Freitag, 13. September 2024

Spielbericht TuS Appen - SV Lieth II

Die Rudeks in beide Tore
Spektakel am Almtweg! Später Strafstoß bringt noch den Ausgleich  

Wilde Fahrt im Tabellenmittelfeld! Fröhlich hin und her ging es im freitäglichen Fluchtlichtklick am Almtweg zu Appen.
Acht Tore und hatten die Schaulustigen, die es am wohl letzten Sommerwochenende des Jahres ins Kasernenörtchen trieb, zu bestaunen.
Dass deren Verteilung am Ende pari pari erfolgte, vermochte angesichts der ersten halben Stunde freilich überraschen.
Zwar lag der erste Treffer nach schwachem Rückpass als erstes auf den Füßen des Liethers Leon Diedrigkeit, der am sich breit machenden Enrico Carl scheiterte, doch im direkten Gegenzug gelang Marlon Deletz stattdessen im Angesicht mit Gäste-Schlussmann Stephan Weckwert das 1:0 (6.). Ein gleich doppelt schmerzhaftes Gegentor für den 39-jährigen Ex-Ligatrainer, blieb dieser hierbei mit der Fußspitze im Rasen hängen. Zehn Minuten ruhte das Spiel zur Verletzungsunterbrechung, ehe Weckwert erst nach Anbruch der zweiten Hälfte mit Blaulicht ins Spital chauffiert wurde. Simon Stuck tauschte das Leiberl mit der Nummer 11 gegen das Torwartjersey und kassierte rasch das 2:0 – durch Mitspieler Lasse Rudek, der eine Deletz-Ecke unglücklich ins eigene Netz steuerte (26.).
Offensiv riskierten die gebeutelten Gäste, die sich immer wieder auf individuelle Fehler des Gegners verlassen konnten, zunehmend mehr. Lukas Brant versuchte es mit der Überrumpelungstaktik gegen den weit vorstehenden Schlussmann (43.), woraufhin es im schnellen Angriff über links besser klappte. Mit Platz im Sturmzentrum verkürzte der 20-Jährige noch im ersten Viertel der zwölfminütigen Nachspielzeit auf 2:1 (45.+3). Und es kam noch besser, für die Roten, war der Rückstand durch Michel Cords kurz darauf gar egalisiert (45.+6).
Etwas härtere Kost boten die Teams mit getauschten Seiten an. Die Intensität stieg – das Spielniveau nicht, doch die Schlussphase sollte es noch einmal in sich haben!
Was den Gästen bei einem Freistoß des omnipräsenten Deletz gelang (67.), blieb den Gastgebern am eigenen Sechzehner verwehrt. Die Pille wollte nicht hinten raus, sodass Finn Struve aus 20 Metern mit rechts das umjubelte 2:3 herausschoss (77.).
Sofort verhallt war das Frohlocken direkt im Anschluss, als wieder ein Eckstoß, diesmal von Deletz mit der Rübe untergebracht, das 3:3 bedeutete (78.).
Aus spitzem Winkel ergab sich für den eingewechselten Sven Kremer gar die durch eine Rettungstat vor der Linie vereitelte Chance zur Wende (82.), die auch Deletz auf Zuspiel Kremers zentral vor dem Gehäuse nicht gelingen sollte (83.).
Bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei, dachte sich auch Jannes Roll, den ein Perinan-Steckpass in die Poleposition zum flachen 4:3 in die lange Ecke brache (85.).
TuS Appen auf dem Weg zum vierten Saison-Dreier, doch Schiedsrichter Bartu Öncan hatte andere Pläne. Bei einem Freistoß, den Lucas von Appen (für Lieth) von links brachte, beförderte es zwei Klein Nordender auf den Hosenboden – Strafstoß! Eine durchaus als mutig einzustufende Schiedsrichterentscheidung…
Finn Rudek nahm das Geschenk dankend an und verlud den Keeper zum abermaligen Gleichstand (90.+1), der auch den ausgiebigen Rest der Nachspielzeit überdauern sollte. Der Anschluss an das Verfolgerfeld hinter dem souveränen Tabellenführer aus Haseldorf ist den Roten damit spät aus der Hand gerissen.

Tore: 1:0 Deletz (6.), 2:0 L. Rudek (26., Eigentor, Deletz), 2:1 Brant (45.+3), 2:2 Cords (45.+6), 2:3 Struve (77.), 3:3 Deletz (78.), 4:3 Roll (85.), 4:4 F. Rudek (90.+1, Strafstoßtor)

gelbe Karten: Hippe, Liedtke, Kremer – F. Rudek, von Appen, Kummert

Schiedsrichter: Bartu Öncan (FC Union Tornesch, Note 5)

Zuschauer: 50

Sonntag, 8. September 2024

Spielbericht Gencler Birligi Elmshorn - Holsatia im EMTV II

Quittung per Eckstoß
Schusspech, Abseitspfiffe und eiskaltes Holsatia vermiesen Gencler das Derby

Große Enttäuschung im Krückaustadion! In der Kreisklasse 1 zwar weiter ungeschlagen, aber dennoch mit zwei verlorenen Punkten beendete das Team von Gencler Birligi seinen sechsten Spieltag auf eigenem Rasen.
Hoch überlegen hatte man dort sein Derby gegen die Reserve von Holsatia Elmshorn gestalten können, doch am Ende langte es lediglich zum Remis.
Bereits in der Anfangsviertelstunde hatte sich der Streit mit der eigenen Chancenverwertung angedeutet, als Sercan Meric einen Haken schlug und mit links drüber zielte (10.), während Gökalp Bas direkt vor einem Zusammenprall mit Holle-Keeper Christian Walloschek nur den Pfosten traf (11.).
Wie gut für die Gastgeber, dass wenigstens Majed Eklim genau erfasste, wo das Tor stand. Bas hatte eine Flanke von rechts noch im Fallen zum zentral mit rechts abziehenden „16er“ weitergeleitet (14.).
Gencler nun auch im Spielstand voll in der Vorhand, nur das zweite Tor wollte einfach nicht fallen. Eine Doppelchance, die ein Meric-Ballgewinn gegen Marc Homburg einleitete, vergeigten Bas und Meric aussichtsreich (19.); das Kopfballtor von Bas im Rahmen der anschließenden Ecke zählte wegen Abseits nicht…
Auch eine Ruhephase im Spiel beherrschten die Gastgeber problemlos, woraufhin sie den zweiten Abschnitt unter der brennenden Sonntagssonne mit einem weiteren zurückgepfiffenen Treffer, diesmal durch Wassem Eklim, eröffneten (47.).
Immer wieder boten sich auch in der Folge feinste Einschussmöglichkeiten, die die Roten aber stets zu hektisch sausen ließen. Und auch das diesmal extrem knappe Abseitstor Nummer drei sorgte nicht nur beim Schützen Bas für weiteren Verdruss (81.).
Fast klischeehaft kam da der späte Ausgleichstreffer des Aufsteigers in den gestreiften Trikots daher. Fabian Kühl hatte jene Ecke geschlagen, die der zu Beginn mit ihm draußen sitzende Niklas Viera Gerkens im Sechzehner einlochte (89.). Da half auch M. Eklims Rettungsversuch auf dem Kreidestreifen nichts mehr.
Nur wenige Augenblicke später drohte gar die Höchststrafe, freute sich Holsatias Mert Karakaya bereits über den Siegtreffer im Konter – zu früh, denn diesmal erkannte Schiedsrichter Rainer Sierk auf Abseits der Holsaten – Glück für Gencler, das in der Nachspielzeit durch einen Hashimi-Kopfball, den Walloschek klasse abtauchend entschärfte, noch einmal zu einem echten Hochkaräter kam (90.+2).
Doch auch eine siebenminütige Überzahl nach Karakayas dummer Ampelkarte für wiederholtes Meckern (90.+4) vermochte dem ambitionierten Vorjahressiebten nicht mehr zum dritten Saisonsieg verhelfen. Holsatia II baute dagegen mit Fortuna und der Effizienz die eigene Serie auf nun drei Partien ohne Niederlage aus.

Tore: 1:0 M. Eklim (14. Bas), 1:1 Viera Gerkens (89. Kühl)

gelb-rote Karte: Karakaya (Holsatia II., wiederholtes Meckern, 90.+4)

Schiedsrichter: Rainer Sierk (Sportfreunde Uetersen)

Zuschauer: 65





Samstag, 7. September 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - 1. FC Quickborn/TuS Holstein Quickborn 1.B

SCS besiegt seine Dämonen
Endlich wieder ein Auftaktsieg: Schanze trotzt dem Elfer-Versagen

Erstmalig seit drei Jahren gelang den ersten 2008ern des SCS ein Erfolg zum Start in die neue Punktspielsaison „Der Auftakt ist auf jeden Fall geglückt!“, freute sich Kapitän Arthur Schreiber über ein „sehr, sehr gutes Spiel“, dem „bis auf die Chancenverwertung“ gar das Prädikat „überragend“ zu verleihen war.
Widergespielt hatte sich dies im Spielstand zunächst nicht. „Bis auf das letzte Drittel haben wir das sehr gut gespielt“, lautete da die passende Einschätzung des Geschehens, das Schanze mit mehr Spielanteilen gegen eine couragiert und lauffreudig beginnende Spielgemeinschaft aus Quickborn weitgehend im Griff hatte – jedoch ohne ekstatische Torgefahr.
Für diese sorgte nach der hitzebedingten Trinkpause erst ein berechtigter Strafstoßpfiff. Erst im Nachschuss verstand es Torjäger Marvin Bonsu, das Leder reaktionsschnell im Netz unterzubringen (26.).
Etwas anders gestaltete sich der Sachverhalt im nächsten Duell aus elf Metern, das Schlussmann Onno Zimdars nicht nur selbst verursacht, sondern auch gleich im geschwinden Abtauchen in sein rechtes Eck gegen Baran Sütcü glänzend für sich entschied – Fehlschuss Nummer zwei der Gastgeber (34.)!
Und wer es vorne nicht geregelt bekommt, fängt sich eben hinten einen. So geschehen kurz vor der Pause, als ein langer Ball die marineblaue Abwehrkette aushebelte und Lennard Valentin mit rechts ins lange Eck den überraschenden Halbzeit-Gleichstand herstellte (40.). „Da kommt halt 40 Minuten nichts auf dein Tor und dann kommt aus dem Nichts irgendein langer Ball und du musst wach sein. Wir waren dann halt nicht wach“, erläuterte Schreiber das etwas fahrige Abwehrverhalten beim Gegentreffer, den nach dem Seitenwechsel ausgerechnet ein abermaliger Freischuss aus zehn Yards wieder egalisierte. Völlig ungestüm war Michel Sequera Lares in Theo Spöhrer hineingerauscht, sodass der eingewechselte Shahab Ahmadi von der Strafstoßmarke das sichere 2:1 markierte (53.). Aller guten Dinge sind dann manchmal tatsächlich drei… Ein Kuriosum, das Schreiber naturgemäß ärgerte: „Drei Strafstoßschützen – einer trifft: Das ist schwach. Da müssen wir auf jeden Fall mal dran arbeiten!“.
Arbeiten tat man in der Folge mit feiner Klinge, lief die Kugel äußerst manierlich durch die SCS-Reihen. Als „großer Vorteil“ stellte sich dabei auch der sonst nicht so sehr geliebte Polizeisportlatz mit seinen üppigen Raumdimensionen heraus. Mit „massig Platz“, „viel mehr Anspielmöglichkeiten“ und „viel, viel mehr Räumen, die wir bespielen können“ gelang gegen einen konditionell nachlassenden Aufsteiger ein überlegener Auftritt, der vor allem bei Ahmadis fein über Julius Ahrens und den von links hereingebenden Spöhrer herausgespielten 3:1 verzückte (58.).
Zu kritisieren blieb letztlich nur, dass die Heim-Elf nicht noch deutlich mehr Kapital aus dem Übergewicht schlug, als es letztlich mit dem erreichten 4:1 gelang. Bereits eine knappe Viertelstunde vor Ultimo hatte Kleon Lorenz den Schlusspunkt cool vor dem Tor gesetzt, nachdem Hannes Lohstöter das Abseits bei Baran Sütcüs langem Schlag aufhob (66.).
Gegen den Glashütter SV, für Schreiber „der vielleicht schwerste Gegner dieser Hinrunde“, wird sich Schanze daher „noch ein bisschen steigern“ müssen, um gegen die Norderstedter mit ihrer „guten Spielidee“ zu bestehen.
„Wir haben eine gute Spielanlage, eine sehr starke erste Elf und fünf Ersatzspieler, die diese erste Elf im Leistungsniveau ergänzen“, sieht Spielführer Schreiber jedoch keinen Grund, sich mit seinem Team, das „nur in der Kader- Tiefe – nicht in der Qualität“ schrumpfte, zu verstecken. „unter die Top 4“ könnte es laut des Spielmachers, „realistisch gesagt“, für das lediglich 17-köpfige Gros am Ende gehen. Der Anfang dafür ist jedenfalls gemacht.

Tore: 1:0 Bonsu (26., Strafstoßnachschuss), 1:1 Valentin (40.), 2:1 Ahmadi (53., Strafstoßtor, Sequera Lares an Spöhrer), 3:1 Ahmadi (58. Spöhrer), 4:1 Lorenz (66. Sütcü)

gelbe Karten: keine – Zimdars, Sequera Lares

Schiedsrichter: Volkan Özkan (SV Groß Borstel)

Zuschauer: 30

besondere Vorkommnisse:
- Bonsu scheitert mit Foulstrafstoß an Zimdars (26.).
- Sütcü scheitert mit Foulstrafstoß an Zimdars (Zimdars an Bonsu, 34.).


Blieb als einziger sicher vom Punkt: Shahab Ahmadi.




Freitag, 6. September 2024

Spielbericht SC Victoria Hamburg V - SC Alstertal/Langenhorn IV

Streamer bleiben in Schlagdistanz
Zweites 2:1 in Folge: Victoria V hält den Anschluss an die Spitze

In der Vorsaison hauchdünn an der Kreisliga-Promotion gescheitert, arbeitet die Streamertruppe von Victoria 5 im nächsten Anlauf nun langsam ans Obergeschoss der Kreisklasse 6 heran.
Im Freitagabendheimspiel gegen die Viertvertretung des SC Alstertal/Langenhorn, die aus dem HFV-Pokal noch positiv bekannt ist (5:3-Auswärtssieg), hatte man Ball und Widersacher schnell im Griff und die Führung schnell auf dem Fuß von Alexander Keck. Jedoch scheiterte dieser nach Vorarbeit Hans Wüstling über links gleich doppelt am heuer bestens aufgelegten Tomas Bjarnason (5.).
Auch weitere Top-Chancen des teils zu arrogant abschließenden Torjägers a.D. vermochten die Blauen nicht in Front zu bringen (16., 20. & 30.).
Erst von der 10-Yard-Marke aus bescherte der einstige Quickborner seinen Farben das Hochgefühl der Führung, nachdem Leon Kroiß bei einer Einwurfsituation regelwidrig in die Mangel genommen wurde (33.).
Erst zum Ende des lange unter widrigen Lichtbedingungen gespielten ersten Abschnitts traute sich auch der biedere Aufsteiger nach vorne. Nach innen gezogen, verzog Sascha Nicolaisen deutlich (38.), um es per Freistoß, knapp drüber, schon besser zu machen (45.).
Aus dem Spiel heraus, genauer gesagt, durch ein starkes Solo nach eigenem Ballgewinn hinter Mittelinie, leistete Marko Mlinac auf der Gegenseite den idealen Service, der in einer Flanke für den verdoppelnden Kurzdistanzkopfball Maximilian Stemmlers mündete (52.). „Ausgerechnet…“, dürfte sich der geneigte Fan des Mannschaftsgründers mit seinen knapp 2,4 Millionen YouTube-Abonnenten gedacht haben…
Die Gäste aber schlugen keine sieben Minuten später zurück. Im aktiven Doppelpass löste sich Nicolaisen über links, um Tapio Maus in der Mitte zu bedienen. Dass dieser seinen massigen Platz in der Parzelle wiederum im Rabona-Stil ins lange Eck nutzte, dürfte dem Hausherrn indes den einen oder anderen Video-Klick zur Werbeeinnahme mehr bescheren…
Eine halbe Stunde blieb den Nord-Hamburgern um Spielertrainer Jonas Piechura noch, doch die besseren Möglichkeiten gehörten weiter Keck und Co. So zielte der Haupthaarlose von halblinks an den Pfosten (62.), während es die Kollegen nicht besser machten. Vor allem mit dem herausschnellenden linken Fuß trieb Gäste-Fänger Bjarnason den Gegner ein ums andere Mal in den Wahnsinn.
So blieb SCALA, das in der Zwischenzeit Glück hatte, dass Maus trotz zweiter gelber Karte für Taktikfoul Nummer zwei weiter Teil des Spiels bleiben durfte (87.), bis zum Ende in der Verlosung um das Zählbare.
Eine letzte Schusschance für den eingewechselten Jason-Lee Günther endete allerdings mit einem Schüsschen in die Arme des nicht geforderten Tormannes – die Punkte blieben im Stadion Hoheluft!

Tore: 1:0 Keck (33. Strafstoßtor), 2:0 Stemmler (52. Mlinac), 2:1 Maus (59. Nicolaisen)

gelbe Karten: Auge, Ndow, Diaconita – Maus (2x), Magens

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 5: zerstörte sich seine souveräne Gesamtleistung mit der folgenlosen „Doppelgelben“ für Maus (83.) und weiteren formalen Nachlässigkeiten.)

Zuschauer: 150

Mittwoch, 28. August 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - FC Teutonia 05 1.B

„nicht weit von der Landesligaverfassung weg“
Noch etwas unfitte Schanze-B1 unterliegt Teutonia 05 im Test mit 2:5

Den ersten echten Test der neuen Saison mit 2:5 verloren und doch ließ die U17-Landesliga-Elf des SC Sternschanze eine akzeptable Visitenkarte auf eigenem Geläuf zurück. Als „im Großen und Ganzen echt in Ordnung“ bewertete Kapitän Arthur Schreiber den Auftritt am letzten Sommerferientag gegen den Oberligisten Teutonia 05.
Nach einem diffizilen Dutzend an Anfangsminuten, in denen man sich noch schwierig tat, sich aus Teutonias Druck zu lösen, stand bereits die Hypothek eines 0:2-Rückstands. „dumm in Rückstand gegangen“ waren die Schanzer durch Maksim Marinkovic, dem der zentrale Abschluss per Ballverlust im kurzen Aufbau quasi auf dem Silbertablett serviert wurde (2.), ehe Henoc Dogbe-Ameha sicherlich schon mal mehr Gegnerdruck als bei seinem freien Rechtsschuss zum 0:2 erlebte (12.). „Das ist dann auch einfach Oberligaqualität – das muss man akzeptieren“, ordnete Schreiber den nicht nur bei diesen Gegentreffern vorhandenen Tempounterschied im Handeln ein.
Apropos Tempounterschied: In physischer Form demonstrierte diesen 05-Offensivrenner Elias Zarbal, der seinen Ex-Kollegen beim 0:3 besonders schmerzhaft davonflitzte. Lang war der bis zu seinem überraschenden Wechsel im Winter 2022/2023 für den SCS kickende Zarbal geschickt worden, um im Vollsprint vor dem Tor keine Feder zu lassen (25.).
Ansonsten hatte sich das Schanzenteam aber ordentlich gefangen und vor allem „das umgesetzt, was wir gestern nicht richtig geschafft haben: Ruhe ins Spiel reinzubringen, unsere Ballbesitzphasen zu haben und den Gegner mal laufen zu lassen“, freute sich Schreiber, der als Flankengeber für den akrobatisch verfehlenden Marvin Bonsu am ersten SCS-Höhepunkt beteiligt war (13.), nicht nur darüber, dass man „mit der Zeit immer variabler“ wurde.
Die Belohnung dafür blieb jedoch zunächst aus, fing man sich kurz nach dem Seitenwechsel sogar das stilisiert über rechts herausgespielte 0:4 durch – erneut – Zarbal (43.).
Den Überraschungseffekt des Wiederanstoßes nutzte Marineblau dann prompt zur Verkürzung, die dem durchgestarteten Theodor Spöhrer nach Schreibers von Kleon Lorenz verlängertem Zuspiel gelang (44.).
„Noch nicht landesligatauglich“ blieb jedoch das Defensivverhalten, das auf der anderen Seite auch durch „läuferische Defizite, an denen kann man aber noch gut arbeiten kann – wenn man das möchte“ das 1:5 nach ähnlichem Muster des 1:4 durch Marinkovic zugelassen hatte (52.).
Immerhin blieb diesmal das fast obligatorische Gegentor nach Eckstößen aus: „Da hat sich das Eckentraining vielleicht auch ausgezahlt.“. Baran Sütcüs Kopfball ans Quergebälk, den Gustav Maternes Ecke initiierte hatte, stiftete sogar eigene Hochgefahr (59.).
Ein anderer ruhender Ball, nämlich Bonsus Strafstoß, nachdem ihn Abdul Rahman Mohamad ungeschickt mit dem Stocher-Bein im Sechzehner gelegt hatte, verkürzte schließlich nicht unverdient auf den 2:5-Endstand (71.), den drei Schanze-Gelegenheiten in der Schlussphase noch weiter hätten aufhübschen können (76., 78., 80.+1).
Auch so blieb aber der Eindruck, dass man „gar nicht so weit von der Landesligaverfassung weg ist, denn bis auf unsere Fitness war das für mich ein gutes Spiel“, so Schreiber, der sich mit seinen Kollegen bereits am kommenden Wochenende über den nächsten Besuch eines Oberligisten zum Testspiel freut, wenn mit der Zweitvertretung von Vorwärts/Wacker Billstedt ein Team der Marke „neu zusammengewürfelt“ am Wasserturm aufschlägt.

Tore: 0:1 Marinkovic (2.), 0:2 Dogbe-Ameha (12. Zarbal), 0:3 Zarbal (25.), 0:4 Zarbal (43. Hoxhaj), 1:4 Spöhrer (44. Lorenz), 1:5 Marinkovic (52. Hoxhaj), 2:5 Bonsu (71., Strafstoßtor, Mohamad an Bonsu)

Schiedsrichter: Joost Friedrich Kinzelbach (GW Eimsbüttel, Note 5: machte trotz einer fairen Partie keine gute Figur, keine erkennbare Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen, dazu einige unglückliche Abseitsentscheidungen, ließ zu viele Reklamationen zu, die den Eindruck erweckten, Entscheidungen wären auf Zuruf getroffen worden)

Zuschauer: 28




Samstag, 24. August 2024

Spielbericht TSV Sasel III - VfL Hammonia III

Hammonia III im Selbstzerstörungsmodus
Bitteres Lehrgeld: Neuling verschenkt Punktgewinn in der Nachspielzeit

Groß war die Freude bei Aufsteiger Hammonia III über den ersten Kreisliga-Dreier der Vereinsgeschichte. Nur sechs Tage danach ist das Frohlocken über das 3:1 gegen die Hamburg Hurricanes der Frustration über eine komplett unnötige Niederlage – der Dritten im vierten Match – gewichen.
Das etwas verzögert angestoßene Gastspiel in Sasel (Das Schiri-Gespann gönnte sich bei Sommertemperaturen einen doppelten Einsatz am Parkweg) hatte bereits ab der Anfangsphase unter einem schlechten Stern gestanden, nachdem das lange Bein von Verteidiger Victor Valenzuela Lobos einzig dazu taugte, Außenspieler Marvin Heinrichs im Sechzehner auf die Bretter zu schicken. Till Weise freute es und so versenkte der „32er“ den fälligen Strafstoß sicher rechtsunten (14.).
Mehr als eine halbe Stunde lang bekamen die Sonnenanbeter auf der ordentlich gefüllten Tribüne daraufhin Zeit, über die elementaren und weniger wichtigen Themen des menschlichen Daseins zu philosophieren, denn auf dem Kunstgrün spielte sich außer einem Festival der Fehlpässe und Unzulänglichkeiten nahezu nichts ab, bis sich der Neuling in der Extrazeit vor dem Pausenpfiff wieder selbst schwächte.
Mit Voll-Karacho rauschte Linksverteidiger Sebastian Pignatelli vollkommen überflüssig in Weise hinein, was ihn die weitere Spielteilnahme kostete – glatt Rot (45.+2)!
Das wohl Schlimmste am Feldverweis dürfte jedoch die Verdammnis dazu, sich den dargebotenen „Fußball“ von draußen anschauen zu müssen…
„(…) das ist unser Spiel: Druck zu machen, Tempo und alles mit Tempo zu spielen. Und in der ersten Halbzeit war nichts davon – gar nichts!“, fand Julian Höger aus Hammonias Trainerteam passende Worte zur Niveaulosigkeit des ersten Durchgangs.
Doch es wurde leicht besser. Auch, weil Offensivstandards vermehrt Einzug in die Partie fanden. So flog ein Diallo-Kopfball nach Eckball nur knapp über den TSV-Kasten (50.), während der nächste ruhende Ball tatsächlich den Ausgleich in Unterzahl herbeiführte. Hoch in den Pulk brachte Emmanuel Ndiessome einen Freistoß, den der zum zweiten Abschnitt gebrachte David Rubilar mustergültig rechtsoben einköpfte (53.).
Doch was wäre der VfL ohne seine chronische Selbstschwächung? Mit einem Katastrophenrückpass „krönte“ Raphael Leist seine bizarre Vorstellung, was der lauernde Nick Bretschneider geradewegs als Einladung zur erneuten TSV-Führung verstand (55.).
Zweimal fanden die Gastgeber in der Folge die große Chance zum Vorsprungsausbau vor. Julian Schramm blieb allerdings an Leon Hebarts Fußabwehr hängen (64.), während Mannschafts-Küken Jason Lucht (19) vor dem Tormann wohl lieber den Lupfer bemüht hätte (66.).
Und die Gäste? Die meldeten sich nach längerer Offensivabstinenz auch mal wieder zurück, als Diallo eher zufällig in die ungenutzte Poleposition zum 2:2 kam. Mit voller Breite war es Sasel-Fänger Timon Lauts gelungen, den technisch nicht unbegabten 27-Jährigen in die Schranken zu weisen (71.).
Dies gelang zum Auftakt der Schlussphase auch Schiedsrichter Leif Menke (SC Sternschanze), der dem wegen Meckerns vorbelasteten Diallo für ein verwarnungswürdiges Foul nicht die mögliche Hinausstellung reindrückte, sondern gut mit einer eindrücklichen Philippika fuhr (78.).
Etwas mehr musste es da beim Strafraumduell Senft/Dogu sein. Den Stürmer-Routinier im Sechzehnmeterraum zu Fall gebracht, setzte es nicht nur den Gang zur Strafstoßmarke, sondern obendrauf auch noch die zweite Gelbe für den nun verwiesenen Zentrumsverteidiger (90.). Noch schlimmer aber für die Parkwegler: Dogu schickte ihren Schlussmann beim Penalty auch noch in die falsche Ecke – 2:2!
Weg war der Heimsieg – oder doch nicht?
Denn abermals schalteten die Hammonen auf den Selbstzerstörungsmodus. Erst spekulierte man vergeblich auf den Ball im Aus, dann bei der zugelassenen Flanke Luchts zu Unrecht auf Abseits. „Alle schlafen, weil der Abseitsruf kommt“, ärgerte sich Julian Höger aus dem Trainerteam über den Leichtsinn seiner Kapelle. „Das ist halt die erste Saison in der Kreisliga. Kreisklasse war eben halt nur ein Schiri. Da hast du den Einfluss mit Abseits-Rufen, weil er alleine ist und auch nicht mehr den guten Winkel hat, aber trotzdem musst du erstmal weiterspielen.“. „Ich verstehe auch nicht – auch wenn es dann zehn gegen zehn ist – weil wir hinten platt waren, müssen wir sagen; wir sind jetzt zufrieden und sichern ab. Nein, der Ball wird schnell rausgeholt, wir machen´s schnell und machen noch einen. Leute, das ist zu viel! Wir sind hinten immer wieder offen gewesen und wir machen weiterhin dieses Risikospiel – warum?!“, richtete sich der Groll aber vor allem an das taktische Ungeschickt auf dem Platz. Ein Spiel, in dem man zuvor „mit einem Sieg gerechnet“ hatte, ist somit trotz allem Gegnerscouting im Vorfeld gänzlich hergeschenkt worden.
Was bleibt, ist nach dem teuren Lehrgeld in Sasel die Vorfreude auf das anstehende Heimspiel gegen die Reserve des Bramfelder SV. „Uns liegt es mehr, wenn der Gegner auch versucht, das Spiel zu machen“, erläuterte Höger Grund Nummer eins für vorsichtigen Optimismus. Auch „sieht es personalmäßig nächste Woche ganz anders aus“ – na dann!
Ein Bewerbungsschreiben für höhere Tabellenregionen gaben unterdessen auch die einstigen vierten Herren in Blau-weiß-rot heute nicht ab. Nur wer will nach diesem fesselnden Kick samt Happyend darüber nachdenken…

TSV Sasel III: Lauts – Heinrichs, Fanke, Senft, Gehrmann – T. Böhning (9. Krohnert / 84. Guhlke), Weise (74. Yüzbasi), Schramm, Lucht – Bretschneider (84. Humke), L. Böhning, Trainer: Arian Kalicanaj & Ralf Wirszints

VfL Hammonia III: Hebart – Pignatelli, Ketz, Valenzuela Lobos, Sieg (46. Rubilar) – Leist (61. Dogu), Varetto (83. Buyukli), Ndiessome, Maza – Regner (46. Zahlhaas Labarca (75. Hansen), Diallo, Traoner: Florian Ocker

Tore: 1:0 Weise (15., Strafstoßtor, Valenzuela Lobos an Heinrichs), 1:1 Rubilar (53. Ndiessome), 2:1 Bretschneider (55.), 2:2 Dogu (90.+1, Strafstoßtor, Senft an Dogu), 3:2 Guhlke (90.+4 Lucht)

gelbe Karten: Krohnert, Heinrichs, Gehrmann – Valenzuela Lobos, Dogu, Diallo

gelb-rote Karte: Senft (TSV Sasel, 90., wiederholtes Foulspiel)

rote Karte: Pignatelli (VfL Hammonia, 45.+2, grobes Foulspiel)

Schiedsrichter: Leif Menke (SC Sternschanze, Note 1,5)

Zuschauer: 75



Samstag, 27. Juli 2024

Spielbericht SC FU - DSC Hanseat

Slava FU!
Wilde Schlussphase: Neuling SC FU schmeißt Kreisligisten aus dem Pokal

Von einer Überraschung zum Abschluss des Lottopokalerstrundensamstags sprechen, doch der Szenekundige weiß: Mit dem SC FU ist auf jeden Fall zu rechnen!
Dem Kreisligisten DSC Hanseat hatte die einstige sechste Herren BUs und nun selbstständig unter SC Feine Ukraine firmierende Truppe aus der Kreisklasse B schon mal die Grenzen aufgezeigt.
In einem technisch wie taktisch anspruchsvollen Duell gefiel der amtierende Vizemeister der Kreisklasse B4 (70 Punkte bei 145:22 Treffern in wegen gegnerischer Nichtantritte nicht kompletten 26 Spielen) mit viel Ballbesitz und Geduld im Spiel nach vorne.
Und kaum waren sie einmal im Angriffsdrittel angekommen, netzte Oleksandr Glavchev prompt aus Mittelstürmerposition zum 1:0 (9.). Jubel beim zahlreichen Anhang, der sich in Teilen gar zu einer Art Ultrafraktion mit Bannern und Trommel formierte.
Schwierige Aufgabe dagegen für die Gäste, die sich in der Gradwanderung zwischen erhöhtem Risiko und Defensivkontrolle eher für Letzteres entschieden.
Erst kurz vor der Pause gab Tayfun Karakaya einmal seine Visitenkarte per Standard aus 17 Metern ab: Gut pariert von Schlussmann Dmytro Shvietsov (45.+1)!
Weniger wusste da sein Gegenüber auszurichten, als Kollege Malkhan Aryubi bei Oleh Fedoryshyns Zuspiel auf Valentyn Hrechyshnykov das Abseits aufhob und der bediente Stürmer frei durch flach zur Verdopplung einschob (47.).
Hrechnyshnykov war es auch, der nach etwas mehr als einer Stunde die gefühlte Entscheidung an der Friedrichshöh besorgte. Einen Zusammenprall der unterschiedlichen Gewichtsklassen entschied der Ukrainer überraschend für sich, um daraufhin mit etwas Abfälschungsglück auf 3:0 zu stellen (63.).
Das Thema schien durch, doch plötzlich brachten sich die Blau-gelben selbst in die Bredouille. Ungeschickt stolperte der bis dahin defensiv überragende Nikita Shvets in Angreifer Karakaya hinein – Strafstoß! Außenspieler Kevin Koranche-Taylor übernahm und schon stand es nur noch 3:1 (70.).
Genug Zeit blieb den Dulsbergern ja noch allemal, zumal Spielmacher Karakaya und der quirlige Torschütze immer besser ins Rollen kamen. Shvets wusste Koranche-Taylor etwas notbremsenverdächtig (es gab nur „Gelb“) nur noch von den Beinen zu holen (74.), ehe eine körperliche Begegnung mit dem etwas übermotivierten Torsteher (karrte nach einer Ballaktion im Strafraum nochmal nach) zum verletzungsbedingten Aus der Nummer 22 führte. Der Schiedsrichterassistent hatte dies übrigens registriert und nutzte die wenig später folgende Behandlungspause, seinem „Chef“ von der Beobachtung zu berichten. Schiedsrichter Nicolas Zum Brook aber verzichtete sowohl auf den berechtigten Strafstoß, als auch eine persönliche Strafe des bereits wegen Zeitspiels verwarnten Shvietsov…
Zu allem Überfluss ging es für den bereits fünfmal wechselaktiven DSC in Unterzahl weiter. Das Kämpfen lohnte sich jedoch auch trotz Dezimierung, hatte Karakaya seine Farben in der Zwischenzeit mit einem seiner gefährlichen Freistöße in die Torwartecke auf 3:2 herangebracht (75.). Das Feld für eine wilde wie spannende Schlussphase war bestellt! Eine Sechs-gegen-Zwei-Konterchance des SC FU verteidigten Idrissa Sambou und Okan Uygar bemerkenswert (89.). Der Ausgleich blieb im Rahmen des Möglichen. Als Ruslan Maidan Gegenspieler Wolf im Sechzehner klar mit dem Fuß traf, geisterte das Strafstoßtor zum 3:3 bereits durch die Gäste-Köpfe, doch wieder erfolgte kein Pfiff für die verzweifelten Herren in Weiß (90.+1).
Dagegen fing man sich in Nachspielminute sieben den Overkill in Form Fedoryshyns Lupfer zum 4:2-Endstand und das letztlich bittere Aus des Klassenhöheren war besiegelt.

Tore: 1:0 Hlavchev (9.), 2:0 Hrechyshnykov (47. Fedoryshyn), 3:0 Hrechyshnykov (63.), 3:1 Koranche-Taylor (70., Strafstoßtor, Shvets an Karakaya), 3:2 Karakaya (75., direkter Freistoß), 4:2 Fedoryshyn (90.+3)

Schiedsrichter: Nicolas Zum Brook (1. FC Hellbrook, Note 5: verpasste es in der ersten Halbzeit, mit persönlichen Strafen einen Rahmen für ein geordnetes Match zu stecken, die chaotische Schlussphase nahm dann ihren Lauf…)

Zuschauer: 110




...nebenan wurde derweil noch XXL-Beerpong gespielt...

Spielbericht Niendorfer TSV VI - Hamburger SV IV

Unkonzentrierte Tor-Flut
Bezirksligist HSV IV zermalmt neue NTSV-Sechste – aber zu niedrig

Weit weg von jeglicher Pokalromantik löste die Viertvertretung des HSV ihre Erstrundenpflichtaufgabe überdeutlich mit 27:0.
Auswärts bei der neu formierten Sechsten des Niendorfer TSV (Kreisklasse B) punktete der Bezirksligist, dem im HFV-Pokal (einst Heino-Gestenberg-Pokal) naturgemäß eine nicht aussichtslose Siegchance eingeräumt wird, in allen fußballerischen Belangen.
Sechs Minuten und den einen oder anderen Eckstoß hatte man an Anlauf benötigt, um durch Yannick Bröer auf Steilpass von Jacques Harmuth in Front zu gehen (6.).
Von nun an kam es knüppeldick für den NTSV, bei dem einige Akteure noch nie oder lange keinen Vereinsfußball (mehr) spielten. Verdeutlicht wurde die um Längen höhere Handlungsschnelligkeit der Gäste beim 0:2, das Harmuth (zum Teil eins in Niendorf ausgebildet) per Ecke auf Innenverteidiger Aron Pauels initiierte. Den Kopfball des wuchtigen 4ers blockierte zunächst die Querlatte, ehe Marlon Behrendt im Strafraum als einziger auf den zweiten Ball ging (8.). Ohnehin wusste Behrendt heute, wo die Kiste steht. Bereits zum Pausenpfiff fand sich seine Rückennummer 10 viermal (am Ende achtfach) auf der Spielnotizkarte des nicht geforderten Schiedsrichters (der in diesem mit Ansage einseitigen Duell sogar mit Personal an den Linien auflief) wieder. Der Gesamtspielstand betrug da bereits 0:14.
Ein wenig unter diesem Schnitt blieben die Norderstedter, die den zweiten Abschnitt gleich mit Behrendts, über rechts vom eingewechselten Keyhan Gögce vorbereiteten, fünften Streich eröffneten (46.), nicht nur, weil sie zwischen diesem 0:15 und Gögces 0:16 (56.) ganze zehn Minuten ins Land gehen ließen, sondern vor allem, weil sie mehr und mehr der Schlendrian in der Chancenverwertung heimsuchte.
Teils groteske Abschlüsse neben oder über das Tor, die Kapitän Bröer nach der Partie als „Slapstick“ einordnete, verhinderten einen Erfolg jenseits der 30-Tore-Marke. Auch der zunehmend mutigere und natürlich auch warmgeschossene Justus Sage bewies trotz fehlender Torwartausbildung nicht nur gegen Gögces Rechtsschuss (83.) Reflexkönnen.
Am Ende 27 Mal hatte der Goalie der aufgrund ihrer Trainerlosigkeit von Platzwart und Fußballobmann Carrel Segner betreute Elf das Spielgerät dennoch aus den Maschen holen müssen. Insbesondere, wenn es der HSV zielstrebig über außen – vornehmlich über Tobias Stanges rechte Außenbahn – machte, gab es für keinen Heim-Akteur ernsthaft etwas entgegenzusetzen. „So werden sie es auch in der Kreisklasse B schwer haben“, prognostiziert ihr Chef für ein Spiel „seiner“ Equipe, für die es am kommenden Wochenende gegen die dritte Mannschaft des SV Großborstel erstmals um Punkte geht, eine harte Saison. Der HSV hat mit TuS Holstein Quickborn derweil ebenfalls ein ordentliches Brett zum Auftakt der Bezirksliga Nord zu bohren.

Tore: 0:1 Bröer (6. Harmuth), 0:2 Behrendt (8. Pauels), 0:3 Bröer (9. von Elm), 0:4 Stange (10.), 0:5 Bröer (13.), 0:6 Stange (16. Nietgen), 0:7 Stange (22. Bröer), 0:8 von Elm (26. Andersen), 0:9 Behrendt (28. Harmuth), 0:10 Behrendt (29. Witzke), 0:11 von Elm (35. Bröer), 0:12 Harmuth (40. Nietgen), 0:13 Bröer (42. Behrendt), 0:14 Behrendt (43. Stange), 0:15 Behrendt (46. Gögce), 0:16 Gögce (56. Behrendt), 0:17 Stange (58. Pauels), 0:18 Behrendt (59. Stange), 0:19 Bröer (65. Behrendt), 0:20 Gögce (71.), 0:21 von Elm (73.), 0:22 Behrendt (75. Stange), 0:23 Gögce (78. von Elm), 0:24 Harmuth (82. von Elm), 0:25 von Elm (84.), 0:26 Gögce (86. Harmuth), 0:27 Behrendt (89. Stange)

Schiedsrichter: Leif Menke (SC Sternschanze)

Zuschauer: 30






Samstag, 29. Juni 2024

Spielbericht SV Grün-weiß Harburg 1.C - SC Sternschanze 1.B

„Zwei von zwei“
SCS-B1 ringt Grün-weiß 2009er nieder und arbeitet an einer Serie

Letzter Test für die 2008er des SC Sternschanze und dieser verlangte ihnen noch einmal alles ab. „Wir sind alle stolz, dass wir das geschafft haben!“, machte Arthur Schreiber, erneut als Spielertrainer seines Teams am Start, nach dem Spiel, in das man sich „gut reingekämpft“ und das man letztlich „verdient gewonnen“ hatte, ohne Umschweife klar. Mit nur 13 Akteuren gegen weit mehr als 20 Harburger an den Marienkäferweg gereist, setzte man sich mit viel Herz und Ausdauer über dreimal 30 Minuten beim U15-Oberligisten durch.
Wenngleich man freilich „nicht gut reingekommen“ war, in das Match, das bei beträchtlicher Wärme zunächst ausgeglichene Verhältnisse vorwies. Mit anfangs zu behäbigem Vorrücken und kleinen Unzulänglichkeiten im Passspiel beschwor man den Rückstand selbst herauf. Ungenau spielte der sonst sichere Till Steinfeld von hinten heraus, was Ferik Gjukaj prompt mit dem flachen 1:0 aus Zentralposition bestrafte (24.).
Noch düsterer wurden die Schanzen-Aussichten kurz darauf: Per Eckstoß von rechts setzte es den fast obligatorischen Gegentreffer von der Fahne (26.).
Obendrauf verlor man direkt zuvor Felix Lenzen angeschlagen (Knie). 0:2 hinten und nur noch eine Wechseloption – das konnte ja was werden!
„Ich hatte tatsächlich das ganze Spiel den Gedanken, dass wir das hier gewinnen können. Wir waren das klar besser Team – fast durchgehend, haben uns die gesamten drei Drittel Chancen erspielen können. Wir waren da echt dominierend und einfach besser!“, verlor sich der inzwischen selbst eingewechselte Schreiber allerdings keineswegs in Untergangsszenarien. Schließlich ließ man die Kugel in der Tat zunehmend besser laufen, sodass Gelegenheiten wie Simeon Dills parierter Rechtsschuss entstanden (28.).
Per wohl getimten Ball hinter die GWH-Kette bereite Schreiber schließlich den wichtigen Anschlusstreffer, den der unermüdliche Theodor Spöhrer sicher vor dem Schlussmann besorgte (30.).
Beim nächsten Aufeinandertreffen der beiden traf der 16-Jährige zwar nicht, doch da ihn der Torsteher regelwidrig zu Fall brachte, erhielt Stoßstürmer Marvin Bonsu die komplikationslos genutzte Ausgleichschance vom Punkt (41.).
Einen kleinen Durchhänger rund um die Hälfte der 90 Minuten Spielzeit mit etwas (Alu-)Glück überstanden, beteiligte sich Schanze fortan wieder an einem Match der Marke „offener Schlagabtausch“. So scheiterte Spöhrer nach Flugball Sütcü am gegnerischen Goalie (53.), ehe auch Schreiber sein Abschlussglück vom linken Strafraumeck aus knapp nicht fand (54.). Ebenso Kleon Lorenz, der den Pfosten zum Ertönen brachte (70.).
Auf der anderen Seite erwies sich Schanzen-Fänger Shivnath Arora mehrfach als kaum zu bezwingender Fels in der Brandung. Die umjubelte Gäste-Führung, die Spöhrer eiskalt, halblinks vor dem Ziel beisteuerte (78.), ging somit auch auf das Konto des Tormannes, dem Schreiber das Prädikat „überragend“ verlieh: „Shivnath hat heute richtig geile Dinger gehalten!“.
Als im Konter plötzlich zwei Harburger vor ihm auftauchten, war jedoch auch der Ex-Eidelstedter machtlos. Den ersten Abschluss noch behände weggewischt, war gegen Gjukajs freien Nachschuss kein Kraut gewachsen – 3:3 (86.)!
Die nächste Wendung in einem intensiven Fight, dem der kurzfristig engagierte Schiedsrichter mit seinen juvenilen Jahren leider nicht gewachsen war. Jede Menge Hektik – besonders auch von der Heim-Bank – begleitete die Kontrahage, die Stoff für mehr als nur zwei Verwarnungen lieferte…
„Wir haben das geschafft, was wir in anderen Spielen dieser Saison nicht hingekriegt haben: Wir haben uns von dieser Aggressivität auf dem Platz so ein bisschen losgerissen und einfach unser Spiel weitergespielt und uns nicht davon anstecken lassen, was der Gegner da macht, wie der Schiri ist oder was auch immer“, zog Schreiber zufrieden Bilanz unter den weitgehend besonnenen Auftritt seiner Farben, die sich sportlich mit den letzten vorhandenen Körnern belohnen sollten. Die letzten Tropfen Sprit investierte Rechtsverteidiger Koyar Hameed Mohammed in seine beherzte Vorarbeit für Lorenz, der halbrechts Ruhe und Technik zum überlegten 3:4-Siegtreffer vereint bekam (88.).
Die nun folgende Abwehrschlacht überstand Marineblau schadlos, sodass im dritten Testspielanlauf nun der erste Sieg über Grün-weiß zu Buche steht: „Es bedeutet mir schon ein bisschen was. Wir haben natürlich einmal unglücklich verloren 2:1, obwohl wir da auch weniger Spielanteilen hatten, muss man dazu sagen. Das andere Ding war kein gutes Spiel von uns; da sind wir relativ baden gegangen. Deswegen ist es schon ganz schön, da in Harburg gewonnen zu haben“, erläuterte Schreiber seine Gefühlswelt, die natürlich auch die eigene Positivbilanz als Verantwortlicher gemeinsam mit Schiedsrichterobmann Björn Meyer weiter erwärmte: „Zwei von zwei ist, glaube ich, eine gute Bilanz – auch gegen zwei ordentlich Gegner, würde ich jetzt mal so sagen. Kann man auf jeden Fall so weitermachen – ist ja ein gutes Duo“, hält sich die Sehnsucht nach dem eigentlichen Trainerinnenpersonal für den Augenblick in Grenzen: „Das hat schon Spaß gemacht!“.

SC Sternschanze 1.B: Arora – Hameed Mohammed, Sütcü, Steinfeld, Lorenz – Dill, Lenzen, Abdalla – Spöhrer, Bonsu, Shafaei Shamsabadiyan, eingewechselt: Materne, Schreiber, Trainer: Arthur Schreiber & Björn Meyer

Tore: 1:0 Gjukaj (24.), 2:0 Bibik (26.), 2:1 Spöhrer (30. Schreiber), 2:2 Bonsu (41., Strafstoßtor, Oueslati an Spöhrer), 2:3 Spöhrer (78. Abdalla), 3:3 Gjukaj (86.), 4:3 Lorenz (88. Hameed Mohammed)

gelbe Karten: Gjukaj – Spöhrer

Schiedsrichter: Linus Schneider (SV GW Harburg)

Zuschauer: 20





Samstag, 15. Juni 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SC Teutonia 10 1.B

Der Juniorchef und der Schiedsrichterobmann
SCS-B1: Test-Erfolg mit ungewöhnlicher (Spieler-)Trainerkonstellation

Ungewöhnliche Spieltagssetting an der Sternschanze und doch ging der erste Kick nach Beendigung der U16-Landesligasaison am Ende mit positivem Resultat über die Bühne. Ohne das unpässliche Seitenliniengespann und mit insgesamt fünf Probespielern erlebte man gegen die 2007er von Teutonia 10 dennoch „einen gelungenen Test“, wie Arthur Schreiber, heuer gemeinsam mit Schiedsrichterobmann Björn Meyer in der Funktion des Spielertrainers verantwortlich, befand. „Wir haben mit vielen Testspielern und neuen Spielweisen gespielt. Man hat viel ausprobieren können, teilweise neue Positionen gespielt“, wurde dem übergeordneten Motto des Tages entsprechend agiert. „In der ersten hatten wir ein paar individuelle Fehler, die dann zum Tor geführt haben“, war auch einer der Gründe für den frühen 0:1-Rückstand rasch gefunden. „Keine gute Kommunikation“ und schon war man „eiskalt ausgekontert“ worden. Max Rosenfeld war es, der nach Ballgewinn zentral von der Sechzehnmeterlinie linksoben die nicht unverdiente Gäste-Führung erzielte (8.).
Mit rechts scheiterte deren Verdopplung durch Konrad Blunck wenig später nur am Pfosten (11.).
Schanze machte es sich dagegen wiederholt selber schwierig, rückte wie schon zuletzt oft zu behäbig empor, während das Zentrum zu wenige qualifizierte Anspielangebote schaffte. Kein Wunder, dass Felix Lenzens Abschluss, von Goalie Medin Balje per Fuß pariert (14.), zunächst keine gleichartigen Szenen auf Seiten des SCS fand.
Stattdessen bewahrte Enno Gloßners Reflexhandlung gegen Ex-2007-Schanzer Oscar Valet die Hausherren vor weiterem Unheil (47.).
Der Dank seiner Vorderleute: der bis dahin etwas glückliche Ausgleichstreffer, den Kleon Lorenz nach Zuspiel von Testspieler Samuel Sarkodie Asuboe vor dem etwas zögerlichen Teutonen-Fänger markierte (57.).
Kurz nach seiner spielkulturell wertvollen Selbsteinwechslung á la Günther Netzer inszenierte Schreiber mit einem langen Schlag in die Angriffszone sogar die Führung für Marineblau, die Marvin Bonsu knapp über der Kunstrasennarbe unten links besorgte (60.).
Die Freude über den „sehr, sehr guten Abschluss“ hielt jedoch nicht lang, glich Rosenfeld gegenüber auf etwas umstrittene Weise zum 2:2 aus, war der vorangegangene Ballgewinn gegen Gloßner von nicht wenig Gegnerberührung geprägt (66.).
„(…)aber wir machen unser Spiel einfach weiter, kommen dann gut zurück durch eine Standardsituation, von mir getreten. Baran läuft gut ein, Noah [Taddigs] lässt durch und Baran [Sütcü] dann mit einem guten Volley, mit ordentlich Druck hinter, unten rechts. – keine Chance für den Torwart!“, skizzierte Schanzes Spielertrainer nicht ohne Stolz „das zu diesem Zeitpunkt wichtige 3:2“, gleichbedeutend mit der Wiedererlangung des Vorsprungs, den es fortan über die Linie zu bringen galt.
Ein Unterfangen, dass in der Schlussphase noch einmal kräftig wackeln sollte, als Valet quer zu Emirhan Erdal spielte, dieser aber aus dem Lauf mit etwas zu viel Rücklage drüber hebelte (74.).
Durch eine zweite Hälfte, in der „wir es deutlich besser gemacht“ haben, erarbeitete sich die ein Jahr jüngere Elf einen kleinen Erfolg für die Fußballerpsyche.  
„Es hat mir ganz gut gefallen, von draußen aus ein bisschen mehr Einfluss aufs Spiel zu nehmen“, fand der Spielmacher durchaus Gefallen an seiner „interessanten Rolle“: „Würde ich auf jeden Fall so wieder machen!“.
Nicht allerdings am kommenden Wochenende, wenn die Kommandobrücke im nächsten Probeduell mit dem 2009er-Oberligaaufsteiger Teutonia 05 („ein bisschen besseres Niveau als der U17-Bezirksligist“) wieder voll besetzt ist. „Die können Fußball spielen – da müssen wir nochmal ein bisschen mehr Konzentration reinbringen – auch wenn es ein Testspiel ist!“, geht die erste Ansage zum anstehenden Vergleich bereits vom Juniorchef für ein Spiel aus…

Tore: 0:1 Rosenfeld (8.), 1:1 Lorenz (57. Sarkodie Asuboe), 2:1 Bonsu (60. Schreiber), 2:2 Rosenfeld (66.), 3:2 Sütcü (71. Schreiber)

Schiedsrichter: Detlef Kölln (SC Sternschanze)

Zuschauer: 25