…dann
flogen die Fäuste…
Spielabbruch
zum KK7-Saisonauftakt in Borgfelde
Spieltag Nummer eins der Kreisklasse 7 und schon erlebte sie ihren ersten
handfesten – besser gesagt, faustfesten Skandal: Gewaltbedingter Spielabbruch
an der Wendenstraße zwischen dem FC Elazig Spor und der Reserve der
Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft!
Aber zunächst zum Sportlichen: Dieses bestimmte auf dem gut bespielbaren
Hartplatz zu Beginn die Auswärts-Elf, die ihre Tempovorteile häufig mit tiefen
Bällen hinter die Elazig Spor-Kette auszuspielen versuchte. Rustam Weizel kam
so früh zum Versuch ans Außennetz (3.).
Besser erging es dem einstigen Dersimspor-Kicker in Minute 18, als die Kugel
einmal flüssig über Mohibullah Bashar und Hüseyin Kiraz auf rechts beim drüben
flach einschiebenden 33-Jährigen landete.
Fußballerisch nicht unbedingt glanzvoll, aber unterhaltsam ging es weiter.
Ex-Oberligaspieler Mahir Jernane probierte sich für die Hausherren per Freistoß
(drüber, 28.) – Kiraz zog aus 22 Metern den Kürzeren gegen Torsteher Dozvan
Habash (22.). Auch Daniel Schreiber piekte das Spielgerät im Konter der Gäste
nicht ins anvisierte Tor (41.).
Nicht so Bashar, der einen zweiten Ball kurzerhand aus der Distanz zum 0:2
hineinhob (42.). Im direkten Gegenzug dann ein schlecht getimter Torwarteinsatz
im HNT-Sechzehner – Strafstoß! Ein Fall für den mittlerweile 37-jährigen
Jernane, der sicher auf 1:2 verkürzte (43.).
Noch mehr Grund zum Jubeln kurz nach der Pause: Flanke Bahadir Ayhan – Kopfball
Mehmet Polat und der Rückstand war egalisiert (49.). Jedoch nur für kurze Zeit,
verlängerte der präsente Kiraz eine Sharifi-Ecke clever auf den
alleingelassenen Nevin Pozderac da Silva, dessen 2:3 wiederum eine passende
Reaktion erhielt. Shorshan Habash war es, der in den Nachwehen eines zunächst
geklärten Eckstoßes den Kopfstoß zum erneuten Gleichstand hineinsegeln ließ
(60.).
Und weil Tore mit dem Schädel heuer en vogue waren, ließ sich auch
Kleiderschrank Weizel nicht lumpen. Hoch oben nickte der Mann mit der Nummer 67
einen langen Kiraz-Freistoß ein (64.), während er beim 3:5 durch Kiraz mit
Übersicht als Flankengeber agierte (77.).
Zwischendurch bemühte sich der Aufsteiger um Zählbares in diesem Duell, das
immer wieder kleine Fouls und Diskussionen – auch mit dem Anhang des HNT –
innehatte.
Die beste Gelegenheit vergab man dabei in Form eines Freistoßes in die Mauer,
woraufhin Onur Akdogan den Nachschuss nicht voll erwischte (76.).
Knappe zehn Minuten vor dem Ende dann der große Knall an der Wendenstraße!
Angreiferfoul von Elazig Spors Erhan Tunc, der für seine aufbrausende
Kontaktaufnahme mit Gegenspieler Kiraz zu Recht den gelben Karton erhielt.
Allgemeines Palaver entstand, woraufhin der soeben verwarnte „18er“ die
physische Konfrontation zu suchen begann. Beleidigungen, Schubsereien,
Faustschläge: im just gebildeten Pulk, an dem sich auch diverse Zuschauer
beteiligten, war das Bullshit-Bingo des Sportplatz-Riots binnen Sekunden
ausgefüllt. Über ein Dutzend an Peterwagen rückte an, um die wüste
Massenauseinandersetzung, bei der offenbar nicht nur mit Fäusten gekämpft
wurde, zu entschärfen. Selbstredend hatte Schiedsrichter Adnan Inoglu, der mit
seiner kartensparsamen Linie (u.a. verschonte er den bereits verwarnten Bashar
vor einer nicht unverdienten Ampelkarte wegen Meckerns, 45.) an sich gut
durchkam, die Partie sofort für abgebrochen erklärt. Sport- und Zivilgericht werden
nun gut zu tun haben, die schändlichen Geschehnisse aufzuarbeiten.
Tore: 0:1 Weizel (18.
Kiraz), 0:2 Bashar (42.), 1:2 Jernane (43. Strafstoßtor, Yakar an Akdogan), 2:2
Polat (49. Ayhan), 2:3 Pozderac da Silva (54. Kiraz), 3:3 Habash (60. Ayhan),
3:4 Weizel (64. Kiraz), 3:5 Kiraz (77. Weizel)
gelbe Karten: Akdemirci, E. Tunc – Pozderac
da Silva, Bashar
Schiedsrichter: Adnan Inoglu (FC Veddel United)
Zuschauer: 26
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde aufgrund einer Massenschlägerei auf dem Spielfeld abgebrochen (81.).
Da wurde noch Fußball gespielt... |