Sonntag, 10. Februar 2019

Spielbericht Eimsbütteler TV 1.C - SV Eidelstedt 1.C


Entscheidung nach der Pause
Pflichtsieg gegen SVE: ETVs 2004er in Schlagdistanz zur Poleposition

Hoch oben in der U15-Oberliga thront souverän der VfL Lohbrügge, doch direkt dahinter tummelt sich ein engmaschiges Quintett, das mit dem Eimsbütteler TV einen neuen Anführer hat.
Nach der knappen Niederlage des WTSV Concordia gegen eben jenen Spitzenreiter (2:3) war das anstehende Heimspiel des klar favorisierten ETV gegen den SV Eidelstedt quasi wie ein Elfmeter, um auf Rang zwei zu springen – den sie auch versenkten.
Klar mehrheitlich mit der Kugel in den eigenen Reihen, galt es, den SVE, der zeitweise gar eine Sechserkette vor dem eigenen Sechzehner aufbaute, in seinem Abwehrriegel zu knacken.
Immerhin hatte die Elf von Christoph Hellmeier in der Vorwoche überraschend gegen die ebenfalls favorisierte U14 des HSV gepunktet (1:1).
Eine fast direkt verwandelte Ecke von links (Latte, 14.) deutete an, was sie nach knapp 20 Minuten ausgerechnet durch ein Missverständnis zwischen Torhüter und Verteidiger auf den Boden der Tatsachen führte: Das Gegentor, bei dem der sich der clever spekulierenden Nene Goncalves De Matos wieder einmal von seiner abgezockten Seite zeigte.
Dennoch schien man dank insgesamt ordentlicher Defensivarbeit mit dem moderaten 0:1-Halbzeitstand im Soll.
Diese Chance für Bercan Ucarkus (#8) blieb ungenutzt.
Nur kurz nach Wiederbeginn war damit aber Schluss, als Mika Behr, in der Abwehr weitgehend unterfordert, den eingewechselten Luca Moaiyeri fand und dieser vor der Kiste keine Mühe hatte – 2:0! Verwunderlich nur, dass auf Seiten des SVE kaum (berechtigte) Abseitsreklamationen vorlagen.
Nicht so beim 3:0, das Goncalves de Matos mit freundlicher Unterstützung einer diesmal deutlichen Abseitsstellung erzielte (49.).
Über die Entstehung der beiden letzten Treffer durfte also debattiert werden, nicht so aber über die Berechtigung des Spielstands, der in dieser Phase noch weiter hätte nach oben geschraubt werden können.
Anstelle des 4:0 setzte Im Konter allerdings den eidelstedter Ehrentreffer, den der rührige Dilan Mohamed aus dem Lauf cool in die lange Ecke besorgte.
Bevor irgendwer auf die verwegene Idee kam, die Gelben könnte hier noch einmal ein wenig Nervenkitzel produzieren, brachten sie sich selber durch einen einfachen Ballverlust am eigenen Strafraum ins Dilemma. Im Duett der von der Bank gekommenen servierte Ball-Klau Benji Lerida Reinhold mustergültig für den wieder eiskalt einschiebenden Luca Moaiyeri, der damit trotzdem nicht den Schlusspunkt setzte.
Dies blieb dem nach Marlon Maliks eröffnenden Ball frei vor Iker Rieger Y Borrell auftauchenden Mohamed vorbehalten, als sich die Pille entgegen der Bemühungen des noch berührenden Schlussmannes ihren Weg hinter die Linie bahnte (67.).
Kurz nachdem man einen weiteren Umschaltmoment gegen herunterschaltende Eimsbütteler und die damit verbundene Chance auf den 3:4-Anschlusstreffer kläglich liegen ließ, war die nunmehr neunte Saisonniederlage, durch die Sydney Bartling und Co weiter in höchsten Abstiegsnöten stehen, vollendet. Das brettharte Folgeprogramm aus Eintracht Norderstedt und WTSV Concordia macht die Ausgangsposition für den Endspurt u.a. gegen die unmittelbare Konkurrenz aus Wentorf, Farmsen und Neugraben-Fischbek natürlich nicht einfacher.
Der ETV arbeitet dagegen mit Hochdruck am Show-down zum Saisonende. Denn lässt der VfL Lohbrügge bei eigenen Erfolgen zwischendurch den einen oder anderen Zähler, könnte am finalen Spieltag das direkte Duell auf eigenem Kunstrasen über die Meisterschaft entscheiden. Wenn das nicht mal eine Triebfeder ist!

Tore: 1:0 Goncalves De Matos (19. Dörholt), 2:0 Moaiyeri (37. Behr), 3:0  Goncalves De Matos (49. Dörholt), 3:1 Mohamed (55.), 4:1 Moaiyeri (61. Lerida Reinhold), 4:2 Mohamed (67. Malik)

Gelbe Karten: Dörholt – Betsch, Korf

Schiedsrichter: Felix von Böhlen (Niendorfer TSV, Note 5)

Zuschauer: 30

Spielbericht Eimsbütteler TV 2.C - Niendorfer TSV 2.C


NTSV dreht wildes Standard-Match
Zwei Freistöße entscheiden emotionales Prestigeduell in der Schlussphase

Eine Romanze wird es wohl niemals werden, zwischen den 2005ern des Eimsbütteler TV und denen aus Niendorf. Zahlreiche Schlachten hatten sich beide Kontrahenten in den vergangenen Jahren bereits geliefert, von denen insbesondere der NTSV-Sieg anno September 2016 in der vierten Minute der Nachspielzeit (2:3) bei acht Verwarnungen und drei Zeitstrafen einen emotionalen Höhepunkt lieferte.
Tja, warum sollte das in der U14-Oberliga anders sein?
Engagiert aber keineswegs überhitzt lieferten sich die Kontrahenten ein emsiges Duell, das sich allerdings hauptsächlich zwischen den Strafräumen abspielte.
Lennox Sperling siegte bei seinem Ex-Club.
Und wenn es dann einmal vor dem Tor konkret wurde, schaltete sich gerne einmal einer der zahlreichen Abseitspfiffe dazwischen (Meyer, NTSV, 4. & Anochin, ETV, 20.).
Da halfen insbesondere dem ETV auch einige schöne Freistoßpositionen für gefährliche Hereingaben und der offensiv dynamischere Vortrag, vor allem über Louis Creutz´ rechte Seite, nicht viel.
Quasi mit dem Gang in die Halbzeit ließ der aufgerückte Marcel Bock seine Farben aus dem Eckballgetümmel dann doch endlich jubeln – 1:0!
Da wäre ihnen Tican Yilmaz´ 2:0, kurz nach dem Wiederbeginn, extrem gelegen gekommen, ein später Abseitspfiff, der seine Begründung aus der Tor-Entstehung heraus hatte, aber hielt den NTSV, dem nach dem 2:2 zum Auftakt gegen TuS Dassendorf der zweite Punktverlust drohte, gut im Rennen.
Für Zählbares braucht es jedoch erstmal Torabschlüsse, die nach Möglichkeit mit etwas mehr Karacho auf das Tor von Patrick Tiedje kommen sollten als es einer aus 17 Metern von Neuzugang Laurens Inkuletz (kam aus Glashütte) tat (47.).
Ganz anders brachte erneut Tican Yilmaz die Fußballersynapsen in Wallung: Lattentreffer aus dem Zentrum, ehe Nikolai Anochin und Glenn Grünewald ihre Nachschussversuche scheitern sahen (52.).
Zwischendurch stiftete ein Zweikampf an der Ecke des niendorfer Strafraums und vor allem die Spielfortsetzung danach einige Verwirrung. Rot-weiß freute sich bereits über einen Strafstoß, erhielt zum eigenen Unverständnis lediglich einen nicht wirklich nachvollziehbaren indirekten Freistoß, der rasch verpuffte. Glück für den Niendorfer TSV, der erst in den letzten 20 Minuten, auch begünstigt durch eine höhere Fehlerquote des Gegners, so langsam besser ins Rollen kam.
Den Wendepunkt in einer ansteigend intensiven Begegnung lieferte, wie soll es auch anders sein, ein Freistoß, den Luis Hinzmann zunächst folgenlos in die Mitte brachte, doch ein einsamer Malte Rolfs mischte die Karten mit freundlicher Unterstützung dxes Innenpfostens wieder komplett neu (63.).
Klar, dass die Blauen nun obenauf waren und die freigesetzten Kräfte sogar in den Siegtreffer investieren wollten. Zur Hilfe kam ihnen dabei drei Minuten vor Ultimo wieder ein ruhender Ball, den Gabriel Kuntze tatsächlich aus durchaus spannendem Winkel in genau diesen Zirkelte. „Ein Glückstor, von dieser Position!“, polterte ein ETV-Vater. – Nein, das war einfach mit ganz viel Gefühl mit links von rechtsaußen gemacht!
Wütend waren es jetzt die Gastgeber, die in einer mittlerweile wilden Partie, immer wieder zusätzlich durch unnötige Schärfe von den Trainerbänken aufgeheizt, noch einmal alles nach vorne warfen. Unter dem Druck, unbedingt das Tor machen zu müssen, wollte das Tor zum Ausgleich nicht mehr fallen. Stattdessen brachten die Niendorfer Defensive um Kapitän Malte Rolfs den Sieg über die Zeit, die die eine oder andere Auswechslung noch ein wenig verlängerte.
Im Emotionscocktail nach dem Abpfiff war da natürlich alles dabei: Jubelnde Gäste, frustrierte ETVer, die die Schuld in erster Instanz beim 79-jährigen Schiedsrichter suchten, aber leider auch ein überhitztes Wortgefecht zwischen den Coaches, an dem sich auch Dritte beteiligten. Gut, dass die Spieler, bei denen der Duktus auf dem Platz indes auch nicht jederzeit eine gute Kinderstube abbildete, zu diesem Zeitpunkt bereits in der Kabine weilten, sodass sie dieses unwürdige Schauspiel nicht mit ansehen mussten…
Tabellarisch hievten sich die designierten Erben des C-Regionalligaplatzes der 2004er vorerst auf Rang zwei, wohingegen die Özcan-Elf im kommenden Auswärtsspiel beim ebenfalls mit 3 Zählern gestarteten Wedeler TSV wieder etwas für den großen sportlichen Traum tun möchte.

Eimsbütteler TV 2.C: Tiedje – Ibekwe-Kazi, Bock, Knaack – Mata Seta, Nana Sandjong – Creutz, Grünewald, Mata Seta – Schorsch, Anochin, eingewechselt: Akomendi, Boden, Klünder, Gärtner, Trainer: Mesut Özcan

Niendorfer TSV 2.C: Sievers – Sperling, Rolfs, Hinzmann, Meyer – Hoffmann, Augusto Camacho, Kretschmar – Pruns, Kuntze, eingewechselt: Inkuletz, Wallek, Trainer: Andelko Ivanko

Tore: 1:0 Bock (35.+1), 1:1 Rolfs (63. Hinzmann), 1:2 Kuntze  (67. direkter Freistoß)

Gelbe Karten: keine – Hoffmann

Schiedsrichter: Uwe Paulsen (Glashütter SV, Note 4: hielt seine eher kleinliche Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen aufrecht, genauso wie bei Abseitsfragen (pro Verteidiger), bemühte sich jedoch zu wenig um ein ruhigeres Spielumfeld (Trainerbänke), zog sich mit fragwürdigem indirekten Freistoß statt Strafstoß den Unmut der ETVer zu, die Eimsbütteler Ibekwe-Kazi (67. taktisches Foul) und Gärtner (69. Anbrüllen des Schiedsrichters) wären zwingend zu verwarnen gewesen)

Zuschauer: 46

Samstag, 9. Februar 2019

Spielbericht Eimsbütteler TV 3.C - SV Eidelstedt 2.C


Späte Erlösung aus dem Abseits
Do Adro De Figuereido trifft zum Dusel-Sieg für ETV-C3

„Super, ganz Klasse gemacht, Schiedsrichter!“, schallte es nach dem Spiel ironisch aus dem Gros des SV Eidelstedt in Richtung des Unparteiischen. Kein Wunder, mussten sich die West-Hamburger soeben kurz vor Ultimo durch einen Treffer mit abseitslicher Vorgeschichte geschlagen geben.
Herzerwärmendes hatten beide Teams zum zweiten Spieltag der U15-Bezirksliga 18 ohne Aufstiegsrecht allerdings freilich nur in homöopathischen Dosen an die zirka 30 Zuschauer an der Bundesstraße verabreicht.
Unter dem Kommando des überlegenen ETV ließen insbesondere die Spielminuten 14 bis 18 zunächst auf ein gutklassiges Match und zwei gute Gelegenheiten der Gastgeber auf den ersten Torerfolg hoffen. Nur vermochte weder James Do Adro De Figuereidos abgefälschter Versuch aus der zweiten Reihe (15.) noch der zu überraschte Yuma Lehmann im Anschluss an eine zu ihm durchgerutschte Flanke von rechts (17.) das 1:0 markieren.
Zu hadern hatte in dieser Beziehung jedoch auch der SVE, der meist nach individuellen Fehlern der Gastgeber zum Zuge kam, dass der oberligaerfahrene Enes Özmen zwischen den rot-weißen Pfosten aufmerksam gegen Kapitän Sergio Lo Piparo (14.) und Lukas Prien (18.) zur Stelle war.
Von nun an gehörte die cleverste Idee aller Anwesenden einer Gruppe von Spielermüttern, die sich in die warme Holzhütte auf der Sportanlage zurückzogen. Die Sicht von dort war zwar allenfalls mangelhaft, doch verpassen tat man nahezu nichts, bis die kleidungstechnisch zum Teil wild zusammengewürfelten Eimsbütteler kurz vor der Pause ihre vermeintliche Führung bejubelten – zu voreilig, glaubte Schiedsrichter Jürgen Kost nach Foul im laufenden Angriff des ETV ebenso voreilig nicht mehr an einen Vorteil – und pfiff die Szene zu überhastet ab. Der damit um sein Tor gebrachte Do Adro De Figuereido nahm es indes sportlich.
Wahrscheinlich glaubte er an eine rasche (und diesmal geltende) Wiederholung nach dem Seitenwechsel, doch an diese war im zweiten Abschnitt kaum zu denken.
Zwar hielt sich die Kugel mehrheitlich in den Reihen des ETV auf, doch kaum herrschende Bewegung im Spiel nach vorne verdonnerte die verzweifelt nach Anspielstationen suchenden Defensivspieler immer wieder zu espritlosem Ballgeschiebe, das ihnen sogar fast zum Verhängnis wurde. So stibitzte sich Hendrik Dahm in genau einer solchen Szene das Leder vor dem Strafraum, um im Eins-gegen-eins aber an Enes Özmen zu scheitern (41.).
Die personell sicher nicht auf Rosen gebetteten Ebbersmeyer-Schützlinge suchten also weiter (meist vergeblich) nach der zündenden Idee, während der geduldige SV Eidelstedt zum Ende etwas höher zu attackieren versuchte.
Die perfekte Einladung für lange Bälle, von denen ihnen einer in der vorletzten Minute tatsächlich zum Verhängnis werden sollte, als James Adro De Figuereido, aus nicht geahndeter Abseitsposition heraus, das Dribbling über rechts suchte, jedoch zunächst vom guten Jon Salihu gestellt werden konnte. Weil Yuma Lehmann im Trubel des Sechzehners aber die Ruhe behielt, den wieder in Position gelaufenen Portugiesen fußfein zu bedienen, war das Happyend in Rot perfekt.
Auf der Gegenseite saß der Frust über die erst zweite Punktspielniederlage in 2018/2019 (im Meisterhalbjahr der C-Kreisklasse 21 triumphierte einzig der Rissener SV gegen die Blau-gelben) selbstverständlich tief.
Einen Sieger hätte dieser eher schmale Kick auch eigentlich nicht verdient gehabt. Nur wen soll das jetzt noch interessieren?

Tore: 1:0 Do Adro De Figuereido (69. Lehmann)

Schiedsrichter: Jürgen Kost (Eimsbütteler TV, Note 4,5: durch ungewöhnliche Laufwege zum Teil mit ungünstigem Blickwinkel auf das Spielgeschehen (z.B. Do Adro De Figuereidos deutliche Abseitsstellung vor dem 1:0), beim vermeintlichen 1:0 (35.) wäre die Anwendung der Vorteilsregelung angebracht gewesen.)

Zuschauer: 25