Halbes
Konter-Dutzend
Überfall-Angriffe im Toppspiel: HSV stößt
Victoria vom Thron
Spieltag Nummer neun der Alte Herren Verbandsliga 01
hatte am Sonntagvormittag den absoluten Kracher an der Tabellenspitze zu
bieten. Das Gastspiel des zweitplatzierten Hamburger SV beim führenden SC
Victoria zog seine Brisanz nämlich nicht nur aus dem Mitwirken eines Who´s who
aus ehemaligen Oberligaspielern und Ex-Profis wie Erhan Albayrak oder Mustafa
Kucukovic.
Letzterer sollte mit seinen Victorianern ein Match zum
Vergessen erleben.
Mit hohen Ballbesitzwerten gefielen die Gastgeber zwar
als spielgestaltendes Element, doch außer Dennis Theißens Heber (Jamal Umoru
flankte punktgenau von rechts), den Sven Francke einsatzfreudig noch von der
Linie kratzte (6.), mochte nichts Substanzielles zustande kommen.
Geschickt verdichtete der HSV mit seiner Fünferkette
die Räume und kaum war der Rothosen-Turbo einmal angeschmissen, klingelte es im
Vicky-Kasten. Ein defensiv-Lapsus hatte Kristian Harling zur Großchance
eingeladen und ob das rettende Abwehrbein vor oder erst hinter dem Streifen zur
Stelle war, interessierte nach Olaf Janßens platziertem Nachschuss aus der
zweiten Reihe nur die Statistiker unter den gut 70 Zuschauern (11.).
Sascha Schwarzwald schenkte dem SC Victoria drei Tore ein. |
Eine Erklärung für das phasenweise abenteuerliche
Abwehrverhalten Victorias stellte dies jedoch kaum dar.
Viel zu einfach setzte es noch vor der Pause den
dritten Einschuss, den wieder ein langer Schlag aus dem Mittelfeld
vorbereitete, Janßen erneut knipste.
Mut machte da eigentlich fast nur noch die Erinnerung
an die Vorsaison, in der man an selber Stelle eben einen 0:3-Rückstand noch
umbog und gar 4:3 triumphierte.
Heuer sollte dies aber mit Nichten gelingen. Nachdem Spielertrainer
Jan Mehlich aus 18 Metern unter Druck verfehlte (42.), spielten die Rothosen
ihre Geschwindigkeitsvorteile gnadenlos aus. Insbesondere über rechts ging es
immer wieder im Eiltempo, das bei der vergebenen Königschance zum möglichen 0:4
mit dem versemmelnden Tim Henkis vielleicht sogar den eigenen Mann überraschte.
Kein Problem, holte Kollege Schwarzwald das Verpasste
im Anschluss an eine schwache Kopfballklärung aus 19 Metern nach. Der Sieger
war nach 45 Minuten vorzeitig gekürt!
Blieb nur noch die Frage nach der Höhe. Selbstlos
legte Janßen mit Auge für den besser postierten Schwarzwald das 0:5 vor,
während er Gleiches in den Schlussminuten noch einmal für den eingewechselten
Andreas Achtmann wiederholte. Selbstredend sprach der Fachmann auch hier wieder
von zwei lupenreinen Kontertoren, die den wunden Punkt des SC Victoria
schonungslos offenbarten.
Mit diesem halben Dutzend rauschte der HSV
verdienterweise, an den schwer geschlagenen Lokstedtern vorbei, auf Rang eins
des Klassements. Mit dem FC Süderelbe und GW Eimsbüttel warten nun allerdings
prompt die nächsten harten Gegner auf den neuen Staffelprimus.
Tore:
0:1 Janßen (11.), 0:2 Schwarzwald (16.), 0:3 Janßen (32.), 0:4 Schwarzwald
(44.), 0:5 Schwarzwald (52. Janßen), 0:6 Achtmann (69. Janßen)
Schiedsrichter:
Torsten Rauchhaupt (SC Alstertal / Langenhorn)
Zuschauer:
70
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