„Wer
ist eigentlich Brügge?“
U14
zieht nach: Dritter Jugend-Derby-Sieg für St. Pauli
Manchmal wiederholt sich längst vergessene Geschichte eben doch! 14.04.1976:
Der Hamburger SV muss zum Rückspiel des Halbfinals im UEFA-Pokal auswärts beim
FC Brügge ran (Hinspiel 1:1). Fast schon großmütig tönte der HSV-Anhang: „Wer
ist eigentlich Brügge?“. 90 Minuten und ein spätes Eigentor von Manfred Kalz
später war der HSV gegen die von Ernst Happel trainierten Belgier mit 0:1 ausgeschieden.
523 Kilometer Luftlinie entfernt und über 34 Jahre später bekamen die Rothosen
erneut Saures von Brügge – Bennet Brügge!
Das U14-Derby, das durch regen Zuschauerandrang einen würdigen Rahmen erhielt,
brauchte einige Anlaufzeit, ehe es erstmals gefährlich wurde. Edmund Saß hatte
die vornehme Zurückhaltung aus 25 Metern beendet und dabei Pech, dass sein
schmissiges Geschoss gleich zweimal an den Querbalken prallte (18.).
Auch als Vorlagengeber sollte es für den Neuzugang noch nichts werden,
scheiterte der clever durch Saß eingesetzte Brügge im Angesicht mit HSV-Fänger
Adrian Janns (30.).
Letzterer war es auch, der seine Farben vier Minuten später erneut vor einem
nicht unverdienten Rückstand bewahrte, indem er einen Opoku-Fofie-Versuch aus
20 Metern sehenswert über die Latte beförderte.
Das schmeichelhafte 0:0 schien in die Pause gerettet, doch ein
Katastrophenfehler von HSV-Linksverteidiger Leon Deichmann überreichte Bennet
Brügge den Kugelschreiber zum Eintrag in die Geschichtsbücher. Ein völlig
unsinnig gespielter Rückpass zum Torhüter konnte Janns zwar zunächst klären,
nur landete das Leder beim geistesgegenwärtig handelnden Saß, dessen Querlage
Brügge aus 13 Metern eiskalt zur 1:0-Pausenführung veredelte (35.+1).
In der zweiten Halbzeit wendete sich nun das Blatt. Der HSV erspielte sich
jetzt einige Chancen gegen defensiv wackelnde Gastgeber. So kam Braydon Manu
zweimal aussichtsreich zum Abschluss, der aber entweder verfehlte (48.) oder
zur Beute des formstarken Sebastian Kalk im St. Pauli-Gehäuse wurde (52.). Auch
in Minute 55 brannte es wieder lichterloh, als erst Daniel Blay in höchster Not
gegen Manu klären konnte, nachdem dieser Lukas Newiger und Samet Cebeci elegant
aussteigen ließ. Der Hamburger SV hatte das Risiko naturgemäß erhöht, wodurch
St. Pauli freilich Raum zum Kontern bekam, die Gegenangriffe jedoch mehrfach
nicht zwingend abschließen konnte (59., 65. & 70.+2).
Nach 70 langen Spielminuten, durch eine Nachspielzeit, in der Tom Kollodzik
noch zu einem Kurzeinsatz kam, weiter verlängert, war es dann vollbracht!
Der FC St. Pauli hatte den dritten Jugend-Derby-Sieg der Saison 2010/2011 unter
Dach und Fach. Den 94ern (3:1) und den 2000ern (8:0) schlossen sich nun auch
die 97er mit ihrem 1:0 gegen den großen Rivalen an. Ein klarer Beleg dafür,
dass der Kiezclub in der Nachwuchsarbeit auf der richtigen Spur ist.
FC St. Pauli 2.C: Kalk –
Sahin, Artzt, Cebeci, Newiger – Adler (69. Opoku-Fofie) – Reimers (36.
Kutschke), Opoku-Fofie (53. Blay), Ronstadt – Saß (70.+3 Kollodzik), Brügge, Trainer:
Remigius Elert
Tore: 1:0 Brügge (35.+1 Saß)
beste Spieler: Kalk, Saß, Brügge –
Janns, Manu
Schiedsrichter: Erik Zherka (SuS
Waldenau)
Zuschauer: 120
Mittwoch, 8. September 2010
Spielbericht FC St. Pauli 2.C - Hamburger SV 2.C
Samstag, 21. August 2010
Spielbericht Altona 93 1.C - FC St. Pauli 2.C
Nicht
Fisch, nicht Fleisch
Torloser
Saisonstart auf staubigem Grand sorgt für Ratlosigkeit
Man wusste nicht so wirklich, ob man den beiden Mannschaften zum ersten
Punktgewinn der Saison gratulieren sollte. Auch die etwa 40 Zuschauer
verfolgten das wenig erfrischende Match am Othmarscher Kirchenweg bei
hochsommerlicher Witterung mit gemischten Gefühlen.
Denn wo man hier das Spektakel vermisste, standen dort zwei vorzüglich
organisierte Defensivreihen, die kaum einmal Raum für gegnerische Kreativität
ließen.
Lediglich der naturgemäß favorisierte FC St. Pauli, im Vorjahr auf verkürztem
Feld mit 6:0 siegreich, vermochte es, der wegen einer Verschiebung im
Sportanlagenspielplan 30 Minuten verspätet begonnenen Partie zumindest etwas
Farbe zu verleihen. Nur gelang es weder dem aufgerückten Pascal Artzt (46.),
noch zweimal der aus Niendorf zu Braun-weiß gewechselte Bennet Brügge (39.
& 65.), die Kugel im feindlichen Gehäuse unterzubringen.
St. Paulis Teambetreuer Dirk Marten resümierte somit, dass in diesem Spiel
„mehr drin gewesen wäre“. Für dieses „mehr“ wäre jedoch ein Mehr an frischen
Ideen aus dem Mittelfeld hilfreich gewesen. Immerhin bewies die äußerst stabile
Defensive um den überzeugenden Artzt gehobenes C-Verbandsliganiveau.
FC St. Pauli 2.C: Kalk – Adler, Cebeci, Artzt, Newiger
– Oshoffa, Sahin (52. Kollodzik) – Kutschke (23. Ronstadt), Saß (61. Reimers) –
Brügge, Opoku-Fofie, Trainer: Remigius Elert
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Erik Zherka (SuS Waldenau)
Zuschauer: 40
besonderes Vorkommnis: Die Partie begann wegen einer Verschiebung im
Sportanlagenspielplan mit einer Verspätung von 30 Minuten.