„Bohnes“
Spurwechsel als Initialzündung
Ex-Profi
Brückner dirigiert NTSV zum Kantersieg – Gehrke nimmt seinen Hut
Es schaute schon nach Abschied aus, als Stefan Gehrke, Trainer der HSV-Dritten
nach dem Spiel – einer 0:5-Auswärtsklatsche seiner mit nur fünf Pünktchen am Oberliga-Tabellenende
klebenden Elf – seinen Dank ans mitgereiste Publikum richtete. Wenig später war
der Rücktritt offiziell. Gehrke wirft das Handtuch!
Dabei hatte der Aufsteiger streckenweise gar ein ordentliches Gastspiel
abgeliefert. Dem niendorfer Ballbesitz erwehrte man sich tief gestaffelt,
während man selber im Konter die erste offensive Duftmarke das
Sonntagnachmittags setzte. Marcus Borgmann bediente Arbes Tahirsylaj, der im
Sechzehner ans Außennetz zielte (21.).
Der Tabellensiebte brauchte da etwas länger, ging dafür aber in medias res. Von
der linken auf die rechte Außenspur gewechselt, fand Daniel Brückner gleich den
nötigen Platz vor, um in die Mitte zu flanken, wo der passend eingestartete
Lennart Merkle handlungsschnell einspitzelte (26.).
Kurz darauf legte der nimmermüde Ex-Profi (u.a. 23 Bundesligaspiele für den SC
Paderborn) unwiderstehlich von der Eckfahne auf. Außenverteidiger Stephan
Wemakor dankte es mit dem Kopfballtor in luftiger Höhe (30.).
Der HSV völlig von der Rolle und sogar mit Glück, dass Ammat Janhas kräftiger
Flachschuss aus 19 Metern knapp daneben ging (33.).
Dusel, der wiederum nur Atemzüge danach verdientermaßen fehlte. Von allem
Ziehen und Zerren ließ sich Ibrahim Ali bei seinem Solo durch die Hälfte der
Rothosen nicht bremsen, ehe auch das Zusammenspiel mit Merkle ideal aufging und
das 3:0 gegen die Laufrichtung des Torwarts nur noch Formsache war (34.).
Binnen acht zugriffsloser Minuten hatte sich das Schlusslicht wieder einmal
selbst ins Hintertreffen gebracht. Das vermochte auch ein Duett der
Sturmspitzen Tahirsylaj und Ajkic (aus der Bewegung vorbei) nicht korrigieren
(43.).
Ebenfalls wollte dem Deutsch-Bosnier, der den Sachsenweg aus frühen Jugendtagen
bestens kennt, auch nach der Pause kein Treffer gelingen, nachdem Tormann Gian-Luca
Graefe den Ball im Ausflug nicht optimal per Oberschenkel entschärft bekam
(55.). Tim Krüger klärte und beobachte in der nächsten Szene, wie Ajkic vor
Graefe am Pfosten scheiterte (56.).
Unterschlagen darf man allerdings nicht, dass Brückner unterdessen auf der
anderen Seite zu früh über das vermeintliche 4:0 jubelte. Assistent 1 aus dem
souveränen Trio Dr. Breetholt, Dammaß und Schreiber hatte auf Abseits erkannt
(52.).
Vollkommen regulär ging es dafür in Minute 64 vor, als sich Brandolf Duah schön
von Tahirsylaj löste, Lennard Speck auf links bediente und dessen Hereingabe
Merkles Doppelpack bereitete.
Der Fisch endgültig vom Teller und als Nachspeise servierte Oberkellner „Bohne“
Brückner Torvorlage Nummer drei für Joker Björn Dohrn, der sich frei vor
Patrick Tiedje selbst zum 30. Ehrentag beschenkte (76.).
Der Rest war lockeres Auslaufen für die Farhadi-Elf, deren Sprung ins obere
Tabellendrittel doch einen gelungenen Start in die Rückserie markiert.
Auf den Paul-Hauenschlild-Plätzen riecht es dagegen schon jetzt arg nach
Landesliga. Zwölf Zähler Rückstand auf Rang 15 scheinen bei der Vielzahl an
Defensivfehlern hinten und der fehlenden Durchschlagskraft vorne eine sich
selbst erfüllende Prophezeiung zu sein.
Tore: 1:0 Merkle (26.
Brückner), 2:0 Wemakor (30. Brückner), 3:0 Ali (34. Merkle), 4:0 Merkle (64.
Speck), 5:0 Dohrn (76. Brückner)
gelbe Karten: keine – Dorra
Schiedsrichter: Dr. Gerrit Breetholt
(GW Eimsbüttel, Note 2,5)
Zuschauer: 110
Sonntag, 24. November 2024
Spielbericht Niendorfer TSV - Hamburger SV III
Sonntag, 27. August 2023
Spielbericht HEBC - TSV Buchholz 08
HEBC
verschenkt den Spitzenplatz
Chancen
über Chancen, aber nur ein Remis gegen den TSV Buchholz
Beeindruckende zwölf Spiele ist der HEBC mittlerweile in Oberligaspielen auf
seiner „Festung Reinmüller“ ungeschlagen. Freude darüber vermochte nach dem
sonntäglichen Remis gegen den TSV Buchholz 08 allerdings nicht aufkommen.
Zu viele Chancen hatte das Team im komplett weißen Dress liegen lassen.
Zuerst aber sogar der eine Punktgewinn gefährdet, leitete man das frühe 0:1
durch Andre Fricke per Ballverlust sogar selbst ein (7.), um kurz darauf Dusel
zu haben, dass Janek Wredes Strafraumkontakt an Niklas Schulz nicht zum Penalty
führte (9.).
Nachträglich verdiente man sich jedoch das Nicht-Strafstoß-Glück mit
frappierend hohen Ballbesitzanteilen und zahlreichen Gelegenheiten, bei deren
Verwertung es wiederum arg an Fortunas Mithilfe mangelte.
So verfehlte allein Tjorven Köhler zweimal knapp (17. & 21.), ehe es Ende
des ersten Abschnitts endlich klappen sollte. Sauber kombinierten sich die
Eimsbütteler über die Stationen Demirovic, Lemke und Oldag in Richtung des
überlegt flach einschiebenden 27-Jährigen (41.).
Beste Aussichten auf den Doppelpack entschärfte nach dem Seitenwechsel
08-Schlussmann Lasse Lader, der mit seinen erst 18 Jahren ein starkes Vertreter-Debüt
für den angeschlagen ausgefallenen Tim Burgemeister ablieferte (56.).
Über mangelnden Nervenkitzel konnte sich das Greenhorn auch im weiteren
Matchverlauf nicht beschweren. So hatte auch der später ausgewechselte Johann
Buttler im Abschluss das Pech am Fuß (67.).
Ebenso der für Buttler hineingebrachte Raoul Bouveron, dessen Versuch von
halblinks in der Box noch die Querstange streifte (80.).
Im Konter war durch Fricke gar das mehr als schmeichelhafte 1:2 für die
Nordheider drin, doch Sommerneuzugang Lucas Lamm (kam vom Ahrensburger TSV)
passte auf und leitete mit einem seiner zahlreichen Top-Abschläge gleich die
nächste HEBC-Chance ein. Bouveron zu Köhler und wieder mimte Goalie Lader den
Spielverderber (84.).
Bis zum Abpfiff rannte die Kocadal-Elf, der mit einem Dreier das Gleichziehen
mit der Tabellenspitze winkte, unermüdlich auf das Tor des Gegners zu. Ein
letzter Vollspannschuss des ebenfalls eingewechselten Nikola Kosanic – nein, es
sollte einfach nicht der dritte Heimerfolg der Saison werden!
Tore: 0:1 Fricke (7.
Backhaus), 1:1 Köhler (41. Oldag)
gelbe Karten: keine – Fricke,
Buzhala, Keisef
Schiedsrichter: Björn Lassen
(Barsbütteler SV)
Zuschauer: 140
Sonntag, 30. Juli 2023
Spielbericht HEBC - SV Halstenbek-Rellingen
HEBC
dominiert den Aufsteiger
Gelungener
Oberligastart gegen passive SV Halstenbek-Rellingen
Ungefährdet feierte die Elf des HEBC nach dem souveränen 11:0 im Pokal beim
Harburger SC auch in der Oberliga einen ordentlichen Einstand, räumte man
Aufsteiger SV Halstenbek-Rellingen komplikationslos mit 4:0 von der eigenen
Anlage.
Dort vereinte man gegen tief gestaffelte Gäste sofort das Gros der Spielanteile
auf sich, um entsprechend früh auch in Front zu gehen. Langer Ball Erciyes Palo
in den Lauf des schnellen Tjorven Köhler, dessen Lupfer über den Torwart das
erste Hurra der neuen Punktspielsaison bedeutete (14.).
Nach ähnlichem Muster machte man es auch wenig später, als diesmal Piet Oldag
longline auf den nicht zu haltenden Köhler spielte und Sergio Batista nur noch
der regelwidrige Körpereinsatz blieb – Strafstoß! Diesen ballerte der sonst so
sichere Erciyes Palo jedoch deutlich über das 2,44m hohe Gehäuse (19.).
Nennenswerten Schaden erlitt das Team in Weiß dadurch allerdings nicht. Zu
harmlos präsentierte sich die Barthel-Elf, die bereits beim blamablen Pokal-Aus
gegen den Bezirksligisten FC Elmshorn (1:3) (noch) kein Oberligaformat bewies,
auch heute wieder. Kapitän Marvin Schramm ans Außennetz (10.) und Batista
Moreno abgefälscht zur Ecke (24.) näherten sich dem Ziel nur marginal.
Ganz anders der HEBC, der sich an diesem Sonntagvormittag fortan besonders der
Effizienz verschrieben hatte. Von hinten heraus kombinierte man sich ohne
Gegnerdruck zu Johann Buttlers 2:0-Strich aus 20 Metern, den der sich im
Mittelfeld drei aufdrehende Nikola Kosanic auflegte (38.), während Buttlers
weiter Streich einem Tempokonter über den quer spielenden Fabian Lemke
entsprang (53.).
Ohne die später heruntergenommenen Kosanic, Lemke und Buttler verflachte das Geschehen
zwar zunehmend, doch ein viertes Schmankerl war trotzdem noch drin, für die
etwa 150 Zuschauer „zwischen den Häusern“. So war es ein Zusammenspiel des
Joker-Trios Demirovic, Schick und Bouveron, das dank einer raschen
Freistoßausführung auf rechts das 4:0 aus feinster Mittelstürmerposition
herbeiführte (84.).
Am Ende ein leistungsgerechtes Resultat, das die Eimsbütteler einstweilen mit
Platz drei in die Spitzengruppe des hamburger Oberhauses befördert. Mit dem FC
Süderelbe wartet nun aber ein wahrlich anderes Kaliber auf Buttler und Co, die
zunächst erstmal ihre Zweitrunden-Pflichtaufgabe im Pokal beim Kreisklassisten
FC Hamburger Berg vor sich haben.
Tore: 1:0 Köhler (14.),
2:0 Buttler (38. Kosanic), 3:0 Buttler (53. Lemke), 4:0 Bouveron (84.
Demirovic)
gelbe Karten: Lemke – Batista Moreno,
Schramm
Schiedsrichter: Marvin Vogt (Note
1,5: Jederzeit auf der Höhe des Geschehens, punktete zudem mit starker
Spieleransprache)
Zuschauer: 150
besonderes Vorkommnis: Palo (HEBC)
schießt Strafstoß über das Tor (Batista Moreno an Köhler, 19.).