Samstag, 23. Oktober 2010

Spielbericht SC Union 03 - FC Roland Wedel

(S)euche (C)haos (U)nvermögen 03
Union wird zum echten Sorgenkind – Roland trifft wieder neunfach

„Ich bin wirklich sprachlos, ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll.“, wusste Union-Trainer Mehmet Sorkun nach der Partie gegen den FC Roland Wedel nicht, wie er das soeben Geschehene kommentieren soll.
Wieder einmal erlebte die Elf des SC Union 03 einen kräftigen Tiefschlag in der Kreisliga 7, der mit drei verletzten Spielern und einer heftigen 1:9-Klatsche gegen den FC Roland Wedel endete.
Union, von der ersten Minute an in die Defensive gedrängt, geriet nach bereits 58 gespielten Sekunden (!) in Rückstand: Eine tolle Kombination der Gäste, endend mit einem genauen Zuspiel von John-Olaf Stute und einem treffsicheren Abschluss von Angreifer Josep Dilber brachte das Team von Trainer Dirk Kahl früh in Front.
Der SC aber versuchte sich zu wehren und kam durch eine spektakuläre Flugeinlage von Mehmet Bayazit nach einer Flanke von Christian Holz zu seiner ersten Torgelegenheit (5.).
Erfolgreicher stellte sich das Gäste-Team an. Ein fabelhafter Pass von Marco Meins in die Mitte zu Daniel Lopez ließ dem Angreifer gar keine andere Wahl, als die Kugel zum 0:2 in das Union-Gehäuse zu bugsieren.
0:2 nach nur zwölf Minuten und dazu ein früher Zwangswechsel aufgrund einer Verletzung bei Antonio Venturini, der die Partie bereits mit einer gebrochenen Hand und Problemen der unteren Extremitäten begann, warfen die Gastgeber zusätzlich zurück. 
Doch das Team in den schwarzen Trikots gab sich nicht auf und kam durch Stürmer, Moncef Ghazouani um Haaresbreite zum Anschlusstreffer, doch dieser brachte es fertig, den Ball nach wunderbarer Vorarbeit von Lavdrim Kama aus drei Metern Torentfernung ans Aluminium zu donnern (18.).
Die Wedeler, die in den Minuten 21 und 22 noch beste Gelegenheiten durch Marco Meins und Gino Steinbach ausließen, sollten sich dann aber nach 24 Minuten selbst belohnen. Wieder ein herrlicher Steilpass, diesmal von Daniel Lopez in den Lauf von Steinbach, der aus 14 Metern Torentfernung unbedrängt für das 0:3 sorgte.
Der absolute Knackpunkt in diesem Spiel, wie Union-Coach Mehmet Sorkun später berichtete: „Nach dem 0:3 war das Spiel gegessen. Wir haben dem Gegner zu viele Räume gelassen, wodurch er gut kombinieren konnte.“.
Zu allem Überfluss musste Sorkun nur zwei Minuten nach dem Gegentreffer zum 0:3 seine zweite verletzungsbedingte Auswechslung vornehmen, da es für Mehmet Bayazit kein Weitermachen mehr gab.
Nach einer halben Stunde verletzte sich dann auch noch Unions Schlussmann Martino Venturini bei einem Rettungsversuch gegen FCR-Angreifer Josep Dilber.
Venturini biss zwar zunächst auf die Zähne, doch nach einem famosen Hechtsprung, mit dem er das Spielgerät nach einem Scherer-Geschoss über die Latte lenkte und einem kräftigen Aufprall auf den Boden, musste sich der stark angeschlagene Torhüter zur Pause doch auswechseln lassen. Für ihn rückte Feldspieler Mefa Demir ins Tor, der nicht das erste Mal in dieser Spielzeit als Torhüter aushelfen musste.
Mit dem 0:3-Rückstand und den vielen Negativerlebnissen im Gepäck, eröffneten die Gastgeber durch einen kräftigen Freistoß von Erdem Iscan, der knapp am Tor vorbei rauschte, die zweite Halbzeit.
Wer bis hierhin nicht glauben wollte, dass Union in einer handfesten Krise steckt, sollte in der 56. Minute eines besseren belehrt werden:
Roland mit einem schnell ausgeführten Freistoß in der eigenen Hälfte, ein gut getimter Pass von Dilber für Marco Meins, der sich ohne gegnerischen Widerstand auch in die Torschützenliste eintrug.
Wiederum keine zehn Minuten später ging das Scheibenschießen weiter:
Wieder war es ein schön herausgespieltes Tor für die Gäste mit den Schlussakteuren Meins (Vorlagengeber) und Steinbach (Torschütze). Ganz großes Kino an der Waidmannstraße und die (überforderten) Spieler des SC Union 03 hatten ihre Plätze auch noch in der ersten Reihe!
72. Minute: Steinbach wird an der Strafraumgrenze nicht bedrängt, legt quer zu Lopez, der die Kugel mit einem schönen Rechtsschuss in die obere Ecke zirkelte. Spielstand mittlerweile: 0:6. Union, kurz um Schadensbegrenzung bemüht (Kama scheiterte nach Thießen-Vorlage an Torhüter Marcel Börnecke), rannte kurz darauf wieder in einen Konter, der von Ersatzkeeper Demir regelwidrig per Notbremse unterbunden wurde, doch Schiedsrichter Sebastian Kisch bewies Fingerspitzengefühl und beließ es bei dem gelben Karton.
Der anschließende Freistoss von Gino Steinbach testete das Aluminium dann auf seine Standhaftigkeit.
Die Wedeler, die mittlerweile etwas an Tempo aus dem Spiel nahmen, sollten sich in den letzten acht Minuten noch einmal richtig austoben. Eine butterweiche Flanke vom aufgerückten Andre Möller in die Mitte zu Marco Meins, der das Bällchen mit einer Berührung, vorbei an Demir ins Tor kickte, erhöhten auf 0:7.
0:8 hieß es dann nach einem Handelfmeter von Defensivmann Andrej Scherer, verursacht durch eine Volleyballeinlage von Dennis Weber im eigenen Strafraum.
Vier Minuten vor Ultimo zeigte sich noch einmal die komplette Hilflosigkeit der Gastgeber, als die Gäste plötzlich mit vier Angreifern auf Torhüter Demir und Verteidiger Weber zukamen; Roland nutzte diese Überzahlsituation und schoss sich dadurch ein 9:0 heraus. Für den Höhepunkt des Tages sorgte aber mit Christian Holz ausgerechnet ein Akteur der Gastgeber, indem er wenige Augenblicke vor dem Ende einen Eckball direkt im Tor der Gäste versenkte, wobei sich Torhüter Marcel Börnecke böse verschätzte. Ein Fehler mit Folgen, denn das anschließende Siegerbier ging laut Kabinenfunk auf seine Rechnung…
Schlussendlich gewann die Elf von Trainer Dirk Kahl mit 9:1 gegen Union 03, was der Übungsleiter zum Anlass nahm, sein Team zu loben: „Das war ein nie gefährdeter Sieg. Wir haben heute guten Fussball gespielt, auch wenn wir heute sehr viel Platz hatten, doch man muss erstmal neun Tore schießen.“, präsentierte sich der Übungsleiter bei bester Stimmung.
Auch zum Gegner fand er noch einen Kommentar: „Ich denke, Union wird trotzdem nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Dafür ist das Potenzial viel zu groß. Was ihnen fehlt, ist die Abstimmung in den Mannschaftsteilen.“   , analysierte er das gegnerische Team.
Bleibt zu hoffen, dass Union für die kommenden Aufgaben noch genügend Spieler zur Verfügung haben wird, denn das Lazarett ist derzeit deutlich überfüllt.
Antonio Venturini und Mehmet Sorkun sind bemüht, neue Leute zu finden. „Wir sind dabei, neue Spieler zu holen. Das muss einfach sein!“, zeigte sich Venturini besorgt um das derzeitige Team.
Beim FC Roland sieht das derzeit ganz anders aus. Allein in den letzten beiden Spielen erzielte das Team um Kapitän Marco Meins 18 (!) Tore. – Eine wahnsinnige Statistik!
Kahl zeigt sich allerdings gedämpft: „Wir wollen unser Vorjahresergebnis (Rang vier) bestätigen. Vorne werden Glashütte und Rissen alles untereinander ausmachen. Dahinter ist aber alles möglich.“.
Mal sehen, ob die Wedeler diesen Positivtrend weiter anhalten können.

SC Union 03: M. Venturini (46. Bektas) – M. Demir, Vogt, Thießen, Weber – A. Venturini (15. E. Holz) – Iscan, Bayazit (26. Lehmann), C. Holz – Kama, Ghazouani, Spielertrainergespann: Mehmet Sorkun & Antonio Venturini  

FC Roland Wedel: Börnecke – Möller, Scherer, Mohr, Macias Mora – Hlede, Stute (62. Claußen), Lopez (80. Durkut), Meins – Dilber (68. Grützmacher), Steinbach, Trainer: Dirk Kahl

Tore: 0:1 Dilber (1. Stute), 0:2 Lopez (12. Meins),   0:3 Steinbach (24. Lopez), 0:4 Meins (56. Dilber),  0:5 Steinbach (65. Meins), 0:6 Lopez (72. Steinbach), 0:7 Meins (82. Möller), 0:8 Scherer (86. Strafstoßtor, Handspiel Weber), 0:9 Steinbach (88. Meins), 1:9 C. Holz (89. direkter Eckstoß)

besonderes Vorkommnis: Weil Union bei der Verletzung von Torhüter Martino Venturini keinen Ersatztorhüter auf der Bank hatte, hütete Feldspieler Mefa Demir ab der 46. Minute das Tor, während Venturini durch den Feldspieler Osan Bektas ersetzt wurde. 

Schiedsrichter: Sebastian Kirsch (SC Pinneberg) – Michael Nernheim (FC Union Tornesch), Kristen Zimmermann (Holsatia EMTV), (Note 2)

Zuschauer: 15

Spielbericht SC Nienstedten 1.D - FC St. Pauli 2.D

Erfolgreicher Frühsport
5:0-Erfolg trotz Spätstarts für St. Paulis zweite D-Jugend  

Die D2 des FC St. Pauli hat sich beim Gastspiel gegen das Schlusslicht der D-Jugend-Bezirksliga 01 Herbst erwartungsgemäß keine Blöße gegeben und das, obwohl das Team zur unglücklichen Anstoßzeit von neun Uhr morgens zunächst stark verschlafen wirkte.
Besonders traf dies in der fünften Minute auf Torhüter Leon Schmidt zu, der eine Flanke von der linken Seite falsch berechnete und somit Lennard Henke zu einer Rettungsaktion, kurz vor der Linie, in letzter Sekunde zwang.
Eine Szene die, den Gemütszustand der Gäste-Elf bestens darstellte.
Doch mitten in das spielerische Brachland spielte Dario Kovacic einen Traumpass in den Lauf vom, im richtigen Moment in der Mitte gestarteten Robin Kehr, der den herauseilenden Torhüter cool umkurvte und sicher zum 0:1 ins leere Tor einschob (7.).
Trotz der erzielten Führung blieb das Team in braun spielerisch aber weiter farblos. Erst das, beim 0:1 erfolgreiche Duo, Kovacic / Kehr konnte nach knapp einer Viertelstunde wieder für Torgefahr sorgen, als erneut Kovacic herrlich zu Kehr spielte, dessen zu hoch angesetzter Versuch aus zehn Metern jedoch über das Tor flog. Vier Minuten vor der Pause brannte es nach einem kapitalen Aussetzer auf der rechten Abwehrseite des FC, als der ballführende Nienstedtener allein auf Schmidt zulief, jedoch am, in dieser Szene einzig hellwachen St. Paulianer scheiterte.
Es war eine Situation, die für die Oertel/Olde-Elf eine Wirkung von fünf Litern Kaffee, drei kalten Duscheinheiten und sieben Nebelhörnern hatte; endlich begann das Team vom Brummerskamp, sein spielerisches Potenzial auszuspielen. Der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Nikola Kosanic präsentierte zunächst einen energischen Flankenlauf bis zu Grundlinie auf der rechten Seite, behielt dann den Überblick, um Kovacic in der Mitte zu sehen und dieser schaffte es nicht wirklich ansehnlich, aber erfolgreich, die Kugel aus zehn Metern zum 0:2 einzunetzen.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte spielte sich fast dasselbe noch einmal ab. Die einzigen Unterschiede: Flankenläufer war diesmal Ivan Stanjevic und die Torentfernung bei Kovacic´ Abschluss betrug nur einen einzigen Meter. Sei es drum – Spielstand nach 30 Minuten: 0:3.
Mit dem Elan der beiden letzten Tore stürmten die Gäste zu Beginn des zweiten Abschnitts sofort wieder Richtung SCN-Tor, erreichten in Person von Kapitän Martin Schauer erstmals den gegnerischen Gefahrenbereich. Sein Schuss aus 20 Metern endete aber lediglich in den Armen des Torhüters (33.), der wenig später auch einen Drehschuss von Nikola Kosanic entschärfte.
Drei Minuten später lief Kosanic nach exakter Vorarbeit Schauers allein aufs Tor zu, hatte das 0:4 auf dem Fuß, doch der Ball kullerte an der falschen Seite des linken Pfostens vorbei.
Zwei vergebene Chancen, die ihn allerdings keineswegs entmutigten, ganz im Gegenteil: Ein unwiderstehliches Solo über den halben Platz, mitsamt Umkurven des Torhüters gestattete ihm nun doch seinen ersten Torerfolg der Partie nach 47 Minuten. Zwei Torschützen mit der Nachnamensendung „-ic“ trafen also gemeinsam drei Mal (Eine Umtaufung Robin Kehrs, der das 0:1 erzielte in Robin „Keric“ wäre hier angebracht) – da wollte sich auch Ivan Stanjevic nicht lumpen lassen, spekulierte nach einem Abwehrfehler der Gastgeber richtig und kam aus zehn Metern zum Schuss, scheiterte aber am starken Torhüter der harmlosen Gastgeber (57.).
Besser machte es Kosanic nach famosem Zuspiel von Schauer, genau in die Schnittstelle der Abwehr und mit einem sicheren Rechtsschuss ins Tor zum 0:5.
Der St. Pauli-IC steuerte damit sogar mit voller Geschwindigkeit in Richtung Kantersieg, wo er auch nach dem Abpfiff ankam.
Ein insgesamt verdienter Sieg für die Mannschaft vom Brummerskamp, die zwar lange mit schönem Fussball wartete, aber dafür ab der 27. Minute besonders stark auftrumpfte.

FC St. Pauli 2. D: Schmidt – Henke (40. Evlicoglu), Bendowski, Zähringer, Erdal (40. Aslani) – Lüth (50. zu Klampen), Schauer, Kehr (40. Bebensee), Stanjevic – Kovacic, zu Klampen (27. Kosanic), Trainergespann: Tobias Oertel & Oliver Olde

Tore: 0:1 Kehr (7. Kovacic), 0:2 Kovacic (28. Kosanic), 0:3 Kovacic (30.+1 Stanjevic), 0:4 Kosanic (47.), 0:5 Kosanic (60. Schauer)

Schiedsrichter: Sören Jäger

Zuschauer: 35

Freitag, 22. Oktober 2010

Spielbericht Eintracht Norderstedt II - VfL 93 Hamburg II

Kaltgestellt!
Hirschleins Tor-Show und Oberliga-Verstärkungen machen den Unterschied

„Es ist schwierig, etwas zu sagen, wenn man so hoch verliert“, rang VFL-Trainer Marco Ritter nach der 0:8-Pleite seiner Mannschaft nach Worten. „Wir wurden hier heute von Anfang an dominiert.“.
Der Aufsteiger aus Winterhude zeigte sich in dieser Partie zu einer ungewohnt späten Anstoßzeit (o-Ton Simon Dierks: „Wie kann man nur freitags um 20 Uhr spielen?“) nicht konkurrenzfähig zu einem Team aus Norderstedt, das mit Oberligagrößen wie Benjamin Lipke und Jannik Dreyer gespickt war.
Dazu kam dann noch die nunmehr 40-jährige Stürmerlegende Oliver Hirschlein, der es immer noch nicht an Torgefährlichkeit mangelt.
20 Minuten dauerte es, bis die Norderstedter, die Ball und Gegner von Beginn an kontrollierten, durch einen 25-Meter-Schuss von Patrick Westermann zu ihrer ersten Torchance kamen.
Wenige Sekunden später war es Hirschlein, der nach guter Vorarbeit von Tomislav Zivkovic aussichtsreich vergab.
In der 28. Minute war es dann soweit: Eine wunderbare Kombination zwischen Oberliga-Leihgabe Lipke und Daniel Jostes brachte Hirschlein perfekt in Szene, sodass er zentral aus 13 Metern für den Beginn des Torreigens sorgte.
Nach 30 Minuten kamen auch die Gäste in Person von Dierks gefährlich vor das gegnerische Tor, sein guter Schussversuch aus 25 Metern rauschte aber knapp am von Lennart Nolle gehüteten Tor vorbei.
Ein starker Flankenlauf von Dreyer auf der linken Seite und ein präziser Ball in die Mitte sorgten wieder für einen Oliver Hirschlein in bester Position, aus der er nach ein paar Körpertäuschungen gegen die Innenverteidigung des VFL für das 2:0 sorgte.
Nach einem zur Ecke abgewehrten Aufsetzer von Benjamin Lipke, wäre es um Haaresbreite zum Anschlusstreffer für den VFL gekommen, doch Simon Dierks, der auffälligste Akteur der Gäste, scheiterte nach gutem Zuspiel von Erkan Yildiz an Nolle, der den Winkel geschickt verkürzte.
Nolle, der in der Folge aus Beschäftigungslosigkeit lediglich Schönheitspreise für seine modische graue Mütze bekommen konnte, sollte in der Folge echten Einbahnstraßenfußball sehen.
Lipke, von niemandem bei seinem 40 Meter langem Solo gestört, mit dem etwas zu weiten Pass in die Mitte, doch Jostes kratzte den Ball noch vor der Grundlinie in Richtung Monteiro, der seinen Schuss von der Strafraumgrenze aus sicher im Tor von Timo Simson versenkte.
3:0 und fast wäre den Gastgebern der perfekte Doppelschlag gelungen, doch Patrick Westermann setzte seinen Kopfball nach Monteiro-Ecke nicht unter, sondern auf die Latte (44.). Somit ging es mit einer Frühzündung von 30 Sekunden und einem (verdienten) Zwischenstand von 3:0 in die Kabinen.
Zurück auf dem Feld, zeigten die Norderstedter sofort wieder, wer hier in die Bezirksliga aufsteigen will. Hirschleins 16-Metern-Schuss nach schönem Zuspiel von Benjamin Lipke markierte das 4:0, dem wenige Augenblicke gleich das 5:0, wieder erzielt durch Hirschlein, folgen sollte. Diesmal nutzte er einen Torwartfehler Simsons, der sich bei dieser Westermann-Ecke schlicht verschätzte.
Gute zehn Minuten später, in denen die Gastgeber mehrere gute Chancen liegen ließen, füllte die Eintracht durch den ehemaligen Altonaer und Luruper Lipke das halbe Dutzend.
Nach vier selbst erzielten Toren fiel Hirschlein nun auch Vorlagengeber auf, indem er die Kugel zunächst gut abschirmte und dann mustergültig auflegte.
Historisches spielte sich in der 73. Minute ab: Ein Torschuss des VFL 93!
Reik Freimuth versuchte sich mit einem Schuss aus 30 Metern, nach einem Angriff über Thomas Lazer und Erkan Yildiz. Die „oh, wie ist das schön…“-Rufe des Gästeanhangs blieben allerdings aus, da dieser beim parallel Angesetzten Heimspiel der ersten Herrenmannschaft weilte.
In der letzten Viertelstunde, in der Norderstedts Defensivmann Jan Zimmermann, sichtlich stolz die Kapitänsbinde tragen durfte, sollten die Gastgeber in den roten Trikots noch einmal, bzw. zweimal erfolgreich werden. Erst setzte Monteiro einen ansatzlosen Schuss aus 30 Metern unter die Latte (75.), dann setzte er einen Freistoss aus 20 Metern an den Pfosten, von wo aus der Ball zum Norderstedter Ersatzkapitän kam, der die Kugel sicher zum Endstand von 8:0 in die Maschen setzte.
Seinem als Zuschauer anwesenden Vater wurde dabei ganz warm ums Herz, was bei der eisigen Kälte am Spielort schon einiges zu bedeuten hatte.
Auch Schiedsrichter Rüdiger Gertig hatte ein Einsehen mit den Anwesenden und pfiff die Partie 130 Sekunden zu früh ab, was bei VFL-Spieler Simon Dierks auf wenig Gegenliebe stieß. „Allein, dass der Schiedsrichter 10 Minuten zu früh abgepfiffen hat, zeigt, dass er keine Eier in der Hose hat. Dazu hätte er einen klaren Elfmeter für uns geben müssen, was zwar an der Niederlage nichts geändert hätte, aber er hat es sich sehr einfach gemacht“, erboste sich der Offensivspieler.
Auf der anderen Seite erfreute sich Eintracht-Betreuer Frank Holdmann größter Zufriedenheit.
„Wir haben heute sehr gut gespielt und unser Spiel sehr gut aufgezogen. Unsere Leihgaben aus der Oberliga und der A-Jugend-Regionalliga waren heute große Hilfen, da wir im Moment sehr viele verletzte Spieler haben“, zeigte sich Holdmann mit den Leistungen von Lipke und Co sehr zufrieden. Auf die Frage nach dem Saisonziel wurde er deutlich: „Wir wollen nicht aufsteigen, wir MÜSSEN! Wir müssen mindestens in der Bezirksliga spielen, um einen guten Unterbau für die erste Mannschaft und eine gute Anlaufstelle für unsere A-Jugendspieler zu haben.“.
Einen weiteren Schritt zu diesem Ziel ist das Team von Jens Fischer mit diesem Kantersieg auf jeden Fall gegangen.

Eintracht Norderstedt II: Nolle – Zimmermann, Radomilovic (59. S. Geertz), Gorban (18. A. Geertz) – Westermann, Lipke, Monteiro, Dreyer, Zivkovic (66. Grabert) – Hirschlein, Jostes, Trainer: Jens Fischer

VfL 93 Hamburg II: Simson – Yalcin, Maurer, Hoße, D. Öhlmann, Orlowski – Freimuth, Yildiz, Lazer – A. Öhlmann (67. Hartl), Dierks, Trainer: Marco Ritter

Tore: 1:0 Hirschlein (28. Jostes), 2:0 Hirschlein (38. Dreyer), 3:0 Monteiro (43. Jostes), 4:0 Hirschlein (53. Lipke), 5:0 Hirschlein (56. Westermann), 6:0 Lipke (65. Hirschlein), 7:0 Monteiro (75.), 8:0 Zimmermann (82. Monteiro)
                                                  
Schiedsrichter: Rüdiger Gertig (SSV Rantzau, Note 4,5)

Zuschauer: 15