Mittwoch, 20. Februar 2019

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.D - HEBC 1.D

Vicky siegt zu niedrig
Blau-gelb gewinnt das Derby, doch den Titel schnappt sich HEBC

Eine kleine Chance hatten die 2006er des SC Victoria im Nachholspiel noch, die U13-Winterstaffel 01 als Meister zu beenden. Schließlich konnten sie im direkten Duell mit dem Primus vom HEBC den Rückstand von sechs Toren (und drei Punkten) zum halben Preis wettmachen. Nur wollte es am Ende nur ein letztlich brotloser 1:0-Erfolg gegen die Lila-weißen werden.
Das goldene Tor des Februarabends erzielte kurz vor der Pause ein klangvoller Name, verwertete Damian Van der Vaart eine Flanke Leo Kaufmanns in der zweiten Welle per Linksschuss.
Schon zuvor prickelte es in einem energisch geführten Match bei bescheidenen Lichtverhältnissen am Lokstedter Steindamm, abgesehen von Murat Aktürks vergebener Großchance vor dem blockierenden Maxi Quenstedt, 10.) mehrheitlich im Gäste-Strafraum. Beispielsweise, als sich Vickys Noah Gruber-Kudjawu und Jair Aleluja Lopes beim aussichtsreichen Abschluss gegenseitig ins Werk pfuschten (23.).
Nicht weniger körperbetont gingen die 18 Herren auch die zweiten 30 Minuten an. Auf der künstlichen Koppel nahm man es weitgehend stilvoll, nur von draußen schallte es nimmermüde in die Richtung des Unparteiischen, dem auch ein konspiratives Trainermeeting, Mitte des zweiten Durchgangs, nicht so recht die gewünschte Ruhe verschaffte.
Inhaltlich lieferte nach wie vor der konzentriertere SC Victoria die kräftigeren Argumente, köpfte Van der Vaart eine Meyer-Flanke ans Aluminium (46.).
Der Tabellenführer spielte seine Umschaltmomente dagegen oft zu ungenau, um den Titel vorzeitig einzutüten.
Den Blau-gelben um Kapitän Jim-Lou Harries lief derweil aber die Zeit davon, sodass ihnen die noch benötigten zwei Treffer letztlich nicht mehr gelingen sollten.
Hamburgs Meister der wohl stärksten Staffel im Feld der U13-Teams, die den Spielbetrieb in der Halle dankend ablehnten, ist somit der HEBC, der vor seiner Mammut-Aufgabe in der Qualifikationsrunde zur kommenden U14-Landesliga (u.a. landete man mit dem Eimsbütteler TV, FC St. Pauli und dem SV Eidelstedt in einer Staffel) trotz heuer mäßiger Leistung durch den Staffelsieg ein wenig Rückenwind erfuhr.

Tore: 1:0 Van der Vaart (30. Kaufmann)

Schiedsrichter: Sven Schneider (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 32

Pl
Mannschaft
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkt
01
HEBC 1.D (A1)
6
5
0
1
17:3
+ 14
15
02
SC Victoria Hamburg 1.D (A1)
6
5
0
1
15:5
+ 10
15
03
VfL Pinneberg 1.D (A1)
6
4
1
1
13:7
+  6
13
04
SC Sternschanze 1.D (A1)
6
1
2
3
  8:13
-   5
  5
05
Rissener SV 1.D (A1)
6
1
2
3
  7:14
-   7
  5
06
SV Eidelstedt 1.D (A1)
6
0
3
3
  9:12
-   3
  3
07
SV Rugenbergen 1.D (A1)
6
0
2
4
  7:22
- 15
  2
08
SV West-Eimsbüttel 1.D (A1)
0
0
0
0
  0:0
     0
  0

Sonntag, 17. Februar 2019

Spielbericht Eimsbütteler TV 4.C - SC Condor Hamburg 2.C

Auswärtstriumph nur noch Nebensache
Rote Karte und Eskalation überschatten Condors 5:1-Erfolg

Im Herbst fehlten den 2005ern des SC Condor gerade einmal drei Punkte zum Einzug in die Aufstiegsrunde zur Landesliga, sodass sie nun in ihrer nicht aufstiegsberechtigten Bezirksligastaffel 26 naturgemäß hoch gehandelt werden.
Zu Recht, wie sie im Auswärtsspiel bei der Zweitvertretung des Eimsbütteler TV unter Beweis stellten.
Nur rückte der überzeugende 5:1-Erfolg an der Bundesstraße schlussendlich ob schäbiger Szenen in der Schlussminute und nach dem Match arg in den Hintergrund.
Dabei hätten die Jungs vom Berner Heerweg allen Grund gehabt, sich nach einer überlegenen Vorstellung über ihren zweiten Sieg im zweiten Spiel zu freuen.
Erste Konturen gab diesem ein Abstaubertor von Felix Schurwanz, der bei einem noch parierten Gondal-Versuch richtig schaltete und behände zum 0:1 einschob (16.).
Schnell wollten sie ihrem überlegenen Spielvortrag weiteres Zählbares hinzufügen, nur verfehlte Gianluca Freudendahl knapp aus spitzem Winkel (20.), scheiterte David Cardoso Dos Santos an Ben Wortmann (22.) und schob Hamad Gondal das Leder ebenfalls um Haaresbreite am Ziel vorbei (25.).
Alexander Donev wusste den Chancenwucher nach einer halben Stunde dann aber zu beenden, als er zentral vor dem Tor passend durch Gondal bedient wurde. Wäre im Vorfeld des Treffers Wilim Simic´ förmliches Umreißen von Gegenspieler Freudendahl – ein Duell, das es später noch in sich haben sollte – nicht übersehen worden, hätte es dieses Tor bei eigentlich längst vergangenen Vorteil wohl nicht gegeben. Ausgleichende Gerechtigkeit!
Und die Gastgeber? Die kamen hier überhaupt nicht aus dem Quark. Nur Sekunden nach Wiederanstoß rauschte wieder ein Condor-Schuss auf Ben Wortmann zu, der die Spieleröffnung hier aber komplett verkorkste und den noch im Strafraum weilenden Gondal anschoss. Die Pille segelte daraufhin im hohen Bogen in den eigenen Maschen – 0:3!
Da erheiterte auch die immerhin erste erspielte Torchance kein Gemüt: Sturmspitze Oskar Jonas sah seinen Versuch direkt in den Armen von Condor-Schlussmann Ben Zeller enden (33.).
Obendrauf setzte es auch in der neuen Halbzeit erneut Saures, staubte abermals Schurwanz als einzig Aktiver einen Freudendahl-Schuss an die Latte zum 0:4 ab (44.).
Ausgerechnet jetzt – Condor ließ die Zügel nun ein wenig schleifen – kam der zuvor weitgehend leblose ETV zu seiner stärksten Phase, die er unter Nichtberücksichtigung der Abseitsregel prompt für sich selbst belohnte. Arda Bas' Hängenbleiben an Ben Zeller nutzte der im Abseits mitgeeilte Oskar Jonas zum Ehrentreffer, dem der freundlich eingeladene Julius Kloppe mit etwas mehr Zielwasser das 2:4 hinzugefügt hätte (56.).
Bevor hier aber so etwas wie Spannung aufkam, nahmen die Farmsener das Ruder wieder in die eigene Hand.
Der späte Lohn dafür: das 1:5, das Doppelpacker Alexander Donev als zweiten Ball einer Fußabwehr vollendete (65.).
An sich das Ende der Story zum Spiel, wäre Condors Gianluca Freudendahl nicht im Laufduell mit Wilim Simic nicht zum Handlanger seiner überschäumenden Emotionen geworden. Offensichtlich ausreichend provoziert, verpasste er seinem Gegenspieler in der Schlussminute eine amtliche Watschn', für die es berechtigterweise den roten Karton setzte. In wütender Entrüstung über den physischen Umgang mit seinem Sohn, versuchte Simic' Vater Freudendahl nach Spielende zur Rede zu stellen. Ein Handgemenge unter einigen Eltern entstand, sodass die Polizei zur Schlichtung gerufen wurde. Bei Eintreffen der Beamten waren allerdings bereits sämtliche Beteiligte nicht mehr auf der Sportanlage anzutreffen. Auch ein Verdienst der höchst besonnen und deeskalierend reagierenden Trainer beider Lager.
Die Betroffenheit über dieses unwürdige Ende eines bis dahin entspannten, sonnigen Fußballtags war den Anwesenden dennoch zu Recht anzumerken. Bei Aussagen von ETV-Spielern beim Verlassen der Anlage wie "ich hätte genauso reagiert (wie der Vater Anm. d. Red.)" ist jedenfalls klar, dass neben der sicher folgenden Verhandlung vor dem Sportgericht auch interner Gesprächsbedarf besteht.

Tore: 0:1 Schurwanz (16. Gondal), 0:2 Donev (31. Gondal), 0:3 Gondal (32.), 0:4 Schurwanz (44. Freudendahl), 1:4 Jonas (53. Bas), 1:5 Donev (65. Cardoso Dos Santos)

Rote Karte: Freudendahl (70. SC Condor, Tätlichkeit an Simic)

Schiedsrichter: Michael Schmid-Lossberg (Eimsbütteler TV, Note 4,5)

Zuschauer: 30

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.C - TSV Sasel 1.C

Saseler Konter-Monster
Brutal effektiver TSV mischt die U15-Aufstiegsrunde auf

Erster Rückschlag für die SC Victoria-2004er auf dem Weg zum ersehnten Wiederaufstieg in die Landesliga. Nach Maß mit zwei Siegen gegen den Rahlstedter SC (5:0) und den Wedeler TSV (4:2) gestartet, entführte ein gnadenlos effizienter TSV Sasel drei Zähler aus dem Stadion Hoheluft.
Der Grundstein dafür war binnen zwei Minuten innerhalb des ersten Durchgangs gelegt, als sich die Gäste erst in Höchstgeschwindigkeit über Mehrbod Ghaffari und Mika Barmscheidt zu Nils Kullmanns klassisch versenktem 0:1 konterten, ehe das geniale Auge des ehemaligen Norderstedters Tim Strothteicher und ein ebensolches Zuspiel aus der Tiefe des Raumes für einen Barmscheidt in bester Einschussposition sorgten. Da ließ sich der steil geschickte „11er“ auch von Tom Störls strafstoßwürdiger Textilbremse nicht aufhalten.
 Vicky hatte es dagegen schwierig, trotz gepflegtem Ballbesitz, gezielt in den gegnerischen Strafraum einzudringen. Erst kurz vor der Pause näherte sich Emir Kilinc zweimal dem Tor an (Außennetz, 33. & Fußabwehr Maurice Krone, 34.).
Mit neuem Offensivpersonal (Brandon Wüschem, Maximilian Hehn und später noch Jasper Heydecke) war die Marschroute der Gastgeber klar definiert. Und tatsächlich machte Kilinc genau dort weiter, wo er zur Pause aufhörte. Nur blieb auch der TSV-Fänger höchst aufmerksam (38.).
Sein Gegenüber kam dagegen wenig später der Verzweiflung nahe. Auf links rannte der flinke Mehrbod Ghaffari dem für den verletzt ausgeschiedenen Störl gekommenen Gerome Gohlke davon und schon stand es nach der passenden Querlage auf den erneut treffsicheren Kullmann 0:3. – Mit der dritten Torchance des TSV Sasel!
Fast beruhigend wirkte da der Umstand, dass der schuldlose Borzym gegen Ghaffari immerhin das 0:4 verhinderte, das auch Strothteichers Nachschuss (drüber) nicht herbeiführen sollte (51.).
So blieb dem SC Victoria, dem selbst aus kürzester Distanz (Heydecke per Kopf, 49.) kein erfolgreicher Torabschluss gelingen wollte, eine latente Ausgleichschance, die sich eine Viertelstunde vor Schluss wieder erhöhen sollte. Ein langer Freistoß, Gäste-Co-Coach Andreas Gehse hatte noch versucht, seine Leute vor einem Stellungsfehler zu warnen, servierte Maximilian Hehn das wichtige 1:3, das noch einmal weiteres Leben ins Spiel brachte. Mit Marcello Korpatsch´ 2:3-Anschlusstreffer vom Punkt (Mika Barmscheidt legte Tiziano Höcker ungeschickt im Sechzehner) schienen die druckvollen Gelb-blauen plötzlich wieder mitten in der Partie, doch mit dem völlig verpennten Wiederanstoß überrumpelten die Nord-Ost-Hamburger den Kontrahenten durch messerscharfes Angriffsspiel und Nils Kullmanns nunmehr fünften Aufstiegsrundentreffer zur erneuten zwei-Tore-Führung.
Die zum Teil schwache Zuteilung bei Standards, in diesem Fall bei einem Eckstoß Emir Kilinc´, machte die Sache aber wiederum spannend, als Korpatsch die Kugel vom strauchelnden Höcker erhielt und zielsicher in die lange Ecke schob.
Geht da vielleicht doch etwas für die Anat-Elf?
Nein, folgte die Antwort auch diesmal direkt auf dem Fuße. Nahezu ungehindert durfte Clemens Dierksmeier das Spielgerät im Duett der Eingewechselten diagonal auf Serhat Erdogan schlagen, sodass der Rechtsschuss ins Ferne untere Eck nur noch reine Formsache war (68.) – Game over für den SC Victoria, der nicht nur hier seine wichtigen Defensivstützen Caleb Gyema (gesperrt) und Nelson Wanjiku (angeschlagen) ebenso schmerzlich vermisste wie das Belegen eines Aufstiegsplatzes. Dieser ist nach der ersten Punktspielniederlage seit dem bitteren Abstieg aus der Landesliga im Juni 2018 erstmal futsch. Bei noch acht anstehenden Aufgaben und einer engen Konstellation, an der auch der TSV Sasel als neuer Fünfter nun gut mitwirken kann, besteht allerdings kein akuter Grund zur Sorge.
Die Anfälligkeit für Zuspiele aus der Tiefe sollte jedoch schleunigst behoben werden, soll dieser Ausrutscher der einzige in diesem Halbjahr bleiben.

SC Victoria Hamburg 1.C: Borzym – List, Störl, Moeller, Steinmeier – Otto, Höcker – Korpatsch, L. Pfarr, Klilinc – Pudlatz, eingewechselt: Gohlke, Wüschem, Hehn, Heydecke, Trainer: Ata Anat

TSV Sasel 1.C: Krone – Eilers, Akbari, Habedank, Barmscheidt – Mahncke, Lietz – Hormann, Strothteicher, Ghaffari – Kullmann, eingewechselt: Ewert, Dierksmeier, Erdogan, Posselt, Trainer: Fynn Kratzmann

Tore: 0:1 Kullmann (22. Barmscheidt), 0:2 Barmscheidt (24. Strothteicher), 0:3 Kullmann (42. Ghaffari), 1:3 Hehn (55.), 2:3 Korpatsch (62. Strafstoßtor, Barmscheidt an Höcker), 2:4 Kullmann (64. Barmscheidt), 3:4 Korpatsch (67. Höcker), 3:5 Erdogan (68. Dierksmeier)

Gelbe Karten: Kilinc – Barmscheidt

Schiedsrichter: Samuel Garcia Ramirez (SC Egenbüttel, Note 2,5: punktete mit fleißiger Laufarbeit und der entschleunigenden Ansage an TSV-Trainer Fynn Kratzmann (wiederholtes lautstarkes Reklamieren), Störl (Trikotziehen beim 0:1) und Mahncke (TSV, ebenfalls taktisch, 41.) wären zwingend zu verwarnen gewesen.)

Zuschauer: 43