König
(und) Kirchner mit dem letzten Wort
Kongeniales
RFC-Duo wirft TSV Heist im Aufstiegsrennen zurück
Heimlich, still und leise schlich sie die Elf des TSV Heist im neuen
Kalenderjahr konstant in Reichweite des Aufstiegskampfes. Ausgerechnet jetzt
setzte es daheim gegen den Vorletzten eine empfindliche Schlappe.
Den Grundstein für diese setzte nach bereits 50 Sekunden der heute nicht zu
bremsende Kenneth Kirchner, dem sich Torsteher Marvin Scholz war entgegen warf,
damit aber nicht das Abstaubertor des mitgelaufenen Marvin König vereitelte.
Über links war der frühe Schock sogar rasch korrigiert, als Rene Gill für Nick
Scharrel quer spielte und dieser alle notwendige Zeit für Annahme und Abschluss
ins linke untere Eck bekam (6.).
Unerklärlich, wie der Aufstiegsgeheimtipp in der Folge neben den Schuhen stand.
Scharrel verdaddelte den Ball auf rechts, sodass diesmal König über außen für Kirchner
vorbereitete. Nachdem sich Kirchner cool den Torwart zurechtlegte, war das 1:2
nur noch reine Formsache (11.).
Nachdem Kirchner auf Flugball Michael Gums noch nicht an Scholz´ Fußabwehr
vorbei kam (13.), luden die Hausherren wieder freundlich ein. Björn Schramm mit
dem Bock – Kirchner schnürt den Doppelpack – das 1:3 frei vor dem Tor (17.)!
Vollendet war der Hattrick binnen zehn Minuten, als der TSV abermals die Kugel
leichtsinnig verlor, Alexandru Simulete steil spielte und Ex-HR-Akteur Kirchner
mit rechts linksunten einnetzte (21.). Unfassbar, was hier passierte! – Dachte man
sich wohl auch auf der Trainerbank des TSV Heist: Doppelwechsel nach einer
halben Stunde, doch so richtig besser wurde es noch nicht. Nur knapp schrammte
der Tabellenvierte bei Kirchners Kopfballchance 1:5 vorbei (33.), ehe Jakob
Schmidts tückisch zu parierender Freistoß einmal eigene Torgefahr kreierte
(40.).
Die Nachspielzeit der ereignisreichen ersten Hälfte nutzte Kapitän Marcel
Bastide zum 2:4-Lebenszeichen, das der etwas zögerliche Schlussmann mit
unterstützte. Aus spitzem Winkel rollte die Kugel schließlich flach ins lange
Eck (45.+4).
Genug Zeit für ein Comeback war ja selbstverständlich noch übrig!
Vom Punkt ergab sich nach Grätsche an L. Kruse die Anschluss-Chance für Schmidt – einen halben Meter drüber (61.)!
Schnell war das Verpasste aber nachgeholt. Vorbei am Gegner, gelang Schmidt
leicht abgefälscht von halblinks das 3:4, das nicht nur den geneigten Heistmer
an die komplette Kehrtwende an der B431 glauben ließ (62.).
Gut Heil war jetzt nämlich voll am Drücker, verpasste durch Schmidt (hauchdünn
daneben, 65.) und L. Kruse ans Außennetz (75.) jeweils aussichtsreich das 4:4,
das eines von (zu) vielen Fouls der Gäste heraufbeschworen hatte. Levi Krüger
ruhender Ball fand aus ähnlicher Position den umjubelten Weg ins Netz, wie
zuvor Schmidts Treffer (79.).
Emsig bastelte Rot nun am Siegtreffer, der in den Folgeminuten mehrfach in der
Luft lag. Dass Fußball nunmal kein Wunschkonzert ist, wurde auf der anderen Seite deutlich: Tor machten ein wenig wie aus dem Nichts die Schwarz-gelben,
deren Kirchner-Freistoß Scholz nur kurz abwehren konnte, sodass König nicht nur
das erste, sondern auch das letzte Wort am Sonntagmittag hatte (88.).
Daran änderte auch das Offensivengagement in der reichhaltigen Nachspielzeit
nichts mehr. Björn Schramms, stark von Scharrel vorbereitete Schusschance blieb
zur Enttäuschung der Roten ungenutzt (90.+6). Die Punkte gingen überraschend an
den Rellinger FC, der wiederum keine schlechten Aussichten auf Rang zehn im
Endklassement ergatterte. Der Abstieg ist aufgrund der beiden Rückzügler in der
Kreisklasse 1 bereits kein Thema mehr.
Tore: 0:1 König (1.
Kirchner), 1:1 Scharrel (6. Gill), 1:2 Kirchner (11. König), 1:3 Kirchner (17.
Kirchner), 1:4 Kirchner (21. Simulete), 2:4 Bastide (45.+4, Gill), 3:4 Schmidt
(62. Müthel), 4:4 Krüger (79., direkter Freistoß), 4:5 König (88. Pimenta Trindade)
gelbe Karten: Müthel, Schramm –
Gums, Gross, König, Hashemi, Konradi, von Borstel
Schiedsrichter: Fatih Simsek (VfL
Pinneberg)
Zuschauer: 46
besonderes Vorkommnis: B. Schmidt
schießt Strafstoß über das Tor (Foulspiel an L. Kruse, 61.).
Führungs- und Siegtorschütze: Marvin König |
Autoren: Arthur Schreiber & Björn Meyer