Posts mit dem Label TSV Sasel III werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label TSV Sasel III werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 24. August 2024

Spielbericht TSV Sasel III - VfL Hammonia III

Hammonia III im Selbstzerstörungsmodus
Bitteres Lehrgeld: Neuling verschenkt Punktgewinn in der Nachspielzeit

Groß war die Freude bei Aufsteiger Hammonia III über den ersten Kreisliga-Dreier der Vereinsgeschichte. Nur sechs Tage danach ist das Frohlocken über das 3:1 gegen die Hamburg Hurricanes der Frustration über eine komplett unnötige Niederlage – der Dritten im vierten Match – gewichen.
Das etwas verzögert angestoßene Gastspiel in Sasel (Das Schiri-Gespann gönnte sich bei Sommertemperaturen einen doppelten Einsatz am Parkweg) hatte bereits ab der Anfangsphase unter einem schlechten Stern gestanden, nachdem das lange Bein von Verteidiger Victor Valenzuela Lobos einzig dazu taugte, Außenspieler Marvin Heinrichs im Sechzehner auf die Bretter zu schicken. Till Weise freute es und so versenkte der „32er“ den fälligen Strafstoß sicher rechtsunten (14.).
Mehr als eine halbe Stunde lang bekamen die Sonnenanbeter auf der ordentlich gefüllten Tribüne daraufhin Zeit, über die elementaren und weniger wichtigen Themen des menschlichen Daseins zu philosophieren, denn auf dem Kunstgrün spielte sich außer einem Festival der Fehlpässe und Unzulänglichkeiten nahezu nichts ab, bis sich der Neuling in der Extrazeit vor dem Pausenpfiff wieder selbst schwächte.
Mit Voll-Karacho rauschte Linksverteidiger Sebastian Pignatelli vollkommen überflüssig in Weise hinein, was ihn die weitere Spielteilnahme kostete – glatt Rot (45.+2)!
Das wohl Schlimmste am Feldverweis dürfte jedoch die Verdammnis dazu, sich den dargebotenen „Fußball“ von draußen anschauen zu müssen…
„(…) das ist unser Spiel: Druck zu machen, Tempo und alles mit Tempo zu spielen. Und in der ersten Halbzeit war nichts davon – gar nichts!“, fand Julian Höger aus Hammonias Trainerteam passende Worte zur Niveaulosigkeit des ersten Durchgangs.
Doch es wurde leicht besser. Auch, weil Offensivstandards vermehrt Einzug in die Partie fanden. So flog ein Diallo-Kopfball nach Eckball nur knapp über den TSV-Kasten (50.), während der nächste ruhende Ball tatsächlich den Ausgleich in Unterzahl herbeiführte. Hoch in den Pulk brachte Emmanuel Ndiessome einen Freistoß, den der zum zweiten Abschnitt gebrachte David Rubilar mustergültig rechtsoben einköpfte (53.).
Doch was wäre der VfL ohne seine chronische Selbstschwächung? Mit einem Katastrophenrückpass „krönte“ Raphael Leist seine bizarre Vorstellung, was der lauernde Nick Bretschneider geradewegs als Einladung zur erneuten TSV-Führung verstand (55.).
Zweimal fanden die Gastgeber in der Folge die große Chance zum Vorsprungsausbau vor. Julian Schramm blieb allerdings an Leon Hebarts Fußabwehr hängen (64.), während Mannschafts-Küken Jason Lucht (19) vor dem Tormann wohl lieber den Lupfer bemüht hätte (66.).
Und die Gäste? Die meldeten sich nach längerer Offensivabstinenz auch mal wieder zurück, als Diallo eher zufällig in die ungenutzte Poleposition zum 2:2 kam. Mit voller Breite war es Sasel-Fänger Timon Lauts gelungen, den technisch nicht unbegabten 27-Jährigen in die Schranken zu weisen (71.).
Dies gelang zum Auftakt der Schlussphase auch Schiedsrichter Leif Menke (SC Sternschanze), der dem wegen Meckerns vorbelasteten Diallo für ein verwarnungswürdiges Foul nicht die mögliche Hinausstellung reindrückte, sondern gut mit einer eindrücklichen Philippika fuhr (78.).
Etwas mehr musste es da beim Strafraumduell Senft/Dogu sein. Den Stürmer-Routinier im Sechzehnmeterraum zu Fall gebracht, setzte es nicht nur den Gang zur Strafstoßmarke, sondern obendrauf auch noch die zweite Gelbe für den nun verwiesenen Zentrumsverteidiger (90.). Noch schlimmer aber für die Parkwegler: Dogu schickte ihren Schlussmann beim Penalty auch noch in die falsche Ecke – 2:2!
Weg war der Heimsieg – oder doch nicht?
Denn abermals schalteten die Hammonen auf den Selbstzerstörungsmodus. Erst spekulierte man vergeblich auf den Ball im Aus, dann bei der zugelassenen Flanke Luchts zu Unrecht auf Abseits. „Alle schlafen, weil der Abseitsruf kommt“, ärgerte sich Julian Höger aus dem Trainerteam über den Leichtsinn seiner Kapelle. „Das ist halt die erste Saison in der Kreisliga. Kreisklasse war eben halt nur ein Schiri. Da hast du den Einfluss mit Abseits-Rufen, weil er alleine ist und auch nicht mehr den guten Winkel hat, aber trotzdem musst du erstmal weiterspielen.“. „Ich verstehe auch nicht – auch wenn es dann zehn gegen zehn ist – weil wir hinten platt waren, müssen wir sagen; wir sind jetzt zufrieden und sichern ab. Nein, der Ball wird schnell rausgeholt, wir machen´s schnell und machen noch einen. Leute, das ist zu viel! Wir sind hinten immer wieder offen gewesen und wir machen weiterhin dieses Risikospiel – warum?!“, richtete sich der Groll aber vor allem an das taktische Ungeschickt auf dem Platz. Ein Spiel, in dem man zuvor „mit einem Sieg gerechnet“ hatte, ist somit trotz allem Gegnerscouting im Vorfeld gänzlich hergeschenkt worden.
Was bleibt, ist nach dem teuren Lehrgeld in Sasel die Vorfreude auf das anstehende Heimspiel gegen die Reserve des Bramfelder SV. „Uns liegt es mehr, wenn der Gegner auch versucht, das Spiel zu machen“, erläuterte Höger Grund Nummer eins für vorsichtigen Optimismus. Auch „sieht es personalmäßig nächste Woche ganz anders aus“ – na dann!
Ein Bewerbungsschreiben für höhere Tabellenregionen gaben unterdessen auch die einstigen vierten Herren in Blau-weiß-rot heute nicht ab. Nur wer will nach diesem fesselnden Kick samt Happyend darüber nachdenken…

TSV Sasel III: Lauts – Heinrichs, Fanke, Senft, Gehrmann – T. Böhning (9. Krohnert / 84. Guhlke), Weise (74. Yüzbasi), Schramm, Lucht – Bretschneider (84. Humke), L. Böhning, Trainer: Arian Kalicanaj & Ralf Wirszints

VfL Hammonia III: Hebart – Pignatelli, Ketz, Valenzuela Lobos, Sieg (46. Rubilar) – Leist (61. Dogu), Varetto (83. Buyukli), Ndiessome, Maza – Regner (46. Zahlhaas Labarca (75. Hansen), Diallo, Traoner: Florian Ocker

Tore: 1:0 Weise (15., Strafstoßtor, Valenzuela Lobos an Heinrichs), 1:1 Rubilar (53. Ndiessome), 2:1 Bretschneider (55.), 2:2 Dogu (90.+1, Strafstoßtor, Senft an Dogu), 3:2 Guhlke (90.+4 Lucht)

gelbe Karten: Krohnert, Heinrichs, Gehrmann – Valenzuela Lobos, Dogu, Diallo

gelb-rote Karte: Senft (TSV Sasel, 90., wiederholtes Foulspiel)

rote Karte: Pignatelli (VfL Hammonia, 45.+2, grobes Foulspiel)

Schiedsrichter: Leif Menke (SC Sternschanze, Note 1,5)

Zuschauer: 75



Sonntag, 15. Juli 2018

Spielbericht Niendorfer TSV VII - TSV Sasel III


Achtungserfolg zum Neubeginn
Neu aufgestelltes Niendorf VII überrascht gegen Sasel III

Nach und nach kamen sie alle zu ihm und holten sich lernbegierig ihre Individualkritiken ab. Gar nicht so einfach, kurz nach dem höchst emotionalen Einstand.  Und wer Konstantin „Konny“ Scholz kennt, der weiß, wie sehr die Synapsen nach dem überraschenden wie verdienten 3:2-Testspielsieg gegen das zwei Klassen höhere TSV Sasel III in ihm noch Lambada tanzten.
„Hammer!“, „mega!“ „der Wahnsinn!“,  – drückte die „zum perfekten Zeitpunkt“ in den Herrenbereich eingestiegene Koryphäe des Jugendfußballs seine Lobpreisungen in nahezu 15 Einzelgesprächen immer wieder aus.
Kein Wunder, hatte das neu aufgestellte Niendorf VII, vormals VI, im ersten Test vor dem nahenden Punktspielstart gegen das stark eingeschätzte West-Eimsbüttel III alles Geforderte geliefert: Ich habe eine Schwäche für Leute, die kämpfen; dann kämpfe ich mit!“, so Scholz.
Aber auch spielerisch wussten Hassan Fallah und Co trotz erst dreiwöchiger Vorbereitung zu verzücken. Vor allem, wenn der Kapitän, einst schon zu Jugendzeiten bei Altona 93 unter Coach Scholz am Ball, das Spiel mit gekonnten Dribblings und Sahnepässen wie vor den ersten beiden Treffern nach dem „Ende der Unstrukturiertheit“ an sich riss.
In der siebten Minute freute sich der sicher in die lange abschließende Steffen Telke am Ende eines stilisierten Angriffs über den finalen Pass im letzten Drittel, während Fallahs langer Ball in den Lauf des gestarteten Jakob Moecke ein Fall für Diskussionen über die Wichtigkeit der „Packing-Rate“ im ZDF-Sportstudio gewesen wäre (34.).
Zwar glich der Favorit vom Parkweg durch Pascal Houillons Freistoß ins offene Torwart-Eck (29.) und Omar Salems cooles Stürmertor auf Einladung von Markus Schuster jeweils wieder aus, doch technische Unzulänglichkeiten und ein zu behäbiges Umschaltspiel luden den wachen Gegner immer wieder zu Chancen ein. Nur wollte der NTSV diese nicht so recht nutzen. Besonders der eifrige Daniel Götze führte sein Privatduell mit dem Tor-Aus an den Rand der Verzweiflung, bis er eine unwiderstehliche Ecke Karim Hamadouches mit all seiner Wucht schließlich doch ins Eckige schädelte – 3:2!
Diesmal aber fehlte den Nord-Ost-Hamburgern die passende Antwort, die sie auch nicht im Schlagen von langen Bällen fanden. Kein Wunder, räumte das starke Abwehrzentrum um Matthias Cohn sämtliche Gefahren humorlos aus dem Weg.
Auf der anderen Seite sei allerdings der fahrlässige Umgang mit der möglichen Entscheidung zu bemängeln. So lag das 4:2 nicht nur bei Karim Hashems schönem Solo mitsamt Abschluss, den einzig TSV-Schlussmann Benjamin Hoppe zu vereiteln wusste (71.), in der Luft.
Vielleicht wäre die Ablage auf den mitgeeilten Christoph Eßel hier die bessere Variante gewesen…
Am Ende spielte das aber keine Rolle mehr, überstanden die Niendorfer mit Hendrik Gehrmanns vergeigter Großchance (86.) noch einmal den letzten Höhepunkt, sodass schlussendlich ein verdienter Premierenerfolg auf der Habenseite stand.

Tore: 1:0 Telke (17. Fallah), 1:1 Houillon (29. Direkter Freistoß), 2:1 Moecke (34. Fallah), 2:2 Salem (51. Schuster), 3:2 Götze (61. Hamadouche)

Schiedsrichter: Volkan Özkan (Niendorfer TSV, ersatzweise)

Zuschauer: 15

Sonntag, 6. August 2017

Spielbericht FC St. Pauli VI - TSV Sasel III


St. Pauli VI vom Pech verfolgt
Ersatzgeschwächte Kiezkicker unterliegen per durchgerutschtem Freistoß

Dem furiosen Saisonstart (4:4 bei Alstertal / Langenhorn II) folgte der erste kleine Rückschlag.
Erstmalig musste die Sechstvertretung des FC St. Pauli die Spielfläche als Verlierer eine Kreisliga-Spiels verlassen.
Profiteur war in diesem Fall die dritte Mannschaft des TSV Sasel, die in der Entstehung glücklich, aber in der Summe verdient die drei Zähler an der Feldstraße einstrich.
Als Torschütze des Tages ließ sich Joker Henrik Johannsen mit einem an Freund und Feind vorbeigerutschten Freistoß von der linken Seite, direkt nach seiner Hereinnahme, feiern.
Irgendwie passend aus Sicht des FC St. Pauli, dass das niederlagenbringende Gegentor ausgerechnet auf diese unglückliche Weise fallen sollte, waren die Kiezkicker an diesem Sonntagnachmittag freilich nicht vom Personalglück verfolgt.
Ohnehin schon ersatzgeschwächt in Match gegangen, verloren sie erst Torhüter Mathias Seibt (Oberschenkel, 44.) und Mitte der zweiten Halbzeit auch noch Führungsspieler Henrik Zech, der im bereits angeschlagenen Zustand noch einmal selber kräftig zugrätschte und sich damit quasi selber „den Rest“ gab.
Den verursachten Freistoß (jener zum 0:1) musste er unter Behandlung von draußen aus betrachten (67.).
Als auch noch Tim Rosenthal, der hinten so einige Scharte im letzten Moment noch auswetzte, nach einem dynamischen Strafraumzweikampf die Segel streichen musste, das Wechselkontingent aber bereits erschöpft war, mussten die Braunen ihre Schlussoffensive in Unterzahl starten.
In dieser merkte man ihnen doch deutlich das Fehlen von Torjäger Kai Simons als wuchtige und vor allem effiziente Offensivwaffe an.
So blieb Oliver Wolffs Kopfballchance (drüber geschädelt, nachdem Henrik Zech sauber flankte) aus der ersten Halbzeit die gefährlichste ihrer Art.
Umgekehrt schaffte sich der TSV Sasel über die Zeit ein Chancenplus, zu dem auch Jan-Philip Eppels Chance zur Entscheidung gehörte, bei der der sehr junge Matthis Thun (Holsatia Elmshorn) an der Seitenlinie zurecht den karierten Wimpel unten ließ, der starke Seibt-Vertreter Daniel Balewski seine Farben aber mit einer klasse Rettungstat bis zum Abpfiff im Spiel hielt.
In Harksheide will der Aufsteiger den ersten Sieg der eigenen Kreisliga-Historie dann mit einem hoffentlich wieder etwas gelichteten Lazarett wieder in Angriff nehmen.

FC St. Pauli VI: Seibt (44. Balewski) – Rosenthal, Fein (46. Ewald), Niebelschütz, D. Yesilmen – Surmann, Maschwitz, Zech (68. Hävecker) – Wolff, Sediqi, Urban, Trainer: Tim Wilhelm

TSV Sasel III: Hoppe – Stokic, Raab, Hennings, Witthöft – Garnatz (67. Johannsen), Hirsinger – Eppel (88. Dieder), Wohlers, Lauts (71. Sadzki) – Wiese, Trainer: Marc Gräfe

Tore: 0:1 Johannsen (67. direkter Freistoß)

Gelbe Karten: Surmann, Wolff, Zech – keiner

Schiedsrichter: Axel Kahl (Holsatia im EMTV, Note 2,5)

Zuschauer: 60

Besonderes Vorkommnis: Da das Wechselkontingent des FC St. Pauli bei Tim Rosenthals verletzungsbedingten Ausscheiden bereits erschöpft war, setzte das Team die Partie zu zehnt fort (73.).
Oliver Wolff (l:) und seine Kollegen flirteten trotz Personalnot mit einem Punktgewinn.