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Freitag, 10. November 2023

Spielbericht SC Condor Hamburg IV - Hummelsbütteler SV

Ein Thriller bis das Licht ausging
Irres Anti-Spitzenspiel: rekordverdächtiges Condor IV verspielt 6:1-Führung  

Es ist schon eine knietiefe Suche in den Untiefen Archiv-Statistiken des Hamburger Fußballverbands nötig, um eine ähnlich desaströse Konstellation vor einem Herrenspiel im Ligabereich zu finden.
Null Punkte – 17:243 Tore (SC Condor IV) empfingen minus 2 Punkte – 20:89 Tore (der Hummelsbütteler SV war gegen Spitzenteam BU VI nicht angetreten und erhielt folglich einen Drei-Punkte-Abzug) zum Anti-Spitzenspiel des HFV-Bereichs im Rahmen der Kreisklasse B4 – der niedrigsten Spielklasse.
Und tatsächlich machte es den Anschein, als würden sich die ausnahmsweise einmal nicht in Unterzahl besetzten Raubvögel zum Hinrundenabschluss den lang ersehnten Dreier krallen.
Mit etwas Glück ins beidseitig intensiv geführte Match gestartet, dass Schiedsrichter Sven Trumpf ein Abstaubertor des HuSV wegen Abseits nicht anerkannte 5.), ging man selber durch einen beherzten Lauf von Jarmo Drobar über links und dessen Abschluss ins obere Eck mit 1:0 in Front (10.).
Ein positives Setting, das auch der Ausgleich (Elias El Khoutari nutzte bei einer Lehmann-Ecke seine Lufthoheit zum Kopfballtor, 20.) nicht trüben konnte.
Eigengewächs Haddi Gondal vergoldete einen Ballgewinn von Anil Garb mit dem zentralen 2:1 (25.), ehe Garb auch das 3:1 im Querlegen vorlegte. Diesmal war es der mitgeeilte Dominik Alavanja, der das Leder über den Strich grätschte (37.).
Und weiter gingen die Condor-Festspiele mit Gondals Ecke, die Masir Habibi alleingelassen zum 4:1-Halbzeitstand einnickte (45.).
Unfassbar, wie einfach es dem Vorletzten hier im Strafraum gemacht wurde!
Nicht weniger simpel war es vier Minuten nach der Pause für Gondal, vier Mann plus Torwart mit der Murmel am Fuß aussteigen zu lassen und sie anschließend als fünftes SCC-Hurra hinein zu bugsieren (49.). Keine 120 Sekunden später machte Alican Anilir das halbe Dutzend per Kontertor voll (51.).
Und das, obwohl sich die Gäste direkt davor einmal wieder lebend meldeten. Paul Göppert hatte von halblinks Bekanntschaft mit dem Pfosten gemacht (50.), bevor es auf der anderen Seite wieder Saures für die Elf von Ulrich Hari setzte.
Das einzig Gute für sie an diesem Freitagabend: Es war noch genug Zeit für fünf eigene Treffer. Den Ersten gab es wiederum nur Augenblicke danach. Patrick Lehmanns Freistoß vermochten Condor nicht so recht zu klären, sodass wieder EL Khoutari zur Stelle war (53.). Ebenso noch vor der Stundenmarke, als er eine Ballbesitzphase aus 20 Metern unter Mithilfe einer Flutschfinger-Aktion des Tormanns mit dem 6:3 abschloss (58.).
Plötzlich ging hier ja doch etwas, für die Grünen, denen Muhamed Tandogans lockeres Einschieben just noch weiteren Aufwind verlieh (62.).
An Chancen, wie Leonardo Moderno Alves´ Außenpfostenschuss (66.) mangelte es in der Folge nicht. Nur verrann mit jeder vergebenen Möglichkeit wertvolle Zeit auf dem Weg zum Ausgleich, den Tandogan auf Flanke des omnipräsenten Patrick Lehmann am kurzen Pfosten mit 6:5 noch einmal so richtig greifbar machte (88.).
Condor unterdessen verpasste durch Gondal und dessen erneutes Solo das vorentscheidende siebte Tor (90.).
So hieß es also weiter zittern bis zum Ende, was in diesem verrückten Kick (in dem Pyrotechnik am Spielfeldrand natürlich nicht fehlen durfte) natürlich nicht gut gehen konnte. Lehmanns Eckstoß konnte ein weiteres Mal nicht sachgerecht entschärft werden, woraufhin El Khoutari seine langen Gräten mit chirurgischer Präzision zum Stocher-Tor einsetzte – 6:6 am Berner Heerweg (90.+5)!!!
Schluss war damit aber immer noch nicht. Beiden Seiten war anzumerken, dass sie den Lucky-Punch forcierten – bis plötzlich um Punkte 21:30 Uhr das Licht ausging…
Achteinhalb Minuten war man da über die Zeit, die an diesem vogelwilden Abend, wie im Flug verging. Was davon übrig blieb: Der erste Punkt für die nun 249 Gegentore schweren Condoraner, die damit zumindest nicht vom HuSV mit seinem weiterhin in den Miesen stehenden Punktekonto überholt wurden. Dem Frust über Verlust des doch schon sicheren Sieges gebot dies allerdings nicht ansatzweise Einhalt.

Tore: 1:0 Drobar (10.), 1:1 El Khoutari (20. Lehmann), 2:1 Gondal (25. Garb), 3:1 Alavanja (37. Garb), 4:1 Habibi (45. Gondal), 5:1 Gondal (49.), 6:1 Anilir (50. Habibi), 6:2 El Khoutari (53. Lehmann), 6:3 El Khoutari (58. Göppert), 6:4 Tandogan (62.), 6:5 Tandogan (88. Lehmann), 6:6 El Khoutari (90.+5, Lehmann)

gelbe Karten: Habibi, Junker, Dreßler – El Khoutari, Schlünzen, Klein, Steinberg

Schiedsrichter: Sven Trumpf (1. FC Hellbrook, Note 2,5)

Zuschauer: 80


Plötzlich wurde es dunkel...