Starke Standards reichen St. Pauli nicht
Torreiches Match an der Feldstraße lässt Fatihspor
jubeln
In der Vorwoche beim farbenfrohen Auswärtsspiel (zwei
Feldverweise auf beiden Seiten) gegen Inter Eidelstedt knapp mit 2:3 unterlegen,
hat die Fünfte des FC St. Pauli auch nach dem zweiten Auftritt der neuen
Kreisliga-Serie eine Niederlage zu verdauen.
Das ambitionierte Fatihspor triumphierte in einem
Match der Marke „Werbung für die Kreisliga“ mit 6:4 bei den weiter punktlosen
Kiezkickern.
Diese hatten vor allem zu Beginn ihre Mühe mit den
spielstarken Gästen, die früh durch den zentral einlochenden Soner Tosun in
Front gingen (6.) und bei besserer Chancenverwertung bereits alles hätten klar
machen können.
So traf Adem Büyükhan den Außenpfosten (12.), während
Hüseyin Tosun zweimal seinen Meister in St. Pauli-Schlussmann Jannick Bucholski
fand (18. & 22.).
Also richtete es Serhat Büyükhan, den Florian Preuß
mit einem überragenden Diagonal-Schlag, in den Rücken der Abwehr, navigierte
(26.).
Zwei Foulpfiffe machten Fatihspors schöne Führung aber
prompt wieder kaputt, rotierte Till Blumenthal einen Freistoß unwiderstehlich
um die Mauer herum (30.), ehe Patrick Plötz seinen selbst im Zweikampf herausgeholten
Strafstoß mittig zum überraschenden 2:2 versenkte (34.).
Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, schlugen
die Gäste noch vor der Pause zurück, indem diesmal Arton Abazi den famosen
Flugball bemühte, Frederik Petersen die 3:2-Halbzeitführung erzielen zu lassen.
St. Pauli halfen dagegen weiterhin Standards, der
Selvi-Elf einzuheizen, prüfte Plötz den gegnerischen Schlussmann per Freistoß
(58.), um ihm zehn Minuten später aus dem Spiel heraus keine Chance zu lassen,
als er im Strafraum zum Schuss kam und flach zum erneuten Ausgleich einschob.
Und es kam noch besser für Braun-weiß, feuerte
Freistoß-Spezi Blumenthal einen ruhenden Ball aus 20 Metern ins Torwart-Eck –
4:3!
Plötzlich war Fatihspor der Jäger in einem intensiven
Match, das damit aber noch lange nicht entschieden war.
Denn mit vollem Einsatz drückte man auf den
Gleichstand, der H. Tosun im Angesicht mit dem gegnerischen Fänger noch vor
Beginn der Schlussphase rasch gelang (72.).
Ein Doppelschlag sollte die Partie sogar noch komplett
zu Gunsten der Jungs von der Wendenstraße drehen. Erst staubte A. Büyükhan zum
umjubelten 4:5 ab (den ersten Versuch durch S. Tosun wehrte Bucholski zu kurz
ab), dann traf Innenverteidiger Kay-Olaf Stüwe gegen die Laufrichtung seines
Fängers ins eigene Tor. Flankengeber Frank Niesmann und seine Kollegen freute
es.
Ein abermaliges Comeback gelang St. Pauli in den
letzten Minuten nämlich nicht mehr.
Mit vier Zählern und Platz vier ist Fatihspor im Soll,
während Chris Sprick und seine Mannen einstweilen im Rotlichtbezirk der Tabelle
angekommen sind.
FC St. Pauli V: Bucholski – Büscher (90. Ledig),
Warnke, Stüwe, Boon – Blumenthal, Palme – Schirrmann (59. Hollstein), Ranck
(46. O. Petersen), Dridi – Plötz, Trainer: Christopher Sprick
Fatihspor: Lauenroth – Preuß, Dalkiran, Abazi, Marr – S. Tosun,
A. Büyükhan, Tatan (59. Niesmann), H. Tosun – F. Petersen (76. Tunc), S. Büyükhan
(64. Youssef), Trainer: Ismail Selvi
Tore: 0:1 S. Tosun (6.), 0:2 S. Büyükhan (26. Preuß), 1:2
Blumenthal (30. direkter Freistoß), 2:2 Plötz (34. Strafstoßtor, Marr an
Plötz), 2:3 F. Petersen (43. Abazi), 3:3 Plötz (68.), 4:3 Blumenthal (71. direkter
Freistoß), 4:4 H. Tosun (72. Preuß), 4:5 A. Büyükhan (79. S. Tosun), 4:6 Stüwe
(80. Eigentor, Niesmann)
Gelbe Karten: Blumenthal, Palme – Preuß, F. Petersen, H. Tosun
Schiedsrichter: Dennis Rosinski
Zuschauer: 70