HTB gewinnt
"Vorgezogenes Finale"
Walddörfer SV ohne Torfrau
– und Effektivität
Nach den Vertretungen des SC Sternschanze, Altona 93
und der des Dünebeger SV schafften an diesem milden Sonntag im Dezember
auch die B-Mädchen des Harburger TB den Sprung ins Oddset-Pokal-Halbfinale
2014/2015, nachdem man im Duell der beiden Topfavoriten die Oberhand über den
Walddörfer SV behielt.
Wirklich positiv begann die Partie für die Gastgeberinnen
dabei allerdings nicht, stand es nach einem Abstaubertor von Lea Böhm früh 0:1,
nachdem HTB-Schlussfrau, Estelle Wappler einen Versuch der emsigen Sophia
Hartmann aus kurzer Distanz noch abwehren konnte (4.).
Die passende Antwort
folgte jedoch prompt, hob Antonia Kofahl das Leder trotz eines schier
unmöglichen Winkels von der linken Seite zum 1:1 in die Maschen. Der
Spielstand entsprach nun wieder dem optischen Eindruck, der besonders von
nervösen Ballverlusten und bis zum Schluss von überhasteten Abspielen
geprägt war. So musste in den Schlusswehen des ersten Abschnitts ein Standard,
ein Eckball von Melanie Moelter herhalten, um das 2:1 durch Antonia Kofahls
zweiten Streich vorzubereiten, landete die zunächst geklärte Kugel genau vor
den Füßen der 14-Jährigen, was sie mit einem Rechtsschuss ins rechte obere Eck
des Tores quittierte. Für Aushilfstorhüterin, Michelle Schmidt, die die
verletzte Swantje Suckow im WSV-Kasten vertrat, war da kein Kraut gegen
gewachsen. Anders verhielt es sich auf der anderen Seite mit ihrer Gegenüber,
ließ Estelle Wappler am Boden liegend, einen bereits gesicherten Ball im Duell
mit der eingewechselten Greta Schierhorn wieder los und machte
damit den Weg frei für Sophia Hartmanns Ausgleichstor, das die Vorgehensweisen
beider Teams auch für die zweiten 40 Minuten nicht verändern sollte, probierte
es der WSV weiterhin häufig mit langen Bällen ins Zentrum, während die
Gastgeberinnen auf die Macht des Flügelspiels setzten. Eine gute Entscheidung
von letztgenannten, gab Antonia Kofahl einen, eigentlich schon im Toraus
gesehenen Ball auf der linken Seite nicht auf, kratzte ihn von der Linie und
servierte perfekt in den Rückraum für Lisa Kaya, die es aus 20 Metern krachen
ließ - 3:2!
Doch wieder sollte eine Führung nicht lange Bestand
haben, führte ein simpel gespielter Angriff der Allhorn-Kickerinnen, an
dessen Ende Greta Schierhorn frei vor der Kiste die Nerven behielt, zum
leistungsgerechten 3:3, das der Garz-Equipe aber keineswegs böse zusetzte,
schlug sie ihrerseits schnell wieder zurück, indem Spielführerin, Lotta Becker
einen Freistoß aus 25 Metern elegant ins linke Dreiangel beförderte. "Wenn
sie den nur Richtung Tor bringt, ist der drin!", orakelte der anwesende
Pressevertreter zuvor goldrichtig.
Wer jetzt aber dachte, dass das der berühmte "Knock
out" für den Walddörfer SV war, irrte, denn auch nach diesem erneuten
Nackenschlag fightete das Team in Rot in einem offenen Schlagabtausch für sein
Glück, das Felicia Werner und Co zum Ende aber immer mehr verließ, schob sie
das Spielgerät allein vor dem Tor nur um Millimeter vorbei (63.), um kurz
darauf einen Heber aus ähnlich aussichtsreicher Position knapp AUF statt IN das
Gehäuse zu setzen (68.). Zu allem Überfluss musste Abwehrass, Felicia Ammelt
zehn Minuten vor Ultimo die Segel streichen, nachdem sie in einem Laufduell
zunächst umgeknickte und dann auch noch unbeabsichtigt den Fuß der
Gegenspielerin auf dem ihrigen spürte - das tut schon beim Hinsehen / Hinhören
weh!
Hartmut Garz forderte seine Spielerinnen unterdessen zu mehr
Konzentration auf und sorgte mit der Wiederhereinnahme von Melanie Moelter für
mehr Ordnung bei den Harburgerinnen, die durch einen erfolgreichen
Distanzschuss von der ebenfalls wieder gebrachten Aleyna Cörek alles klar
machten. Da halfen den Gästen auch eine Standardserie in den Schlusssequenzen,
bei der Estelle Wappler unter anderem einen Autenrieth-Freistoß sehenswert über
die Latte lenken konnte (80+2.) und eine knifflige Strafraumaktion (Wappler
foulte Schierhorn, ohne, dass der liberale Unparteiische auf den Punkt zeigte,
(80)) nichts mehr.
Der HTB, der bereits das Punktduell in der Herbstrunde der
B-Juniorinnen Kreisklasse 02 für sich entscheiden konnte (2:1 an selber
Stelle), behielt also durch einen Schuss mehr Effektivität die Oberhand und
strebt damit weiter nach dem Gewinn des Verbandspokals!
Harburger TB 1.B-Mädchen:
Wappler – Prüß, Mailin Dang, Gewecke, Melli Dang (38. Gatermann / 69. Moelter)
– Becevic, L.Becker - Moelter (65. Cörek), Kofahl – Kaya, Cörek (56. Polat),
Trainer: Hartmut Garz
Walddörfer SV
1.B-Mädchen: M.Schmidt – Schönfeldt (69. Hartmann), Wandersleb, Ammelt
(70. Schönfeldt), Jickeli – Rocktäschel, Baron - Böhm, Hartmann (62.
Schierhorn) – Autenrieth, Werner (29. Schierhorn / 58. Werner), Trainer: Niels
Quante
Tore:
0:1 Böhm (4. Hartmann), 1:1 Kofahl (8. Kaya), 2:1 Kofahl (37. Moelter), 2:2
Hartmann (39. Schierhorn), 3:2 Kaya (51. Kofahl), 3:3 Schierhorn (57.
Autenrieth), 4:3 Becker (61. direkter Freistoß), 5:3 Cörek (76. Kaya)
Schiedsrichter: N.N.
(Note 4, insgesamt solide Leistung und gutes Abseitsauge, agierte jedoch nicht
immer einheitlich bei der Bewertung von Zweikämpfen, hätte im Strafraumduell
Wappler an Schierhorn auf Elfmeter für den WSV entscheiden müssen (79.).)
Zuschauer:
75