Freitag, 14. Oktober 2011

Spielbericht Hamm United FC II - TuS Hamburg II

Auf den Thron gestürmt!
TuS-Reserve stürmt dank imposanter Offensivleistung an die Spitze der KL 4

So stellt man sich ein Spitzenspiel vor! Zwei offensive Mannschaften, die sich einen packenden Fight mit vielen Torraumszenen und jeder Menge Tore liefern!
So gesehen im Topspiel der Kreisliga 4 zwischen Hamm United II und der Reserve TuS Hamburgs im Hammer Park!
Bei schöner Flutlichtkulisse wurde es sofort interessant. Vier Minuten waren gerade einmal gespielt, da rettete HUFC-Keeper Rainer Maack bereits in aller Nötigkeit gegen Arne Pätzold, was sein Gegenüber, Patrick Tabor, mit einem großartigen Reflex gegen Florian Scheer ebenso klasse machte. Da musste schon etwas mehr passieren, um diese(n) Torhüter zu schlagen.
Gesagt – getan! Daniel Diedrich mit dem Standard auf die rechte Seite und Zlatko Bezbradica mit der Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Scheer nur noch den Kopf hinhalten musste: Fußball kann so einfach sein!
Und weil es manchmal so einfach ist, versuchten sie es erneut, doch diesmal klärte Tabor gerade noch vor Scheer, was sich zu einem brandgefährlichen Gegenangriff entwickelte, den Arne Pätzold mit dem Torjäger-Gen in der Mitte des Strafraumes kühl zum 1:1 vollendete. Die Zähler standen wieder bei Null, aber nur für nicht einmal 60 Sekunden, denn plötzlich markierte Pätzold nach einem starken Ballgewinn in der Hälfte der „Geächteten“ das 1:2.
Drei Tore in vier Minuten und der Wahnsinn ging weiter: Wieder dauerte es nur wenige Augenblicke, ehe es erneut im Kasten klingelte. Andreas Jutzi vollendete per Kopf zum zweiten Hammer Standardtor, nach einer Bezbradica-Ecke, zum verdienten Ausgleich.
Was folgte, waren fast ewige 660 Sekunden ohne Strafraumszenen, doch Schiedsrichter Lukas Maximilian Müller hatte ein Einsehen mit dem gelangweilten Publikum und entscheid nach Trikotziehen an Ali Hammoud im Hammer Strafraum auf Elfmeter für die Gäste.
Arne Pätzold übernahm – mit Erfolg; das 2:3, das gleichzeitig den Zwischenstand einer hoch interessanten ersten Hälfte bedeutete.
In den zweiten 45 Minuten ging es dann ebenso rasant weiter. Kaum verstummte der Wiederanpfiff, da hatte Pätzold die Riesenchance zum beruhigenden 2:4, doch nach perfekter Laufleistung gelang es ihm nicht, die Kugel aus spitzem Winkel ins leere Gehäuse zu befördern. Kurz darauf wurde dann überdeutlich, warum die Elf von Trainer Oliver Madejski das Maß der Dinge in der Kreisliga 4 ist. Zwar ließ die Defensive zwei sehr gute Möglichkeiten im eigenen Sechzehner zu, doch in beiden Fällen rettete Schlussmann Patrick Tabor mit sensationellen Reflexen, die seine Mitspieler zu einem schnellen Bilderbuchkonter nutzten, den Arne Pätzold im eins-gegen-eins mit HUFC-Keeper Maack glänzend zum 2:4 vergoldete. – Sein drittes Tor!
Die Hammer ließen sich dadurch aber nicht entmutigen und versuchten weiter den Weg nach vorne zu suchen. Doch weil Andre Nernheim nach einer abgewehrten Flanke um Haaresbreite scheiterte und die Gäste einmal mehr einen zielsicheren und vor allem erfolgreichen Konter fuhren, war für Spielertrainer Jasmin Huremovic und seine Mannen einfach nichts mehr zu holen. Wieder überbrückten die Gäste das Mittelfeld in Sekundenschnelle, sodass die Gegenspieler nur noch den Staub des zum Torjubel abdrehenden Ali Hammoud sehen konnten. Der Fisch schien gegessen!
Trotzdem versuchte man bei den „Geächteten“ noch einmal alles mit zwei neuen Offensiven und dem kompletten Umschalten auf „Attacke“. Frühes Stören, eng am Mann sein: das sollte sich auszahlen! Die Dunkelblauen viel zu leichtsinnig vor dem eigenen Sechzehner und schon war die Führung nur noch zwei Tore hoch. Florian Scheer verkürzte nach einem starken Ballgewinn von Zlatko Bezbradica auf 3:5.
Nun würde entscheiden, wer die größere Luft und auch mehr Konzentration in diesem rasanten Match hat. Und das waren am Ende die Jungs des Trainerteams Madejski/Tounians. Ausgerechnet ein böser Torwartfehler des sonst guten Rainer Maack besiegelte schlussendlich die Heimniederlage, als der betagte Schlussmann einen Gluhic-Freistoß aus dem rechten Halbfeld nicht richtig kontrollieren konnte und letztlich genau für den lauernden Ali Hammoud servierte. Da gerieten das 3:7 durch, wieder einmal Arne Pätzold, nach einem krassen Ballverlust in der eigenen Hälfte und eine Frust-Ampelkarte für Kapitän Andreas Jutzi fast zur Nebensache. 
Am Ende musste man aber sagen, dass das Endergebnis von 3:7 doch ein wenig zu hoch war, was auch der Siegreiche Coach Oliver Madejski bei seiner Freude über diesen dutlichen Auswärtssieg berücksichtigte: „Hamm United hat wirklich eine gute Truppe mit sehr viel Qualität, die sich am Ende aber einfach aufgegeben hat. Zudem hatten sie nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit die große Möglichkeit zum 3:3, aber unser Torhüter hatte einfach einen Welttag und wir haben einfach genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben: Schnelle, zielstrebige Konter.“.
Durch diesen Auswärtssieg ist das Team vom Gesundbrunnen nun neuer Spitzenreiter der Kreisliga 4 und will diesen Rang auch keineswegs wieder hergeben: „Wir gehören mit dieser Mannschaft klar in die Bezirksliga!“, hält sich der Übungsleiter nicht zurück.
Der Grundstein dafür ist jedenfalls gelegt und könnte mit einem weiteren Sieg gegen den FTSV Lorbeer weiter ausgebaut werden.
Hamm United II steht nun ein schwieriger Auswärtskick bei RW Wilhelmsburg bevor, indem sich zeigen wird, wie die Mannschaft mit dieser Spitzenspielniederlage umgeht. 

Hamm United FC II: Maack – Jutzi, Diedrich, T. Laszko (64. Beinling), Chrisafondis – Ulmer, Hempel (77. Zawadzki) – Nernheim, Huremovic (64. Huth) – Scheer, Bezbradica, Trainer: Sascha-Jasmin Huremovic

TuS Hamburg II: Tabor – Mohamed Ahmed, Karagöz, Gluhic, Breitung – Sahin (46. Suaidy), Garcia – Sommer, Hammoud (75. Jobe), Lucindo de Jesus (75. Kama) – Pätzold, Trainergespann: Oliver Madejski & Eddy Tounians

Tore: 1:0 Scheer (24. Bezbradica), 1:1 Hammoud (26. Pätzold), 1:2 Pätzold (27.), 2:2 Jutzi (30. Bezbradica), 2:3 Pätzold (41. Foulelfmeter, Scheer an Hammoud), 2:4 Pätzold (51.), 2:5 Hammoud (58. Sommer), 3:5 Scheer (65. Nernheim), 3:6 Hammoud (72. Gluhic), 3:7 Pätzold (82.)

gelb/rote Karte: Jutzi (88. wiederholtes Foulspiel)

beste Spieler: Bezbradica – Tabor, Pätzold, Hammoud

Schiedsrichter: Lukas Maximilian Müller

Zuschauer: 61

Sonntag, 9. Oktober 2011

Spielbericht SC Sternschanze II - Bahrenfelder SV 19

Munteres Kartenspiel
BSV 19 gewinnt kurioses Kampfspiel und fliegt weiter mit den Adlern

Nein, das war wahrlich nichts für schwache Nerven!
Mit 4:3 konnte das Spitzenteam des Bahrenfelder SV 19 die Reserve des SC Sternschanze in einem irrsinnigen Match niederringen, obwohl die Angelegenheit nach 45 Minuten bereits entschieden.
Der BSV hatte die Partie zunächst gut im Griff. Mit bedachtem Spielaufbau und einer soliden Defensive im Rücken, hätten die Gäste nach 18 bzw 21 Minuten zum Erfolg kommen können, doch Schanzes Aushilfstorhüter Benjamin Wichert aus der dritten Mannschaft leistete in Duellen mit Anwar Jaziri und Malte Piechottka ausgezeichnete Arbeit.
Es musste schon ein eigener Mitspieler her, um diesen Keeper zu schlagen. Georg Kayser war es, der einen feinen Spielzug über Tom Bartels und Gordon Oertel ins eigene Netz vollendete.
Keine 120 Sekunden später kam es noch dicker für die Gastgeber: Rote Karte für Offensivspieler Michael Guimaraes Silva, nachdem sich dieser vom deutlich älteren Filippo Callerame provozieren ließ und diesen mit beiden Händen wegstieß. Callerame sah indes die gelbe Karte...
Der Stachel saß zunächst tief bei der SCS-Reserve, was der BSV eiskalt ausnutzte. Jaziri verdoppelte die Führung, nachdem die Gastgeber einen Angriff über Rechts nicht entscheidend klären konnten, per Rechtsschuss zu einem psychologisch idealen Zeitpunkt, Sekunden vor der Pause.
Zurück aus den Kabinen, drehte sich das Geschehen plötzlich. Die Bahrenfelder beendeten ihr gutes Offensivspiel, während Johannes Jäkel und Co Immer besser in die Partie fanden, was sich nach kurzer Zeit sofort auszahlen sollte. Adrian Lehmann mit der Ecke, Jens Rebke per Kopf – nur noch 1:2! Es war der Auftakt einer höchst rasanten zweiten Halbzeit, die ihren zweiten Akt in der Einwechslung Julian Homfelds auf BSV-Seite erlebte, denn sein vorzeitiges Betreten des Spielfeldes brachte ihm eine nicht nur unnötige, sondern auch folgenschwere Verwarnung ein. Zuerst schien das Team in Grün nach gut einer Stunde nun für Ruhe gesorgt zu haben. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Oertel zu Jaziri und dessen gescheiter Pass zum freien Piechottka, der das Leder eiskalt im Kasten einschlagen ließ, dürften eigentlich die Entscheidung gegen einen Gegner in Unterzahl gebracht haben. Ein Eindruck, der sich bestens bestätigte, denn es begann eine Phase mit vielen Fouls und wenig Spielfluss, in der Schiedsrichter Murat Tözel (Hamm United) mehr und mehr zum „Kartenspieler“ wurde, verteilte der Unparteiische einige gelbe Karten, von denen auch Callerame noch einmal eine abbekam und somit mit der Ampelkarte zum Feld musste (81.). Sekunden zuvor hätte der eingewechselte Sascha Neubert endgültig für Ruhe im Spiel sorgen können, doch SCS-Keeper Wichert lenkte Neuberts guten Freistoß aus zentraler Position großartig über die Latte.
So blieb es für die Schlussphase spannend, denn der SCS gab noch einmal Vollgas, blieb aber zunächst bei Lehmanns Lattenkracher, fünf Minuten vor dem Ende, glücklos.
Glück, das kurz darauf jedoch einkehren sollte, zeigte Tözel nach einem Handspiel von Neubert im Strafraum auf den Punkt – Elfmeter für den SCS!
Lehmann übernahm die Verantwortung und versenkte – Die Zickelbein-Elf war für die letzten Momente wieder im Spiel! Momente, die Unglücksrabe Homfeld und Nico Matthies von draußen betrachten mussten, da beide, gelb vorbelastet, nach Foulspielen die Ampelkarte sahen. Auch mit neun gegen neun ging es imposant weiter, denn wieder entschied der Spielleiter auf Elfmeter. Kayser hatte die Arme gegen Jaziri zu weit draußen, was der erfahrene Torjäger mit etwas Theatralik zu seinem Vorteil machte.
Oertel mit dem Schuss ins Glück – 2:4! „Jetzt müsste das Ding doch endlich durch sein!“, kommentierte eine BSV-Anhängerin das Elfertor in der Nachspielzeit, doch da machte sie ihre Rechnung ohne den Mann an der Pfeife, der drei Minuten später nun wieder auf der Gegenseite zum Punkt bat. Warum er dies erneut tat, wusste indes kaum einer so genau...
Flügelspieler Jäkel war das völlig egal, sodass er es zum dritten Anschlusstreffer dieses heißen Matches klingeln ließ.
„Schiri, wie lange noch?“, fragte die BSV-Bank direkt nach dem Tor. Eine Frage, die der sofortige Abpfiff entsprechend beantwortete.
Der Bahrenfelder SV holte einen unnötig mühevollen Dreier bei der zweiten Mannschaft des SC Sternschanze und hält damit den Standard des tabellarischen Spitzenteams, was Trainer Liborio Mazzagatti jedoch nicht gerne hört: „Unser Ziel ist es, eine gute Serie zu spielen und die sehr positive Entwicklung des Vereins und seines Umfeldes, die wir mit harter Arbeit erreicht haben, weiter voranzutreiben. Aufstiegsfavoriten sind in dieser Staffel ganz andere“, schmetterte der Coach entschieden ab. Mit seinem Team ging er indes hart ins Gericht: „Wir haben unsere Führungen nicht gut verwaltet, aber wenn man nach der Halbzeitpause das Fußballspielen einstellt und nicht mehr die nötige Einstellung zeigt, wird es eben eng. Zudem hat der Schiedsrichter mit seinen Entscheidungen sehr viel Unruhe ins Spiel gebracht, aber Hauptsache wir haben die drei Punkte!“, befand der siegreiche Zepterschwinger abschließend.
Beim SCS ärgerte man sich derweil über die Unbeherrschtheit des Michael G. und über die dadurch stark geförderte Niederlage: „Wir haben wirklich eine gute zweite Halbzeit gespielt und viel gemacht; da wäre ein Punkt eigentlich verdient gewesen“, haderte Spielertrainer Benjamin Zickelbein mit dem Schicksal.
Den fast sensationellen siebten Tabellenplatz hat die SCS-Reserve damit erst einmal verloren, während der BSV weiter auf einem starken zweiten Rang hinter dem souveränen Ligaprimus SC Victoria II rangiert.

SC Sternschanze II: Wichert – Kayser, Rebke, Neuroth, Blömer – Matthias, Skarka (72. Kayzer), Schwarzer, Jäkel – Lehmann, Guimaraes Silva, Spielertrainer: Benjamin Zickelbein

Bahrenfelder SV 19: Dreke – Duden (56. Homfeld), M. Hardtmann, Heinsohn, Bartels – Callerame, Oertel – Esati, Piechottka, Klütsch (69. Neubert) – Jaziri, Trainer: Liborio Mazzagatti

Tore: 0:1 Kayser (33. Eigentor, Oertel), 0:2 Jaziri (45.), 1:2 Rebke (53. Lehmann), 1:3 Piechottka (59. Jaziri), 2:3 Lehmann (87. Handstrafstoß, Homfeld), 2:4 Oertel (90.+2 Strafstoßtor, Kayser an Jaziri), 3:4 Jäkel (90.+5 Foulstrafstoß)

gelb/rote Karten: Matthies (90. wiederholtes Foulspiel) – Callerame (81. Unsportlichkeit + Foulspiel), Homfeld (89. Unsportlichkeit + Foulspiel)

rote Karte: Guimaraes Silva (35. Tätlichkeit an Callerame)

Schiedsrichter: Murat Tözel (Hamm United FC, Note 4,5)

Zuschauer: 60

Spielbericht HEBC - Glashütter SV

Warnsignale erkannt
Reinmüller-Elf dreht 1:3-Rückstand gegen einen forschen Aufsteiger

HEBC-Coach Poen Alarcon hat sicherlich schon ruhigere Vormittage mit seiner Mannschaft verlebt als die 90 Minuten gegen den Glashütter. Teils wild gestikulierend stand der Übungsleiter der Hausherren an der Seitenlinie und forderte seine Mannen zu mehr Konzentration und Cleverness auf. Wirklich Gehör bei seinen Schützlingen fand er aber erst während des Pausentees. Davor war die Darbietung seiner Farben eher fahrig als zielstrebig gewesen.
Die erste Nennenswerte Szene der Begegnung ereignete sich in Minute 18, als die bis dato besonnen und kompakt agierenden Gäste die Führung markierten. Kevin Strominski bediente von rechts kommend Tobias Wismann, und jener vollendete trocken zum 0:1.
Im Verlaufe der nächsten Minuten hätte der Goalgetter sein Team sogar mit drei Toren in Front bringen können, doch scheiterte er zunächst am Pfosten und wenig später in letzter Sekunde an der HEBC-Deckung. Etwas überraschend folglich der Ausgleich. Schiedsrichter Christian Henkel (VfL Lohbrügge) hatte eine Regelwidrigkeit geahndet und auf den Punkt gezeigt. Adem Ismajli ließ sich die Chance nicht nehmen und vollstreckte souverän (23.).
Auf der Gegenseite geschah daraufhin eine ähnliche Situation. Nikola Jovic hatte – wohl leicht außerhalb des Sechzehners – Foul gespielt. Jan Schuhmann versenkte den fälligen Strafstoß im rechten unteren Eck (30.).
Als Benjamin Rehmer ein Zuspiel von To. Wismann schließlich zum 1:3 über die Linie gebracht hatte, schien die Messe bereits gelesen zu sein, aber weil Ismajli eine Unachtsamkeit in der GSV-Defensive ausnutzte, schob Antonio Avarello noch vor der Pause zum zweiten Anschlusstreffer ein (43.).
Mit Wiederbeginn drückten die „Veilchen“ immens auf die Tube und schnürten den Aufsteiger in dessen eigenen Hälfte ein. Die Belohnung: A. Avarellos wunderschöne Bude zum 3:3 per Fallrückzieher (50.) und Jovic´ schnell ausgeführter Freistoß zum 4:3 (64.), während Glashütte noch damit beschäftigt war, seine Mauer zu stellen.
Dass die Eimsbütteler im zweiten Durchgang noch zahlreiche Gelegenheiten ungenutzt ließen, verkam am Ende zu einer Nebensächlichkeit. Der HEBC fuhr verdiente drei Punkte ein.

Autoren: Dirk Becker & Björn Meyer

Tore: 0:1 Tobias Wismann (18. Strominski), 1:1 Ismajli (23. Strafstoßtor), 1:2 J. Schuhmann (30. Strafstoßtor), 1:3 Rehmer (40. Tobias Wismann), 2:3 A. Avarello (43. Ismajli), 3:3 A. Avarello (50.), 4:3 Jovic (64. direkter Freistoß)

gelb-rote Karte: Tobias Wismann (Glashütter SV, 84., wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Christian Henkel (VfL Lohbrügge)

Zuschauer: 100

Samstag, 8. Oktober 2011

Spielbericht SV RW Wilhelmsburg - FC ZaZa Hamburg

Ferizi ersetzt sie alle
Gala-Auftritt des Angreifers lässt Wilhelmsburger Personalsorgen vergessen

Ahmet Kilic musste nach Spielende erst einmal tief durchatmen. Sämtliche Felsbrocken fielen dem Coach des SV Rot-Weiß Wilhelmsburg vom Herzen, nachdem sein Team den Rivalen FC ZaZa trotz übelster Personalprobleme mit einer guten Vorstellung nach Hause schickte.
Den besseren Beginn legten jedoch die Gäste hin, die den Bock nach zuvor zwei Niederlagen wieder umstoßen wollten. So war es RWW-Keeper Ertegün Yildirim zu verdanken, dass Ramazan Gün nach nicht einmal drei Spielminuten ungedeckt aus 17 Metern für das 0:1 gesorgt hat. Geklingelt hat es dafür auf der anderen Seite. Rot-weiß mit einem festgefahrenen Angriff, doch Kushtrim Ferizi machte per Linksschuss aus 24 Metern doch noch eine Erfolgsgeschichte aus dieser ersten Offensivbewegung.
Nach gut einer Viertelstunde die große Chance für den FC ZaZa auszugleichen, doch wieder verhinderte Yildirim den ersten Gästetreffer, den Mehmet Can schon auf dem Kopf hatte. In der Folge übernahmen die Gastgeber das Kommando auf der eigenen Anlage, was sich kurz vor der Pause um ein Haar mit dem 2:0 ausgezahlt hätte, doch ZaZa-Keeper Mehmet Öztürk fischte einen Freistoß von Erdal Kilic wunderbar aus dem Winkel.
Für die zweiten 45 Minuten kam ZaZa mit großen Erwartungen aus der Kabine. Ein Punktgewinn sollte es schon sein gegen ein Team, das mit derzeit sieben abwesenden Urlaubern und einem Torhüter (Senol Ibrahim) im Feld derzeit durch die Personalhölle muss. Der zweite Abschnitt war keine zehn Minuten alt, da rollte die Kugel zum ersten Mal ins RWW-Tor, doch sofort war klar, dass dieser Treffer nicht zählen würde, verwertete der eingewechselte Fahrettin Gönlücik eine gute Aldag-Flanke in bester Oliver Kahn Manier mit den Händen. Davon lässt sich ein Schiedsrichter von der Qualität eines Markus Dahms, der dieses brisante Türkisch/Kurdische Duell mit seiner konsequenten Ansprache überragend im Griff hatte, natürlich nicht täuschen-
Rot-weiß Angreifer Christopher Bruhn demonstrierte nach gut einer Stunde, wie man es (regel-)technisch richtig macht. Ein schneller Konter über die linke Seite schaltete die Komplette ZaZa-Defensive aus, sodass Kushtrim Ferizi nur noch vor dem Tor querzulegen brauchte, was Bruhn mit einem sicheren Abschluss zum 2:0 dankte. ZaZa gab sich jedoch nicht auf und versuchte sich zu wehren – mit Erfolg! Onur Yayan schädelte einen Sürmeli-Freistoß unbedrängt im Strafraum zum 2:1 ein. Der FC ZaZa bemühte sich zwar weiter um das Erspielen von weiteren Möglichkeiten, doch zu viele Ungenauigkeiten verhinderten einen weiteren Torerfolg. Stattdessen machte Rot-weiß nach einem Ferizi-Eckball in Person von Christopher Bruhn mit dem 3:1 alles klar, um in der Schlussminute durch einen Bilderbuchkonter abgeschlossen vom überragenden Kushtrim Ferizi, sogar noch ein saftiges 4:1 aufs rote Parkett am Rotenhäuser Damm zu legen.
Für RWW-Übungsleiter Ahmet Kilic ein Grund zur Freude: „Nach den ersten 20 Minuten haben wir heute ein richtig gutes Kampfspiel hingelegt. Es war sehr wichtig, nach dem Spiel gegen den Escheburger SV, wo wir allein in den ersten 23 Minuten fünf Riesenchancen auslassen und gegen nachher neun Mann verlieren, wieder einen Sieg zu schaffen. Ich bin sehr stolz auf meine ersatzgeschwächte Mannschaft!“.
Mit einem weiteren Sieg am Kommenden Wochenende beim Kellerkind des DSC Hanseat würde RWW nicht nur den Trainer weiter stolz machen, sondern auch in Reichweite zu den Plätzen an der Sonne sein, während der FC ZaZa mit Vatan Gücü nicht nur eine äußerst harte Nuss zu knacken hat, sondern auch gewinnen sollte, möchte man mit dem Abstiegskampf akut nichts zu tun bekommen.

Tore: 1:0 Ferizi (10.), 2:0 Bruhn (59. Ferizi), 2:1 Yayan (65. Sürmeli), 3:1 Bruhn (73. Ferizi), 4:1 Ferizi (90. Yalcin)

beste Spieler: Bruhn, Ferizi – geschlossene Mannschaftsleistung

gelbe Karten: Bruhn, Oksüz – Demirtag, Gün, Gönlüacik, Sürmeli

Schiedsrichter: Markus Dahms (TuS Finkenwerder, Note 1)

Zuschauer: 60

Freitag, 7. Oktober 2011

Spielbericht GW Eimsbüttel - SC Alstertal / Langenhorn II

„Wenn man denkt, da kommt nichts mehr“
2:1 über SCALA! – Zweiter GWE-Sieg in Folge gegen wenig inspirierte Gäste

Grün-weiß Eimsbüttel hat durch einen 2:1-Heimerfolg über die Reserve des SC Alstertal/Langenhorn den überraschenden Auswärtserfolg beim SC Persia veredeln können.
Der Ereignisgrad vor bedauerlich schwacher Kulisse passte sich zu Beginn den äußeren Bedingungen bestens an. Es passierte nicht viel, da beide Mannschaften nach dem Motto „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ handelten.
Doch mitten in diese Ruhe setzten die Gäste durch Daniel Krohn einen gehörigen Nadelstich, der keineswegs eine freundliche Akupunktur war, sondern das 0:1 des 23-jährigen Angreifer, der Matthias Przybylski in einem packenden Laufduell von sich distanzieren konnte (20.).
In der Folge blieb die Partie zwar weiter verhalten, doch langsam übernahm GWE das Kommando auf dem Spielfeld. Dies wollte sich Dirk Becker mit einem Versuch aus halblinker Position zu Nutze machen, doch das Spielgerät verfehlte den Kasten denkbar knapp.
Nach dem Wiederbeginn war die Heimmannschaft weiter die Aktivere und hätte wiederum durch Becker den Ausgleich erzielen müssen, doch ein Tritt in die Luft verhinderte das eimsbütteler Hurra, nachdem Johan Schwarzmayr schön flankte.
Gute fünf Minuten später war es dann so weit: Freistoß für die Gastgeber in der Nähe des Sachzehners. Schwarzmayr mit der Ablage, Motullo mit rechts – 1:1! Ein Dusel-Tor, denn den darf Schlussmann Jorg-Philip Ansen auch gerne sicher entschärfen…
Chancenlos konnte sich der 25-Jährige kurze Zeit danach nennen, als Caspar Motullo im Strafraumgewühl die Übersicht behielt und mustergültig per Kopf für Schwarzmayr auflegte. Der ehemalige Auetaler traf und bewies damit, dass es auch mit getauschten Rollen funktioniert (63.).
Apropos getauschte Rollen: Wie kam eigentlich SCALA mit der Wendung zum Rückstand zurecht?
Wirklich erwähnenswert gestalteten sich die Bemühungen nur bei einer ausgezeichneten Schusschance für den soeben eingewechselten Tim Koßek, vom formstarken Patrick Witte zwischen den GWE-Stäben aber fachmännisch entschärft (75.).
Simon Schirrmacher und die anderen Grün-weiß sicherten sich die Punkte, was den Kapitän angesichts der aktuell „schwierigen Personalsituation“ (mit Matthias Barkley, Dennis Tralau und Marco Bär kamen erneut drei Spieler aus dem Gros der zweiten Herren zum Einsatz) hoch erfreute: „Wir sind näher zusammengerückt, was wir sehr deutlich auf dem Spielfeld durch extrem geschlossene Kompaktheit zeigen. Deshalb geht der Sieg gegen einen angenehm fairen und sympathischen Gegner auch in Ordnung.“. Eine Kampfansage an die Konkurrenz hatte der 33-Jährige auch gleich parat: „GWE schlägt immer dann zu, wenn man denkt, da kommt nichts mehr!“.
Auf den VfL Hammonia wartet also eine interessante Aufgabe gegen ein Team, das mit nun zwei Siegen in Folge vorerst im Mittelfeld rangiert – ebenso, wie der heuer geschlagene Aufsteiger, der an seiner Siemershöh die Zweitvertretung des Willinghusener SC zum Duell der Reserven empfängt.

Tore: 0:1 Krohn (20.), 1:1 Motullo (56. Direkter Freistoß), 1:2 Schwarzmayr (63. Motullo)

beste Spieler: Motullo, C. Pleus – geschlossene Mannschaftsleistung

Schiedsrichter: Nino Rüdian (VfL Lohbrügge)

Zuschauer: 20