 1:0 Gehlken (6. Markaida Renteria), 2:0 Moreira Magalhaes (22. Bulat), 3:0 Gehlken (32.), 3:1 Makhdoomzada (58.), 3:2 Kosykh (60. Schreiber), 3:3 Kosykh (65.)

gelbe Karten: Gehlken – Makhdoomzada

Schiedsrichter: Markus Sass (Note 5,5: geringer Laufradius, wartete aufgrund dessen mit zum Teil grotesken Einwurfentscheidungen auf, die obendrein diffus kommuniziert wurden, zudem wäre Sütcü für sein taktisches Foul zu verwarnen (27.) und 11 (Nachtreten, 46.) des Feldes zu verweisen anstatt zu verwarnen gewesen.)

Zuschauer: 45