Samstag, 6. August 2011

Spielbericht Vatan Gücü - TuS Hamburg 1880 II

Pokalkater
Vatan Gücü verliert mit müden Beinen gegen TuS Hamburg II

Das Team der Stunde in Hamburgs Amateurgefilden musste im vierten Pflichtspiel der noch jungen Saison einen Dämpfer einstecken. Mit 1:2 unterlag Vatan Gücü der Reserve des Bezirksligisten TuS Hamburg an der heimischen Slomanstraße.
Zunächst deutete nicht viel darauf hin. Vatan mit einem leichten Übergeweicht in den Anfangsminuten und einer guten Freistoßchance für Ufuk Ayvaz, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg einbrachte. Genau wie eine schöne Szene aus der 27. Minute, in der die Arslan-Elf durch messerscharfes Direktspiel Spielstärke bewies. Schnell landete die Kugel über die Stationen Mustafaoglu und Ar bei Arif Dokur, doch sein kräftiges Geschoss schnellte über das Gehäuse.
nach einer halben Stunde das erste ernstzunehmende Lebenszeichen der Gäste: Benjamin Touahir, der den früh verletzten Luca Sommer ersetzte, fasste sich ein Herz aus der Distanz – am Tor vorbei!
Auch an der nächsten Chance konnte sich ein TuS-Akteur als Hauptdarsteller bezeichnen, denn ein haarsträubender Lapsus von Leroy Delmar vor dem eigenen Strafraum überreichte Dokur den Kugelschreiber für den Eintrag die Torschützenliste, doch die Tinte schien verbraucht zu sein, rutschte Dokur allein vor dem gegnerischen Tor aus – Chance vertan!
Kurz darauf machten sie es dann besser. Ein gut strukturierter Angriff endete mit einem feinen Pässchen von Kadir Ar in den freien Raum, wo Şafak Ucaner ungehindert zum verdienten 1:0 vollstreckte (37.).
Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild grundlegend. Vatan Gücü waren die harten 120 Pokalminuten gegen die Panteras Negras deutlich anzusehen. Die Gäste vom Gesundbrunnen übernahmen immer mehr das Kommando. Keine fünf Minuten nach dem Wiederbeginn lag der Madejski-Elf der Torschrei auf den Lippen, doch Christian Dormeiers Wembleytor aus 27 Metern zog jene Entscheidung nach sich, die wohl auch 1966 hätte gefällt werden sollen…
Auf der anderen Seite verpasste es das Team in den lilanen Trikots, das beruhigende zweite Tor nachzulegen. Wieder Dokur scheiterte aus fünf Metern an einem famosen Reflex von TuS-Torhüter Yannick Nies.
Nach genau einer Stunde sorgte Vatans Tahsin Basar für Aufregung, denn einen eigenen groben Abwehrfehler konnte er nur noch mit einem Handspiel im Strafraum löschen. Da blieb Schiedsrichter Michael Schulz keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Arne Pätzold, im ersten Abschnitt als einzige Spitze oft alleingelassen, versenkte sicher zum 1:1, das mit zunehmender Spieldauer immer mehr das Prädikat „verdient“ bekam. So hätte Pätzold keine 180 Sekunden später fast das 1:2 nachgelegt. Sein guter Linksschuss flog jedoch knapp drüber (63.).
Vatan fiel derweil kaum noch etwas ein. Das nun mittlerweile verdiente 1:2 erzielten die Gäste allerdings durch eine Einzelaktion. Touahir war es, der mit einem wunderbaren Solo nicht nur mehrere Gegenspieler stehen ließ, sondern eben auch zum 1:2 in die lange Ecke einnetzte (76.).
Mit dieser Aktion unterstrich er auf schöne Art und Weise, dass er normalerweise zum Inventar der ersten Mannschaft gehört.
Die Gastgeber waren nun angeschlagen, versuchten aber noch eine Schlussoffensive, in der der eingewechselte Erdal kaya DIE Riesengelegenheit zum Ausgleich bekam, doch frei vor Nies, der sich breit machte, zielte Kaya am Tor vorbei.
Auf der anderen Seite gab es indes um ein Haar die Entscheidung. Ar verlor als letzter Mann den Ball am eigenen Strafraum, doch die Herren vom Gesundbrunnen spielten diese 3 gegen 1-Situation schlecht aus, sodass lediglich ein kümmerliches Schüsschen in die Hände des Torhüters von Funda Garcia bei rumkam.
Der TuS versuchte in den Schlussminuten, durch Konter für Entlastung zu sorgen, was das Schiedsrichtergespann häufig vor schwierige Abseitsentscheidungen stellte. Genau, wie in der 90. Minute, als sich die Gastgeber um einen Abseitspfiff betrogen fühlten. Ar rief dem erst 15-jährigen Assistenten Ole Baumeister, der seinen Job – wie seine beiden Kollegen – gut machte, etwas zu, was dieser als Beleidigung registrierte. Das Spiel für Ar war somit beendet. „Wir waren bislang so erfolgreich, weil wir leise waren und jetzt fängt dieses Gelaber schon wieder an! Ich kann es nicht verstehen: Wenn der Schiedsrichter pfeift, ist das so!“, polterte Defensivspieler Hamit Erdogrul ob dieses unnötigen Platzverweises.
Ein unschöner Schlusspunkt in einem intensiven Spiel, das die Reserve von TuS Hamburg aufgrund der mehr vorrätigen Energie und der individuellen Klasse eines Benjamin Touahir gewann. Der Fehlstart nach dem 1:4 gegen Rot-Weiß Wilhelmsburg ist damit erstmal abgewendet.
Bei Aufstiegskandidat Vatan Gücü sieht es ein wenig anders aus, denn ein Punkt aus zwei Spielen ist wahrlich nicht genug für die Spitzengruppe. Da hilft ihnen auch der überraschende Einzug in die dritte Pokalrunde nichts. In dieser empfängt man jetzt den Bezirksligisten aus Buxtehude. Danach geht es am Wochenende zum formstarken TuS-Bezwinger nach Wilhelmsburg.

Tore: 1:0 Ucaner (37. Ar), 1:1 Pätzold (60., Strafstoßtor, Handspiel Basar), 1:2 Touahir (76.)

beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Nies, Abebrese, Touahir

rote Karte: Ar (Vatan Gücü, 90., Beleidigung des Schiedsrichterassistenten)

Schiedsrichter: Michael Schulz (SV Nettelnburg/Allermöhe, Note 2)

Zuschauer: 65

Dienstag, 2. August 2011

Spielbericht FC Eintracht Rellingen - GW Eimsbüttel

Erinnerungen an 2004
GWE siegt im Duell der letzten Aufgebote bei Eintracht Rellingen

Der Begriff „Notelf“ hat seit dem Pokalspiel unter Kreisligisten zwischen Eintracht Rellingen und GW Eimsbüttel neue Dimensionen erreicht. Während die Rellinger mit einem echten Himmelfahrtkommando vertreten waren, kickte GWE mit Hilfe aus der zweiten Mannschaft und einem Torhüter im Feld.
Zwar begannen die Gäste auf dem ungeliebten Ausweichgeläuf zu Tangstedt feldüberlegen, doch mit Flügelspieler Frank Fröhlich (aus 20 Metern vorbei) meldete sich ein Heim-Akteur als erstes zu Wort. Den ersten „Kracher“ gab es dann auf der Gegenseite, als Michael Ströer im Strafraum allein vor dem Ziel zum Schuss kam, jedoch am Torsteher scheiterte. Kurz darauf war für den guten Jan Dierks nichts mehr zu machen. Nick Burke hatte nämlich einen Freistoß flach und kontrolliert zum 0:1 in die lange Ecke gebrezelt (32.). Ein unnötiger Ballverlust gefährdete die Halbzeitführung, die Neuzugang Ramon Lahme bei seiner Pflichtspielpremiere zwischen den GWE-Pfosten vor Matthias Gerke rettete (36.).
Grund genau, nach dem Seitenwechsel direkt auf 0:2 stellen, was über ein Zuspiel Dirk Beckers in den Lauf des Dierks umkurvenden und einschiebenden Ströer prompt gelang (48.).
Eine sichere Ausgangsposition für die „All Whites“, doch der FCE, dessen Aufbauspiel häufig aus nach vorne gedroschenen Bällen bestand, schaffte es immer mal wieder, mit Aktionen, wie Gehrkes pariertem Freistoß aufzuwarten.
Die Eimsbütteler machten unterdessen alles klar, indem Ströer und Burke die Auflösungserscheinungen der gegnerischen Defensive eiskalt ausnutzten (78.). Der von seinen Vorderleuten alleingelassene Dierks konnte einem da schon leidtun, rettete er zuvor noch glänzend im Eins-gegen-Eins mit Ströer.
Ein herrlicher Volleyschuss der Marke „Tor des Monats“ von Bastian Knapp verkürzte die Angelegenheit wenigstens noch auf 1:3 (80.), wobei man indirekt auch durch eine zuvor zu Unrecht wegen Abseits unterbundene GWE-Chance und gleich zwei ungeahndete Stürmerfouls profitierte. Am Ende kein großes Thema mehr, blieb die Schlussoffensive der Schwardt-Elf außer einem weiteren Gehrke-Versuch, der knapp am Außenpfosten vorbei rotierte, ohne zwingende Szenen.
Gut für Grün-weiß Eimsbüttel, das somit erstmalig nach 2004 wieder einmal die dritte Pokalrunde geschafft hat. Damals erreichte man als Bezirksligist gar das Achtelfinale, in dem der Bramfelder SV dann zum Endgegner avancierte. Von den damaligen Helden steht übrigens keiner mehr in Diensten des Clubs vom Tiefenstaaken, der sich der davon auch ein wenig Rückenwind für die Aufgaben in der Kreisliga 5 erhofft.

FC Eintracht Rellingen: Dierks – Zerbel, Möding, Strack – Evangelidis, Thönnissen (50. Hatje), Fröhlich – Hiller, Knapp, Osberghaus – Gehrke, Trainer: Jens Schwardt

GW Eimsbüttel: Lahme – D. Becker, Görsch, Kruse, Przybylski – Seidenberg, Brennecke – Dahms, Burke, Tralau (46. Eick) – Ströer (79. Meiners), Trainer: Michael Schirmer

Tore: 0:1 Burke (32. direkter Freistoß), 0:2 Ströer (48. D. Becker), 0:3 Burke (78. Ströer), 1:3 Knapp (80.)

Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen, Note 4,5)

Zuschauer: 25 (in Tangstedt)

Samstag, 30. Juli 2011

Spielbericht FC Viktoria Harburg - BSV Buxtehude II

„So wird Fußball gespielt!“
Buxtehuder SV II dreht ausgeglichenes Match binnen vier Minuten

Die Reserve des Buxtehuder SV hat sich bei Viktoria Harburg dank zweier später Tore die ersten drei Zähler der neuen Saison unter den Nagel gerissen.
In einer eigentlich ausgeglichenen ersten Hälfte, in der spielerisch eher Schmalhans Küchenchef war, gingen die Gastgeber früh in Front. Marc Stender, einst Aufstiegstorjäger beim Lokalrivalen Grün-weiß Harburg, nutzte ein unübersichtliches Durcheinander nach einem Eckball im gegnerischen Strafraum zum viel umjubelten 1:0 (8.).
Mit zunehmender Spieldauer kamen aber nun die Gäste besser ins Rollen und durch zwei sehr gute Gelegenheiten für Flügelspieler Marco Antic auch fast zum Ausgleich, doch ein sich als Libero einschaltender Torhüter und das oft beschriebene Pech hatten etwas dagegen.
Somit mussten die Jungs aus dem äußersten Süden des HFV-Gebietes mit einem 0:1-Pausenrückstand leben.
Keine fünf Minuten war der zweite Abschnitt alt, da rettete ihnen Schlussmann Sven Dederschek das knappe Zwischenresultat mit einer famosen Fußabwehr eines 16-Meter-Schusses.
Auf der anderen Seite ließen Kapitän Daniel Oberdörfer und Tristan Feldtmann beste Einschussmöglichkeiten ungenutzt.
Eine Viertelstunde vor Schluss dann doch der Ausgleich. Oberdörfer versuchte sich von außerhalb des Strafraums und Viktorias Außenverteidiger Topal lenkte das Leder aus kürzester Distanz ins eigene Tor. Der verdiente Treffer zum Gleichstand, dem sofort das 1:2 folgte, denn keine 140 Sekunden danach nutzte Rayan Hamze einen wunderbaren Heber von Fritz Hartmann, direkt in den Lauf, zum Führungstreffer (78.). Toni Giwah an der buxtehuder Seitenlinie frohlockte: „So wird Fußball gespielt!“.
In der Schlussphase versuchten die Gastgeber noch einmal zu retten, was zu retten ist, doch die schwindenden Kräfte und eine konzentrierte Mannschaft des BSV verhinderten Ausgleichstreffer. Blau-gelb stand mit leeren Händen da, was sich im kommenden Auswärtsspiel bei Este 06/70 möglichst nicht wiederholen soll. In Buxtehude steigt derweil das Heimspiel gegen die Türkiye-Reserve.

Tore: 1:0 Stender (8.), 1:1 Topal (75. Eigentor, Oberdörfer), 1:2 Hamze (78. Hartmann)

beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Oberdörfer

gelbe Karten: Stender – keine

Schiedsrichter: Timo Daedrich (VfL Lohbrügge, Note 2)

Zuschauer: 60

 

Sonntag, 24. Juli 2011

Spielbericht Hamburger Gehörlosen SV - GW Eimsbüttel


In vier Minuten
GW Eimsbüttel reichen vier erfolgreiche Minuten beim Gehörlosen SV

Mühsam, aber erfolgreich löste GW Eimsbüttel die Pflichtaufgabe Gehörlosen SV und zog damit in die zweite Pokalrunde ein. Im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Coach Michael Schirmer präsentierte sich das Team in den weißen Trikots zunächst nicht allzu souverän gegen den Kreisklassenvertreter. Eine Nachlässigkeit von GWE-Keeper Patrick Witte im eigenen Strafraum lud HGSV-Kapitän Ramazan Adseven zu einer riesigen Chance aus kürzester Distanz ein, doch Henrik Seidenberg rettete bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz seit über einem Jahr gerade noch rechtzeitig auf der Linie. Im direkten Gegenzug hätte GWE die Führung erzielen müssen, doch Schlussmann Norbert Hensen parierte gegen Johan Schwarzmayrs Schrägschuss und einen platzierten Kopfball von Nicholas Burke aus 15 Metern. Nach fünf Spielminuten war dann auch erstmal Schluss mit Strafraumszenen, sodass es mit einem 0:0 in die Pause ging – ein erster Erfolg für die Gastgeber, die dieses Pausenresultat durch bissiges Zweikampfverhalten und eine funktionierende Defensive möglich machten. Im zweiten Abschnitt agierte GWE nun etwas kreativer und genau das sollte sich auszahlen. Robert Brennecke nutzte eine gute Burke-Vorarbeit über die linke Seite zum erlösenden 0:1 – hängende Köpfe bei den Gastgebern! Nur Sekunden später schlug es dann zum zweiten Mal im HGSV-Kasten ein, als der bewegliche Johan Schwarzmayr von einer willensstarken Vorarbeit Alexander Eicks im Zweikampf mit Martin Dethloff profitierte. Direkt im Anschluss bekam Eick seinen Applaus bei seiner Auswechslung für Vincent Dahms, der keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung einen guten Angriff über Nicholas Burke und Claas Kruse problemlos zum 0:3 ins leere Tor abschloss. Die Partie war also innerhalb von drei Minuten entschieden, doch wer jetzt auf ein grün-weißes Schützenfest hoffte, wurde enttäuscht. Einer leichtfertig vergebenen Großchance von Dirk Becker folgte eine weitere auf der anderen Seite. Flügelspieler Timo Heuer tauchte nach einer Flanke von der rechten Seite allein vor dem Tor auf, scheiterte aber an Schlussmann Patrick Witte, der hier wieder einen sicheren Eindruck machte. Kurze Zeit später musste der Keeper dann jedoch den Ehrentreffer zum 1:3 hinnehmen. Stefan Rösler hielt aus dem Dickicht der Eimsbütteler Unaufmerksamkeit aus 13 Metern drauf und netzte ein. Der HGSV witterte nun noch einmal den Anschlusstreffer und kam durch einen gefährlichen Freistoß von Ivan Torgonskij zu einer guten Schusschance, ohne jedoch zum Erfolg zu kommen. GWE versuchte derweil durch Konter die endgültige Entscheidung herbeizuführen, was Claas Kruse auf Einladung von Vincent Dahms nicht gelang, während Dirk Becker unbehelligt viel zu hektisch am Schlussmann scheiterte. Am Ende siegten die Gäste vom Tiefenstaaken mit 3:1 und zogen damit in Runde zwei des Oddsetpokals ein. Der Gehörlosen SV kann sich nun voll und ganz auf die Punktspiele in der Kreisklasse 5 konzentrieren, wo man es am ersten Spieltag mit dem Kreisliga-Absteiger SC Bosna zu tun bekommt. Außerdem wird das Team um Kapitän, Martin Dethloff alles dafür tun, die deutsche Meisterschaft zu erlangen – die der Gehörlosen.
GW Eimsbüttel steht jetzt erst einmal ein richtungweisender Auftritt bei der Reserve des SC Sperber bevor.

Tore: 0:1 Brennecke (54. Burke), 0:2 Schwarzmayr (55. Kruse), 0:3 Dahms (57. Burke), 1:3 Rösler (68.)

beste Spieler: Adseven – geschlossene Mannschaftsleistung

Schiedsrichter: Michael Herr (FC Teutonia 05, Note 4)

Zuschauer: 40

Samstag, 23. Juli 2011

Spielbericht Harburger SC - Klub Kosova Hamburg

D. Töbelmann ohne Anlauf
Harburger SC ringt Klub Kosova im Elferkrimi nieder

Ohne jeden Anlauf, fast aus dem Stand, versenkte Dennis Töbelmann auch den dritten HSC-Versuch im Elfmeterschießen zum 3:0-Siegtreffer – die Harburger sind eine Runde weiter!
Zuvor quälten sich die Akteure auf dem roten Rasen und die etwa 50 Zuschauer am Ehestorfer Weg durch 120 weitgehend zähe Spielminuten.
Die erste halbe Stunde ohne große Ereignisse: Erst in der 32. Minute machten es die Gäste gefährlich, doch HSC-Keeper Marvin Hockauf konnte einen guten A. Kastrati-Versuch gut parieren, während sein Eingreifen beim Nachschuss von Kapitän Mirhad Shala nicht gefordert war. Vier Minuten später dann der zweite Aufreger der ersten Hälfte: Freistoß für den HSC vom linken Strafraumeck. Celikovic mit dem Torschuss – Pfosten! Die beste Torchance des Abschnitts.
Auch im zweiten Durchgang spielte sich das Geschehen über weite Strecken im Mittelfeld ab. Strafraumszenen waren weiter Mangelware. Bis zur 73. Minute stand einzig ein satter Rechtsschuss vom Starken Burhan Bedrolli auf dem Zettel, den Hockauf jedoch ohne große Sorgen, aber dafür mit den Fäusten entsorgte.
Die spielerische Überlegenheit hatten sich inzwischen die Gäste gesichert, dem Tor kamen sie jedoch nicht nah genug. So blieben Distanzschuss von Orlando Berger und erneut Shala letztlich erfolglos. Den dicksten Fisch sicherte sich Harburgs Tobias Beck mit einem saftigen Geschoss aus 22 Metern, der das Gehäuse jedoch haarscharf verfehlte.
Somit ging ein intensives Spiel in die Verlängerung! Viel passierte auch in dieser nicht. Einen gefährlichen Distanzschuss des HSC über das Tor hier stand dort ein gut vorgetragener Angriff der Kosovaren gegenüber, den sie im Strafraum abermals nicht konsequent ausspielten, sodass lediglich ein Eckball resultierte. Damit war es besiegelt: Elfmeterschießen!
Nach jeweils zwei Schützen auf beiden Seiten schien der Fisch bereits gegessen. Celikovic und Gelhaar trafen für den HSC, während Kosova dreimal scheiterte. Und so besorgte D. Töbelmann fast ohne jeden Anlauf die Entscheidung. Der Harburger SC steht in der zweiten Runde, während für den Klub Kosova jetzt nur noch die Punktrunde zählt.

Harburger SC: Hockauf – Gelhaar, Celikovic, Fahrenholz, Spiewak (63. Mehring) – S. Töbelmann, Ganitis – Cahnbley, Karanikas, Beck – D. Töbelmann

Klub Kosova: Hjortskov – Yesilmen (60. Basma), Tetaj, Bedrolli, Taser (84. Maziekaj) – A. Kastrati – Ahima, Shala, Berger, Wehlow – Akbalah (60. Danneberg)

Tore (Elfmeterschießen): Hjortskov hält gegen Cahnbley, Bedrolli schießt vorbei, 1:0 Gelhaar, Hockauf hält gegen A. Kastrati, 2:0 Celikovic, Ahima schießt drüber, 3:0 D. Töbelmann

gelbe Karten: D. Töbelmann – Yesilmen, A. Kastrati

Schiedsrichter: Tobias Nawo (SV Grün-weiß Harburg)

Zuschauer: 50

Freitag, 22. Juli 2011

Spielbericht Norderstedter SV - Farmsener TV

Pokalkrieg in Norderstedt!
Farmsener TV entscheidet brutale Erstrundenschlacht für sich!

Nein, dieses Pokalmatch war freilich nichts für zart besaitete Fairnessliebhaber, lieferten sich die beiden Kreisklassevertreter Norderstedter SV und Farmsener TV einen erbitterten Kampf, der dieser Bezeichnung mehr als gerecht wurde.

Den besseren Beginn erwischten vor verregneter Freitagabendkulisse die Gäste aus Farmsen, als Bastian Gahl NSV-Keeper Christopher Witt in der Anfangsphase zwei Mal zu einer guten Tat zwang. Auf der anderen Seite entschied der Querbalken das Duell der Generationen zwischen FTV-Schlussmann Frank Daudert und dem fast 28 Jahre jüngeren Vincent Weihs, als letzterer aus 20 Metern einfach mal draufhielt.
In der 21. Minute dann die verdiente Führung für die Gäste durch Bastian Gahl, der einen gut getretenen Zmuda-Eckball aus 15 Metern zum Torerfolg nutzte.
Bis zur Halbzeit fiel den Gastgebern daraufhin nicht viel ein. Lediglich ein Distanzschuss von Philipp Gerhold, der knapp am Tor vorbei rauschte, stellte für die Pfützenreuter-Schützlinge eine brenzlige Situation dar. Stattdessen wurde auf und von beiden Seiten extrem aggressiv, teilweise unfair gespielt, wie in der 34. Minute, als FTV-Kapitän Steven Ude für ein grobes Foulspiel im Mittelfeld auch gut und gerne zum Duschen hätte geschickt werden können, doch der viel zu liberale Schiedsrichter zog im ersten Durchgang nur eine einzige gelbe Karte. Im zweiten Abschnitt sollte sich daran auch nichts ändern. Beide Teams knüppelten weiter aufeinander ein, während der FTV direkt nach dem Wiederanpfiff durch Oliver Wulff die große Chance zum 0:2 bekam, doch der Außenpfosten präsentierte sich als Spielverderber. Jener Oliver Wulff rückte auch in der 56. Minute noch einmal in den Blickpunkt, als er wegen eines erneuten verbalen Zweikampfes mit dem Mann an der Pfeife die gelbe Karte sah und sich daraufhin aus Eigeninitiative auswechseln ließ. Spielerisch erarbeitete sich der NSV langsam aber sicher die Überlegenheit, was zu einer guten Doppelchance für Carsten Schilling und Björn Börkel führte, aber eben nicht zum Ausgleichstreffer. In Minute 68 war es dann so weit: Die Gäste defensiv zu passiv, Weihs mit dem Zuspiel und Philipp Gerhold konnte locker den Keeper umkurven und zum 1:1 einnetzen – alles war also wieder auf Null! Die Schlussphase gehörte nun dem Team von Trainer Gernot Hartmann, der seine Jungs von der Seitenlinie aus nach Kräften motivierte. Zehn Minuten vor Ultimo dann der große Jubelsturm, denn das Spiel war gedreht! Zwar konnte der betagte Schlussmann einen Rechtsschuss von Tommy Laubstein von außerhalb des Strafraumes zur Seite abwehren, doch genau dort stand Philipp Gerhold, der sicher zur NSV-Führung versenkte, wenn auch ein Abseitsverdacht vorlag. Die Luft auf dem Platz war nun entzündet.
Die Norderstedter versuchten nun, dieses 2:1 über die Linie zu retten, mussten dies aber ab der 90. Minute nur noch mit zehn Mann, denn ein selten dummer Platzverweis für Nico Laubstein (Beleidigung eines Gegenspielers, nachdem er einen aussichtsreichen Freistoß für sich bekam) dezimierte das Team aus der Kreisklasse 6.
In diesen letzten Minuten machte der NSV nach einem Freistoß von der linken Seite eigentlich alles klar, denn das Leder rutschte zum dritten Mal in die Farmsener Kiste, doch Schiedsrichter Andreas Friede verweigerte dem Treffer die Anerkennung. „Das geht gar nicht, da verweigert er uns ein astreines Tor!“, erzürnte sich der NSV-Coach. Die Gäste versuchten noch einmal ein blindes Anrennen auf das Tor des Gegners, doch Produktives ließ lange auf sich warten. Dafür agierten sie in der sechsten Minute der Nachspielzeit dann umso erfolgreicher, als Christian Lübbert auf Einladung vom kurz zuvor eingewechselten  Jan Wienck plötzlich allein durch den Strafraum, am Torsteher vorbei spazierte und tatsächlich das 2:2-Ausgleichstor machte. Eine unglaubliche Pokalschlacht hatte einen weiteren Höhepunkt! Während den Schwarz-roten Gästen vom Berner Heerweg nun das Adrenalin quasi aus den Ohren herausquoll, sah man der Equipe um Kapitän Carsten Schilling die Schockstarre nach diesem Gegentreffer in der insgesamt achtminütigen (!) Nachspielzeit deutlich an.
Die Verlängerung zeigte sich dann in ähnlichem Gewand wie die vorigen, summa summarum 98 Minuten zuvor: Spielerisch passierte nicht viel, aber dafür wurde mächtig hingelangt. Ein ebensolches Foulspiel führte in Minute Nummer 100 zu einem aussichtsreichen Freistoß am Norderstedter Strafraum, den Kapitän Steven Ude dann auch ganz trocken und humorlos in die kurze Ecke hob – 2:3! Nicht ganz von aller Schuld freisprechen konnte man hier Schlussmann Christopher Witt, der zwar noch dran war, den Gegentreffer jedoch nicht verhindern konnte. In den letzten Minuten der Verlängerung kam es dann noch einmal zu Bürgerkriegsähnlichen Zuständen auf dem Platz. Den Anfang machte Farmsens Martin Zmuda mit seiner Ampelkarte in der 117.Minute, da er gelb vorbelastet, verbal gegen eine angebliche Fehlentscheidung des Spielleiters nachtrat. Keine 60 Sekunden später sprengte NSV-Torschütze Philipp Gerhold den Rahmen mit einer derartig rüden Notbremse an einem frei durchlaufenden Farmsener, dass zum Ersten glücklicherweise der dritte Platzverweis der Partie Pflicht war und zum Zweiten keine Verletzung des Stürmers vorlag, was bei dieser Brutalität des Foulspiels an ein Wunder grenzte. Zuvor soll der Rotsünder von der FTV-Bank mit einer Flasche beworfen worden sein…
Sportliche Vorträge gab es nicht mehr, denn alle Bemühungen der Gastgeber endeten in gegnerischen Kontern, wie in der Schlussminute, als dann plötzlich drei FTV-Akteure auf den zurückeilenden Keeper zuliefen, der Abseitspfiff jedoch weiteres Verhinderte. Zu allem Überfluss traf einer dieser drei Stürmer den Torhüter im direkten Duell auch noch mit dem Fuß im Gesicht – Absicht??
Daraufhin war Schluss am Langenharmer Weg und der Farmsener TV in der zweiten Runde. Während man sich auf Seiten des Siegers kommentarlos zeigte, verstand es NSV-Trainer Gernot Hartmann, deutliche Worte über dieses Match zu verlieren: „Zunächst hat meine Mannschaft ein dickes, fettes Lob verdient, wie sie hier Moral gezeigt hat und nach dem Rückstand die zwei Tore erzielte. Am Ende sind wir aber an unserer mangelnden Disziplin gescheitert.“, so Hartmann. Besonders hart ging er nach dem Spiel mit dem Spielleiter ins Gericht: „Ich wusste gar nicht, dass eine Halbzeit 58 Minuten dauert. Er sollte schnellstens die Uhr lesen lernen – Eine Brille hat er ja schon auf! Das war wirklich der blindeste Schiri seit Erfindung des Fußballsports!“, redete sich der Coach in Rage. Dennoch war an dem frühen Pokal-Aus seiner Jungs nichts zu rütteln, sodass man sich nun dem Saisonziel in der Kreisklasse 6, einem einstelligen Tabellenplatz, widmen kann.
Zuvor sollte man sich noch einmal überlegen, ob man in Zukunft weiter derartige Umgangsformen dem Schiedsrichter und der anderen Mannschaft gegenüber an den Tag legen möchte, kam es nach diesem ohnehin brutalen Match noch zu einer intensiven Rudelbildung im Kabinengang.

Tore: 0:1 Gahl (21. Zmuda), 1:1 Gerhold (68.), 2:1 Gerhold (80. Laubstein), 2:2 C. Lübbert (90.+6 Wienck), 2:3 S.Ude (100. direkter Freistoß)

beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Gahl, S.Ude

gelb/rote Karte: Zmuda (FTV, 117. Foulspiel + Meckern)

rote Karten: Laubstein (NSV, 90. Beleidigung eines Gegenspielers), Gerhold (NSV, 118. grobes Foulspiel / Notbremse)

Schiedsrichter: Andreas Friede (SV Friedrichsgabe, Note 6)

Zuschauer: 20