Sonntag, 3. November 2019

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1. AH - Hamburger SV 1. AH

Halbes Konter-Dutzend
Überfall-Angriffe im Toppspiel: HSV stößt Victoria vom Thron

Spieltag Nummer neun der Alte Herren Verbandsliga 01 hatte am Sonntagvormittag den absoluten Kracher an der Tabellenspitze zu bieten. Das Gastspiel des zweitplatzierten Hamburger SV beim führenden SC Victoria zog seine Brisanz nämlich nicht nur aus dem Mitwirken eines Who´s who aus ehemaligen Oberligaspielern und Ex-Profis wie Erhan Albayrak oder Mustafa Kucukovic.
Letzterer sollte mit seinen Victorianern ein Match zum Vergessen erleben.
Mit hohen Ballbesitzwerten gefielen die Gastgeber zwar als spielgestaltendes Element, doch außer Dennis Theißens Heber (Jamal Umoru flankte punktgenau von rechts), den Sven Francke einsatzfreudig noch von der Linie kratzte (6.), mochte nichts Substanzielles zustande kommen.
Geschickt verdichtete der HSV mit seiner Fünferkette die Räume und kaum war der Rothosen-Turbo einmal angeschmissen, klingelte es im Vicky-Kasten. Ein defensiv-Lapsus hatte Kristian Harling zur Großchance eingeladen und ob das rettende Abwehrbein vor oder erst hinter dem Streifen zur Stelle war, interessierte nach Olaf Janßens platziertem Nachschuss aus der zweiten Reihe nur die Statistiker unter den gut 70 Zuschauern (11.).
Sascha Schwarzwald schenkte dem SC
Victoria drei Tore ein.
Nur fünf Minuten später verdoppelte Sascha Schwarzwald, long-line bedient, auf 0:2 gegen einen zunehmend genervten SCV, der sich zusätzlich zu den beiden Gegentoren über die Nicht-Hinausstellung Mats Neibers echauffierte. Bereits gelb vorbelastet, bremste der hitzig aufgelegte Zentrumsspieler einen Konter regelwidrig per Foul. Die Ampelkarte entfiel jedoch, sodass es in Gleichzahl weiterging.
Eine Erklärung für das phasenweise abenteuerliche Abwehrverhalten Victorias stellte dies jedoch kaum dar.
Viel zu einfach setzte es noch vor der Pause den dritten Einschuss, den wieder ein langer Schlag aus dem Mittelfeld vorbereitete, Janßen erneut knipste.
Mut machte da eigentlich fast nur noch die Erinnerung an die Vorsaison, in der man an selber Stelle eben einen 0:3-Rückstand noch umbog und gar 4:3 triumphierte.
Heuer sollte dies aber mit Nichten gelingen. Nachdem Spielertrainer Jan Mehlich aus 18 Metern unter Druck verfehlte (42.), spielten die Rothosen ihre Geschwindigkeitsvorteile gnadenlos aus. Insbesondere über rechts ging es immer wieder im Eiltempo, das bei der vergebenen Königschance zum möglichen 0:4 mit dem versemmelnden Tim Henkis vielleicht sogar den eigenen Mann überraschte.
Kein Problem, holte Kollege Schwarzwald das Verpasste im Anschluss an eine schwache Kopfballklärung aus 19 Metern nach. Der Sieger war nach 45 Minuten vorzeitig gekürt!
Blieb nur noch die Frage nach der Höhe. Selbstlos legte Janßen mit Auge für den besser postierten Schwarzwald das 0:5 vor, während er Gleiches in den Schlussminuten noch einmal für den eingewechselten Andreas Achtmann wiederholte. Selbstredend sprach der Fachmann auch hier wieder von zwei lupenreinen Kontertoren, die den wunden Punkt des SC Victoria schonungslos offenbarten.
Mit diesem halben Dutzend rauschte der HSV verdienterweise, an den schwer geschlagenen Lokstedtern vorbei, auf Rang eins des Klassements. Mit dem FC Süderelbe und GW Eimsbüttel warten nun allerdings prompt die nächsten harten Gegner auf den neuen Staffelprimus.

Tore: 0:1 Janßen (11.), 0:2 Schwarzwald (16.), 0:3 Janßen (32.), 0:4 Schwarzwald (44.), 0:5 Schwarzwald (52. Janßen), 0:6 Achtmann (69. Janßen)

Schiedsrichter: Torsten Rauchhaupt (SC Alstertal / Langenhorn)

Zuschauer: 70

Samstag, 2. November 2019

Spielbericht HEBC 3.D - VfL Pinneberg / SuS Waldenau 3.D

Spielgemeinschaft nach der Pause nass gemacht
4:0 im Dauerregen: HEBC-D3 startet erfolgreich

Grau in Grau zeigte sich der November in Hamburg-Eimsbüttel von seiner ungemütlichen Seite. Umso komfortabler stehen nach dem ersten Kick-Off der U13-Winterrunde (Staffel 27) die zweiten 2007er des HEBC da.
Pitschnass waren sie bereits, als der Reigen erst nach der Pause verdientermaßen eröffnet war (42.), doch dafür geriet die Freude über den im teilweise zu unentschlossen geführten Abschnitt eins noch am dichtesten durch Joshua Stahlhuts Außenristersuch (vorbei, 19.) verpassten Führungstreffer umso größer.
Wieder war der Dribbelkünstler beteiligt, indem er das Abwehrpersonal im Strafraum auf sich zog und im Abschluss nicht ausreichend klärend gestellt werden konnte. Lino Bochnig freute es am einsamen zweiten Pfosten – 1:0!
Von den fortan reichlich unsortierten Jungs der Spielgemeinschaft VfL Pinneberg / SuS Waldenau kam, abgesehen von Abolfazi Mohamadis Großchance aus der ersten Hälfte (ein langer Abstoß führte den Offensivmann ins verlorene Duell mit HEBC-Fänger Louis Rolfes, 24.), wenig offensiv Zwingendes.
Stattdessen verpasste der aufgerückte Enno Homann die Verdopplung, indem er den zuvor gegen Henri Schütte rettenden Sinah Ismaili auf dem Hosenboden abschoss (44.), anstatt die Kugel über ihn ins Tor zu bugsieren.
Dass ihm dies nämlich freilich zuzutrauen ist, bewies der Rotschopf wenig später als gefühlvoller Distanzkönner. Auf direktem Wege machte sich sein Musterbeispiel von Rechtsschuss auf in den Winkel.
Passend zum Ergebnis, hatten die Weiß-lilanen die Zügel fest in der Hand, während es dem Gegner immer wieder schwierig fiel, die Kugel fachgerecht aus der Gefahrenzone zu entsorgen. Genau daraus schlug der HEBC noch zweimal Kapital. Erst belohnte Max Arnoldi ein Nachsetzen aus zentraler Position mit dem 3:0 (52.), dann zog Henri Schütte im Anschluss an einen flach ausgeführten Freistoß am grätschen Torsteher vorbei und versenkte trotz Fußkontakt sicher zum gerechtfertigten 4:0-Endstand.
Das Team, das in seiner Herbst-Kreisklasse hinter Hansa 11 die Vize-Meisterschaft einfuhr und auf die Teilnahme an der nicht allerorts beliebten Hallenserie verzichtete, sendete somit schon mal die ersten Ansprüche auf den Titel.

HEBC 3.D: Rolfes – Schütte, Kobrow, Homann, Meyer – De Angelis – Arnoldi, Bochnig, Stahlhut, eingewechselt: Wallau, McKernan, Thielke, Barrenberg, Trainer: Peter Gößler

VfL Pinneberg / SuS Waldenau 3.D: Coskun – Bilgin, Ismaili, Margjeka – Haj-Issa, Bezedica – Mayer, Polat, Mohamadi, Trainer: Cengiz Malkoc

Tore: 1:0 Bochnig (42. Stahlhut), 2:0 Homann (47. De Angelis), 3:0 Arnoldi (52.), 4:0 Schütte (55. Meyer)

Schiedsrichter: Bruno Dall (SC Sternschanze)

Zuschauer: 16

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Spielbericht SC Vorwärts/Wacker 04 Billstedt 1.C - VfL Osnabrück 1.C

VfL Osnabrück in die Knie gepresst
Vorwärts/Wacker-2005ern feiern ersten Regionalliga-Erfolg

Ekstase am Öjendorfer Weg! Vorwärts/Wackers C-Regionalliga-Team ist nicht mehr sieglos.
Hochverdient schickte der Aufsteiger die Elf des VFL Osnabrück mit einer 0:4-Packung retour gen Niedersachsen.
Sofort traten die Gastgeber am Reformationstag aufs Gaspedal, setzten den VfL früh unter Stress, sodass die vielen Ballgewinne auch rasch zu Chancen führten. Thorben Lübcke von halbrechts (5.) und Adriano Klück (kürzester Mann auf dem Platz), ausgerechnet per Kopfball (13.), konnten hier nur noch von starken Torwartparaden ausgebremst werden.
Das Schlusslicht machte alles richtig, nur die Chancenverwertung stimmte (noch) nicht, bis Mustafa Abd El Aal in einer verfahrenen Strafraumaktion leidenschaftlich nachsetzte und mit rechts den erlösenden Treffer setzte (18.).
Die Gastgeber sahen sich bestätigt und stürmten weiter euphorisch gen Osna-Tor, in das der fein von Adriano Klück geschickte Amer Buljubasic cool in die offene kurze Ecke einschob – 2:0! Da half auch der unberechtigte Abseitsprotest des Schlussmannes beim Schiedsrichterassistenten nichts. Stattdessen ging der billstedter Festtag mit der gleichen Kombination und dem abermaligen Treffer zum nunmehr 3:0, nach einer halben Stunde, einfach weiter.
Auch ein überzogener Platzverweis, den Assistent Issa Shirdel (1. FC Hellbrook) wegen einer nicht höflichen, aber auch nicht wirklich beleidigenden Aussage Joel Amuzus an einen Gegenspieler der davon selber gar keine Kenntnis nahm, hineinwinkte, hielt den Vorwärts/Wacker-Express heute nicht auf.
Zwar eröffnete der Profinachwuchs den zweiten Abschnitt per Zentralfreistoß (Tyler Dogan tauchte erfolgreich ab, 40.), doch konkreter blieben die Gastgeber, die Abd El Aals 4:0 zu früh bejubelten. Bei Klücks vorangegangenem Abspiel lag eine korrekt erkannte Abseitsposition vor (49.).
Eine vergebene Buljubasic-Doppelchance (51.) später, machte der Stürmer wenig später mit seinem dritten Treffer des Tages alles klar, indem er im Gehacke des Strafraums die Übersicht behielt und mit rechts vollendete. Mit einem langen, präzisen Schlag nach vorne eingeleitet hatte dieses Tor der eigene Fänger, dessen Zu-Null-Spiel einzig bei einem satten Versuch aus 22 Metern (knapp vorbei) ins Wanken geriet.
Die müde und genervt wirkenden Niedersachsen passten sich dagegen dem Halloween-Tag mit einer gruseligen Vorstellung vorzüglich an, was Calvin Junge in der Nachspielzeit fast noch ein weiteres Mal bestraft hätte, wäre er nicht an Thorben Lübckes Querlage vorbeigerauscht.
Auch so durfte man sich am Öjendorfer Weg über die Weitergabe der roten Karte in Richtung Kiel freuen. Punktgleich mit den jetzt seit drei Spielen punktlosen Osnabrückern (bei einem Torverhältnis von 1:13), ist vor dem Hamburg-Duell mit dem Niendorfer TSV wieder ein wenig Land in Richtung Klassenerhalt in Sicht.
Die Lila-weißen um Kapitän Jakob Theuerkauf erwartet nun ein heißes Derby gegen Hannover 96.

SC Vorwärts/Wacker 04 Billstedt 1.C: Dogan – Lübcke, da Costa Goncalves, Abdul-Amidu, Amuzu – Isik (70.+2 Richter) – Abd El Aal (68. Liandja-Efomi), Obeng, Uri Balde – Adriano Klück, Buljubasic (58. Junge), Trainer: Ahmed Flaga

Tore: 1:0 Abd El Aal (18.), 2:0 Buljubasic (24. Adriano Klück), 3:0 Buljubasic (30. Adriano Klück), 4:0 Buljubasic (54. Abd El Aal)

Schiedsrichter: Ole Wittig (VfL 93 Hamburg)

Rote Karte: Amuzu (35. Beleidigung)

Zuschauer: 123