Dienstag, 30. Mai 2017

Spielbericht FC St. Pauli 2.D - SC Victoria Hamburg 2.D


St. Pauli erreicht den „Doppel-Clásico“
U12 zieht ungefährdet ins Halbfinale ein – jetzt wartet der HSV!

In der Liga gehen die 2005er des FC St. Pauli als blamabler Vorletzter arg am Stock, doch im Pokal läuft es für Braun-weiß wie geschmiert, räumte man den nicht zu unterschätzenden SC Victoria ohne Komplikationen aus dem Weg in Richtung Endspielort Jenfeld.
Auch ohne die auf Krücken humpelnden Desmond Richter und Benjamin Radöhl (verletzten sich bei einem Turnier am vorigen Wochenende) brachten die Brummerskamp-Kicker die Kugel vor heimischer Kulisse und unter den Augen der zu passiven Gäste kontrolliert ins Zirkulieren, was sich nach bereits sieben Minuten erstmals lohnte, als Maxi Addai die Kugel über rechts in den Strafraum brachte, von wo aus sie über Manuel Schmitz vor den Füßen des eiskalt einschiebenden Jamel Stöhr landete.
Auch beim 2:0 stellten Stöhr und Schmitz ihr gutes Harmonieren zur Schau, freute sich Schmitz vor seinem umsichtigen Umkurven des gegnerischen Torhüters mitsamt Torabschluss über ein maßgeschneidertes Zuspiel des „Zehners“ (11.).
Dass der Blondschopf Geschenke auch von anderen Mitspielern annimmt, bewies er knappe fünf Minuten später, indem er einen Bilderbuchangriff über Ruben Kolbusa und Maxi Addai mustergültig, allerdings auch ohne jede Bedrängnis, zu einem goldenen Ende brachte.
Doch es ging noch stümperhafter aus Sicht des SCV, bereitete Max Andresen das 4:0 mit einer Ballverarbeitungspanne am eigenen Zwölfer quasi vor.
Manuel Schmitz schaltete schnell und legte quer – natürlich für Jamel Stöhr, der dadurch mit dem Doppelpack seines Vorlagengebers gleichzog.
Mit dem Pausenstand von 0:4 noch gut bedient, sollte nach einer intensiven Halbzeitansprache in Abschnitt zwei alles besser werden für Blau-gelb, doch wieder dauerte es keine zehn Zeigerumdrehungen, ehe ein gewisser Jamel Stöhr die bis dato sauber verteidigte Halbzeit-Null zu Nichte machte, indem er eine suboptimale Fangaktion von Schlussmann Robert Lüdtke gegen einen Jahraus-Freistoß zum Abstauber nutzte.
Ein Fehler, den der Fänger aber mit einer starken Abwehr gegen einen ruhenden Ball Muhammed Dahabas aus 16 Metern wieder wettmachte (56.).
Ansonsten war es nicht mehr das Katz-und-Maus-Spiel aus dem ersten Durchgang, was nicht nur an der Versetzung von Manuel Schmitz in St. Paulis Innenverteidigung lag, sondern vor allem an einem engagierteren und mutigeren Auftreten (inklusive gut funktionierender Abseitsfalle) des Erxleben-Nonetts, dem in der Vorwärtsbewegung dann aber doch zu häufig Tempo und Robustheit abgingen.
Immerhin musste man am Ende nicht ganz ohne Torerfolg nach Hause fahren, rutschte ein Freistoß des eingewechselten Mick Schorr noch zum 5:1-Ehrentreffer in die Maschen.
Ein weiteres Erfolgserlebnis blieb ihnen in Überzahl (Karim Hüneburg musste nach einem harten taktischen Foulspiel per Zeitstrafe vom Feld) aber verwehrt.
Luis Jahraus und Co dürfen sich indes am kommenden Mittwoch auf den hamburger Clásico gegen den in Nienstedten siegreichen HSV (2:0) freuen, reist der überzeugende Aushilfsinnenverteidiger in seinen neuen Farben zu seinem „Ex“ nach Norderstedt, um dort um den Finaleinzug zu kämpfen.

Nur drei Tage später steigt an selber Stelle übrigens das Punktspielduell der beiden Fußballgroßmächte Hamburgs…

SC Victoria Hamburg 2.D: Lüdtke – Fahlbusch, Andresen, Dort – Triquart, Thederan, Hartmann, Reimer – Knies, eingewechselt: Schorr, Rasch-Isla, Trainer: Udo Erxleben

Tore: 1:0 Stöhr (7. Schmitz), 2:0 Schmitz (11. Stöhr), 3:0 Schmitz (16. Addai), 4:0 Stöhr (21. Schmitz), 5:0 Stöhr (39. Jahraus), 5:1 Schorr (58. direkter Freistoß)

Zeitstrafe: Hüneburg (57. taktisches Foulspiel)

Schiedsrichter: Nematulla Akbari (FTSV Komet Blankenese, Note 3,5: insgesamt unauffälliger Auftritt, die Zeitstrafe für Hüneburg war überzogen und regeltechnisch nicht abgedeckt, zumal der St. Paulianer zuvor nicht negativ aufgefallen war. Pfiff die Begegnung eine Minute zu früh ab.)

Zuschauer: 60
Manuel Schmitz war in offensiver Rolle kaum zu bremsen

Sonntag, 21. Mai 2017

Spielbericht SC Sternschanze III - SV Muslime Hamburg


Trainer trifft zum späten Punktgewinn
Schanze III gibt bei Schuhmacher-Abgang sicheres 3:0 aus der Hand

Es hätte noch einmal ein meisterlicher Saisonabschluss werden können, doch am Ende blieb die Drittvertretung des SC Sternschanze ihrem Vorwochentrend treu und verspielte gegen den SV Muslime einen sicheren 3:0-Vorsprung, den Lino El Ouali, diesmal als zentrale Spitze aufgestellt, im Alleingang herausschoss.
Ob als aufmerksamer Ball-Klau (21.), glücklicher Abstauber nach an die Latte gelenktem Hödl-Kopfball (29.) oder in der Rolle des Kunstschützen per Seitfallzieher (66.): der 22-Jährige wusste zu ungewohnter Anstoßzeit am Sonntag-Vormittag, wo die Kiste steht.
Auch wenn der SCS keineswegs die Spritzigkeit und den Spielwitz der Hinrunde offenbarte, ging diese 3:0-Führung durchaus in Ordnung, zumal El Oualis dritter Streich auch noch sehenswert über Ali Hmaidan, „Bojenspieler“ Hasan Aydogan und den exakt flankenden Jacob Powl herausgespielt war.
Das war´s dann aber auch mit der Schanzenherrlichkeit, langten 60 komplett verschlafene Sekunden, um den unterlegenen Gegner ins Spiel zu bringen.
Erst erlief sich Baba Mohamed Abdalla ein herrenloses Dairan-Zuspiel in den Rücken der Abwehr für einen sicheren Abschluss zum 3:1, ehe Muammer Güven von halbrechts in die lange Ecke einschob – nur noch 2:3 aus Sicht des bereits geretteten SVM, der nun die Krönung seiner starken Rückrunde (allein 16 Punkte aus den letzten neun Spielen) in Angriff nahm, dabei aber in Person von Omar Sadozai knapp verzog (76.), während er zehn Minuten später nach Nachsehen gegen den schnell reagierenden Nils Schuhmacher hatte.
Eine ideale Schlussszene für den 44-jährigen Schlussmann, für den kurz darauf mit seiner applausträchtigen Auswechslung das ereignisreiche Kapitel Herren-Fußball nach fast 23 Jahren SC Sternschanze zu Ende ging.
Kaum hatte der für Schuhmacher eingewechselte Uygar Özkul (zum Zeitpunkt von Schuhmachers offizieller Spielberechtigung für Blau-rot gerade vier Wochen alt) seinen Posten zwischen den Stangen bezogen, tauchte plötzlich SVM-Trainer Monir Zarrougui vor ihm auf und versenkte cool im Eins-gegen-eins in die linke untere Ecke, sodass der Eingewechselte nicht nur das Trainer-Torjägerduell gegen den glücklosen Hasan Aydogan, der sein Amt für dieses Match an Führungsspieler Khaled Teldja übergab, gewann, sondern gleichzeitig auch einen überraschenden und kräftig gefeierten Punktgewinn zum Saisonfinale möglich machte.
Damit sammelte das einmal mehr fair und sympathisch auftretende Team, das erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt dingfest machte, in den letzten zehn Partien übrigens genauso viele Zähler wie die Schanzer (17), doch das dürfte dem Aufsteiger in die Kreisliga herzlich egal sein.

SC Sternschanze III: Schuhmacher (88. Özkul) – Powl, Kutun, Rohde, Kervella – Hödl, Hmaidan, Gaßner (54. Justo Appelt) – Alaouis (46. Dos Santos), L. El Ouali, Aydogan, Trainer: Khaled Teldja (i.V.)

SV Muslime: Benferhat – Momoh, Ab. Oueslati (74. Zarrougui), Dairan, Güven – Hourani, Nazar, Ai. Oueslati, Tahir (54. El Mounqar) – Sadozai, Mohamed Abdalla, Trainer: Monir Zarrougui

Tore: 1:0 El Ouali (21.), 2:0 El Ouali (29. Hödl), 3:0 El Ouali (66. Powl), 3:1 Mohamed Abdalla (68. Dairan), 3:2 Güven (69. Momoh), 3:3 Zarrougui (90. Ai. Oueslati)

Gelbe Karten: El Ouali, Hödl, Rohde – Ai. Oueslati, Güven

Schiedsrichter: Marco Dittmer (TSV Wandsetal, Note 2,5)

Zuschauer: 35

SCS-Trainer Hasan Aydogan hatte als Spieler einen schweren Stand (hier gegen den grätschenden Bilal Nazar)

Samstag, 20. Mai 2017

Spielbericht SC Sternschanze V - TuS Osdorf III


Schanze V steigt auf und verliert seinen Namen
Schützenfest gegen TuS Osdorf III bringt die Entscheidung

Heino Gestenberg Pokal-Sieger 2015, Meister der unteren Herren 2016 und nun kommt für die „Fünfte“ des SC Sternschanze auch noch der Titel „Kreisliga-Aufstieg 2017“ hinzu, zurrte die Schanzen-Equipe im zeitversetzten Fernduell mit dem TSV Stellingen 88 am letzten Spieltag den Aufstieg fest, bevor der Verfolger vom Sportplatzring selber eingreifen konnte.
Im ungewohnten Sonnabend-Kick stellten sich die im Gegensatz zur Vorwoche auf sechs Positionen veränderten Gäste aus Osdorf als dankbarer Lieferant für die noch fehlenden drei Zähler heraus.
Nach kleinen Flüchtigkeitsfehlerchen zu Beginn brachte Emanuel Poras klassisch vollstrecktes 1:0 (7.) seine Farben ordentlich in Wallung, denn gerade einmal vier Zeigerumdrehungen später zeigte die imaginäre Anzeigetafel bereits ein 3:0 an – durch einen lupenreinen Hattrick des 31-jährigen Pora, der mit einer selbstlosen Ablage für den geradlinig abschließenden Andreas Kautz im Sechzehner auch ein Talent für Vorarbeiten unter Beweis stellte (19.).
Genauso wie Schlussmann Johannes Greef, der für Daniel Thiels 5:0 nach einer halben Stunde den „langen Hafer“ bemühte, sich kurz darauf aber über den Verlust der weißen Weste zu ärgern hatte.
Andre Soltwedel bescherte seinen Farben den durchaus sehenswerten Ehrentreffer aus der Distanz, nachdem ihn Konstantin Lichtner im Rahmen eines Konters passend in Szene setzte (37.).
Michael Geile mit rechts (40.), Andreas Kautz berechtigterweise vom Punkt (42.) und Paul Greef per Abstauber (44.) lieferten die torreiche Antwort auf das kleine Aufmucken des weitgehend zusammenhanglos agierenden Tabellenachten, der auch nach der Pause die geballte Spielfreude der durchaus effektiven Schanzer zu spüren bekam.
Dem 8:1 zur Halbzeit folgen im zweiten Abschnitt sieben weitere SCS-Treffer, erzielt von sechs verschiedenen Schützen – ein weiterer Beweis für die mannschaftliche Geschlossenheit des designierten Kreisligisten, der trotz nur einer Trainingseinheit in der Woche mit einer klaren Spielidee und bestens greifenden Automatismen über das künstliche Grün wirbelte.
Leider führte dies bei den lange Zeit fair zu Werke gehenden Osdorfern zu zunehmender Frustration, die Konstantin Lichtner leider nicht richtig zu kanalisieren wusste.
Sein Nachtreten gegen Daniel Thiel ahndete der außerordentlich laufstarke Tom Suhrke an der Pfeife folgerichtig mit dem roten Karton, sodass die ohne Auswechselspieler angereisten West-Hamburger das letzte Dutzend an Spielminuten auch noch in unterzahl bestreiten mussten.
Immerhin waren es nur noch zwei weitere Schanzen-Buden, die Maximilian Schatte und Co danach über sich ergehen lassen mussten, schnürte erst Jonas Doormann nach Matthias Terpes dritter Tages-Vorarbeit seinen Doppelpack, ehe Emanuel Pora, von Daniel Thiel eingesetzt, mit dem 15:1 den Schlusspunkt hinter eine Saison setzte, die Blau-rot sicherlich nicht unverdient als dritte Kraft der Kreisklasse sechs hinter den bärenstarken Reserven von TuS Appen und Holsatia Elmshorn abschloss.
Ein kleines „Ärgernis“ bringt der damit verbundene Aufstieg allerdings mit: Das Team, das sich bereits selbstironisch „SC Sternschanze 3+3-1“ nennt, da man bereits als dritte, sechste und eben jetzt als fünfte Mannschaft agierte, muss sich zur kommenden Saison wieder an eine neue Ziffer gewöhnen.
Weil die die „Vierte“ weiter in der Kreisklasse A verbleibt, müssen die Teams ihre Namen tauschen.
Damit sind sie aber in bester Gesellschaft, erlebt die Fünftvertretung des FC St. Pauli als zukünftiger Bezirksligist genau dasselbe Szenario.

SC Sternschanze V: J. Greef (72. Schulz) – Pawlinski (64. Ernst), Fischer, P. Greef, Templin – Terpe, Doormann, Thiel, Geile – Kautz (55. Spittje), Pora, Trainer: Alexander Neumann

TuS Osdorf III: Cierpiol – D. Rauschenbach, P. Rauschenbach, Hennings, Schatte – Rottke, Dursun, Lichtner, Sobczak – Ahmadsiy, Soltwedel, Trainer: Jan Bahr

Tore: 1:0 Pora (7. Kautz), 2:0 Pora (10. Pawlinski), 3:0 Pora (11. P. Greef), 4:0 Kautz (19. Pora), 5:0 Thiel (30. J. Greef), 5:1 Soltwedel (36. Lichtner), 6:1 Geile (40.), 7:1 Kautz (42. Foulstrafstoß, Sobczak an P. Greef), 8:1 P. Greef (44. Doormann), 9:1 Geile (50. Terpe), 10:1 Terpe (63. P. Greef), 11:1 Doormann (66. Terpe), 12:1 P. Greef (71. Doormann), 13:1 Thiel (74. Ernst), 14:1 Doormann (86. Terpe), 15:1 Pora (88. Thiel)

Gelbe Karten: Doormann – Rottke, P. Rauschenbach, D. Rauschenbach

Rote Karte: Lichtner (78. Nachtreten an Thiel)

Schiedsrichter: Tom Suhrke (Ilinden 1903, Note 2)

Zuschauer: 40