Mittwoch, 8. September 2010

Spielbericht FC St. Pauli 2.C - Hamburger SV 2.C

„Wer ist eigentlich Brügge?“
U14 zieht nach: Dritter Jugend-Derby-Sieg für St. Pauli

Manchmal wiederholt sich längst vergessene Geschichte eben doch! 14.04.1976: Der Hamburger SV muss zum Rückspiel des Halbfinals im UEFA-Pokal auswärts beim FC Brügge ran (Hinspiel 1:1). Fast schon großmütig tönte der HSV-Anhang: „Wer ist eigentlich Brügge?“. 90 Minuten und ein spätes Eigentor von Manfred Kalz später war der HSV gegen die von Ernst Happel trainierten Belgier mit 0:1 ausgeschieden.
523 Kilometer Luftlinie entfernt und über 34 Jahre später bekamen die Rothosen erneut Saures von Brügge – Bennet Brügge!
Das U14-Derby, das durch regen Zuschauerandrang einen würdigen Rahmen erhielt, brauchte einige Anlaufzeit, ehe es erstmals gefährlich wurde. Edmund Saß hatte die vornehme Zurückhaltung aus 25 Metern beendet und dabei Pech, dass sein schmissiges Geschoss gleich zweimal an den Querbalken prallte (18.).
Auch als Vorlagengeber sollte es für den Neuzugang noch nichts werden, scheiterte der clever durch Saß eingesetzte Brügge im Angesicht mit HSV-Fänger Adrian Janns (30.).
Letzterer war es auch, der seine Farben vier Minuten später erneut vor einem nicht unverdienten Rückstand bewahrte, indem er einen Opoku-Fofie-Versuch aus 20 Metern sehenswert über die Latte beförderte.
Das schmeichelhafte 0:0 schien in die Pause gerettet, doch ein Katastrophenfehler von HSV-Linksverteidiger Leon Deichmann überreichte Bennet Brügge den Kugelschreiber zum Eintrag in die Geschichtsbücher. Ein völlig unsinnig gespielter Rückpass zum Torhüter konnte Janns zwar zunächst klären, nur landete das Leder beim geistesgegenwärtig handelnden Saß, dessen Querlage Brügge aus 13 Metern eiskalt zur 1:0-Pausenführung veredelte (35.+1).
In der zweiten Halbzeit wendete sich nun das Blatt. Der HSV erspielte sich jetzt einige Chancen gegen defensiv wackelnde Gastgeber. So kam Braydon Manu zweimal aussichtsreich zum Abschluss, der aber entweder verfehlte (48.) oder zur Beute des formstarken Sebastian Kalk im St. Pauli-Gehäuse wurde (52.). Auch in Minute 55 brannte es wieder lichterloh, als erst Daniel Blay in höchster Not gegen Manu klären konnte, nachdem dieser Lukas Newiger und Samet Cebeci elegant aussteigen ließ. Der Hamburger SV hatte das Risiko naturgemäß erhöht, wodurch St. Pauli freilich Raum zum Kontern bekam, die Gegenangriffe jedoch mehrfach nicht zwingend abschließen konnte (59., 65. & 70.+2).
Nach 70 langen Spielminuten, durch eine Nachspielzeit, in der Tom Kollodzik noch zu einem Kurzeinsatz kam, weiter verlängert, war es dann vollbracht!
Der FC St. Pauli hatte den dritten Jugend-Derby-Sieg der Saison 2010/2011 unter Dach und Fach. Den 94ern (3:1) und den 2000ern (8:0) schlossen sich nun auch die 97er mit ihrem 1:0 gegen den großen Rivalen an. Ein klarer Beleg dafür, dass der Kiezclub in der Nachwuchsarbeit auf der richtigen Spur ist.

FC St. Pauli 2.C: Kalk – Sahin, Artzt, Cebeci, Newiger – Adler (69. Opoku-Fofie) – Reimers (36. Kutschke), Opoku-Fofie (53. Blay), Ronstadt – Saß (70.+3 Kollodzik), Brügge, Trainer: Remigius Elert

Tore: 1:0 Brügge (35.+1 Saß)

beste Spieler: Kalk, Saß, Brügge – Janns, Manu

Schiedsrichter: Erik Zherka (SuS Waldenau)

Zuschauer: 120

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