(k)ein
echtes Derby
SV
Eidelstedt III bewahrt bei Inter den kühleren Kopf
Inter Eidelstedt gegen SV Eidelstedt III – was sich wie ein klassisches Derby
liest, kommt bei geographischer Betrachtung eher etwas weitläufiger daher. In Eimsbüttel
nämlich Duellierten sich linguistischen Nachbarn zum vorletzten Spieltag der
Kreisklasse 7, um dabei allerdings durchaus für Derby-Hektik zu sorgen.
Bevor es aber unruhig wurde, gab es aber erstmal Grund zum Jubeln – nämlich für
die Gäste, die das Geschehen schön nach außen verlagerten, damit Kaihan Momand eine
Mischung aus Torschuss und Flanke abfeuern konnte. Aus der Nahdistanz
verwertete Daniel Blömers die Hereingabe schließlich zum 0:1 (4.).
Inter, das individuell über die besseren Fußball verfügte, tat sich dagegen
schwierig, sich einmal ins Angriffsdrittel zu kombinieren. Durch Zufall gelang
der Ausgleich dennoch, als Gökhan Ariduru bei seiner Flanke abfälschende Amtshilfe
unter Kapitänen erhielt, denn nur durch Daniel Schäfers Berührung plumpste das
Leder im hohen Bogen zum 1:1 in die Maschen (20.).
Beide Kontrahenten erarbeiteten sich bei zunehmender Härte und Emotionalität
die eine oder andere Gelegenheit, bis Inter die Führung auf dem nicht
vorhandenen Strafstoßpunkt serviert bekam. SVE-Schlussmann Marcel Hengse hatte
G. Ariduru am Boden zu Fall gebracht – den verursachten Penalty jedoch im
Abtauchen gegen Hayrettin Bozal neutralisiert (53.).
Wie ein Katalysator wirkte die Szene auf die sich zuspitzende Spieldynamik, die
Jan Schönherr im Lauf auf das Tor auf die Seite des SVE zu ziehen versuchte, doch
legte er sich die Kugel dabei zu weit vor. Willkommene Beute für den
herausstürzenden Enes Sener (69.), der nach einem unnötigen Dribbling eines
Vordermannes doch ein zweites Mal hinter sich greifen musste. Lukas Prien war
es gelungen, das Leder zu erspitzeln, woraufhin David Schubert mit Übersicht
querlegte und Momand im Fünfer das 1:2 markierte (70.).
Noch besser kam es für den 1:5-Hinspielverlierer, als ein Schönherr-Einwurf auf
den ersten Pfosten zur Vorlage für Blömers´ hohen Kopfball taugte und Sener
beim Rettungsversuch im unlösbaren Clinch mit dem Innenpfosten war (76.).
Neues Feuer entfachte sich im Match zwischen dem Achten und dem Elften nur kurz
darauf durch eine Szene, die sowohl für den SVE als auch für Schiedsrichter
Arthur Schreiber (SC Sternschanze) höchst undankbar verlief. Nachdem Hengse
einen gezirkelten Eckstoß abgewehrt hatte, kam es zum Crash mit dem
heranrauschenden G. Ariduru – Stürmerfoul! Doch es ging weiter, obwohl der
Goalie angeschlagen auf dem Kunstgrün liegen blieb. Da Inter munter
weiterspielte und Mahmut Orhan die folgende Flanke zum 2:3-Kopfballtor nutzte,
war der Debattierclub endgültig eröffnet, zumal sich die Frage stellte, zu
welcher Seite der Torlinie das Bällchen denn nun vom Querbalken aus gesprungen
war (78.)…
Beide Lager jetzt voll auf Zinne, was ein Freistoßtor des SVE von Hüseyin Eren
wohl etwas entschärft hätte – DIESER Lattentreffer war klar NICHT hinter der
Linie (84.)!
Die sprühende Spannung also blieb – im Gegensatz zu G. Ariduru, der sein
vergebliches Betteln nach Gelb-rot kurzerhand mit einem Ellenbogenschlag gegen
den nicht weniger heißspornigen H. Eren über den Weg des glatt roten Kartons
vervollständigte und im Anschluss auch noch weiteren Stress mit der
gegnerischen Bank suchte (89.). Und dieser Mann ist bei Inter auch noch
Schiedsrichterobmann…
Die verbliebenen zehn Grau-orangenen wehrten sich bis Ablauf der mehrminütigen
Nachspielzeit, doch meist entstanden dabei (schlecht ausgenutzte) Räume für
gegnerische Konter. Eine letzte Doppelchance ließen Serkan Ariduru und Fatih
Bayraktar liegen (90.+4) – dann war es vorbei! Das Derby (das irgendwie keines
ist) ging an die SVE-Dritte!
Tore: 0:1 Blömers (4.
Momand), 1:1 Schäfer (20., Eigentor, G. Ariduru), 1:2 Momand (70. Schubert),
1:3 Blömers (76. Schönherr), 2:3 Orhan (78.)
gelbe Karten: Sener, G. Ariduru –
Schäfer
rote Karte: G. Ariduru (89.,
Tätlichkeit)
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 4)
Zuschauer: 35
besonderes Vorkommnis: Bozal (Inter)
scheitert mit Foulstrafstoß an Hengse (53., Hengse an G. Ariduru).
Sonntag, 27. April 2025
Spielbericht Inter Eidelstedt - SV Eidelstedt III
Mittwoch, 9. Dezember 2015
Spielbericht VfL Hammonia II - SV Eidelstedt III
Dank
Aydin – Hammonia müht sich zum Pflichtdreier
5:2-Nachholsieg gegen couragierte Eidelstedter
Wie erwartet konnte die Zweitvertretung des VfL Hammonia ihre Pflichtaufgabe im
Nachholspiel gegen das Vize-Schlusslicht vom SV Eidelstedt III lösen und sich
damit weiter oben festbeißen.
Vor etwa 30 Zuschauern langte den Gastgebern unter ungewohntem Flutlicht eine
mäßige Vorstellung zu drei Punkten, die bereits nach 100 Sekunden an das Team
in weiß-rot-schwarz zu gehen schienen, lochte Serdar Aydin in
Mittelstürmerposition einen schönen direkten Spielzug über Mustafa Günay und
Erhan Baycuman zum frühen 1:0 ein.
Auf ganz ähnliche Weise machten sie es auch bei Aydins zweitem Treffer, hießen
die Wegbereiter hier Hüseyin Degermenci, der erstmals seine Bewährungsprobe in
der Startelf erhielt, und Riaz Butt (20.).
Zwischendurch machten es die West-Hamburger dem Favoriten aber nicht ganz
einfach, suchte der SVE meist über die Mitte, wo Hüseyin Eren eine starke
Anfangsphase spielte, den Weg nach vorn, was genannter 22-Jähriger auch mit dem
vorläufigen Ausgleichstreffer belohnte, als ihm gefühlt das gesamte
Schanzenviertel bei einer Einzelaktion mitsamt erfolgreichem Distanzschuss
zusah (14.).
Ansonsten verpasste es der engagierte Fast-Absteiger durch zu viele kleine
Ungenauigkeiten, das Resultat mehr nach seinen Vorstellungen zu biegen, was der
VfL bitter zu bestrafen wusste. Torjägerfossil Harun Cagin tauchte nach zwei gewonnenen
Kopfballduellen im Mittelfeld plötzlich frei vor dem chancenlosen Simon Newiger
auf und vollendete sicher mit rechts zum 3:1, dem Serdar Aydin nach rund einer
halben Stunde mit einem sauberen Linksschuss aus 25 Metern das 4:1 hinzufügte. Da
fiel es nicht groß ins Gewicht, dass der Tabellenvierte diesem Status
spielerisch fortan nicht annähernd gerecht wurde.
Zum Ärger des Trainergespanns Bayraktar/Njie gingen sich die Hammonen Mitte der
zweiten Hälfte Gegentreffer Nummer zwei, fühlte sich bei einem langen Schlag
aus der eigenen Hälfte niemand für das Spielgerät verantwortlich, was für einen
Timo Kawohl mit viel, viel Platz auf der linken Seite sorgte, was er mit einem
Linkschuss, der im Tor endete, zu quittieren wusste.
Die Frage, ob diese „Bude“ nur durch ein Loch im Außennetz des Tores zustande
gekommen sei, war für Hammonia-Cevdet Bayraktar zweitrangig, ärgerte er sich
über die fahrige Spielweise seiner Mannen: „Meine Jungs haben heute nicht gut
gespielt, immer nur lange Bälle geschlagen. Das haben wir im letzten Spiel,
obwohl wir verloren haben, viel besser gemacht“, erklärte der Freund des
gepflegten Kurzpassspiels, den auch Serdar Aydins vierter Streich des Abends
(Mustafa Bulut nutzte dabei eine zu kurze Klärung für seine geistesgegenwärtige
Vorlage) nur unwesentlich milder stimmte.
Ein langes und erfolgreiches Fußballjahr 2015 scheint den Schanzenkickern wohl
doch so langsam an die Substanz zu gehen…
Ob ihnen da das für den 18.12.2015 angesetzte Nachholspiel in Groß-Flottbek in
den Kram passt?
VfL Hammonia II: Ruhnau – Günay, Degermenci (70. Grimm), A. Bulut,
Bitkin (46. Tatsis) – Sen, M. Bulut – R. Butt (57. Priewe), Cagin, Baycuman –
Aydin, Trainer: Cevdet Bayraktar
SV Eidelstedt III:
S. Newiger – Evert, Schäfer, Reinfeld, A. Eren (83. Aldrup) – H. Eren (83.
Hardel), I. Eren – Pape, Schubert – Kawohl, Pump (74. Ziberi), Trainer: Andreas Pröpping
Tore: 1:0 Aydin (2. Baycuman), 1:1
H. Eren (14.), 2:1 Aydin (20. R. Butt), 3:1 Cagin (24.), 4:1 Aydin (31. Günay),
4:2 Kawohl (66.), 5:2 Aydin (79. M. Bulut)
Gelbe Karten: keiner – Pump, Hardel
Schiedsrichter: Patrick Dierk Grunau
(Niendorfer TSV, Note 3)
Zuschauer: 32