Ein Hauch von
Kreisklasse
DSC
Hanseat gewinnt Kellerduell gegen den SV Muslime
4:3 lautete der Endstand des Abstiegskrimis der Kreisliga 4 zwischen dem DSC
Hanseat und dem SV Muslime.
Von Beginn an war es eine Begegnung auf tiefstem Kreisliganiveau, die 18
Minuten Anlaufzeit benötigte, ehe Ayi Gossou aus kürzester Distanz am guten
Gäste-Torwart Nabil Chabrak scheiterte und der SVM im Gegenzug durch Hescham
Baroudis Versuch aus halblinker Position in Führung ging (19.). Keine gute
Figur machte dabei DSC-Schlussmann Mathias Kumfert.
Ein echter Startschuss war dieses Tor derweil keines der beiden Teams, die
weiter eher mit, als um den Ball stritten. Leicht besser gelang dies den
Gastgebern, für die Michel Stobbe allerdings das leere Tor nicht traf (27.).
Dabei hatte er Chabrak zuvor noch elegant umkurvt, beim Schuss aber den Pfosten
nicht mit eingeplant. Kurz darauf machte er es dann besser: Erst scheiterte
Kollege Ahmet Kizilkaya aussichtsreich am Keeper, dann machte Stobbe alles
richtig und staubte zum Ausgleich ab.
Jetzt waren die Dulsberger dick im Geschäft und nur fünf Zeigerumdrehungen
später auch in Front. Flügelspieler Nassirou Moussa hatte eine missglückte
Hosic-Flanke mit vollem Einsatz von der Grundlinie geköpft und auf diese Weise
für Kizilkayas 2:1 vorgelegt.
Die Halbzeitpause schienen die Akteure dann um glatte 20 Minuten verlängert zu
haben, plätscherte das Geschehen wieder unansehnlich vor sich hin – bis wieder
Kizilkaya als Ideengeber fungierte, indem er Stobbe auf dessen Weg zum freien
Abschluss schickte. Doch wieder traf der Angreifer nicht! – Oder doch? Ganz
exklusiv hatte der zuständige Schiedsrichterassistent den Pfostenschuss hinter
dem Kreidestreifen gesehen. Sein Gespannsleiter übernahm die Entscheidung und
das 3:1 war geboren.
Die Gäste nahmen es sportlich und antworteten entsprechend in Form des
Anschlusstreffers, den Fatih Agdepe für den vollendenden Aissam Oueslati
auflegte (75.).
Der SVM war wieder dran, doch Hanseat dem 4:2 näher. So nah, dass es acht
Minuten vor Ultimo auch per Freistoß fallen sollte. Und wer soll diese
Weitschussdelikatesse ins lange Eck schon erzielt haben? Natürlich, Kizilkaya!
Das muss es doch vorzeitig gewesen sein, zumal weitere gute Gelegenheiten
folgten. Der eingewechselte Yaw Gyamfi und ein weiterer Kizilkaya-Freistoß
fielen jedoch großartigen Rettungstaten Chabraks zum Opfer.
Tatsächlich wurde es noch einmal spannend, weil man vor lauter Offensivdrang
die eigene Abwehrarbeit vernachlässigte, Cem Göncü frei flanken durfte und
Oueslati seine Genossen auf 4:3 heranbrachte (90.).
Mehr geschah aber nicht mehr, auf dem Hartplatz in der Vogesenstraße, wo die
Hoffnungen auf den Ligaverbleib für Sebastian Hollatz und seinen SV Muslime
weiter schrumpften. „Es ist in dieser Saison immer dasselbe: Wir haben einfach
nicht die Moral, wie im Aufstiegsjahr. Man muss aber auch bedenken, dass viele
erst seit der Vereinsgründung im Jahr 2008 Fußball spielen“, so Hollatz, der
auf der nach dem Spiel noch Zeuge einer skurrilen Szene auf Seiten der
siegreichen Hausherren wurde. Anstatt sich über ihren überlebenswichtigen
Erfolg im Abstiegskampf zu freuen, gerieten Torhüter Kumfert und Offensivmann
Ayi Gossou im Streit wegen gegenseitiger Kritik an dem Erbrachten in eine
körperliche Auseinandersetzung, die doch stark an eine infantile Schulhof-Posse
erinnerte…
Für das Gelingen des Ligaverbleibs benötigt praktisch die ganze Mannschaft eine
klare Leistungssteigerung. Vor allem, wenn als nächstes die starke Reserve von Hamm
United wartet.
Der SV Muslime spielt gegen den FC Maihan, einen weiteren Mitkonkurrenten, um
die theoretische Chance, die Endabrechnung doch noch als über dem Strich
stehend abzuschließen.
Tore: 0:1 Baroudi (19.), 1:1 Stobbe (29. Kizilkaya), 2:1 Kizilkaya
(34. Moussa), 3:1 Stobbe (65. Kizilkaya), 3:2 Oueslati (75. Agdepe), 4:2
Kizilkaya (82. Direkter Freistoß), 4:3 Oueslati (90. Güncü)
beste Spieler: Kizilkaya – Chabrak
Schiedsrichter: Christoph Albrecht (FTSV Komet Blankenese, Note 5)
Zuschauer: 20
Samstag, 10. März 2012
Spielbericht DSC Hanseat - SV Muslime Hamburg
Samstag, 22. Oktober 2011
Spielbericht Vatan Gücü - DSC Hanseat
Auch
ohne Training
Vatan Gücü bleibt nach gelöster Pflichtaufgabe
in der Spitzengruppe der Liga
Trotz des deutlichen 5:1-Erfolges auf eigenem
Platz wollte Vatan Gücüs Übungsleiter Nuri Demir nicht so recht zufrieden sein:
„Wir haben heute nicht gut gespielt, das muss dringend besser werden, aber seit
ich hier Trainer bin, konnten wir auch nicht einmal richtig trainieren“,
erkannte der Coach, der den Club an der Veddel seit nun zwei Wochen betreut. In
den letzten Wochen wurde nämlich die Decke des Grandplatzes an der Slomanstraße
erneuert, sodass die dort beheimateten Teams improvisieren mussten. „Da konnten
wir nur laufen gehen.“.
Nach einer Schweigeminute für die Todesopfer der
neuerlichen Unruhen an der Türkisch-Irakischen Grenze hatten die Gastgeber
endlich wieder die Gelegenheit, auf ihrem Platz zu zaubern, wobei sie aus dem
Hasen doch eher ein Taschentuch machten, als andersherum. Hanseat schaffte es,
das Spiel zunächst ruhig zu halten, aber ein nicht geklärter Standard im
eigenen Strafraum ließ Tahsin Basar den Favoriten auf die Siegerstraße bringen.
Ein Linksschuss in die lange Ecke und schon hieß es 1:0, dem Basar nach einer
halben Stunde fast das 2:0 nachgelegt hätte, doch sein Fallrückzieher aus
zentraler Strafraumposition verfehlte das Tor nur unwesentlich.
Auf der anderen Seite bekam Ahmet Kizilkaya, der
wenig später angeschlagen die Segel streichen musste, die beste DSC-Chance
durch einen abgefälschten Rechtsschuss, die außer einem ungenutzten Eckball
keine Konsequenzen hervorbrachte. Weitaus effektiver zeigten sich dafür die
Demir-Schützlinge: Basar mit der herrlichen Flanke und plötzlich hatte Kapitän
Murat Güldal alle Zeit der Welt, allein vor dem Schlussmann, anspruchsvoll zu
veredeln (34.).
Für den DSC war es ein gebrauchter Tag, denn
während mit Michel Stobbe ein Feldspieler als Ersatz für den kurzfristig
ausgefallenen Keeper (der übrigens ebenfalls Feldspieler ist) zwischen den
Pfosten stand, standen auch kaum noch Feldspieler zur Verfügung, sodass der
weit über 40-jährige Trainer Turgut Ceylan selbst die Knochen hinhalten musste.
Probleme, die speziell in der zweiten Halbzeit
immer mehr deutlich wurden. Vatan Gücü hatte Zeit und Raum, wofür sie sich auch
artig mit den Toren drei und vier bedankten. Zunächst nutzte der bewegliche
Ufuk Ayvaz einen Moment der Gegenspielerlosigkeit zum platzierten Linksschuss
in die untere Ecke, um sich dann von Harun Gücyeter per Hochschlag, aus der
eigenen Hälfte, auf die erfolgreiche Reise zum 4:0 schicken zu lassen. Vom DSC
kam dagegen fast gar nichts.
Dennoch sollte Vatan-Fänger Murat Kazanci an
diesem gemütlichen Sonnabend-Nachmittag nicht zu Null spielen, denn seine
Vorderleute gaben nun nicht mehr Vollgas, sodass Deniz Geygel von links
ungehindert flanken und Nassirou Moussa ebenso zum Ehrentreffer einschieben
konnte. Mehr brachten die Gäste dann auch nicht mehr zustande, denn man war
platt. So platt, dass Defensivspieler Jens-Björn Hollinger ein Laufduell in der
eigenen Hälfte gegen Gücyeter, der mit fünf Metern Rückstand gestartet war,
verlor und letztgenannter problemlos für Ayvaz querlegen konnte. Den sicheren
Abschluss ins leere Tor zum 5:1-Endstand gab es selbstredend gleich oben drauf.
Ein verdienter Sieg für die Gastgeber, wobei sie es beim Spitzenspiel gegen
Hamm United II sicherlich nicht so einfach haben werden.
Der DSC hat indes mit der Reserve des SV
Altengamme einen weiteren harten Gegner vor sich und muss auf bessere Zeiten
hoffen.
Vatan Gücü: Kazanci – Mustafaoglu, Erdogrul, Özkök – Basar,
Gücyeter – Demirci (76. Akbulut), Ayvaz, Alas (71. Sicim) – Güldal, Dokur,
Trainer: Nuri Demir
DSC Hanseat: Stobbe – D. Geygel, Mustapha, Hollinger, Kaufner
– Kizilkaya (40. Ceylan), S. Geygel – Moussa, Madadi, Sarayoglu – Durmus,
Trainer: Turgut Ceylan
Tore: 1:0 Basar (11.), 2:0 Güldal (34. Basar), 3:0 Ayvaz
(56.), 4:0 Ayvaz (60. Gücyeter),
4:1 Moussa (73. D. Geygel), 5:1 Ayvaz (90. Gücyeter)
Schiedsrichter: Till Kunze (Note 2,5)
Zuschauer: 35