Samstag, 12. Oktober 2019

Spielbericht FC St. Pauli 1.C - SC V/W 04 Billstedt 1.C

Da Costa klärt zur Punkte-Prämiere
Vorwärts/Wacker punktet erstmals bei müder Nullnummer am Brummerskamp

Das war der versammelten Elternschaft schon mal einen dicken Applaus wert. Im fünften Anlauf konnten die 2005er des SC Vorwärts/Wacker Billstedt dank einer konsequent disziplinierten Defensivleistung und gelungenem Zeitmanagement immerhin ihren ersten Regionalliga-Zähler einfahren.
Auf der Gegenseite ist mit einer Szene, kurz vor dem Pausenpfiff, nahezu alles gesagt. Beim Versuch, das tiefe Abwehrdickicht der Billstedter zu überlupfen, manövrierte Luis Jahraus das Spielgerät lediglich ins Gesicht des daraufhin erst einmal K.O. gegangenen Aytunc Isik.
Ansonsten quälten sich die Anwesenden durch ein ereignisarmes Match, das der FC St. Pauli trotz hohen Ballbesitzwerten kaum produktiv für sich gestalten konnte. Erst eine gute Viertelstunde nach dem Seitenwechsel machten es die Momente im Anschluss an eine Boelter-Flanke einmal gefährlich, als Samir Amiris Verlängerung das Eingreifen von Gäste-Schlussmann Tyler Dogen vor dem lauernden Piet Scobel verlangte.
So zogen die Spielminuten ins Land, ohne die zwingende Szene zur Führung des Profinachwuchses, ehe eine erneute Hereingabe Felix Boelters einen freien Kopfball des eingewechselten Michael Aburam vorbereite. Mit Christian da Costa Goncalves klärte allerdings ausgerechnet ein ehemaliger Brummerskamp-Kicker in Diensten des Clubs aus Hamburgs Osten (69.), der seinerseits in einzelnen Kontersituationen kaum über das Mittelstück des langen Platzes in Hamburg-Schnelsen hinauskam. St. Paulis Hintermannschaft um die Innenverteidiger Jovanovic/Bensch brauchte unterm Strich nur einmal kurz Sorge um die "Null" haben, nämlich bei Adriano Klücks zentraler Freistoßposition, noch in Abschnitt eins, die der wuselige Ballverteiler jedoch nicht zu nutzen vermochte. Ronny Seibt pflückte die Kugel unter Einsatz seiner Körperlänge aus hohen Lüften (16.).
Ergo ging im schnittigen Herbstwind eine triste Nullnummer in die Statistik ein, wofür sich trotz des Achtungserfolg weder das Kellerkind vom Öjendorfer Weg, noch der FC St. Pauli im Kampf ums obere Tabellendrittel etwas kaufen können.

FC St. Pauli 1.C: Ronny Seibt – Weiser (36. Addai), Bensch, Jovanovic, Dahaba – Jahraus – Amiri, Boelter, Stöhr (46. Aburam), Robie Seibt – Qodrati (46. Scobel), Trainer: Hoose Benny

SC Vorwärts/Wacker 04 Billstedt 1.C: Dogan – Lübcke, Obeng, da Costa Goncalves, Richter – Isik, Adbdul-Amidu – Liandja-Efomi (46. Ataie / 64. Weber), Adriano Klück, Balde – Abd El Aal, Trainer: Ahmed Flaga

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Jahraus, Boelter, Dahaba, Qodrati – Abdul-Amidu, Abd El Aal, Arek Klück (Co-Trainer)

Schiedsrichter: Miles Tardieu (Niendorfer TSV, Note 2,5)

Zuschauer: 120

Freitag, 11. Oktober 2019

Spielbericht SV West-Eimsbüttel III - TuS Berne V

Lüken zwischen Himmel und Hölle
Bernes Torschütze fliegt – Wespe III nutzt die Überzahl spät

Wirklich etwas zu feiern hatte am Freitagabend an der Vogt-Kölln-Straße nur eine geschlossene Gesellschaft, anlässlich eines 30. Geburtstages, im Vereinsheim.
Die draußen auf dem Feld aktiven Fußballer blieben dagegen nach 90 gespielten Minuten frustriert zurück.
Die einen trauerten einer verspielten 3:0-Führung hinterher, die anderen der großen Chance, zumindest einstweilen an die Tabellenspitze zu springen.
Jener Sprung wäre für die Drittvertretung des SV West-Eimsbüttel allerdings auch nicht verdient gewesen. Kaum etwas Zusammenhängendes, geschweige denn Torgefährliches bekamen die personell durch diverse Abwesenheiten kräftig durchgewürfelten Gastgeber auf die Kette. Zu oft ging die Kugel bereits im Mittelfeld verloren, sodass sich die Gäste über schöne Kontergeschenke freuten.
Vor allem mit der Führung im Rücken, die der nur zufällig nach einem kritischen Strafraumzweikampf an den Ball gekommene Philipp Lükens aus spitzem Winkel erzielte (11.). im Volltempo setzten sie über Florian Brüggemanns linke Seite den Angriff, der für Robin Bannas in der Mitte die perfekte Einschussmöglichkeit bereitete – 0:2!
Und weiter spielte TuS Berne die Geschwindigkeitsvorteile freudig aus, stellte der Offensivmann im Anschluss an einen Steilpass Benjamin Wiederkehrs gar auf den 0:3-Halbzeitstand (30.).
Alles in Butter für das Auswärtsteam, doch eine berechtigte Ampelkarte für Torschütze Lüken, der zweimal taktisch foulspielte, garantierte seinem Team mehr als eine komplette Halbzeit in Unterzahl.
Nur dauerte es bis zur 56. Minute, ehe Wespe daraus Kapital schlug. Etwas zu kurz wehrte Schlussmann Michell Meyer einen Kopfball Dennis Petrecks ab, worüber sich der eingewechselte Jack Albrecht in der Rolle des Abstaubers rasch freute.
Eine intensive zweite Hälfte nahm ihren umkämpften Lauf, der zwar immer stärker werdende Hausherren beinhaltete, für diese aber auch ärgerliches Schusspech, das Petreck im Clinch mit der Latte erlebte. Außer der einen oder anderen Verwarnung auf beiden Seiten lieferte dieser Abschnitt nichts weiter Zählbares, bis es Benjamin Salewski einmal aus der zweiten Reihe versuchte und mit seiner Verkürzung, sechs Minuten vor Ultimo, doch noch an einen Punktgewinn des Spitzenteams glauben ließ. Ironie des Schicksals: kurz zuvor hatte Linus Friedrich auf der anderen Seite eine ähnliche Idee, verfehlte jedoch das mögliche 1:4. Stattdessen kamen seine Farben jetzt kaum noch hinten heraus. Die rasant geführten ersten 45 Zeigerumdrehungen hatten Kraft gekostet. Und das bestraften ausgerechnet die einmalmehr älter aufgestellten West-Eimsbütteler, indem ein langer Hoffmann-Schlag genau vor den Füßen Dennis Petrecks landete und der ehemalige Eidelstedter trocken mit rechts in die untere Ecke abzog. Ausgleich in einem munteren Kick, in dem Patrick Müller und Co gar noch mehr wollten. Trotz fortgesetzter Spielhälftenbelagerung sollte dies schlussendlich aber nicht mehr gelingen. Die Feier auf dem Platz blieb heute also beidseitig aus…

Tore: 0:1 Lüken (11.), 0:2 Bannas (28. Brüggemann), 0:3 Bannas (30. Wiederkehr), 1:3 Albrecht (56. Petreck), 2:3 Salewski (84.), 3:3 Petreck (87. Hoffmann)

Gelbe Karten: Salewski, Jahnke – Bannas, Hendrych, Pogrzeba

Gelb-rote Karte: Lüken (TuS Berne V, 38. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (GW Eimsbüttel)

Zuschauer: 25

Sonntag, 6. Oktober 2019

Spielbericht SC Sternschanze 1. Frauen - Altona 93 1. Frauen

Keyenburg bestraft Schanzes Desinteresse
Mangelnde Zuordnung: Später Punktverlust im Derby gegen Altona 93

Starke Ergebnisse hievten die ersten Frauen des SC Sternschanze in die Landesliga-Spitzengruppe. Doch nun gilt es, einen kleinen Rückschlag hinzunehmen.
Nur ein Zähler hatte nämlich das Heimspiel auf dem Polizeisportplatz im Sternschanzen-Park zu bieten.
Dabei legte die Elf von Florian Schorpp, seit dieser Saison anstelle des zurückgetretenen Heiko Nagel verantwortlich, gefährlich los.
Insbesondere bei Standards lag reichliches Knistern in der Luft, lud Lisa Wiedemanns Eckstoß zu Fenna Busmanns Liaison mit dem Querbalken ein (15.) und war bei Leah Schüllers Freistoß aus 22 Metern mehr möglich, als ein Abstoß für den AFC (18.).
Am dichtesten rückte die fix durchgesprintete Nina Engel an die Führung heran, entschied sich das von ihr angetickte Bällchen dann aber kurzfristig doch lieber dazu, den weißen Streifen linksseits des langen Pfostens zu passieren.
Für die Altonaerinnen machte es derweil Mieke Keyenburg auf Einladung Merve Bingöls spannend. Luzie Wattrodt blockierte zur Ecke und ahnte da wohl noch nicht, dass wenig später eine verpatzte Spieleröffnung zum Freifahrtschein für den eiskalten Gegner werden sollte. Stefanie Meins und Monumentalstürmerin Maria Gough schalteten schnell und verwerteten ins verwaiste Tor – 0:1!
Da rettete auch Schüllers Drehschuss (Außennetz, 45.) nichts, aus Schanzen-Sicht.
Zu deren Aufhellung trug mit Daniela Kerl ausgerechnet eine Gegenspielerin bei, als ein Pressingmoment die Innenverteidigerin zum Selbsttor zwang.
So richtig unter Kontrolle hatte der SCS das Geschehen aber auch daraufhin nicht. Auf dem Spielfeld, dessen Abmessungen der heimischen Adolf-Jäger-Kampfbahn ähnelt, musste wieder Wattrodt ran, um ein Gough-Geschoss, entstanden durch einen grenzwertigen Pressschlag mit der schnell wieder aufgesprungenen Torfrau, zu entschärfen.
Als Etje Schröder ihr Glück auf der anderen Seite per Heber aus der zweiten Reihe unverhofft fand, schien das bessere Ende wieder einmal den Schanzerinnen vorbehalten. Doch in der Schlussphase kam ihnen noch einmal Ungemach entgegen. Nach einer zu kurzen Klärung verfehlte die eingewechselte Jette Block nur knapp (82.), ehe Mieke Keyenburg wieder das Nachsehen gegen die aufmerksame Fängerin hatte.
Völlig alleingelassen, am zweiten Pfosten, gelang der 20-Jährigen dann schließlich doch das ersehnte Ausgleichstor, das bei Stefanie Meiers lang gezogener Flanke von links aber eben vor allem die Handschrift der gegnerischen Passivität trägt.
Ein später Punktverlust, den sich das dennoch weiter ungeschlagene Schanzenteam selbst zuzuschreiben hat. Altona 93 bestätigte dagegen den Aufwärtstrend von zuletzt drei Siegen in Folge hält sich damit im Dunstkreis der Verfolgergruppe.

Tore: 0:1 Gough (43.Meins), 1:1 Kerl (62. Eigentor), 2:1 Schröder (70.), 2:2 Keyenburg (84. Meier)

Gelbe Karten: keine – Bingöl

Schiedsrichter: Klaus Geerz (HEBC)

Zuschauer: 30