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Samstag, 17. Juni 2023

Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1.C - SC Sternschanze 1.C

Torverhältnis fast saniert
Zum Saisonabschluss: Schanze-C1 siegt hoch, schließt aber mit Minus ab

Keine Frage, sportliche Brisanz hatte der Kick zum Saisonfinale der U15-Landesliga zwischen Germania Schnelsen und dem SC Sternschanze freilich nicht. Germania seit geraumer Zeit abgestiegen, Schanze irgendwo in der tabellarischen Bedeutungslosigkeit angesiedelt.
„Spaß am Zusammenspiel haben“ lautete so die Losung für die Schanzen-Phalanx, die stante pede die Feldüberlegenheit einnahm und durch Jona Spechts Kopfball (6.), sowie Theodor Spöhrers freien Pfostenschuss (9.) entsprechende Gefahr versprühte.
Aus 28 Metern fütterte schließlich Anton Kuhlmann den optischen Eindruck mit Zählbarem: „Ich habe einfach mal abgezogen und gehofft, dass er reingeht“, beschrieb der Schütze sein bereits unter der Woche angekündigtes Kunstwerk, übrigens das Erste seit seinem Transfer aus dem Fußballruhestand zum SCS, das im Vorfeld auch noch „super herausgespielt“ war.
Weit weniger schön dagegen die Folgen eines Fallrückzieherversuchs von Spöhrer, der mit einer Bruchladung endete (16.). Die 112 rückte an und transportierte den heuer wieder als einzige Spitze Aufgestellten mit einem Schädel-Hirntrauma ab. Das nach achtmonatiger Verletzungsleidenszeit heiß erwartete Comeback des Shahab Ahmadi per Einwechslung verfrühte sich somit um einiges.
Klar, dass ihm alle in Marineblau auch das Tor zur Rückkehr gönnten. Vor allem der selbst frei vor dem Tor auftauchende Arthur Schreiber, dessen Querlegen auf den obendrein abseits stehenden Mitstreiter die gänzlich falsche Idee war (28.)…
Wobei es nur Sekunden später auch als diesmal selbst Abziehender nicht besser lief. Germanen-Torsteher Tobias Baltzer machte sich lang und rettete zur nichts einbringenden Ecke (29.)
Zwangsläufig musste das 0:2 aber fallen, war es Vladyslav Kosykh, der eine Schreiber-Hereingabe vor einem höchst tiefen Germania-Kopf in die Maschen spitzelte (33.).
Kurz vor dem Pausenpfiff dann die hollywoodreife Tor-Szenerie, in der sich Ahmadi im TGS-Strafraum drehte, windete und zum 0:3 vollendete (35.+3). „Shahabs erstes Spiel nach dem Armbruch und dann so ein Comeback! Sei ihm gegönnt! Die ganze Mannschaft steht hinter ihm – wir haben uns besonders über seine Tore gefreut!“, frohlockte Kuhlmann, der aus nächster Nähe beobachtete, wie Ahmadi nach dem Seitenwechsel eine Schreiber-Ecke zum 0:4 einköpfte (46.) und zudem einen ideal ausgespielten Angriff über Schreiber und Kosykh zentral ins Ziel brachte (49.).
Nur Schreiber selbst vermochte es irgendwie nicht, das (leere) Tor zu treffen (53.)…
…bis er das halbe Dutzend dann doch mit rechts in die lange Ecke komplettierte (62.). Und nicht nur das, murmelte er in Abstaubermanier einen noch von Baltzer parierten Versuch durch Kleon Lorenz zum 0:7-Endstand über die Linie (70.+5.).
Ein „guter Abschluss der Saison“, der nicht nur Kuhlmann noch einmal „Spaß gemacht“ hat. Wenngleich die Chancenverwertung einmal mehr etwas Wasser in den Wein goss: „Wir hätten auf jeden Fall mehr Tore machen müssen! Ein Sieg ist jedoch immer noch ein Sieg – vor allem, wenn er so hochverdient ist!“.
Auch die Tatsache, dass man es letztlich um einen einzigen Treffer verpasste, die Tordifferenz auf ein ausgeglichenes Niveau zu bringen, tat der Freude keinen Abbruch: „Das ist ein wenig ärgerlich, jedoch kümmert es mich auch eigentlich überhaupt nicht.“.
Der Blick in den Rückspiegel fällt nach einer Saison mit „Höhen und Tiefen“ derweil gemischt aus: „Die Hinrunde, muss man so hart sagen, war katastrophal! Aber die Rückrunde war nochmal stark. Man hat dann auch gesehen, wie gut wir sein können. Der achte Platz ist – wenn man die ganze Saison betrachtet – relativ gerechtfertigt“, so Kuhlmann, der für die nächste Saison eine klare Marschroute vorgibt: „Nächste Saison wollen und können wir viel mehr reißen!“.

Tore: 0:1 Kuhlmann (10. Sütcü), 0:2 Kosykh (33. Schreiber), 0:3 Ahmadi (35.+1 Kosykh), 0:4 Ahmadi (49. Schreiber), 0:5 Ahmadi (49. Kosykh), 0:6 Schreiber (62. Kuhlmann), 0:7 Schreiber (70.+4 Lorenz)

gelbe Karten: Jablinski – keine

Schiedsrichter: Ilias Ertis (Hamburger SV, Note 2: überzeugte mit stimmiger Zweikampfbewertung und der gekonnten Anwendung des verzögerten Pfiffs, hätte jedoch mehr auf verbale Unruhe von außen und auf dem Platz eingehen müssen)

Zuschauer: 25



Samstag, 10. Juni 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Victoria Hamburg 1.C

Not-Neuner entscheidet das Derby
Spöhrers Doppelpack zwingt Schanzes Erzrivalen in die Knie

Keinem anderen Spiel fieberte man im Lager der SCS-C1 im nun fast kompletten Spieljahr 2022/2023 so sehr entgegen, wie dem Rückspiel gegen den SC Victoria, dem man in einem höchst denkwürdigen Hinspiel trotz am Ende vierfacher Überzahl mit 1:2 unterlag. „Sehr, sehr viel“ bedeutete der Heimsieg im Prestigeduell, das der SC Sternschanze somit für sich als „coolen Heimspielabschluss“ gestalten konnte.
Ebenso wie im Hinspiel, ließen etliche Ausfälle den zuletzt sonst gut gefüllten Spieltagskader reichlich auf nur 13 Figuren schrumpfen. „Das ist natürlich ärgerlich – vor allem gegen einen Gegner, der gerade tabellarisch so nah bei einem steht. Trotzdem haben wir es am Ende sehr gut gemacht. Auch mit so personellen Einbußen“, stellte Arthur Schreiber, dem der Bankaufenthalt Till Steinfelds (Trainingsrückstand wegen Praktikums) das Privileg des Kapitänseins ermöglichte, in der Retroperspektive fest.
Sportlich stellte es sich gar als Glücksfall heraus, dass Theodor Spöhrer in Ermangelung an Alternativen den Mittelstürmer gab, war dieser keine 180 Sekunden nach Anpfiff mit links im Strafraum zur Stelle – 1:0 für Marineblau! Wasser auf die Mühlen des griffigen und feldüberlegenen Heimteams. „Man war da, wollte dieses Spiel gewinnen – das hat man die ganze erste Hälfte gemerkt!“.
Einen weiteren Schub für das Match, in dem man es „viel, viel besser gemacht“ hat, als zuletzt im anfangs ängstlichen Auftritt beim FC Süderelbe, verpasste Schreiber seiner Formation höchst selbst, indem er den stets hoch postierten Luke Nöcker jenseits seiner Pfosten ausguckte und mit Gefühl aus weiter Ferne zum 2:0 überwand (35.+1). „Schon vor dem Spiel wussten wir, dass der Torwart sehr hoch steht. Und wenn sich so eine Möglichkeit ergibt: Warum nicht?!“. Das dachte sich wohl auch Kollege Spöhrer, der den Kick-Off zu Abschnitt zwei just zum (verfehlenden) Mittellinienabschluss nutzte (36.).
Hinten tadellos und vorne durchaus effizient, steuerte man scheinbar auf sicheren Spuren auf den Erfolg zu. Wenig später schien der Erfolgszug jedoch zu entgleisen, als ein Zuspiel durchs Zentrum und mangelnde Absprache zwischen Torwart und Abwehr einen frei einschiebend Matthis Schirmer heraufbeschworen (38.).
„Richtige Angst hatte ich eigentlich nicht um den Sieg, aber es lag so für zehn, 15 Minuten das 2:2 in der Luft, denn wir hatten keine Entlastung mehr nach vorne“, erläuterte Schreiber die Folgen der „Schwierigkeiten, hinten ordentlich rauszuspielen“. Unter der brennenden Juni-Sonne hatte er wie seine Kollegen zudem mit einem „konditionellen Problem“ zu kämpfen, während der Gegner mit frischen Kräften aufwartete. „Das hatten wir ja natürlich nicht. Unser Dreierzentrum musste die ganze Zeit durchspielen. Das war natürlich anstrengend!“.
So boten sich den Gelb-blauen einige Gelegenheiten, wie ein gar nicht allzu weit drüber segelnder Hashem-Versuch (41.). Entweder fehlte es den Victorianern an der Zielgenauigkeit oder Schlussmann Shivnath Arora packte sicher zu.
Mitten in die Ausgleichsmühen des Hinspielsiegers setzte die Schanzen-Elf schließlich den erlösenden Konter über Schreiber und den querspielenden Kosykh, sodass Neu-Neuner Spöhrer aus kürzester Distanz zum 3:1 einlochte (70.+2).
Dass Kleon Lorenz ebenfalls in der Nachspielzeit den Kürzeren gegen eine Fußabwehr Luke Nöckers zog (70.+5), fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht. Die Punkte blieben am Wasserturm!
Neben dem Sprung auf Rang acht der U15-Landesliga (Vicky ist nun als Zehnter rechnerisch abgehängt) sorgte auch das „im Vergleich zum Hinspiel sehr friedlich“ verlaufende Match für Freude. „Ich dachte, es wird vielleicht einen Tick hitziger. Für uns ist es doch ganz gut gewesen, dass dann nicht ganz so viel Körperlichkeit dabei war“. Sicherlich auch ein Verdienst von Schiedsrichterin Ebru Sönmezer, die als komplett vereinsfremde Berlinerin offiziell unter der Flagge des SC Victoria mit zwei rasch aufeinanderfolgenden Verwarnungen im richtigen Moment für Ruhe sorgte (22. & 23.).
Zum letzten Akkord der Saison empfängt Vicky noch einmal den drittplatzierten FC Süderelbe, während Schanze zeitgleich „kein Spiel auf Augenhöhe“ bei Schlusslicht Germania Schnelsen erwartet. „Aber natürlich darf man auch diesen Gegner nicht unterschätzen. Die wollen, auch wenn sie schon seit einigen Spieltagen abgestiegen sind, zum Saisonabschluss noch einen Sieg einfahren. Wir wollen natürlich auch gewinnen und vielleicht nochmal ein paar Tore schießen, dass wir dann eventuell nicht mit einem Minustorverhältnis rausgehen“, wünscht sich Schreiber im letzten Pflichtspielauftritt somit einen Erfolg mit mindestens acht Treffern Differenz. Für ihn persönlich übrigens nicht das letzte Spiel im SCS-Gewand: Ein lange kolportierter Wechsel zu Oberligaaufsteiger Teutonia 05 ist nun offiziell vom Tisch.


Tore: 1:0 Spöhrer (3. Kuhlmann), 2:0 Schreiber (35.+1), 2:1 Schirmer (38.), 3:1 Spöhrer (70.+2, Kosykh)

gelbe Karten: Schreiber – Tietje, Reinholz

Schiedsrichterin: Ebru Sönmezer (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 50






Samstag, 3. Juni 2023

Spielbericht FC Süderelbe 1.C - SC Sternschanze 1.C

FCS verliert Ukrainisch-Roulette
Kosykh-Doppelpack entreißt FC Süderelbe den sicheren Heimsieg

Manchmal wiederholt sich Geschichte eben doch! September 2020: Als damalige 1.D egalisierten die 2008er des SC Sternschanze spät einen Rückstand zum 3:3 beim FC Süderelbe. 32 Monate später duplizierten sich die Ereignisse an gleicher Stelle.
Für das, im Vergleich zum 3:0 in Blankenese leicht verändert aufgestellte Schanze, gestaltete sich die diesmalige Gastspielreise in den Süden Hamburgs zunächst als Horrortrip. Nicht nur, dass Simeon Dill bereits nach fünf Minuten verletzungsbedingt durch den selbst wegen Oberschenkelproblemen nicht startenden Arthur Schreiber ersetzt werden musste, setzte es nur Augenblicke später den frühen Rückstand. Der aktuell in Nienstedten vorspielende Liam Markaida Renteria konnte ungehindert diagonal flanken, während Ben Gehlken durch schwache Ballverarbeitung und mangelndes Einrücken des Gegners mittig in der Parzelle vollendete (6.).
„Wir hatten alle Schiss: Angst vor langen Bällen, es war keine Absprache da, sind erst ab dem Sechzehner raufgegangen – das war einfach unfassbar schlecht!“, fasste Spontanjoker Schreiber („war im Kopf nicht auf dem Platz“) zusammen, was seine Farben in der Folge negativ auszeichnete. Der SCS mit gesenkten Häuptern, wohingegen der FCS seinen Raum immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen nutzte (11., 16. & 18.). Klar, dass da das 2:0 folgen musste: Aus 18 Metern erwischte Daniel Bulat zunächst den Pfosten, doch Leonardo Moreira Magalhaes staubte alleingelassen ab (23.).
Eine weitere Doppelchance danach (30.), war es wieder der lang geschickte Gehlken, dessen Abschluss den hochverdienten 3:0-Halbzeitstand markierte (32.). Direkt zuvor war Anton Kuhlmann auf der Gegenseite nur knapp nicht der Anschlusstreffer aus der Ferne geglückt.
Marineblau nach dem Seitentausch und der Hereinnahme von „Landwirt“ Till Steinfeld nun etwas stabiler, doch die Hausherren, bei denen Trainer Maciej Sowa fleißig Personalroulette spielte und auch dem eher selten eingesetzten Ex-Schanzer Tayo Schwoerer (im eingangs erwähnten 3:3 übrigens Doppelpacker für den SCS) Einsatzzeit schenkte, blieben zunächst mit mehr Griffigkeit feldüberlegen. Insbesondere King Azarias Sekyiraa bot sich im direkten Duell mit dem gekonnt zupackenden Shivnat Arora die Gelegenheit zum schließlich verpassten 4:0 (42.).
Stück für Stück erwachte jetzt das Schanzenteam aus seinem Dornröschenschlaf. „In der zweiten Hälfte sind wir wach geworden, haben miteinander geredet; wir haben unseren Kopf benutzt, um bestimmte Entscheidungen besser zu fällen und dann auch das Richtige zu tun“, so Schreiber, der per Freistoß Noah Taddigs im Strafraumzentrum erspähte. Nur bekam der mittlerweile auf die Außenverteidigerposition gerückte Defensivmann die Kugel nicht richtig erwischt (52.).
Dafür aber Enayatullah Makhdoomzada, der mit aller Willenskraft sein Laufduell gegen die FC-Innenverteidigung gewann und sich nach Zusammenprall mit dem herausstürzenden Torwart für den Schuss ins Eckige lohnend aufrappelte (58.). „Das 3:1 fällt natürlich in der Situation glücklich, aber für den Spielverlauf verdient“, ordnete Schreiber den „Beginn unserer Aufholjagd“ ein, der jedoch mit dem daraufhin angeschlagen ausgewechselten Angreifer in dessen letztem Pflichtspiel (Makhdoomzada wird sich zukünftig vollständig dem Ringkampf widmen) ein hoher Preis innewohnte.
Dem Tor, das „allen nochmal das Zeichen gab, das da noch was geht“, folgte prompt ein „geil Herausgespieltes“, bei dem man sich geradlinig von hinten nach vorne kombinierte, ehe Schreiber die gegnerische Abwehrkette ideal tranchierte, sodass Vladyslav Kosykh freie Bahn zum Anschlusstreffer hatte (60.).
Wir sind unfassbar gut zurückgekommen! Vor allem in diesen zehn Minuten haben alle wirklich noch einmal alles gegeben – Am Ende ein hochverdientes Unentschieden, wie ich finde“, so Schreiber, der mit seinem Team durch einen volley einschlagenden „Sonntagsschuss“ von Kosykh doch noch einen „gefühlten Sieg“ in Form eines Zählers gegen nicht mehr hochschaltende Kiesbarger ermöglichte. Speziell für den anschließend frenetisch gefeierten Ukrainer eine tolle Sache!
Eine solche Arbeitshaltung im letzten Heimspiel der Saison gegen den „Hassgegner“ SC Victoria, gegen den das Hinspiel zur denkwürdigen Farce mutierte, und das Ziel, „mit einem Sieg rauszugehen“, um „in der Tabelle nochmal nach oben zu rutschen“, dürfte machbar sein. Der FC Süderelbe wird derweil – egal, was in Blankenese und contra Vicky noch passiert – auf Nicht-Aufstiegsrang drei abschließen.

Tore: 1:0 Gehlken (6. Markaida Renteria), 2:0 Moreira Magalhaes (22. Bulat), 3:0 Gehlken (32.), 3:1 Makhdoomzada (58.), 3:2 Kosykh (60. Schreiber), 3:3 Kosykh (65.)

gelbe Karten: Gehlken – Makhdoomzada

Schiedsrichter: Markus Sass (Note 5,5: geringer Laufradius, wartete aufgrund dessen mit zum Teil grotesken Einwurfentscheidungen auf, die obendrein diffus kommuniziert wurden, zudem wäre Sütcü für sein taktisches Foul zu verwarnen (27.) und 11 (Nachtreten, 46.) des Feldes zu verweisen anstatt zu verwarnen gewesen.)

Zuschauer: 45






Mittwoch, 24. Mai 2023

Spielbericht SV Blankenese 1.C - SC Sternschanze 1.C

„müssen noch deutlich höher gewinnen“
Schanze-C1 besteht auf Naturrasen und schickt die SVB in die Bezirksliga

Groß ist das Hauen und Stechen im Tabellenkeller von Deutschlands drei Profiligen vor dem letzten Spieltag. Wer den beschaulichen Gegenentwurf dazu mag, kam im verlegten Match der U15-Landesliga Hamburg in Blankenese voll auf seine (sanften) Kosten.
Mit einem nie gefährdeten 3:0 relegierte der SC Sternschanze die ansässige SVB gen Bezirksliga, um selbst drei Begegnungen vor Ultimo das Minimalziel „Klassenerhalt“ erreicht zu haben.
Auf dem Naturrasenplatz „Waldesruh“, wo man „in der ersten Hälfte gemerkt hat, dass wir ein paar Probleme hatten, uns an den Rasenplatz zu gewöhnen“, erquickten sich Arthur Schreiber und Co zwar an überwältigenden Ballbesitzwerten, die wegen „zu wenig Laufbereitschaft“ und ergo „zu wenigen Anspielstationen“ aber kein Füllhorn an Substanziellem hervorbrachten.
Der gut aufgelegte Simeon Dill lieferte da eine schwungvolle Ausnahme, die SVB-Torsteher Samuel Mellenthin fachmännisch über sein Gehäuse lenkte (13.). Ebenso einen Azimi-Kopfball, der im folgenden Ecken-Marathon doch noch zur Story des verdienten 0:1 gehören sollte: „Zum Tor kommt die Ecke eigentlich echt schwach rein“, sah Schreiber seinen Standard von „Sandplatz“-artigem Terrain aus bereits in die Binsen gesetzt zu haben, doch mit etwas gegnerische Hilfe fruchtete er dennoch. Mellenthin kollidierte mit einem eigenen Mann, sodass Noah Taddigs goldrichtig zum Abstaubertor stand (23.). „Ein psychologisch wichtiges Tor, dass wir mit dem 1:0 in die Halbzeit gehen!“.
Aus dieser ging es dann mit klar mehr „Bewegung, Variabilität“ und „guten Kombinationen“ wieder heraus. Eine Letztere über links, wo sich Schreiber mit Theo Spöhrer emporspielte, brachte den hinten lauernden Jona Specht zum knapp nicht erfolgreichen Abschluss mit vollem Körpereinsatz (38.).
Kurz darauf das gleiche Personal in getauschten Rollen, nachdem Sami Alhanash einmal den einfachen Ball auf Schreiber bemühte: Kurze Hackenablage für Specht, dessen Hereingabe Spöhrer am langen Eck erreichte und schon stand es 0:2 (40.).
Nicht weit vom nächsten Treffer entfernt war kurz darauf ein Freistoß Baran Sütcüs, der das quer angeordnete Aluminium um nur wenig oberhalb verfehlte (43.).
Mehr Fortune am ruhenden Ball wurde eine Viertelstunde vor dem Ende Dill zuteil, indem er das Spielgerät linksunten einlochte. „Ein Klassefreistoß!“, jubelte der diesmal nicht beteiligte Schreiber, dessen Zentrumskollege Sütcü das sichere 0:4 doch etwas leichtfertig verbolzte (60.). „Mit dem Ballbesitz kann man auf jeden Fall leben. Für mich haben wir am Ende dann zu wenig aus den Chancen beziehungsweise allgemein zu wenig Tore gemacht. Da müssen wir noch deutlich höher gewinnen. Gerade, weil unser Torverhältnis nicht gut ist, wäre das schon gar nicht so schlecht – auch für den Spielverlauf. Dann ist das schnell klar: Je mehr Tore du machst, desto einfacher wird es, noch mehr zu schießen. Das müssen wir besser machen“, erkannte der blonde Spielführer, der sich wiederholt in Begleitung einer klassischen Manndeckung wiederfand, noch Luft nach oben.
Während die heuer ohne eigene Torchance gebliebenen Hellblauen damit rechnerisch für die Bezirksliga planen können („Auf die Saison gesehen ist es einfach zu wenig für einen Landesligisten. Es ist schon verdient, dass die absteigen!“), haben die Schanzer eine Endplatzierung in der oberen Klassementhälfte offengelassen. Nächster Widersacher auf dem Weg dahin ist jedoch mit dem FC Süderelbe ein laut Schreiber „Top-3-Team“ der Liga, gegen das es „schwierig wird“, zu gewinnen – „vor allem auswärts“. „Sie können auch noch aufsteigen, wenn Lurup patzt. Deswegen wollen die natürlich gewinnen. Für uns nicht einfach, da Punkte zu holen, aber ich hoffe natürlich auf einen Sieg von uns“, so die Stimmungslage vor dem Ritt beim aktuell Drittplatzierten.
Vorher aber geht es über Pfingsten zum internationalen Turnier ins Nordrhein-westfälische Nottuln. „Ich hoffe, dass wir da nicht abgeschossen werden. Wenn wir so spielen wie heute – vor allem in der ersten Hälfte, könnte es schwierig werden.“. Eine optimistische Herangehensweise ist alles…

Tore: 0:1 Taddigs (23. Schreiber), 0:2 Spöhrer (40. Specht), 0:3 Dill (55., direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Dennis Schulze (SV Lurup, Note 2,5: hatte die einfach zu leitende Partie unter Kontrolle, Schreiber (19.) und Sütcü (32.) wären jedoch für ihre taktischen Fouls zu verwarnen gewesen)

Zuschauer: 21




Samstag, 6. Mai 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - TuS Berne 1.C

Perfektes Konterkontept
Schanze trauert Chancen hinterher - TuS siegt auswärts

Groß war die Begeisterung, als sich die C1 des SC Sternschanze in der Vorwoche spät mit einem Punkt für eine formidable Gastspielreise beim Harburger TB belohnte. Eine Woche danach ist die Freude darüber wieder der Ernüchterung gewichen.
„Wir waren das bessere Team, aber machen die Tore nicht – das ist einfach scheiße!“, sang Spielmacher Arthur Schreiber wieder einmal ein sportliches Klagelied, das nicht nur er selbst per Fernschuss auf den Mann (19.) hätte überflüssig machen können. Gegen tief stehende und robuste Gäste boten sich auch für Mohammadullah Azimi (4.) und Theodor Spöhrer (21.) günstige Gelegenheiten im vorderen Spielfelddrittel. Höchstgefahr entstand derweil über einen von zahlreichen herausgeholten Freistößen, fand Schreiber den aussichtsreich köpfenden Baran Sütcü, dessen erstes Tor-Werk der Saison einer Abwehraktion von Torge Harzer zum Opfer fiel (16.).
Das Konter-Konzept der Franke-Elf füllte quasi mit dem Pausenpfiff der eingewechselte Özay Isitan fast mit Inhalt, als er dank einer schwachen Abseitsfalle frei vor dem Quader nur um Nuancen verzog (35.+1).
Geschlagene 25 Minuten zierte man sich fortan in einem typischen 0:0-Spiel auf „keinem besonders guten Niveau“ mit Offensivbeiträgen. Dann ging es erneut im Umschalten rasch über außen, von wo Isitan flach gen SCS-Tor geschickt wurde. Den leicht zögerlichen Schlussmann überwunden, kam Kleon Lorenz´ Rettungsgrätsche nicht mehr rechtzeitig (60.).
„Ärgerlich, dass es in einer Phase fällt, wo wir eigentlich gut reingefunden hatten und näher an dem 1:0 waren als die dem 0:1.“, bedauerte Schreiber, der mit seinen Kollegen in den Schlussminuten entgegen der eigenen Veranlagung das Heft des vorwärtsorientierten Handelns in die Hand nehmen musste.
Dabei gab es aber kaum ein Vorbeikommen am massiven Abwehrriegel des (noch) Tabellensiebten. Ohne zündende Idee, aber dafür mit zu vielen unnötigen Stürmerfouls sah man die Zeit dahinschwinden, während TuS nicht nur geschickt Beton anrührte, sondern auch stets konstruktive Entlastung schaffte. So war Levente Pander (knapp vorbei, 70.+3) nicht der einzige, der sich dem möglichen 0:2 annahm.
„Am Ende ist es nicht ganz verdient, dass die das gewonnen haben, aber wir müssen halt unsere Chancen nutzen und Tore machen.“.
Dass die nächste Möglichkeit, dies umzusetzen erst direkt nach den Maiferien in zweieinhalb Wochen beim „nicht so coolen“ Mittwochabendkick in Blankenese aufkommt, stieß Schreiber ebenso negativ auf: „Man wird nach zwei Pflichtspielen wieder aus dem Rhythmus gebracht!“. Die SVB, deren direkter Abstieg mit einem Nicht-Sieg auf dem für den SCS ungewohnten Naturrasen „Waldesruh“ vorzeitig besiegelt wäre, hat jedoch mit dem gleichen diffusen Spielplan zu kämpfen…

Tore: 0:1 Isitan (60.)

gelbe Karten: Sütcü – Wittkowski

Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (GW Eimsbüttel)

Zuschauer: 45







Samstag, 29. April 2023

Spielbericht Harburger TB 1.C - SC Sternschanze 1.C

Vollspann ins Ausgleichs-Glück
Rabearys Distanzhammer vermeidet Schanzes nächstes Frust-Ergebnis

Eigentlich hatte die C1 des SC Sternschanze Grund, sich über einen späten Punktgewinn zu freuen. Eigentlich lieferte auch der spielinhaltliche Auftritt Anlass zum Frohlocken. Eigentlich dürfte auch die Tatsache gefallen, beim tabellarisch höher einsortierten Harburger TB gepunktet zu haben. Eigentlich.
Denn am Ende stand für Arthur Schreiber und Co ein gefühlter „Punktverlust“. „Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz, haben gut die Differenz gefunden, wann wir nach vorne spielen und wann wir nochmal hintenherum spielen. Natürlich schade, dass wir aus den vielen Torchancen dann nur ein Tor rausbekommen haben – aus einer Chance, die eigentlich gar keine richtige Chance ist, sondern eher ein Distanzschuss.“.
Besonders angesprochen dürfte sich beim Thema Chancenverwertung Stürmer Mohammadullah Azimi fühlen. Zu Beginn häufig tief geschickt, zog er zweimal den Kürzeren gegen den hoch präsenten Behram Arslan (8. & 10.), während sein Versuch aus 20 Metern zu hoch angesetzt geriet (18.). Auch Anton Kuhlmann fehlte das Abschlussglück: Er zielte genau auf den Torsteher (22.).
Der HTB dagegen brauchte eine ganze Weile, um Stabilität in seinen Vortrag zu bekommen. Sadjou Bah hebelte das Leder zweimal jeweils drüber (20. & 28.). Umso schmeichelhafter die Tatsache, dass man zu diesem Zeitpunkt bereits die 1:0-Führung inne hatte. Arlind Imeris eher als Flanke gedachter Heber senkte sich tückisch, Enno Gloßner bekam die Greifwerkzeuge nicht in die Höhe und das Runde war im Eckigen (15.).
„Wir haben uns auf gar keinen Fall aus der Bahn bringen lassen, unser Spiel weiter gespielt – anders als zu den Hinrundenspielen oder allgemein zu den letzten Spielen. Wir haben einfach da weitergemacht, wo wir vor dem Tor waren und dann nicht aufgehört zu spielen. Das war sehr, sehr gut und auch sehr wichtig!“, skizzierte Schreiber die Attitüde, mit der der SCS trotz des unglücklichen Spielverlaufs weiter emsig bei der Sache blieb.
Gelegenheiten zum verdienten Ausgleich ergaben sich darum genug. Schreiber selbst fehlte der Wumms zum Heber über den Torwart (48.), Sami Alhanash verfehlte mit links (50.) und wurde von Arslan pariert (60.), während Felix Lenzens Torschussflanke nicht der des Gegners nachahmte (56.).
Es roch wieder einmal nach einer Nullrunde für die keineswegs schlechteren Schanzer, denen diesmal aber immerhin noch eine Rakete herausrutschte. „Ein sehr geiler Schuss – einfach mal Vollspann aus 30 Metern“, zeigte Schreiber nach dem spät auf Remis gestellten Spiel Bewunderung für Innenverteidiger Lucien Rabeary, der in der Schlussminute mit einer Schussaktion der Marke „Der geht über den Zaun“ den umjubelten Gleichstand herbeifeuerte (70.). Ansonsten hatten sich doch einige Akteure mit dem Treten gegen den „komischen Ball“ schwierig getan.
Passend zu den „Fortschritten mit der Spielidee“, die man gerade im „im Spiel nach vorne sehr gut umgesetzt“ hat, heimsten die Schanzenkicker also Zählbares am Ehestorfer Weg ein, was den Blick auf die restlichen Aufgaben wieder positiver werden lässt. „Ordentlich Punkte holen“ lautet nun das Credo für die verbliebenen fünf Partien, von denen vier welche sind „die wir auf jeden Fall gewinnen können, um von Platz zehn jetzt endlich mal wegzukommen und mit Glück noch auf Platz sechs zu springen.“.

Tore: 1:0 Imeri (15. Osmanovic), 1:1 Rabeary (70.)

gelbe Karten: Osmanovic, Behram Arslan – Azimi

Schiedsrichter: Daniel Kinsfator (FTSV Altenwerder, Note 2: für seine Strenge berüchtigt, hatte die Partie mit stimmiger Zweikampfbewertung gut unter Kontrolle)

Zuschauer: 11




Samstag, 1. April 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Vier- und Marschlande 1.C

Tempostürmer als Faustpfand
Erster U15-Landesliga-Sieg des Jahres für den SC Sternschanze

Sie können es ja doch noch! Nach drei knappen Niederlagen und einem torlosen Remis hat die SCS-C1 gegen den SC Vier- und Marschlande den ersten Dreier der Rückrunde eingefahren. „Es tut gut, nach so vielen guten Spielen gegen starke Gegner von oben dann jetzt auch den ersten Sieg einzufahren!“, frohlockte Arthur Schreiber, der vor heimischer Wasserturmkulisse gleich am ersten Hurra des Tages beteiligt war. Mit Auge schickte er Mohammadullah Azimi in den freien Raum, den der Angreifer cool per Abschluss in die lange Ecke verwertete (11.). „Ein sehr wichtiges Tor! Wir standen ziemlich unter Druck und haben dadurch erstmal so ein bisschen Ruhe reinbekommen und dann ja auch schnell nachgelegt“, erklärte Schreiber die Importanz des Führungstreffers aus der Druckphase des SCVM heraus. Das Rezept gegen die tempomäßig unterlegene Gäste-Defensive funktionierte wenig später gleich noch einmal, erspähte diesmal Theo Spöhrer den aufgebrochenen Enayatullah Makhdoomzada, der gegen den zögerlich Schlussmann linksoben in den Knick traf (15.). „Wir haben sehr schnell mit guten Bällen aus dem Zentrum die Tiefe auf Enayat und Mo gefunden. Vor allem in der ersten Hälfte. Das hat uns heute auch zum Sieg verholfen“, erläuterte Schreiber, der in Minute 21 abermals Grund zum Jubeln erhielt.
Zwar scheiterten gleich beide Tempostürmer an Pfosten und Torsteher Jannis Rücker, doch Spöhrer behielt die Ruhe und schob sicher zum 3:0 ein.
Die Roten versuchten derweil, mit Robustheit endlich ins Spiel zu finden. Den prickelndsten Torschuss produzierte dabei Filip Zuti, dessen Geschoss abgefälscht nur einen von zahlreichen Eckstößen generierte (18.).
Erst ein Strafstoß, durch den ausgefahrenen Arm des sonst so formstarken Lucien Rabeary verursacht, ermöglichte den Kickern vom Deich das 3:1 durch Diogo da Silva Cabral vom Punkt (40.). „Das Handspiel war meiner Meinung nach außerhalb, ist aber richtig, zu pfeifen“, verwies Schreiber auf eine letztlich unnütze Diskussion, denn auch wenn Finley Grun („Den haben wir sehr gut unter Kontrolle gehabt (…)“ einmal aussichtsreich den Anschlusstreffer vergab (45.), gehörte dem SCS weiter die Mehrheit der Offensivaktionen. Schreiber verfehlte mit einem Field Goal die Sportart (39.), Sami Al Hanash hauchdünn das Tor (41.) und Makhdoomzada musste sich den behände hochgerissenen Torwartarmen geschlagen geben (44.).
Besser lief es für Schanzes Rückennummer 28, als er abermals, diesmal von Till Steinfeld lang in den Rücken der viel zu hoch postierten SCVM-Kette geschickt wurde und alleine vor der Kiste kontrolliert linksunten hineinschob (57.). Der Sieger war gefunden; spätestens nach da Silva Cabrals Chance, die Shivnath Arora abtauchend zunichtemachte (62.).
Weniger ruhmreich dagegen das sinnbefreite Einsteigen des Torstehers gegen da Silva Cabral, für das es trotz Ballfremdheit nur den gelben Karton von Schiedsrichterin Ines Zaghdoudi (Eimsbütteler TV) setzte (68.). Nicht die einzige Szene, in der es die junge Pfeifenfrau mit Hektik, sonst häufig vom außerspielfeldlichen Gefolge der Gäste hineingebracht, zu tun bekam. „Die Eltern von Vier- und Marschlande haben sie deutlich gegen sich aufgebracht. Dafür hat sie die 50-50-Situationen dann eher Richtung uns entschieden“, interpretierte Schreiber die Entscheidungen seiner Schiedsrichterkollegin.
Viel wichtiger war dem Edeltechniker jedoch das sportliche Signal des Tages: „Ich hoffe, dass wir wieder ein bisschen mehr nach oben anknüpfen können. Heute, haben wir über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. In der zweiten Hälfte war es eher ein bisschen zerfahren. Ansonsten aber ein gutes Spiel“, so das Resümee zu einem Heimsieg, der „hoffentlich eine Aufholjagt nach oben“ begründet.

Tore: 1:0 Azimi (11. Schreiber), 2:0 Makhdoomzada (15. Spöhrer), 3:0 Spöhrer (21. Makhdoomzada), 3:1 da Silva Cabral (40. Strafstoßtor, Handspiel Rabeary), 4:1 Makhdoomzada (57. Steinfeld)

gelbe Karten: Makhdoomzada, Arora – Rancic, da Silva Cabral

Schiedsrichterin: Ines Zaghdoudi (Eimsbütteler TV, Note 3)

Zuschauer: 40



Samstag, 25. März 2023

Spielbericht FC Teutonia 05 1.C - SC Sternschanze 1.C

Den Primus fast geärgert
Teuer verkauft: Schanze-2008er schnuppern bei Teutonia 05 an Zählbarem

Gerät der Schiedsrichter im oder nach dem Spiel in den Fokus der Diskussionen, ist dies freilich selten ein positives Zeichen. Vortrefflich lässt es sich schließlich subjektiv über viele Regelauslegungen und Tatsachenentscheidungen streiten.
Im Falle des U15-Landesligaduells des SC Sternschanze bei Teutonia 05 wunderte sich jedoch auch der objektive Beobachter über einige Handlungsweisen, von denen verfrühte Abpfiffe – insbesondere der in Durchgang zwei – für reichlich Frust und Verzweiflung bei den Gästen sorgten.
Ein zünftiger Nachschlag hätte den Schanzern jedenfalls gut geschmeckt.
Immerhin griff der Tabellenzehnte beim bislang ausschließlich Klassenbesten (zaghaft) nach Punkten.
Zählbares, das zunächst erwartungsgemäß weit weg schien. 05 mit dem Gros an Spielanteilen und ersten Abschlüssen, von denen besonders einer durch Phillipp Sperlich für erhöhten Blutdruck auf SCS-Seite sorgte. Schlussmann Shivnath Aroras Flugparade wirkte da als Antihypertensivum (7.).
Die Sorgen blieben aber - und zwar mit Recht! „Das hat sich so ein bisschen angedeutet“, war Schanzes Arthur Schreiber nicht der einzige im regengefluteten Ottensen, der das Führungstor des Gegners kommen sah. „Jona hat da nicht ganz so gut mitgearbeitet und Lukas auf der Rechtsverteidigerposition alleine gelassen. Es war klar, dass da irgendwann die Lücke entstehen wird.“. Tatsächlich fehlte bei Baran Ünlütepes Querspiel der Helfer aus dem rechten Mittelfeld, sodass Elias Zarbal halblinks ins lange Eck vollstrecken konnte (11.). „Dann ausgerechnet Eli – das finde ich ein bisschen doof“, so der Tenor über den Torschützen, dessen Winterwechsel aus dem Schanzenviertel damals nicht als Muster für gelungene Kommunikation taugte.
Fortan gelang es den Marineblauen immer besser, als kompakte Einheit in ihrem 4-4-2-System, das „gegen den Tabellenführer vielleicht das bessere System als das 4-2-3-1“ war, für gehörige Raumverknappung sorgten. Espen Wendler kam aus spitzem Winkel zum Fehlschuss (18.), während ansonsten nicht viel anbrannte.
Zuvor lag gar der Ausgleichstreffer in der Luft, legte der Gegner eine Schreiber-Flanke für den einschussbereiten Vladyslav Kosykh ab, nur dieser bolzte das Ei aus der Nahdistanz über das Ziel (17.).
Doch auch das 0:1 machte der Schanzen-Elf durchaus Mut, dem Casimir Hillmann auf Zuspiel des über rechts durchgehenden Zarbal einen raschen Dämpfer verpasste (38.). Aus dem Lauf verdoppelte der Joker wenige Meter vor dem Tor auf 2:0 für die ansonsten auffallend passiven Weiß-schwarzen.
Von Entmutigung beim Außenseiter aber weiter keine Spur. „Wir haben vor allem in der zweiten Hälfte ein sehr gutes Spiel gemacht, uns immer besser von hinten herauskombiniert“, lobte Schreiber seine Farben, die sich durch Sami Al Hanash und dessen Versuch wieder zu Wort meldeten (40.).
Aus einem „sehr organisierten Aufbauspiel“ heraus, angelte sich der SCS zunehmend mehr Spielanteile, was sich dann auch positiv im Ergebnis niederschlug. Kaum war Al Hanash eine Schreiber-Ecke als zweiter Ball vor die Füße gefallen, stand es unter Mithilfe des Alus nur noch 2:1 für die Mottenburger, die ihrerseits viel zu wenig die Waagschale warfen. Ünlütepes Außenpfostenschuss (59.) hatte daher Seltenheitswert im erlahmten Spiel der 05er.
Bei allem Engagement war Marineblau allerdings zu selten zwingend genug, um den überraschenden Punktgewinn an der Kreuzkirche zu generieren. „Für das zweite Tor hatten wir etwas zu wenig Konzentration im letzten Drittel, vor dem Tor. Da hatten wir dann doch zu viele Fehlpässe“, stellte der Spielmacher fest.
So drückte man letztlich ohne die große Torgefahr, bis der über weite Strecken verunsichert wirkende Schiedsrichter die Partie abpfiff – 35 Sekunden zu früh, was die ohnehin schon bedienten Schanzenkicker ordentlich auf die Palme brachte: „Drei Minuten Nachspielzeit hätte es geben müssen und die gab es nicht. Stattdessen würde noch früher abgepfiffen. Das ist für mich kein souveränes Auftreten!“, ordnete Schreiber das Handeln des „schlechtesten Schiedsrichters seit über zwei Jahren“ ein.
Müßig sicherlich die Diskussion, ob weitere Spielminuten noch ein Auswärtstor ermöglicht hätten. Der verantwortliche Ansetzer des BSA Unterelbe sollte sein Personalmanagement jedoch ernsthaft hinterfragen.
Fernab dessen marschiert Teutonia trotz des unrunden Auftritts mit komplett weißer Weste zielsicher gen Oberligarückkehr, während Schanze trotz des nächsten „sehr guten“ Spiels „in der Rückrunde“ weiter auf der Stelle tritt.
Gegen das Mittelfeldteam des SC Vier- und Marschlande gilt es in dann hoffentlich 70 Minuten laut Schreiber nun, das große Problem zu überwinden: „Unser Problem ist nun leider, dass wir einfach keine Tore schießen und dann müssen wir vorne konsequenter werden, im Abschluss. Auch im Passspiel. Im letzten Drittel sind wir oft zu nervös vor dem Tor. Das müssen wir irgendwie unter Kontrolle bekommen.“.

Tore: 1:0 Zarbal (11. Ünlütepe), 2:0 Hillmann (38. Zarbal), 2:1 Al Hanash (49. Schreiber)

gelbe Karten: keine – Stücü

Schiedsrichter: Paul Benjamin Mast (FC St. Pauli, Note 6: häufte neben einem geringen Laufradius eine erhebliche Anzahl von kleinen Regelfehlern an, keine Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen – insbesondere Armvergehen –, pfiff beide Halbzeiten vor Ablauf der regulären Spielzeit ab)

Zuschauer: 50

Samstag, 25. Februar 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - BFSV Atlantik 97 1.C

„Zwei-Punkte-Verlust“
Nullnummer am Wasserturm bringt Schanze nicht voran

Möchte man dem torlosen Remis der Schanze-C1 gegen Atlantik 97 etwas Positives abgewinnen, könnte man sich darüber freuen, zum erst zweiten Mal in dieser Spielzeit ohne Gegentreffer geblieben zu sein: „Hinten stand endlich wieder die Null – das ist lang her, dass wir das geschafft haben!“, freute sich Kapitän Arthur Schreiber auf der einen Seite, um sich dennoch über einen „zwei-Punkte-Verlust“ zu ärgern.
In Abschnitt eins bot sich unter der wärmenden Februarsonne noch ein insgesamt ausgeglichenes Bild. Noah Kokorin vergeigte nach individuellem Fehler der Gastgeber die große Chance zum 0:1 (8.), die sich auch Kelvin Yeboah ergeben sollte. Ihm wurde in Minute 22 der sich breit machende Shivnath Arora zum Verhängnis.
Doch auch der SCS meldete sich, vorzüglich aus der zweiten Reihe, nicht ungefährlich zu Wort. Mohammadullah Azimi machte es da am konkretesten, als er über rechts durchging und mit Wucht abzog. Nur zischte sein Geschoss links neben das lange Eck (24.).
Mit einer etwas überraschenden Systemumstellung vom mittlerweile etablierten 4-2-3-1 auf ein klassisches 4-4-2 eröffneten die Schanzer die zweite Spielhälfte, was laut dem plötzlich im rechten Mittelfeld einsortierten Schreiber „viel Unruhe reingebracht hat“.
Unruhe, die Nathan Huyengi im Zuge einer inkonsequent verteidigten Szene zu einer Top-Chance verhalf. Nur ging dem physisch präsenten Angreifer ein wenig die Präzision ab (39.).
Als wäre dies der benötigte Wachmacher, erspielten sich die Marineblauen fortan mehr und mehr das Übergewicht, das sich nicht nur in steigenden Ballbesitzphasen, sondern auch in Torabschlüssen widerspiegelte. So Köpfte Innenverteidiger Lucien Rabeary im Anschluss an einen Eckstoß Schreibers aussichtsreich drüber (40.), ehe auch Azimi erneut verfehlte (44.).
Gegen Schreibers zentralen Rechtsschuss bemühte Atlantik-Fänger Szymon Glogowski das behände Abtauchen (63.), das bei Sami Alhanash nur Wimpernschläge danach nicht nötig war: Der Winterneuzugang setzte seinen Versuch aus bester Strafraumposition zu hoch an.
„Viele sind enttäuscht, weil wir vorne diese Tore nicht gemacht haben. Dieses Spiel müssen wir für uns entscheiden! Das ist natürlich enttäuschend. Aber ich glaube, das Selbstbewusstsein ist jetzt nicht weiter gesunken, sondern vielleicht eher weiter nach oben gegangen, weil man auf Augenhöhe mit einem guten Atlantik spielt“, berichtete Schreiber vom Seelenleben seines in drei Rückrundenauftritten nur einmal torerfolgreichen Teams, für das ein Zähler „trotzdem zu wenig“ ist. Tabellarisch bringt der erste Zähler in 2023 jedenfalls keine Fortbewegung von Rang zehn im U15-Landesliga-Klassement.
Umso erstaunlicher, dass man keine 24 Stunden nach dem Punktspiel erneut gegen das runde Leder tritt. Regionalligist Vorwärts/Wacker Billstedt kündigte sich für einen Besuch seiner B-Elf, die Schanzes Rückennummer 10 „immer noch als oberligatauglich“ einschätzt, im Sternschanzen-Park an. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir da Probleme bekommen. Wir haben aber letztendlich nichts zu verlieren und geben natürlich Vollgas!“, so die Losung für die anstehende Partie, in der sich eine Begebenheit nicht noch einmal wiederholen soll: Zwischendurch war Schlussmann Arora durch ein Stürmerfoul temporär angeschlagen zu einer Spielpause gezwungen. Wie bereits in der Vorwoche, als Enno Gloßner verletzt vom Feld musste, rückte Theo Spöhrer unerwartet zwischen die Stangen. „Ich hoffe, dass das kein Running Gag wird“, betonte Schreiber, der mit dieser Meinung nicht allein dastehen dürfte.

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Kelvin Woelken (Hamburger SV)

Zuschauer: 36