Sonntag, 26. Februar 2023

SC Sternschanze 1.C - SC Vorwärts/Wacker 04 Billstedt 1.C

„Sehr gut verteidigt“
Keine 24 Stunden nach Punktspiel: SCS-2008er wehren sich gegen Regionallisten

Drei Wochen vor dem Start der Abstiegsrunde in der C-Regionalliga machte die Elf von Vorwärts/Wacker Billstedt im Rahmen ihrer ausgiebigen Testspielserie Halt im Schanzenviertel – und setzte dem Landesligisten deutlich weniger zu, als dieser im Vorfeld befürchtete.
„Wir haben deutlich weniger Probleme bekommen, als erwartet. Auch aufgrund dessen, dass wir sehr tief standen, wenig zugelassen haben in unserer 4-4-2-Formation“, freute sich daher Schanzes Arthur Schreiber über einen durchaus gelungenen Test gegen die zwei Klassen höheren Ost-Hamburger.
Diese mussten sich trotz klar verteilten Spielanteilen und einem Chancenplus zunächst mit einer Nullnummer zum Pausentee abfinden.
Möglichkeiten zum Erfolg hatten sich durchaus ergeben. So zielte Saico Baldé, der selbst eine SCS-Vergangenheit in höheren Jahrgängen hat, ans Außennetz (12.), das auch Kollege Sorbou Damala traf (16.).
Wiederum Baldé gehörte per Kopf die Top-Gelegenheit, bei der es ihm jedoch misslang, das blanke Tor am zweiten Pfosten zu treffen (15.).
Freiflugmeilen sammelte unterdessen Schanzen-Goalie Shivnat Arora gegen ein Otte-Geschoss aus der zweiten Reihe, das mit fliegerischem Talent zur Ecke abgewehrt werden konnte (29.). „Man kann nicht alles wegverteidigen, aber wir haben es in der ersten Hälfte sehr, sehr gut gemacht“, lobte Schreiber die disziplinierte Defensivarbeit seiner Farben.
Da bedurfte es schon eines eigenen Mannes, um den Abwehrriegel zu durchbrechen, war es Baran Sütcü, der unglücklich eine Hereingabe Shukrullah Estalifis am kurzen Pfosten zum Selbsttor über die Linie spitzelte (38.).
„In der zweiten Hälfte ist es dann etwas löchriger geworden. Da haben dann auch die Kräfte gefehlt. Man hat gemerkt, dass man am Tag davor ein wichtiges Spiel gegen einen Landesligakonkurrenten hatte“, erläuterte der während des zweiten Abschnitts ungewohnt als Linksverteidiger wiedereingewechselte Kapitän die schwerer werdenden Beine, an denen noch das Punktspiel gegen Atlantik 97 (0:0) haftete. „Trotzdem haben wir das sehr, sehr gut gegen einen starken Regionalligisten verteidigt!“.
Einzig beim 0:2 konnten sich die Roten die Kugel einmal unbedrängt im Strafraum hin und her schieben, sodass Estalifi, der schon in der Vorsaison im Trikot von Teutonia 05 gegen die Schanzer traf, mühelos einschieben konnte (53.).
Einen eigenen Abschluss gab es auf dem Feld, das durch tauenden Eisbelag „etwas rutschig“ daher kam, auch noch zu verzeichnen, fehlte bei Lukas Reiß´ Zentralversuch an den Außenpfosten freilich nur ganz wenig zum zwischenzeitlichen Ausgleich (42.).
Stattdessen wäre für Damala kurz vor Ultimo gleich zweimal das 0:3 für die physisch klar überlegenen Regionalligakicker möglich gewesen (67. & 70.+1).
So blieb es beim moderaten 0:2 in einem Testspiel, in dem der SCS „viel ausprobiert“ hat. „Einige Sachen haben gut geklappt, andere nicht so. Da muss man natürlich gucken, wie man das dann auch in den Punktspielen umsetzt.“.  Laut Schreiber gewann man zumindest die Erkenntnis, „dass man sich auch mal hinten hineinstellen und auf Konter spielen kann“.
Ob diese Art des Fußballs ein Thema für das kommende Test-Duell mit den zweiten 2009ern des Barsbütteler SV (U14-Bezirksliga ohne aufstieg) sein könnte, dürfte ob des frappierenden Niveauunterschieds arg bezweifelt werden.

Tore: 0:1 Sütcü (38., Eigentor, Estalifi), 0:2 Estalifi (53.)

Schiedsrichter: Henry Smith (Eimsbütteler TV, Note 2)

Zuschauer: 25




Samstag, 25. Februar 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - BFSV Atlantik 97 1.C

„Zwei-Punkte-Verlust“
Nullnummer am Wasserturm bringt Schanze nicht voran

Möchte man dem torlosen Remis der Schanze-C1 gegen Atlantik 97 etwas Positives abgewinnen, könnte man sich darüber freuen, zum erst zweiten Mal in dieser Spielzeit ohne Gegentreffer geblieben zu sein: „Hinten stand endlich wieder die Null – das ist lang her, dass wir das geschafft haben!“, freute sich Kapitän Arthur Schreiber auf der einen Seite, um sich dennoch über einen „zwei-Punkte-Verlust“ zu ärgern.
In Abschnitt eins bot sich unter der wärmenden Februarsonne noch ein insgesamt ausgeglichenes Bild. Noah Kokorin vergeigte nach individuellem Fehler der Gastgeber die große Chance zum 0:1 (8.), die sich auch Kelvin Yeboah ergeben sollte. Ihm wurde in Minute 22 der sich breit machende Shivnath Arora zum Verhängnis.
Doch auch der SCS meldete sich, vorzüglich aus der zweiten Reihe, nicht ungefährlich zu Wort. Mohammadullah Azimi machte es da am konkretesten, als er über rechts durchging und mit Wucht abzog. Nur zischte sein Geschoss links neben das lange Eck (24.).
Mit einer etwas überraschenden Systemumstellung vom mittlerweile etablierten 4-2-3-1 auf ein klassisches 4-4-2 eröffneten die Schanzer die zweite Spielhälfte, was laut dem plötzlich im rechten Mittelfeld einsortierten Schreiber „viel Unruhe reingebracht hat“.
Unruhe, die Nathan Huyengi im Zuge einer inkonsequent verteidigten Szene zu einer Top-Chance verhalf. Nur ging dem physisch präsenten Angreifer ein wenig die Präzision ab (39.).
Als wäre dies der benötigte Wachmacher, erspielten sich die Marineblauen fortan mehr und mehr das Übergewicht, das sich nicht nur in steigenden Ballbesitzphasen, sondern auch in Torabschlüssen widerspiegelte. So Köpfte Innenverteidiger Lucien Rabeary im Anschluss an einen Eckstoß Schreibers aussichtsreich drüber (40.), ehe auch Azimi erneut verfehlte (44.).
Gegen Schreibers zentralen Rechtsschuss bemühte Atlantik-Fänger Szymon Glogowski das behände Abtauchen (63.), das bei Sami Alhanash nur Wimpernschläge danach nicht nötig war: Der Winterneuzugang setzte seinen Versuch aus bester Strafraumposition zu hoch an.
„Viele sind enttäuscht, weil wir vorne diese Tore nicht gemacht haben. Dieses Spiel müssen wir für uns entscheiden! Das ist natürlich enttäuschend. Aber ich glaube, das Selbstbewusstsein ist jetzt nicht weiter gesunken, sondern vielleicht eher weiter nach oben gegangen, weil man auf Augenhöhe mit einem guten Atlantik spielt“, berichtete Schreiber vom Seelenleben seines in drei Rückrundenauftritten nur einmal torerfolgreichen Teams, für das ein Zähler „trotzdem zu wenig“ ist. Tabellarisch bringt der erste Zähler in 2023 jedenfalls keine Fortbewegung von Rang zehn im U15-Landesliga-Klassement.
Umso erstaunlicher, dass man keine 24 Stunden nach dem Punktspiel erneut gegen das runde Leder tritt. Regionalligist Vorwärts/Wacker Billstedt kündigte sich für einen Besuch seiner B-Elf, die Schanzes Rückennummer 10 „immer noch als oberligatauglich“ einschätzt, im Sternschanzen-Park an. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir da Probleme bekommen. Wir haben aber letztendlich nichts zu verlieren und geben natürlich Vollgas!“, so die Losung für die anstehende Partie, in der sich eine Begebenheit nicht noch einmal wiederholen soll: Zwischendurch war Schlussmann Arora durch ein Stürmerfoul temporär angeschlagen zu einer Spielpause gezwungen. Wie bereits in der Vorwoche, als Enno Gloßner verletzt vom Feld musste, rückte Theo Spöhrer unerwartet zwischen die Stangen. „Ich hoffe, dass das kein Running Gag wird“, betonte Schreiber, der mit dieser Meinung nicht allein dastehen dürfte.

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Kelvin Woelken (Hamburger SV)

Zuschauer: 36





Spielbericht HEBC 3.D - Groß-Flottbeker SpVgg 2.D

Erst spielfreudig, dann unkonzentriert
HEBC-2012er trotz Tor-Laune mit einiger Luft nach oben

Bei tückischer Februarkälte genehmigten sich die 2012er des HEBC bereits ihren neunten Testkick in 2023, der gleich zwei Gesichter der siegreichen Veilchen offenbarte.
Im ersten Abschnitt überzeugten die Jovic-Schützlinge mit Zielstrebigkeit und einer raschen 2:0-Führung. Farouk Rawis langer Ball und Mats Hagelsteins feine Technik, gepaart mit dem Blick für Torschütze Noah Theux (7.), sowie ein Hochschuss von Luka Jovic (8.) leiteten den Heimerfolg überzeugend ein.
Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung und schon waren auch die ein Jahr älteren Gäste aus Groß-Flottbek auf den Plan gerufen, vollendete der hochgewachsene Titus Kegel den Konter auf Zuspiel Linus Gerkens zum Anschlusstreffer (11.).
Nicht schlimm, illustrierten die Eimsbütteler per Doppelschlag durch den klassisch einschiebenden Ben Welge (16.) und Momme Wietzke aus zentralem Schussposten (18.) den optischen Eindruck mit Zählbarem.
Weiteres davon vergeigte man in der Folge wiederholt, indem beispielsweise Leo Osing an GFSV-Fänger Felix Peukert scheiterte (27.) und L. Jovic eine gepfefferte Rawi-Ecke unbedrängt vorbei schädelte (28.).
Kapitän Wietzke nahm sich der Sache nach dem Wiederbeginn per Doppelpack erfolgreich an (34. & 35.), woraufhin Theux am langen Eck das 7:1 erzielte (42.). Über die Stationen Gyimah und Welge ging es zuvor fix über rechts.
Mit der Höhe des Spielstandes nahm jedoch die Konzentration der ganz in weiß gekleideten HEBCer linear ab. Unnötige Ballverluste schlichen sich ein und hinten boten sich den Groß-Flottbekern luftige Räume, die erneut Kegel flach von halbrechts nutzte (44.).
Zwar schraubten ein schönes Direktspieltor durch Hagelstein (47.) und Theux´ dritter Treffer in reinster Stürmermanier (49.) das Zwischenresultat weiter Empor, nur gestattete man einem unterlegenen Gegner auf der anderen Seite weiter sträfliche Freiheiten.
Der über rechts kommende Ferry Mohr bedankte sich gleich zweimal artig und verkürzte die Niederlage seines Teams auf ein 4:9 (54. & 57.).
Besser soll es für Mohr und Co laufen, wenn man nach den Märzferien wieder beim „Verein zwischen den Häusern“ antritt – diesmal gegen die 2.D im Rahmen der U12-Kreisklasse.
Trotz Spielfreiheit der HEBC-D3 an diesem Tag wird es mit ihr dann ein Wiedersehen geben: auf der anderen Platzhälfte steht mal wieder ein Freundschaftsspiel an… 

Tore: 1:0 Theux (7. Hagelstein), 2:0 L. Jovic (8. Osing), 2:1 Kegel (11. Gerkens), 3:1 Welge (16. Rawi), 4:1 Wietzke (18.), 5:1 Wietzke (34. Osing), 6:1 Wietzke (35. Theux), 7:1 Theux (42. Welge), 7:2 Kegel (44.), 8:2 Hagelstein (47. Wietzke), 9:2 Theux (49. Rawi), 9:3 Mohr (54.), 9:4 Mohr (57. Gerkens)

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2,5)

Zuschauer: 15



Freitag, 24. Februar 2023

Spielbericht Holsatia/TSV Sparrieshoop/FC Elmshorn 2. Senioren - Komet/SV Blankenese/TuS Osdorf 1. Senioren

Torhunger in 14 Gängen gestillt
Elmshorner Spielgemeinschaft lässt zu Hause die Muskeln spielen

Keine Frage, auch in dieser Spielzeit geht die Meisterschaft der Ü60-Kreisklasse 03 auf dem Kleinfeld nur über die blau-weiß-rot-Gestreiften aus Elmshorn!
Wieder an der Tabellenspitze stehend, gestaltete die Spielgemeinschaft, bestehend aus Holsatia, dem TSV Sparrieshoop und dem FC Elmshorn, ihren Start ins neue Punktspieljahr nicht nur siegreich, sondern auch außerordentlich torhungrig.
Ganze 14 Treffer hatte die SG Komet/SV Blankenese/TuS Osdorf am Freitagabend auf dem Walther-Poser-Platz zu schlucken.
Den Anfang in einer einseitigen Begegnung machte mit Thomas Deeg ausgerechnet ein Gäste-Akteur, indem der ehemalige Nienstedtener seinen Fuß in einen zentralen Jermies-Versuch hielt (8.).
Bis dahin überstand man zwei gute Holsatia-Chancen durch Wolfgang Elsens Fußabwehr (nicht schlecht für einen Feldspieler!) und zu viel Höhe bei Stefan Jermies´ Abschluss aus fünf Metern.
Nicht lumpen ließ sich in der Februarkälte vor allem Liga-Bestschütze Bernd Ruhser, der unter den Augen seines Sohnes Yannik (SSV Rantzau, Herren-Landesliga) immer wieder im Rücken der unsortierten Blankenese/Osdorf-Abwehr auf Futter lauerte.
Bei der Verarbeitung eines Zuspiels von Jermies riskierte der 66-Jährige zwar schmerzhaftes Rührei („Der war nicht doll, aber voll auf die Eier!“), doch sein 2:0 war die Tortur Wert (10.).
Nachdem sich Jermies nach einem Dutzend an Spielminuten selbst mir rechts für seinen agilen Vortrag belohnte, blieb der nicht aus seiner Hälfte kommende Tabellenletzte immerhin fast eine Viertelstunde lang schadlos – bis Antonio Calastri (25.) und Klaus Mohr (26.) jeweils nach gelungenem Spiel über außen nachlegten. Einer von vielen Fehlpässen im Aufbau leitete schließlich den 6:0-Halbzeitstand durch erneut Ruhser ein (27.).
Mit einem lupenreinen Hattrick läutete Ruhser den ebenso von Einbahnstraßenfußball bestimmten zweiten Durchgang ein (38., 43. & 49.).
Jermies im Alleingang (51.), Mohr aus der Nahdistanz (56.) und wieder einmal Ruhser mit Abfälschungsglück (57.) machten munter weiter mit dem Scheibenschießen, das Gäste-Fänger Elsen stets mit Galgenhumor und illustrem Plaudern mit Zuschauern quittierte.
Mohrs mittigen Rechtsschuss hätte sich der extrovertierte Aushilfskeeper möglicherweise gekrallt, doch Kollege Rudolf Großhammer veränderte die Flugbahn ins Unhaltbare (59.).
Das letzte Hurra des Abends für den Primus servierte noch einmal der heuer siebenfach treffsichere Ruhser mit Saisontor Nummer 32(!). Kaum auszudenken, wo sein Tor-Konto bei einer optimierten Chancenverwertung stünde!
Sehr effizient war dagegen die unterlegene Auswärtsmannschaft, die mit ihrem zweiten Torschuss im Match den späten 1:14-Ehrentreffer aus ihrer Sicht erzielte (66.). Martin Wassmuth schweißte das Spielgerät vor dem Tor an den helfenden Innenpfosten.

Tore: 1:0 Deeg (8., Eigentor, Jermies), 2:0 Ruhser (10. Jermies), 3:0 Jermies (12. Bluhm), 4:0 Calastri (25. Ruhser), 5:0 Mohr (26. Bluhm), 6:0 Ruhser (27.), 7:0 Ruhser (38. Bluhm), 8:0 Ruhser (43.), 9:0 Ruhser (49. Jermies), 10:0 Jermies (51.), 11:0 Mohr (55. Ruhser), 12:0 Ruhser (57.), 13:0 Mohr (59.), 14:0 Ruhser (60. Mohr), 14:1 Wassmuth (66. Benz)

Schiedsrichter: Reiner Röschke (Note 3)

Zuschauer: 8

Samstag, 18. Februar 2023

Spielbericht Glashütter SV 1.C - SC Sternschanze 1.C

Kaputtgewechselt
„Kack-Gegentore“ und „taktische Fehler“ bringen Schanze um den Ertrag

Das war´s dann wohl vorzeitig, mit dem Heranrutschen ans Obergeschoss der U15-Landesliga, für die Jungs SC Sternschanze.
Eine Woche nach dem ordentlichen, aber letztlich verlorenen Auftritt gegen den zweitplatzierten SV Lurup schenkte man auswärts in Glashütte sichere Punkte her.
„Du führst und dann kriegst du zwei richtige Kack-Gegentore!“, echauffierte sich ein frustrierter Arthur Schreiber, für den der Knackpunkt des Vormittags von der eigenen Seitenlinie ausging: „Die Wechsel waren ein taktischer Fehler, denn wir haben dadurch an Spielfluss und Stabilität verloren.“.
Bevor in der Halbzeitpause reichlich durchrotiert wurde, waren die Schanzer durchaus gut drin, im kurzweiligen Duell der Oberligaabsteiger.
Zwei sauber herausgespielte Chancen für Theo Spöhrer (4. & 33.) und eine nach Freistoß Schreiber für Neuzugang Lucien Rabeary, der die Kugel im Sechzehner nicht voll traf (16.), hatten durchaus das Potential zur Gäste-Führung.
Zur Unterhaltung der knapp 40 im Dauerregen ausharrenden Zuschauer trugen freilich auch die Gastgeber bei: Hinspieltorschütze Scott Wilson prüfte Schlussmann Enno Gloßner aus der zweiten Reihe (13.), ein zentraler Freistoß brachte das Netz von der falschen Seite aus zum Zappeln (26.) und auch eine durch Gloßners Zupacken gestoppte Konterchance Wilsons (29.) ließen ein wenig an den Denkwürdigen Schlagabtausch der Hinserie (5:3 für den GSV) erinnern.
Beste Karten auf den Führungstreffer bekam jedoch noch einmal der SCS serviert, als kurz vor der Pause eine Kuhlmann-Schreiber-Produktion für einen Enayatullah Makhdoomzada in feinster, aber ungenutzter Einschussposition sorgte (35.).
Dann ein überraschender Vierfachwechsel zur fairen Spielzeitverteilung beim SCS – und kaum noch vorhandenes Zusammenspiel. „Mir hat das in der zweiten Hälfte überhaupt gar nicht gefallen, wie gespielt wurde. Es war total unsicher, kein Fußball mehr. Es war einfach Gebolze – lang raus und irgendwie vielleicht mal nachrücken. Und wenn dann mal wer angelaufen ist, dann halt nicht zusammen, sondern immer alleine – so geht das nicht!“, erklärte Schreiber seine fortan von der Bank aus beobachteten Eindrücke.
Dennoch gab es zunächst Anlass zum Jubeln, als Felix Lenzen einen Ball Anton Kuhlmanns clever in die Mitte verlängerte, wo Jona Specht „genau dort steht, wo ein Stürmer stehen muss“ – 0:1 (55.)!
Das Schanzenteam auf Kurs, doch mit individuellen Fehlern des hineingebrachten Duos im Abwehrzentrum brachte es sich selbst um Zählbares. Erst traf Ella Benz die zuvor lang geschlagene Kugel beim Rückpassversuch nicht richtig – Wilson staubte zum 1:1 ab (60.), dann prügelte Marlon Herzog das Spielgerät, das Till Steinfeld viel zu zögerlich im Aufbau per Gegneranschießen im Aufbau vertendelt hatte, kompromisslos unter die Latte (70.+2). „Schlecht einfach!“, ätzte Kollege Schreiber und führte weiter aus: „Ella hat viele Möglichkeiten und trifft den Ball nicht – Till haut den nach 20-minütigem Warten viel zu spät lang. Er sieht doch, dass er angelaufen wird!“.
Um ein Haar wäre dem steil geschickten Wilson gar noch der Doppelpack gelungen, verhinderte nur eine galante Fußabwehr Theo Spöhrers, der den beim ersten Gegentor versehrten Gloßner zwischen den Pfosten ersetzte (Ersatzgoalie Shivnath Arora konnte nicht mehr eingewechselt werden, da die zulässigen fünf Tauschoptionen bereits gezogen waren…).
„Natürlich ist dann so ein bisschen der Schwung raus. Aber ich denke, wir gehen mit Mut und mit Hoffnung ins Spiel gegen Atlantik jetzt rein. Natürlich wissen wir auch, dass das jetzt mit die stärksten Gegner der Liga waren und wir da zwei sehr gute Spiele abgeliefert haben und demnach auch so weitermachen können“, erübrigte der blau-rote Spielmacher immerhin noch etwas Zuversicht für die kommende Heimspielaufgabe.

Tore: 0:1 Specht (55. Lenzen), 1:1 Wilson (60.), 2:1 Herzog (70.+2)

gelbe Karten: Dennstedt – keine

Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV Friedrichsgabe)

Zuschauer: 39


Sonntag, 12. Februar 2023

Halle U12 Vorschlussrunde Gruppe 4

Auf der Tribüne in die Hallenmeisterrunde
SVB noch abgefangen: Rahlstedter SC triumphiert durch Schützenhilfe

Es wirkte ein wenig wie die große „Allianz der blauen Adidas-Trikots“. Modisch im Gleichschritt unterwegs, entschied der TSV Glinde um die starke Torfrau Nele Ziebarth mit seiner Schützenhilfe, wer den letzten Fahrschein für die U12-Hallenfinalrunde um Hamburgs Meisterschaft erhielt.
Aussichtsreichster Kandidat darauf war bis dato die im Schlussspiel schwer geschlagene SV Blankenese. Diese legte einen äußerst brauchbaren Start in die Fünferkonkurrenz am Ladenbeker Furtweg hin. Mit 1:0 gewannen die Himmelblauen das brüderliche Trainerduell gegen den HEBC, dem ein Pöckelmann-Treffer aus zentraler Position den Garaus machte (8.). Mittel der Wahl war immer wieder der lange Ball, der kurz zuvor schon Hugo Engel die vergebene Einschusschance ermöglichte.
Den Lilanen mangelte es derweil vorne zu oft an aktiven Anspielstationen. Eine gute Ausgleichschance für Farouk Rawi (links vorbei) bot sich aber dennoch.
Punkt- und torlos war neben den Jovic-Schützlingen auch die Vertretung Holsatia Elmshorns gestartet. Zwar verbuchte man im Duell mit dem TSV Glinde ein Chancenplus, nur wühlte sich mit Tim Briesenick nur ein Blauer zum Torerfolg durch (5.).
Ebenso bitter lief es für die Krückaustädter auch im zweiten Match gegen den Rahlstedter SC. Bereits nach 90 Sekunden liefen sie einem Rückstand hinterher, den Ben Nickel auf langem Abwurf von Torsteher Ilay Sävke erzielte. Eine Doppelmöglichkeit für Mohammad Al Bayoush und Hassan Hashimi wurde leichtfertig versiebt (7.), sodass Dominik Duve quasi vorentscheidend zum 2:0 traf (8.). Das vermochte auch Ha. Hashimis abgefälschter Anschlusstreffer nicht mehr gerade zu rücken (10.).
Drei Spiele – drei verschiedene Sieger – und auch das vierte Duell des Tages brachte ein weiteres Mitglied im Club der drei Punkte hervor, setzte sich der HEBC nach den Tränen des Auftaktspiels mit 2:1 gegen den TSV Glinde durch. Momme Wietzke eröffnete in Überzahl (ein Wechselfehler des TSV veranlasste den Schiedsrichter zu einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe) den Torreigen aus der zweiten Reihe (6.), ehe Luke David auf Zuspiel Wietzke das etwas schmeichelhafte 2:0 nachlegte (11.). Völlig alleingelassen verkürzte Anthony Fahland postwendend auf 1:2, doch am Ende sollte sich der Chancenwucher, den die Jungs vom Bernd Schaffernicht Platz durch die Herren Huneke (7.), Eggert (8.) und Fahland (10.) betrieben, tatsächlich rächen.
Die Eimsbütteler waren unterdessen wieder voll im Rennen – bis es gegen die einzig sieglosen Elmshorner eine 1:2-Pleite setzte!
Dabei hatte man den Laden zunächst bestens im Griff, wartete mit Abschlüssen durch David (4.) und Boris Baumeister (5.) auf. Trainersohn Luka Jovic verpasste der Überlegenheit schließlich ergebnistechnischen Ausdruck, als er nach Ballgewinn Rawi und anschließendem Steilpass Baumeisters vor der Kiste die Nerven bewahrte.
30 Sekunden später setzten die Hashimi-Zwillinge auf Seiten Holsatias aber den bösen Schock für den "Verein zwischen den Häusern". Hassan setzte sich an vorderster Front durch, um für Hussain querzulegen (6.). Plötzlich war die Angelegenheit komplett gekippt. Drei Top-Chancen überstanden die Jovic-Schützlinge beispielsweise durch Mats Hagelsteins eingreifen (10.), um genau zwei Minuten vor Ultimo die späte Quittung ihrer verlorenen Spielkontrolle zu kassieren. Ein echtes Murmeltor durch Hu. Hashimi besiegelte den selbst eingehandelten K.O..
Rechnerich war allerdings noch Rang zwei und damit die Teilnahme an der so genannten Pokalmeisterschaft (eine durchaus irreführende Begrifflichkeit) realisierbar.
Anlass zu dieser Hoffnung gab der zweite Erfolg der vorweg marschierenden SV Blankenese (Engel egalisierte in einer bis zuletzt spannenden Kontrahage per Doppelpack den durch Nickel erlittenen Rückstand) über den Rahlstedter SC, der wiederum dem TSV Glinde eine knappe 0:1-Niederlage beibrachte.
Nickels dritter Turniertreffer markierte den Endstand, an dem Lucas Ratheike in der Schlussminute ein letztes Mal gefährlich rüttelte – vergebens!
Den Rahlstedtern um Torschützenkönig Nickel (am Ende vier Treffer) war somit im Falle eines Punktgewinns im letzten Auftritt gegen den HEBC mindestens die Pokalmeisterschaftsqualifikation sicher. Ein Erfolg von Lila und der Sportclub wäre weg vom Fenster, während Eimsbüttels Vertreter bei entsprechender Schützenhilfe aus Blankenese weiterzögen. Viel Theorie, die Nickel in Spielminute drei mit Fakten überflüssig zu machen schien. Finnley Scharlemanns Pass in den Lauf verwertete der überraschend gegnerlose „12er“ eiskalt zum 0:1. Besser kann man sich nicht nachträglich zum zwölften Geburtstag aus der Vorwoche beschenken!
Apropos zwölfter Geburtstag: An genau diesem holte mit Rawi ein HEBCer das zuvor zweimal Verpasste (5. & 7.) per Rechtsschuss in die lange Ecke nach. Auf Einladung Wietzkes war der HEBC wieder zurück im Rennen um das Weiterkommen! So ganz bis zum Team herumgesprochen hatte sich das irgendwie nicht. „Wenn wir das gewusst hätten, hätten alle mehr gegeben“, haderte Schlussmann Hagelstein, der seine Farben mit einer Fußabwehr gegen Nickel vor dem erneuten Rückstand bewahrte (12.), mit der Einstellung unter den vorliegenden Informationen. Das erreichte Remis genügte jedenfalls nicht, um es als Team aus dem Jahrgang 2012 allen Älteren (in der Tabelle) zu zeigen. Als U11 im Jahrgang höher so weit gekommen zu sein und in der Halbfinalrunde keineswegs abzufallen, verlangt aber dennoch größten Respekt, zumal das selbsternannte Leistungszentrum des Jahrgangs 2011 vom Reinmüller unterdessen in seiner Gruppe ebenfalls mit vier Zählern die Segel streichen musste…
Doch worum wird denn nun der Rahlstedter SC in zwei Wochen spielen? Die diffuse Tabellenlage hatte darauf vor dem letzten Aufeinandertreffen des Tages noch keine Antwort parat. Die SV Blankenese hatte zwischendurch nämlich überraschend Punkte gelassen. Nur 1:1 hieß es gegen Holsatia Elmshorn (Ha. Hashimi schoss die Sierk-Equipe zur Führung, die Jonathan Regel immerhin noch aus kurzer Distanz auszugleichen wusste).
Aufgrund des nur um ein Tor besseren Torverhältnisses gegenüber den ebenfalls siebenfach mit Punkten gesegneten Rahlstedtern hieß es „Verlieren verboten“ für die West-Hamburger, denen Kopf und Beine allerdings immer schwerer zu werden schienen.
Der TSV Glinde, dem einzig Tabellenkosmetik auf Rang drei winkte, nutzte das eiskalt aus. Einen individuellen Fehler bestrafte Briesenick mit dem 1:0, das auch ein Notbremsenversuch des ziehenden und zerrenden SVB-Torstehers nicht vermeiden konnte (2.). Die hier starke Vorteilsauslegung wertete den zu weilen etwas sehr lässigen Habitus der beiden sich abwechselnden Pfeifenmänner zum Ende ein Stückchen auf.
Eine Aufwertung brachte dieser Treffer auch in sportlicher Hinsicht hervor. Nämlich für die jetzt plötzlich torbesseren Herren aus Rahlstedt, deren bei den eigenen Spielen trommelnder Anhang freudig Hunekes flach eingeschobenes 2:0 vernahm (6.). Ein weiterer Briesenick-Treffer (7.) und das 4:0 durch Maris Rößler (8.) ruinierten der als Spitzenreiter ins Match gegangenen SVB das Torverhältnis noch weiter, sodass man in der Endabrechnung einer engen, aber fußballerisch wenig glanzvollen Fünferkonkurrenz als Zweiter „nur“ in die Pokalrunde einzog.
Dank der energetischen Hilfe aus Glinde darf der Rahlstedter SC nun gegen den HSV, die SpVgg Billstedt-Horn, den USC Paloma und gegen den Eimsbütteler TV um Hamburgs U12-Hallenkrone spielen.
Die SV Blankenese darf es in der Pokalmeisterschaft, die ebenfalls in der Sporthalle Wandsbek steigen wird, mit dem SVNA, Teutonia 05, dem SC Condor und der Viertvertretung des Niendorfer TSV aufnehmen.

Die Abschlusstabelle der U12-Vorschlussrunde Gruppe 4:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

Rahlstedter SC 2.D (J2)

4

2

1

1

5:4

 1

7

02

SV Blankenese 1.D (J1)

4

2

1

1

4:6

-2

7

03

TSV Glinde 1.D (J1)

4

2

0

2

6:3

 3

6

04

Holsatia im EMTV 1.D (J1)

4

1

1

2

4:5

-1

4

05

HEBC 3.D (J3)

4

1

1

2

4:5

-1

4