Sonntag, 11. Oktober 2015

Spielbericht TuS Appen 1.Frauen - SC Sternschanze 1.Frauen

Cebbar rettet die Heim-Serie
Dritter Heimsieg: TuS Appen robbt sich oben heran

Wer sich ein wenig im Kreis Pinneberg auskennt, wird wissen, dass das beschauliche Appen immer einen Ausflug wert ist. Wer sich wiederum in der Frauen Landesliga auskennt, weiß, dass Auswärtsspiele in besagter Gemeinde meist eine frustrierende Angelegenheit sind. Nach dem SC Alstertal / Langenhorn (0:2) und TuRa Harksheide (2:6) erwischte es als dritten Gast nun den SC Sternschanze, der mit etwas Glück sogar mit einer knappen 1:0-Führung in die Pause ging. Denn wo den Gastgeberinnen, zum Beispiel bei Michelle Rückerts Pfund an die Latte (35.) die letzte Präzision fehlte, überraschte der SCS in alter Bogenlampenmanier, die für Lina Charlotte Gaßner aus 30 Metern auch dank einer etwas zu weit vor der Kiste stehenden Torfrau zum Volltreffer wurde (40.).
Die heimstarken Appenerinnen ließen sich davon jedoch nicht beirren und korrigierten diesen Fauxpas kurz nach der Pause, indem Daniela Runge auf links dynamisch marschierte, scharf flankte und Lena Cebbar die Kugel im Fünfmeterraumduell mit Jördis Wothge zum schnellen Ausgleich (49.) über die Linie drückte.
Und Cebbar hatte noch mehr vor. Erst haderte sie aus 20 Metern mit dem Aluminium (51.), dann machte sie es, wieder nach einer Flanke, in diesem Fall von Michelle Rückert, deutlich besser, schob sie das Spielgerät zentral vor dem Schanzen-Tor zum zweiten Mal hinter den Kreidestreifen.
Mit ihrem dritten Streich wäre das Thema gegen schwimmende Gäste wohl schon vorzeitig durch gewesen und ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr an selber Stelle (6:1) in machbarer Nähe, doch einer Doppelchance Cebbars mit Kollegin Annika Wittke warf sich Schlussfrau Luzie Wattrodt jeweils mit einer Fußabwehr entgegen.
Schanze blieb im Spiel, fehlte ohne die unpässlichen Wiebke Hansen, Julia Gädicke und vor allem Torjägerin Janine Böst allerdings auf tiefem Naturrasen an der nötigen Durchschlagskraft, um die gut organisierte TuS-Defensive ernsthaft zu gefährden.
Stattdessen musste Wattrodt als letzte Frau einen Konter vor der heranstürmenden Lena Cebbar bereinigen. Nur sollte man dabei auch den Ball treffen. Tat die 20-Jährige vor ihrem Sechzehner aber nicht, sodass die Entscheidung von lediglich einem Freistoß bei den auf Rot reklamierenden Gastgeberinnen nicht besonders gut ankam (75.)…
Doch auch in Gleichzahl brannte in Südholstein nichts mehr an. – TuS Appen bastelt weiter fleißig am Ruf der Heim-Macht, während man im Schanzenviertel nach der zweiten Saisonniederlage ein wenig zur Tabellenspitze abreißen lassen muss.

TuS Appen 1. Frauen: Lorenzen – Krüger, Sievers, Brück, Wittke (81. Lindenau) – Hoffmann – Cebbar, Trabe, Lopez De Malghaes (67. Schreiner), D. Runge – Rückert, Trainer: Sascha Liebenow

SC Sternschanze 1. Frauen: Wattrodt – Hoff, Bushmann, Brose, Wothge – Giese, Roseland, Gaßner, Unger (65. Krause) – Prill, Schüller (46. Breit), Trainer: Heiko Nagel

Tore: 0:1 Gaßner (40.), 1:1 Cebbar (49. D. Runge), 2:1 Cebbar (52. Rückert)

Gelbe Karten: Cebbar – keine

Schiedsrichter: Dieter Lentfer (TSV Uetersen, Note 4)

Zuschauer: 30

Samstag, 10. Oktober 2015

Spielbericht Eimsbütteler TV 1.B-Mädchen - Altona 93 1.B-Mädchen

Hennersdorf im Torrausch
Vierfachtorschützin lässt die Unterzahl vergessen

„Sensation an der Bundesstraße – ETV triumphiert in Unterzahl!“ könnte man in fetten Lettern Titeln, doch abgesehen von der harten Ausgangsposition für die U17-„Kickbees“ war es eigentlich kein wirkliches Wunder, dass es ihnen mit zwei Akteurinnen weniger gelang, den Vorjahreshalbfinalisten aus Altona in der zweiten Pokalrunde auszuschalten.
Mit eisernem Willen und einer Clara Hennersdorf an vorderster Front machten die Gastgeberinnen dabei früh klar, dass sie keineswegs nur zur Schadensbegrenzung angetreten waren, verfehlte die pfeilschnelle Sturmspitze bereits nach drei Minuten nur um Zentimeter, ehe sie nach deren elf auf Einladung der abermals vorbildlich vorangehenden Henriette Fincke im Nachschuss zum 1:0 einnetzen konnte (zuvor rettete AFC-Torsteherin Caroline Peter mit einer Fußabwehr).
Eine Führung, die insgesamt in Ordnung ging, agierte der AFC selten so gefährlich, wie Pia Steinert bei ihren beiden Gelegenheiten, bei denen sie jedoch gegen die aufmerksame Luciana Tretow das Nachsehen hatte (5. & 9.).
Auf der anderen Seite kam es dafür umso dicker, fühlte sich Hennersdorf, mit üppigem Raum ausgestattet, auf der rechten Seite zu einem Rechtsschuss in die lange Ecke inspiriert – 2:0!
Die Altonaerinnen, die nach Jil Gennerichs Verletzung (blieb bei der Ausführung eines unberechtigten Freistoßes im stumpfen Kunstrasen hängen) nur noch mit einer Spielerin mehr agierten, ließen es dagegen weiter an einer stimmigen Spielidee fehlen, sodass sie eher nur durch Zufall gefährlich wurden, wie Steinert mit ihrem saftigen Geschoss, dass Luciana Tretow jedoch sehenswert zur Ecke entschärfte (26.).
Kurz vor der Pause ließ Marisol Arndt ihre Farben wieder von besseren Spielperspektiven Träumen, indem sie aus 20 Metern mit links zum Erfolg kam. Etwas weniger Präzision, aber dafür jede Menge Glück hatte nach dem Seitenwechsel Kollegin Steinert, an deren Rechtsschuss die Torfrau noch dran war – vergebens, denn die Pille trudelte zum 2:2 über die Linie (55.).
Während es die selbsternannten „Grandzicken“ verpassten, dem Widersacher nun den Garaus zu machen, setzte Rot-weiß mitten in diese schwierige Phase einen einfachen Konter, der abermals Hennersdorf ins Duell mit der gegnerischen Torfrau schickte und wieder behielt die Schützin die Nerven, sodass der AFC wieder einen Rückstand aufzuholen hatte (62.). – und dies auch postwendend tat, servierte Jule Bohlen in selber Manier in den Lauf der abseitsverdächtig gestarteten Steinert, die die Karten an diesem sonnigen, aber frischen Sonnabendnachmittag wieder komplett neu mischte (63.).
Und die Kuriositäten nahmen kein Ende, denn was in der 68. Minute geschah, konnte man sich mittlerweile fast denken: die emsige, aber glücklose Anne Bruns mit dem offensiven Ballverlust, Daniela Barreto De Magalhaes in den Lauf von Clara Hennersdorf und schon waren die Eimsbüttelerinnen zum nunmehr dritten Mal in Front!
Planlos kämpften die Damen in Schwarz noch einmal gegen das drohende Pokal-Aus an; einfaches Spiel für einen cleveren ETV, dessen Unterzahl für die letzten drei Minuten plus Nachspielzeit plötzlich egalisiert war, nachdem Büsra Yildiz für ihr hartes taktisches Foulspiel an Henriette Fincke überzogenerweise für fünf Minuten vom Feld musste.
Und da dies der letzte Aufreger des Spiels war, findet sich das Los „Eimsbütteler TV“ auch bei der Drittrundenauslosung des Oddsetpokals der B-Mädchen im Lostopf wieder, während es am Othmarscher Kirchenweg einiges an gesprächsbedarf gibt…

Eimsbütteler TV 1.B-Mädchen: Tretow – Winter, Müller, Fincke, Lotter – Böhm, Barreto De Magalhaes, Onofre Vilaca – Hennersdorf, Trainer: Clara Schellong & Jakob Meyer

Altona 93 1.B-Mädchen: Peter – Mentel, Bröcker, Yildiz, Osterholz – Arndt, Jule Bohlen – Gennerich, Overbeck – Bruns, Steinert, Trainerin: Barbara Grundmann

Tore: 1:0 Hennersdorf (11. Fincke), 2:0 Hennersdorf (22. Böhm), 2:1 Arndt (26. Bruns), 2:2 Steinert (55. Jule Bohlen), 3:2 Hennersdorf (62. Barreto De Magalhaes), 3:3 Steinert (63. Jule Bohlen), 4:3 Hennersdorf (69. Barreto De Magalhaes)

Gelbe Karten: Fincke – Overbeck

Zeitstrafe: Yildiz (77. Taktisches Foulspiel)

Schiedsrichter: Fabio Pump (SC Egenbüttel, Note 4: punktete mit einem insgesamt guten Abseitsauge, allerdings mit diffuser Zweikampfbewertung. Büsra Yildiz für ihr erstes Foulspiel mit einer Zeitstrafe zu sanktionieren entspricht nicht den Regeln (77.).)

Zuschauer: 21

Besonderes: Vorkommnis: Da bei Jil Gennerichs verletzungsbedingtem Ausscheiden keine Ersatzspielerinnen zur Verfügung standen, setzte Altona 93 die Partie zu zehnt fort (18.).

Freitag, 9. Oktober 2015

Spielbericht VfL 93 Hamburg - SC Urania II

Kohpmann vertreibt die Nervosität
Doppelschlag ebnet VfL 93 den Weg zum neunten Saisonsieg

Hat die erste Saisonniederlage beim VfL 93 Spuren hinterlassen? Nach 90 Minuten im Heimspiel gegen Urania II lautet die Antwort: Ja, aber…
Gewohnt dominant in die Partie gestartet, machten es sich die Gastgeber in den entscheidenden Szenen zunächst zu oft unnötig kompliziert, hätte man durchaus öfter den mutigen Abschluss suchen können, wie es Michael Kohpmann aus 20 Metern tat, jedoch knapp verfehlte (21.).
Nach zwei Dutzenden an Spielminuten war der Bann dann gebrochen, versenkte Sturmspitze Schahab Sarlak seinen eigens herausgeholten Strafstoß zur verdienten Führung, die jedoch schnell wieder verloren ging, machte sich Uranias Yunus Emre Usta einen Bock Jörg Wentzels zu Nutze und ließ Pascal Dehus im VfL-Gehäuse keine Chance (26.).
Ja, ein wenig Nervosität war den Borgweglern schon anzumerken, bis Kapitän Kohpmann seines Amtes würdig mit Taten voranging und erst nach feinem Karimi-Service zur erneuten Führung traf, um mit seinem zweiten Streich auf 3:1 zu erhöhen (31. & 35.).
Den krönenden Abschluss dieser guten Grünphase lieferte Marius Dickmann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, die fällig wurde, da wegen Fabian Musterts wohl schwererer Verletzung ein Krankenwageneinsatz nötig war. Vorlagengeber mit einem wunderbaren Seitenwechsel: Michael Kohpmann.
Mit Top-Joker David Fabritius, für den angeschlagenen Schahab Sarlak (Knöchel) in den zweiten Abschnitt gegangen, verlor die Farhadi-Elf nichts von ihrem Flow, sodass sich das Geschehen auch in den zweiten 45 Minuten hauptsächlich vor dem Tor von Volkan Yazmaz abspielte. Da überraschte es nicht, dass dieser das Leder nach einem Rechtsschuss Mehdi Karimis (dem 5:1) erneut aus dem Netz holen musste, ehe er im zweiten Duell gegen den Teheraner per Fuß zum Sieger wurde (63.).
Ein Kopfballtor des aufgerückten Jörg Wentzel (71.), der damit die Geschehnisse vor dem 1:1 wieder vergessen machte, und ein einfaches Stürmertor durch Marius Dickmann später, war der 7:1-Endstand am Borgweg perfekt, was den bis dato höchsten Saisonsieg für die Grünen bedeutet und den Sattel beim Reiten der Tabellenspitze weiter festzurrt.

VfL 93 Hamburg: Dehus – Marten, Wentzel, Mustert (40. Krämer), Reichel – Kohpmann, Meser – Wedemeyer (85. Dickmann), Karimi, Dickmann (67. Schulte) – Sarlak (46. Fabritius), Trainer: Said Farhadi

Tore: 1:0 Sarlak (24. Foulstrafstoß), 1:1 Y. Usta (26.), 2:1 Kohpmann (31. Karimi), 3:1 Kohpmann (35.), 4:1 Dickmann (45.+2 Kohpmann), 5:1 Karimi (57.), 6:1 Wentzel (71. Kohpmann), 7:1 Dickmann (90. Karimi)

Schiedsrichter: Michael Kudal (Bramfelder SV, Note 2)

Zuschauer: 70