Pokalkater
Vatan
Gücü verliert mit müden Beinen gegen TuS Hamburg II
Das Team der Stunde in Hamburgs Amateurgefilden musste im vierten Pflichtspiel
der noch jungen Saison einen Dämpfer einstecken. Mit 1:2 unterlag Vatan Gücü
der Reserve des Bezirksligisten TuS Hamburg an der heimischen Slomanstraße.
Zunächst deutete nicht viel darauf hin. Vatan mit einem leichten Übergeweicht
in den Anfangsminuten und einer guten Freistoßchance für Ufuk Ayvaz, die jedoch
nicht den gewünschten Erfolg einbrachte. Genau wie eine schöne Szene aus der
27. Minute, in der die Arslan-Elf durch messerscharfes Direktspiel Spielstärke
bewies. Schnell landete die Kugel über die Stationen Mustafaoglu und Ar bei
Arif Dokur, doch sein kräftiges Geschoss schnellte über das Gehäuse.
nach einer halben Stunde das erste ernstzunehmende Lebenszeichen der Gäste:
Benjamin Touahir, der den früh verletzten Luca Sommer ersetzte, fasste sich ein
Herz aus der Distanz – am Tor vorbei!
Auch an der nächsten Chance konnte sich ein TuS-Akteur als Hauptdarsteller
bezeichnen, denn ein haarsträubender Lapsus von Leroy Delmar vor dem eigenen
Strafraum überreichte Dokur den Kugelschreiber für den Eintrag die
Torschützenliste, doch die Tinte schien verbraucht zu sein, rutschte Dokur
allein vor dem gegnerischen Tor aus – Chance vertan!
Kurz darauf machten sie es dann besser. Ein gut strukturierter Angriff endete mit
einem feinen Pässchen von Kadir Ar in den freien Raum, wo Şafak Ucaner
ungehindert zum verdienten 1:0 vollstreckte (37.).
Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild grundlegend. Vatan Gücü waren die
harten 120 Pokalminuten gegen die Panteras Negras deutlich anzusehen. Die Gäste
vom Gesundbrunnen übernahmen immer mehr das Kommando. Keine fünf Minuten nach
dem Wiederbeginn lag der Madejski-Elf der Torschrei auf den Lippen, doch Christian
Dormeiers Wembleytor aus 27 Metern zog jene Entscheidung nach sich, die wohl
auch 1966 hätte gefällt werden sollen…
Auf der anderen Seite verpasste es das Team in den lilanen Trikots, das
beruhigende zweite Tor nachzulegen. Wieder Dokur scheiterte aus fünf Metern an
einem famosen Reflex von TuS-Torhüter Yannick Nies.
Nach genau einer Stunde sorgte Vatans Tahsin Basar für Aufregung, denn einen
eigenen groben Abwehrfehler konnte er nur noch mit einem Handspiel im Strafraum
löschen. Da blieb Schiedsrichter Michael Schulz keine andere Wahl, als auf den
Punkt zu zeigen. Arne Pätzold, im ersten Abschnitt als einzige Spitze oft
alleingelassen, versenkte sicher zum 1:1, das mit zunehmender Spieldauer immer
mehr das Prädikat „verdient“ bekam. So hätte Pätzold keine 180 Sekunden später
fast das 1:2 nachgelegt. Sein guter Linksschuss flog jedoch knapp drüber (63.).
Vatan fiel derweil kaum noch etwas ein. Das nun mittlerweile verdiente 1:2 erzielten
die Gäste allerdings durch eine Einzelaktion. Touahir war es, der mit einem
wunderbaren Solo nicht nur mehrere Gegenspieler stehen ließ, sondern eben auch
zum 1:2 in die lange Ecke einnetzte (76.).
Mit dieser Aktion unterstrich er auf schöne Art und Weise, dass er
normalerweise zum Inventar der ersten Mannschaft gehört.
Die Gastgeber waren nun angeschlagen, versuchten aber noch eine
Schlussoffensive, in der der eingewechselte Erdal kaya DIE Riesengelegenheit
zum Ausgleich bekam, doch frei vor Nies, der sich breit machte, zielte Kaya am
Tor vorbei.
Auf der anderen Seite gab es indes um ein Haar die Entscheidung. Ar verlor als
letzter Mann den Ball am eigenen Strafraum, doch die Herren vom Gesundbrunnen
spielten diese 3 gegen 1-Situation schlecht aus, sodass lediglich ein
kümmerliches Schüsschen in die Hände des Torhüters von Funda Garcia bei rumkam.
Der TuS versuchte in den Schlussminuten, durch Konter für Entlastung zu sorgen,
was das Schiedsrichtergespann häufig vor schwierige Abseitsentscheidungen
stellte. Genau, wie in der 90. Minute, als sich die Gastgeber um einen
Abseitspfiff betrogen fühlten. Ar rief dem erst 15-jährigen Assistenten Ole
Baumeister, der seinen Job – wie seine beiden Kollegen – gut machte, etwas zu,
was dieser als Beleidigung registrierte. Das Spiel für Ar war somit beendet. „Wir
waren bislang so erfolgreich, weil wir leise waren und jetzt fängt dieses
Gelaber schon wieder an! Ich kann es nicht verstehen: Wenn der Schiedsrichter
pfeift, ist das so!“, polterte Defensivspieler Hamit Erdogrul ob dieses
unnötigen Platzverweises.
Ein unschöner Schlusspunkt in einem intensiven Spiel, das die Reserve von TuS
Hamburg aufgrund der mehr vorrätigen Energie und der individuellen Klasse eines
Benjamin Touahir gewann. Der Fehlstart nach dem 1:4 gegen Rot-Weiß Wilhelmsburg
ist damit erstmal abgewendet.
Bei Aufstiegskandidat Vatan Gücü sieht es ein wenig anders aus, denn ein Punkt
aus zwei Spielen ist wahrlich nicht genug für die Spitzengruppe. Da hilft ihnen
auch der überraschende Einzug in die dritte Pokalrunde nichts. In dieser
empfängt man jetzt den Bezirksligisten aus Buxtehude. Danach geht es am
Wochenende zum formstarken TuS-Bezwinger nach Wilhelmsburg.
Tore: 1:0 Ucaner (37. Ar),
1:1 Pätzold (60., Strafstoßtor, Handspiel Basar), 1:2 Touahir (76.)
beste Spieler: geschlossene
Mannschaftsleistung – Nies, Abebrese, Touahir
rote Karte: Ar (Vatan Gücü, 90.,
Beleidigung des Schiedsrichterassistenten)
Schiedsrichter: Michael Schulz (SV
Nettelnburg/Allermöhe, Note 2)
Zuschauer: 65
Samstag, 6. August 2011
Spielbericht Vatan Gücü - TuS Hamburg 1880 II
Dienstag, 2. August 2011
Spielbericht FC Eintracht Rellingen - GW Eimsbüttel
Erinnerungen an 2004
GWE
siegt im Duell der letzten Aufgebote bei Eintracht Rellingen
Der Begriff „Notelf“ hat seit dem Pokalspiel unter Kreisligisten zwischen
Eintracht Rellingen und GW Eimsbüttel neue Dimensionen erreicht. Während die
Rellinger mit einem echten Himmelfahrtkommando vertreten waren, kickte GWE mit
Hilfe aus der zweiten Mannschaft und einem Torhüter im Feld.
Zwar begannen die Gäste auf dem ungeliebten Ausweichgeläuf zu Tangstedt
feldüberlegen, doch mit Flügelspieler Frank Fröhlich (aus 20 Metern vorbei)
meldete sich ein Heim-Akteur als erstes zu Wort. Den ersten „Kracher“ gab es
dann auf der Gegenseite, als Michael Ströer im Strafraum allein vor dem Ziel
zum Schuss kam, jedoch am Torsteher scheiterte. Kurz darauf war für den guten Jan
Dierks nichts mehr zu machen. Nick Burke hatte nämlich einen Freistoß flach und
kontrolliert zum 0:1 in die lange Ecke gebrezelt (32.). Ein unnötiger
Ballverlust gefährdete die Halbzeitführung, die Neuzugang Ramon Lahme bei
seiner Pflichtspielpremiere zwischen den GWE-Pfosten vor Matthias Gerke rettete
(36.).
Grund genau, nach dem Seitenwechsel direkt auf 0:2 stellen, was über ein
Zuspiel Dirk Beckers in den Lauf des Dierks umkurvenden und einschiebenden
Ströer prompt gelang (48.).
Eine sichere Ausgangsposition für die „All Whites“, doch der FCE, dessen
Aufbauspiel häufig aus nach vorne gedroschenen Bällen bestand, schaffte es
immer mal wieder, mit Aktionen, wie Gehrkes pariertem Freistoß aufzuwarten.
Die Eimsbütteler machten unterdessen alles klar, indem Ströer und Burke die
Auflösungserscheinungen der gegnerischen Defensive eiskalt ausnutzten (78.).
Der von seinen Vorderleuten alleingelassene Dierks konnte einem da schon leidtun,
rettete er zuvor noch glänzend im Eins-gegen-Eins mit Ströer.
Ein herrlicher Volleyschuss der Marke „Tor des Monats“ von Bastian Knapp
verkürzte die Angelegenheit wenigstens noch auf 1:3 (80.), wobei man indirekt
auch durch eine zuvor zu Unrecht wegen Abseits unterbundene GWE-Chance und gleich
zwei ungeahndete Stürmerfouls profitierte. Am Ende kein großes Thema mehr,
blieb die Schlussoffensive der Schwardt-Elf außer einem weiteren
Gehrke-Versuch, der knapp am Außenpfosten vorbei rotierte, ohne zwingende Szenen.
Gut für Grün-weiß Eimsbüttel, das somit erstmalig nach 2004 wieder einmal die
dritte Pokalrunde geschafft hat. Damals erreichte man als Bezirksligist gar das
Achtelfinale, in dem der Bramfelder SV dann zum Endgegner avancierte. Von den
damaligen Helden steht übrigens keiner mehr in Diensten des Clubs vom Tiefenstaaken,
der sich der davon auch ein wenig Rückenwind für die Aufgaben in der Kreisliga
5 erhofft.
FC Eintracht Rellingen: Dierks – Zerbel, Möding, Strack –
Evangelidis, Thönnissen (50. Hatje), Fröhlich – Hiller, Knapp, Osberghaus –
Gehrke, Trainer: Jens Schwardt
GW Eimsbüttel: Lahme – D. Becker, Görsch, Kruse, Przybylski –
Seidenberg, Brennecke – Dahms, Burke, Tralau (46. Eick) – Ströer (79. Meiners),
Trainer: Michael Schirmer
Tore: 0:1 Burke (32. direkter Freistoß), 0:2 Ströer (48. D. Becker), 0:3
Burke (78. Ströer), 1:3 Knapp (80.)
Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen, Note 4,5)
Zuschauer: 25 (in Tangstedt)
Samstag, 30. Juli 2011
Spielbericht FC Viktoria Harburg - BSV Buxtehude II
„So wird Fußball
gespielt!“
Buxtehuder
SV II dreht ausgeglichenes Match binnen vier Minuten
Die Reserve des Buxtehuder SV hat sich bei Viktoria Harburg dank zweier später
Tore die ersten drei Zähler der neuen Saison unter den Nagel gerissen.
In einer eigentlich ausgeglichenen ersten Hälfte, in der spielerisch eher
Schmalhans Küchenchef war, gingen die Gastgeber früh in Front. Marc Stender,
einst Aufstiegstorjäger beim Lokalrivalen Grün-weiß Harburg, nutzte ein
unübersichtliches Durcheinander nach einem Eckball im gegnerischen Strafraum
zum viel umjubelten 1:0 (8.).
Mit zunehmender Spieldauer kamen aber nun die Gäste besser ins Rollen und durch
zwei sehr gute Gelegenheiten für Flügelspieler Marco Antic auch fast zum
Ausgleich, doch ein sich als Libero einschaltender Torhüter und das oft
beschriebene Pech hatten etwas dagegen.
Somit mussten die Jungs aus dem äußersten Süden des HFV-Gebietes mit einem
0:1-Pausenrückstand leben.
Keine fünf Minuten war der zweite Abschnitt alt, da rettete ihnen Schlussmann
Sven Dederschek das knappe Zwischenresultat mit einer famosen Fußabwehr eines
16-Meter-Schusses.
Auf der anderen Seite ließen Kapitän Daniel Oberdörfer und Tristan Feldtmann
beste Einschussmöglichkeiten ungenutzt.
Eine Viertelstunde vor Schluss dann doch der Ausgleich. Oberdörfer versuchte
sich von außerhalb des Strafraums und Viktorias Außenverteidiger Topal lenkte
das Leder aus kürzester Distanz ins eigene Tor. Der verdiente Treffer zum
Gleichstand, dem sofort das 1:2 folgte, denn keine 140 Sekunden danach nutzte
Rayan Hamze einen wunderbaren Heber von Fritz Hartmann, direkt in den Lauf, zum
Führungstreffer (78.). Toni Giwah an der buxtehuder Seitenlinie frohlockte: „So
wird Fußball gespielt!“.
In der Schlussphase versuchten die Gastgeber noch einmal zu retten, was zu
retten ist, doch die schwindenden Kräfte und eine konzentrierte Mannschaft des
BSV verhinderten Ausgleichstreffer. Blau-gelb stand mit leeren Händen da, was
sich im kommenden Auswärtsspiel bei Este 06/70 möglichst nicht wiederholen
soll. In Buxtehude steigt derweil das Heimspiel gegen die Türkiye-Reserve.
Tore: 1:0 Stender (8.), 1:1 Topal (75. Eigentor, Oberdörfer),
1:2 Hamze (78. Hartmann)
beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Oberdörfer
gelbe Karten: Stender – keine
Schiedsrichter: Timo Daedrich (VfL Lohbrügge, Note 2)
Zuschauer: 60
Sonntag, 24. Juli 2011
Spielbericht Hamburger Gehörlosen SV - GW Eimsbüttel
Samstag, 23. Juli 2011
Spielbericht Harburger SC - Klub Kosova Hamburg
D.
Töbelmann ohne Anlauf
Harburger
SC ringt Klub Kosova im Elferkrimi nieder
Ohne jeden Anlauf, fast aus dem Stand, versenkte Dennis Töbelmann auch den
dritten HSC-Versuch im Elfmeterschießen zum 3:0-Siegtreffer – die Harburger
sind eine Runde weiter!
Zuvor quälten sich die Akteure auf dem roten Rasen und die etwa 50 Zuschauer am
Ehestorfer Weg durch 120 weitgehend zähe Spielminuten.
Die erste halbe Stunde ohne große Ereignisse: Erst in der 32. Minute machten es
die Gäste gefährlich, doch HSC-Keeper Marvin Hockauf konnte einen guten A. Kastrati-Versuch
gut parieren, während sein Eingreifen beim Nachschuss von Kapitän Mirhad Shala
nicht gefordert war. Vier Minuten später dann der zweite Aufreger der ersten
Hälfte: Freistoß für den HSC vom linken Strafraumeck. Celikovic mit dem
Torschuss – Pfosten! Die beste Torchance des Abschnitts.
Auch im zweiten Durchgang spielte sich das Geschehen über weite Strecken im
Mittelfeld ab. Strafraumszenen waren weiter Mangelware. Bis zur 73. Minute
stand einzig ein satter Rechtsschuss vom Starken Burhan Bedrolli auf dem Zettel,
den Hockauf jedoch ohne große Sorgen, aber dafür mit den Fäusten entsorgte.
Die spielerische Überlegenheit hatten sich inzwischen die Gäste gesichert, dem
Tor kamen sie jedoch nicht nah genug. So blieben Distanzschuss von Orlando
Berger und erneut Shala letztlich erfolglos. Den dicksten Fisch sicherte sich Harburgs
Tobias Beck mit einem saftigen Geschoss aus 22 Metern, der das Gehäuse jedoch
haarscharf verfehlte.
Somit ging ein intensives Spiel in die Verlängerung! Viel passierte auch in
dieser nicht. Einen gefährlichen Distanzschuss des HSC über das Tor hier stand
dort ein gut vorgetragener Angriff der Kosovaren gegenüber, den sie im
Strafraum abermals nicht konsequent ausspielten, sodass lediglich ein Eckball
resultierte. Damit war es besiegelt: Elfmeterschießen!
Nach jeweils zwei Schützen auf beiden Seiten schien der Fisch bereits gegessen.
Celikovic und Gelhaar trafen für den HSC, während Kosova dreimal scheiterte.
Und so besorgte D. Töbelmann fast ohne jeden Anlauf die Entscheidung. Der Harburger
SC steht in der zweiten Runde, während für den Klub Kosova jetzt nur noch die
Punktrunde zählt.
Harburger SC: Hockauf – Gelhaar, Celikovic,
Fahrenholz, Spiewak (63. Mehring) – S. Töbelmann, Ganitis – Cahnbley, Karanikas,
Beck – D. Töbelmann
Klub Kosova: Hjortskov – Yesilmen (60.
Basma), Tetaj, Bedrolli, Taser (84.
Maziekaj) – A. Kastrati – Ahima,
Shala, Berger, Wehlow – Akbalah (60. Danneberg)
Tore (Elfmeterschießen): Hjortskov hält
gegen Cahnbley, Bedrolli schießt vorbei, 1:0 Gelhaar, Hockauf hält gegen A. Kastrati,
2:0 Celikovic, Ahima schießt drüber, 3:0 D. Töbelmann
gelbe Karten: D. Töbelmann – Yesilmen,
A. Kastrati
Schiedsrichter: Tobias Nawo (SV
Grün-weiß Harburg)
Zuschauer: 50