„Ein gefühltes 0:1“
Trotz
abermaliger „Packung“: SCS-Mädels mit positiven Ansätzen.
Der erste Anruf, den
Björn Meyer, Trainer der SC Sternschanze-C-Mädchen nach dem Spiel erhielt, war
der von D-Mädchen-Trainer Philipp Hatzius. „Wie ist es gelaufen?“, fragte der
Vater seiner Leihgabe Anna Hatzius-Sarramona. „Ich weiß, es klingt total
bescheuert, nach einem 0:11, aber ich bin extrem zufrieden mit der Mannschaft.
Sie hat sich sensationell gewehrt und endlich auch mal selber richtig gute
Torchancen erspielt. Wenn wir hier fünf Tore machen, darf sich der Gegner nicht
beschweren.“, berichtete er während der Heimfahrt.
Tatsächlich machte die Mannschaft im vorerst letzten Spiel
unter seiner alleinigen Leitung vieles anders, als zuvor. Nur zu zehnt und mit
den beiden 2002erinnen Gretha Böcker und Anna Hatzius-Sarramona (spielte auf
dem Rasenplatz mit Hallenschuhen) im Gepäck war von Beginn an klar, dass es nur
im die Höhe des Heimsieges für den TVH gehen würde. Aber mit einer mutigen
Marschrute und einer neuen Dreierkette hinten konnten die Gäste das Unheil
immerhin zehn Minuten lang abwenden, bis ausgerechnet ein eigener Abstoß zum
Gegner das 1:0 durch Maik Delin heraufbeschwor. Nach einer Viertelstunde
wussten die Haseldorfer in Person von Phill Hatje nachzulegen, trat Delin
diesmal als cleverer Vorlagengeber auf.
Zwischenzeitlich schalteten die Schanzerinnen auch mal
durchaus interessante Gegenangriffe, doch oftmals fehlte ihnen die letzte
Durchschlagskraft, wie bei Gretha Böckers Riesenchance (12.) oder Antonia Michels
13-Meter-Schuss knapp am Kasten vorbei (17.).
Auf der anderen Seite
wurde dies indes böse bestraft, besorgten Phill Hatje (19.) und Jo Kirill
Meerkatz (22.) den Doppelschlag zum 4:0, dem Jasper Lohse nach einem Konter das
5:0 hinzufügte (28.). Eine schlecht verteidigte Ecke ermöglichte Gelb-rot dann
den 6:0-Halbzeitstand.
In Abschnitt zwei weiter dasselbe Bild: Schanze bemüht, doch
die Tore machten die Gastgeber. 13 torlose Minuten beendete Kapitän Arne Kähler
per Abstauber zum 7:0, ehe Justin Labuch einen Sololauf zum 8:0 abschloss
(55.). Zu diesem Zeitpunkt agierte das Heimteam derweil nur noch zu zehnt,
entschied sich Steffen Vollmer nach Marlene Laaschs gesundheitsbedingtem
Ausscheiden auf Seiten der Gäste, freiwillig auf einen Akteur zu verzichten.
Für drei weitere Treffer zum 11:0-Endstand reichte es am Ende aber dennoch.
Auf der anderen Seite des Spielfeldes konnte man sich
dagegen glücklich schätzen, dass Antonia Michel ganz allein vor dem haseldorfer
Kasten aus 22 Metern knapp drüber zielte, statt das direkte Duell mit Torsteher
Hendrik Nagel zu suchen.
Ein Glück, das auch TVH-Coach Steffen Vollmer zur Kenntnis
nahm: „Wir können froh sein, dass Sternschanze die guten Chancen nicht nutzen
konnten. Verdient hätten sie es für ihren wahnsinnigen Einsatz gehabt. Sie
haben es meinen Jungs schwerer gemacht, als es das Ergebnis sagt, aber meine
Mannschaft hatte heute auch einen Sahnetag. So gut habe ich sie noch nie
gesehen!“, trug der Übungsleiter einen Lobgesang für alle Beteiligten vor.
Fälschlicherweise tauchte am Ende das Resultat von 12:0 in
den Archiven auf, was den Trainer der Schanzerinnen nur unwesentlich störte:
„Das liest sich beides scheisse, aber mich interessieren die Inhalte und die
waren super. Für mich ist das hier eh ein gefühltes 0:1.“, resümierte der
lebhafte Mannschaftspädagoge.
SC Sternschanze
5.C (1.C-Mädchen): Grassia – Balassa, Lux, Aye – Laasch (bis 36. /
ab 54. Laasch), Michel – Hatzius-Sarramona, Ludwig, Funke – Böcker, Trainer:
Björn Meyer
Tore:
1:0 Delin (10.), 2:0 Hatje (15. Delin), 3:0 Hatje (19.), 4:0 Meerkatz (22.),
5:0 Lohse (28. Delin), 6:0 Witzler (33. Labuch), 7:0 Kähler (46. Meerkatz), 8:0
Labuch (55.), 9:0 Hermann (60. Mohr), 10:0 Hermann (62. Lohse), 11:0 Delin
(69.)
Schiedsrichter: Kai
Emmer (Moorreger SV, Note 3: umsichtiger Leiter eines sehr geordneten Spiels.
Bewies Fingerspitzengefühl, als er SCS-Schlussfrau Grassia für ihr Handspiel
außerhalb des Strafraums nicht des Feldes verwies (35.). Verzählte sich jedoch
bei der Anzahl der haseldorfer Tore.)
Zuschauer: 15
Fotos: Thomas Frey