Samstag, 5. Dezember 2015

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - TSV DuWo 08 2.C


Hau verhaut den TSV
Viererpack des Angreifers beim 7:2-Torfest der Schanze C1

„Wäre dieses Spielhalbjahr doch bloß etwas länger“, dürfte man sich im Lager der C1 des SC Sternschanze denken, angelte man sich nach einem Negativlauf von vier Schlappen in Folge nun den zweiten Dreier hintereinander.
Gegen einen TSV DuWo 08, der bis der verspätet angekommene Oskar Rossmann in die Partie mit eingriff, nur zu zehnt agierte, standen die Zeichen früh auf Heimsieg, sorgte ein schneller Doppelpack des körperlich starken Valentin Hau bereits nach vier Minuten für eine vielversprechende 2:0-Führung, auf die Christian Ploß mit einem energischen Sololauf, aus dem der Anschlusstreffer resultierte, die passende Antwort hatte (7.).
Allerdings machten sich die Gäste diesen auch schnell wieder zu Nichte, indem sie Hau bei einem Rademacher-Einwurf erneut zu viel Platz ließen und es ihnen dieser per Linksschuss zum 3:1 dankte.
Dass Defensivprobleme auch beim SCS kein Fremdwort sind, legte derweil Spätankömmling Oskar Rossmann offen, zog dieser am defensiv weitgehend überforderten Titus Calvi vorbei, um auch Max Bachmann ratlos zurückzulassen, woraufhin er die Kugel mit einem geschickten Lupfer zum erneuten Anschlusstreffer über Lionel Ristau ins Tor hob (16.).
Spielerisch gelang es den Gästen aber viel zu selten, flüssige Kombinationen auf den grünen Kunstrasen zu bringen, brachten sie unsaubere oder zu zögerliche Abspiele immer wieder in große Bedrängnis, was die Schanzenelf effizient ausnutzte.
Statistisch lässt sich dies durch ein feines Kontertor von Valentin Hau (21.), der damit seinen Viererpack schnürte und einen Weitschusstreffer von Omar Abd Elaal (24.), bei dem nun auch DuWo-Fänger Ben Cloppenburg nicht gut aussah, belegen.
Auch ein kurzes Aufleben der Nord-Hamburger direkt nach der Pause konnte die drohende Niederlage nicht eindämmen, vergeigte Jason Ahrens den besten Spielzug seiner Farben über Christian Ploß und den auffälligen, aber oftmals in der Luft hängenden Oskar Rossmann, indem er aus zwölf Metern überhastet drüber bolzte (38.).
Als dann auf der anderen Seite Philipp Wachner bei einem abgefälschten Hau-Versuch richtig spekulierte und den Abstauber sicher am zweiten Pfosten einnetzte, war der Fisch vom Teller, sodass auch das Tempo im Spiel sichtbar abnahm.
Einen Treffer hatten die Gastgeber jedoch noch für ihre treuen Fans und Freunde im Programm, schaufelte Marian Loos einen Freistoß aus 20 Metern, halblinker Position mittig oben in die Maschen, was dank einer missglückten Torwartaktion den 7:2-Endstand für die Schanzer, die an diesem Tag mit zwei Schanzerinnen (Lore Dauck und Marlene Hanhörster von den C-Mädchen) agierten, bedeutete. 

SC Sternschanze 1.C: Ristau – Calvi (25. Hanhörster / 36. Winter), Bachmann (51. Hanhörster), Ketelsen Ramos (53. Habighorst), Habighorst (47. Calvi) – Glombitza, Elaal – Wachner (25. Dauck / 36. Wachner), Loos, Rademacher (53. Dauck) – Hau, Trainerin: Sabine Sudheimer

TSV DuWo 08 2.C: Cloppenburg – Specht, Steller, Raeder – L.Marasas, Ehlers – Kuhn, Ahrens, Ploß, B.Marasas, ab 8. Rossmann, Trainer: Marco Meinz

Tore: 1:0 Hau (2. Calvi), 2:0 Hau (4. Loos), 2:1 Ploß (7.), 3:1 Hau (14. Rademacher), 3:2 Rossmann (16.), 4:2 Hau (21. Loos), 5:2 Elaal (25.), 6:2 Wachner (46. Hau), 7:2 Loos (55. Direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Chi-Thanh Tommy Ngo (GW Eimsbüttel, Note 4,5: ohne spielentscheidende Fehler, jedoch mit deutlich zu wenig Entscheidungsmut.)

Zuschauer: 20

Mittwoch, 25. November 2015

Spielbericht SC Hansa 11 III - HT 16 II

Mit Hashemians Rat
Spätes Standardtor macht HT 16 II glücklich

Nach dem überraschenden 3:1-Triumph über das Spitzenteam von Hamm United III hat die dritte Mannschaft des SC Hansa 11 eine bittere Pille schlucken müssen, unterlag man HT 16 II wie schon im Hinspiel durch ein spätes Gegentor mit 0:1.
Trotz engagierter Spielführung gelang es beiden Teams zunächst nicht wirklich, gefährlich vor des Gegners´ Tor zu kommen – bis Hansas Jasper Voget die Kugel kurz vor der Halbzeit dynamisch von der Grundlinie kratzte und so für Benjamin Langelage auflegte, dessen Direktschuss doch noch im letzten Moment von HT-Kapitän Mahdi Zavareh auf der Linie geklärt werden konnte.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich diese Chancenarmut auflösen, agierten beide Teams nun mit hochgeklapptem Visier.
Den Anfang machte ein Rechtsschuss durch Matti Allers, am Tor vorbei, nach einem guten Haasen-Freistoß (51.), ehe Nico Sanmann auf der anderen Seite mit einem platzierten Distanzschuss aufwartete und Hansas Schlussmann Sebastian Herrmann ebenso zu einer guten Tat zwang (54.), wie Hatif Celik, dessen Versuch Herrmann nicht ganz festhalten konnte. Baran Özdemirs geschickte Nachschusskerze wurde zur Erleichterung des Tormanns wiederum zwischen den Pfosten abgewehrt (75.).
Doch auch die Gastgeber, bei denen außer dem verletzten Gino Osenger (Muskelfaserriss in der linken Wade) das gesamte Gros zur Verfügung stand, kamen dem ersten Treffer des Tages äußerst nah, als Kapitän Martin Taschenbrecker aus 24 Metern genau den linken Pfosten traf (84.).
Zwei Minuten vor Ultimo war die Torbarriere dann aber schließlich gebrochen, gelang es den Feldstraßenkickern nicht, eine Sanmann-Ecke anständig zu klären, woraufhin der aufgerückte Mahdi Zavareh das Spielgerät irgendwie über den weißen Strich piekte.
Für die letzten zwei plus fünf weitere Zeigerumdrehungen rannte die Ruprecht-Elf noch einmal verzweifelt gegen die drohende Niederlage an – vergeblich, blieb es am Ende beim erkämpften Auswärtssieg für die Horner, die somit einen wichtigen und stark umjubelten Dreier im Kampf um die Qualifikation zur kommenden Kreisklasse A landen konnten. Ob dies auch ohne die wertvollen Tipps von Ex-Profi Vahid Hashemian, der das Team neulich beim Training besuchte, möglich gewesen wäre?

SC Hansa 11 III: Herrmann – Pieters, Mackeprang, Taschenbrecker, D´Onofrio (67. Wieschermann) – Allers (81. Frey), Clasing – Voget, Langelage, Pertiller (73. Haasen) – Haasen (59. Endler), Trainer: Andreas Ruprecht

HT 16 II: Drebold – Özdemir, Zavareh, Celik, Agyepong – Gotthardt, Sanmann – Quaß, Mackenrott – Cankaya (28. Mohammed-Ali), Korkmaz, Trainer: Amin Bagui

Tore: 0:1 Zavareh (88. Sanmann)

Gelbe Karten: Clasing – Sanmann (2x), Quaß, Korkmaz (2x)

Schiedsrichter: Dimitrios Mavrias (VSK BW Ellas, Note 5,5: mit zunehmender Spieldauer immer mehr konfuse Entscheidungen in der Zweikampfbewertung, die mehrheitlich zu Lasten der Gäste gingen. Verwarnte Sanmann (25. & 85.) und Korkmaz (34. & 90.+1) jeweils zweifach, ohne sie folgerichtig des Feldes zu verweisen.)

Zuschauer: 15

Dienstag, 24. November 2015

Spielbericht FC St. Pauli IV - Inter 2000 II

St. Pauli verspielt den Spitzenplatz
Unnötige Heimschlappe gegen Inter 2000s „Erste“

Es hätte so ein schöner Abend für St. Paulis vierte Herren werden können: Heimspiel, Dom und die Tabellenführung in der Kreisklasse 12, lauteten die Aussichten des Dienstagabends, doch da machte ihnen die zweite Mannschaft von Inter 2000, gespickt mit insgesamt zehn (!) Ligaspielern, einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
Mit frühem Pressing gelang es den Wilhelmsburgern, die Feldstraßenkicker zunächst gut zu Fehlern zu zwingen und somit vom eigenen Tor fern zu halten – bis ein fälliger Eckball, getreten von Javier Poquet Villanueva, am zweiten Pfosten den aufgerückten Christian Klamar fand, der seinem Ruf als Kopfballungeheuer einmal mehr gerecht wurde und zur Führung einschädelte (22.).
Obwohl sich Inter auch dank der Kreisligaverstärkungen in der Folge besser präsentierte, als es der dreizehnte Tabellenplatz vermuten ließ, kamen die Gastgeber dem zweiten Tor sehr nah, als Poquet Villanueva mit einem tollen Solo Gebrauch von seiner starken Technik machte, das Leder aber aus spitzem Winkel gegen Aykut Palteki knapp vorbei setzte (32.). Auch per Freistoß ließ sich der zunehmend stärker werdende Schlussmann vom Angreifer nicht überwinden, fischte dieser das Geschoss des Spaniers mit einer fantastischen Flugeinlage aus dem Winkel (39.).
Nach dem Seitenwechsel und einem Poquet Villanueva-Schuss an den linken Pfosten (53.) wichen spielerische Elemente zunehmend einer unnötigen emotionalen Würze, sodass hektische Zweikämpfe und wenig freundschaftliche Dialoge regierten.
Als Folge einer solchen Bekanntschaft schickte der gesprächsfreudige Detlef Kowitz an der Pfeife den Torschützen Klamar, sowie Inters Erkan Sahin mit der Ampelkarte vorzeitig in den Tagesruhestand, nachdem die bereits in der 54. Minute aneinandergeraten (gelb für beide) auch acht Minuten später ihre gegenseitige Zuneigung nicht verheimlichen wollten.
Sportliche Höhepunkte gab es dagegen kaum noch, bis der gelb-rot gefährdete Anil Demir einmal fußballerisch von sich reden machte, ließ er sich von Kaveh Raschidy mustergültig bedienen, um seinen zu üppigen Platz vor dem Tore ebenso passend zu nutzen – 1:1 nach 81 Minuten!
St. Pauli wirkte geschockt, versuchte bei immer wieder einsetzendem Schneeregen gegen den Punktverlust anzukämpfen, doch zu oft mangelte es an der nötigen mentalen Aufgeräumtheit in der Offensive, sodass Poquet Villanuevas vergebene Chance (ein Schüsschen direkt in die Arme des Torstehers, 83.) die größte Annäherung an die drei wichtigen Punkte war.
Auf der anderen Seite präsentierten sich die ansonsten eher harmlosen Gäste eiskalt gegen ein aufgerücktes Team in Braun und konterte dieses in der Nachspielzeit gnadenlos aus. Am Ende war es Kenan Karadayi, der nach erneutem Raschidy-Zuspiel, aus der Tiefe des Raumes, an St. Pauli-Fänger Jannick Bucholsky vorbei zog und das leere Tor nicht verfehlte.
Die Ledig-Elf verspielte in diesem vorverlegten Match somit die Gelegenheit, das sonstige Treiben der Liga als Tabellenführer zu beobachten, wobei sich an der Aufstiegslage zunächst nichts geändert hat. Spitzenreiter Eintracht Fuhlsbüttel ist ja bekanntlich nicht aufstiegsberechtigt…

FC St. Pauli IV: Bucholski – Palme, Klamar, Niknam – Al-Joumaa (63. Hausenberg), Bars (87. Al-Joumaa) – Petersen (46. Jäger), Moreno de la Cruz, Dridi – Poquet Villanueva, Blindenbacher (63. Braun), Trainer: Benjamin Ledig

Inter 2000 II: A. Palteki – Kelcikoglu (10. Kursunlu / 79.
N. Palteki), Karadayi, Özcan, Sahan (46. Y. Yilmaz) – M. Yilmaz, Raschidy – Sahin, Yasar, Catalbas – Demir, Trainer: Enis-Erkan Tasci

Tore: 1:0 Klamar (22. Poquet Villanueva), 1:1 Demir (81. Raschidy), 1:2 Karadayi (90.+3 Raschidy)

Gelbe Karten: Niknam – Demir, Kursunlu

Gelb-rote Karten: Klamar (62. wiederholtes Foulspiel), Sahin (62. wiederholte Rudelbildung)

Schiedsrichter: Detlef Kowitz (FTSV Komet Blankenese)

Zuschauer: 10

Freitag, 20. November 2015

Spielbericht SV Werder Bremen 2.C - TuS Komet Arsten 1.C

Verbandsligameisterschaft ist entscheiden
Auswärtssieg im Spitzenspiel lässt kaum noch Zweifel

Auch, wenn man sich in Arsten ob kühnen Rechenspielchen noch mit dem Feiern zurückhält, gebühren der Elf der Trainer Jürgen Damsch und Lars Turkowski bereits (fast) alle Glückwünsche zur Winterrundenmeisterschaft der C-Junioren 2015, gleichbedeutend mit der Teilnahme an der Play-off-Teilnahme für die C-Regionalliga 2015/2016, die wiederum das Mitwirken im bremischen Meisterschaftsfinale darstellt.
Ähnlich diffizil, wie oben genannte Wettbewerbspraktiken gestaltete sich auch für beide Teams die erste Halbzeit, in der intensive Mittelfeldzweikämpfe regierten. Kaum einen Zentimeter Platz wollte man sich gegenseitig geben, sodass das dicht gedrängte Publikum (ein Anlagenumfeld wie „Platz 12“ wäre dem hohen Zuschauerinteresse wohl gerechter geworden, als der dichtere „Käfig“, „Platz 14“) zunächst nur wenig Konkretes zu sehen bekam, wie Gabriel Hirsz´ Flankenlauf, der mit einem Abschluss von Jones Oppong in der Mitte und einem auf der Linie klärenden Terry Becker endete (11.) oder ein straffes Diallo-Geschoss, das auf der anderen Seite nach guter Niefer-Ablage aus halbrechter Position knapp vorbei zischte (35.).
Ein Versprechen für mehr Torszenen gab kurz nach der Pause Werders Abwehrchef Konstantin Donalies mit einem Distanzfreistoß, der knapp über den Querbalken donnerte, ab, und tatsächlich bereitete Außenverteidiger John Trevino Morawietz wenig später den ersten Treffer des Tages vor – jedoch für den Gegner, spitzelte er das Leder am eigenen Schlussmann vorbei, in den Lauf des blank stehenden Jones Oppong, der diese Einladung natürlich zu seinem zweiten Saisontor nutzte (50.).
In der Folge bemühte sich Grün-weiß um eine passende Antwort, ließ jedoch in den entscheidenden Momenten die nötige Präzision vermissen, die teilweise guten Angriffsideen zu verwirklichen.
Wasser auf die Mühlen der körperlich massiveren und effektiveren Gäste, die zwei Minuten vor Ultimo einen gegnerischen Ballverlust in der Offensive gnadenlos zu bestrafen wusste, schickte der überzeugende Isaac Westendorf auf der Sechs seinen Kollegen Jones Oppong zu dessen Doppelpack, der Werder jedoch nicht aufstecken ließ, zumal etliche Verletzungsunterbrechungen (einige Komet-Akteure plagten Wadenkrämpfe) noch zu einer fünfminütigen Nachspielzeit führten, doch statt des Anschlusstreffers setzte es während dieser Nachspielzeit per Konter das 0:3, bei dem Ex-Werderaner Diyar Saka einen Stellungsfehler Tjark Worschechs im Eins-gegen-eins mit dem ehemaligen Mitspieler von der jetzigen C1, Jan Kranzmair zum sicheren Abschluss in die untere Mitte des Tores nutzte.
Werders 2002er sind somit komplett aus dem Rennen um die Halbjahresmeisterschaft der C-Verbandsliga, während die Arstener mit einem Vorsprung von drei Punkten und 39 Toren vor dem FC Oberneuland in den letzten Spieltag beim Blumenthaler SV gehen.
Selbst Katja Ebstein (Berühmt durch ihren Song „Wunder gibt es immer wieder“ von 1970) dürfte dies die Sprache verschlagen…


SV Werder Bremen 2.C: Kranzmair – Becker, Donalies, Yeboah (51. Er), Trevino Morawietz – Schütt – Niefer, Woltemade, Worschech – Diallo (58. Westphal), Nankishi, Trainer: Norbert Hübner

TuS Komet Arsten 1.C: Volkmer – Aslan, Kunschert, Stöver, Kelleci – Burkhardt, Westendorf – Hirsz, Saka, Budancamanak – Oppong, eingewechselt: Boachie, Appiah, Tomety-Hemazro, Carneiro do Canto, Trainer: Jürgen Damsch & Lars Turkowski

Tore: 0:1 Oppong (45.), 0:2 Oppong (68. Westendorf), 0:3 Saka (70.+3 Kunschert)

Gelbe Karten: keine

Schiedsrichter: Caner Sahan (ATSV Sebaldsbrück, Note 3,5)

Zuschauer: 215

Sonntag, 15. November 2015

Spielbericht FC St. Pauli VI - SC Teutonia 10 IV

St. Pauli VI: mit Spitzenform ins nächste Spitzenspiel
5:1 gegen Teutonia 10: Kiezkicker für den Showdown bei Schanze gerüstet

Eine Woche vor dem großen Knaller der Leistungsklasse HA 01 beim SC Sternschanze hat sich die Sechste Herren des FC St. Pauli so richtig warm geschossen, fertigte man das drittplatzierte Teutonia 10 mit sage und schreibe 5:1 auf heimischer Anlage ab, was in Anbetracht des Chancenverhältnisses am Ende sogar noch gnädig war.
Von Beginn an übernahmen die Feldstraßenkicker dabei die Initiative unter sonntäglicher Flutlichtkulisse, wobei besonders die Schnelligkeit und Ballgewandtheit von Offensivmann Habibullah Sediqi das Stilmittel der Wahl war. Dessen Sinnigkeit stellte sich früh unter Beweis, setzte sich St. Paulis „23er“ auf der linken Seite gekonnt durch und versenkte nach kurzem Antritt per Linksschuss zum 1:0 für Braun-weiß (10.), dem sie wenig später die Verdopplung der Führung hinzufügten, als Lennart Ole Michielsen bei einer Maschwitz-Ecke als einsamer König der Lüfte einköpfen konnte – 2:0! Und weiter ging der Schleudergang für die Teutonen, die sich in mitten des Hamburger Winterdoms in einer Mischung aus Geister- und Achterbahn vorkamen. Alles ging ihnen an diesem Abend einen Tick zu schnell, wie bei Sediqis rasantem Solo, das zwar in höchster Not noch von zwei Gegenspielern beendet werden konnte, doch mit Kapitän Gorden Maschwitz stand da ein dankbarer Abnehmer für den zweiten Ball aus 21 Metern bereit.
Die Gastgeber hatten den Laden komplett unter Kontrolle; daran änderte auch der etwas überraschende Ehrentreffer der Saricoban-Schützlinge nichts, wobei man sich auf Seiten der St. Paulianer wohl doch etwas über die Schläfrigkeit bei einem langen Ball aus der gegnerischen Hälfte, in den Lauf des recht freien Agron Bafcari, geärgert haben dürfte (24.).
Schwamm drüber, denn kaum kamen sie wieder selber vor das Tor, klingelte es erneut. Habibullah Sediqi bekam nach einem zu kurz abgewehrten Distanzschuss Kai Simons´ die perfekte Gelegenheit zum Abstaubertor aus abseitsverdächtiger Position (29.), ehe auch der eingewechselte Vincent Michielsen keine ideal agierende Gegnerdefensive vorfand und einen Lapsus von Spielführer Tahsin Özyasamis, der in der indes in Halbzeitpause nach einer Meinungsverschiedenheit mit seinem Coach wutentbrannt die Anlage verließ, mustergültig zum 5:1-Halbzeitstand verwertete (41.). Immerhin setzten die Herren von der Max-Brauer-Allee noch mit Seyid Iyibils Lattenfreistoß (43.) den letzten Höhepunkt der ersten Hälfte, der aber ebenso folgenlos blieb, wie verschiedene kleinere Gelegenheiten für den neuen Spitzenreiter in der zweiten Hälfte. Doch durch clevere Ergebnisverwaltung und einen ideenlosen Widersacher, bei dem sich mit dem miesen Spielstand auch die eine oder andere Undiszipliniertheit einschlich, konnten Tobias Wehrmann und Co den wichtigen Dreier im Kampf um die Meisterschaft der unteren Herren sorgenlos über die Linie bringen und den Spitzenplatz der HA01 bestätigen.
Gelingt ihnen am kommenden Wochenende beim Zweitplatzierten vom SC Sternschanze in einer Frühsporteinheit (Anstoß um neun Uhr morgens) ähnliches, bliebe der Staffelthron weiter braun-weiß gestrichen.

FC St. Pauli VI: Seibt – Bender, D. Yesilmen, M. Yesilmen, Intveen – Wehrmann, Riechers, Maschwitz – L. Michielsen, Sediqi – Simons, eingewechselt: V. Michielsen, Wolff, Hävecker, Schilmöller, Trainer: Tim Wilhelm

SC Teutonia 10 IV: Dagci – Alija, Ceesay, Özyasamis, Arslan – Demirci – Kesiciler, Iyibil, Kilic, Basbaba – Bafcari, eingewechselt: Asci, Sadikaj, Specht, Trainer: Hakan Saricoban

Tore: 1:0 Sediqi (10.), 2:0 L. Michielsen (15. Maschwitz), 3:0 Maschwitz (19. Sediqi), 3:1 Bafcari (24. Özyasemis), 4:1 Sediqi (29. Simons), 5:1 V. Michielsen (41. Riechers)

Gelbe Karten: Schilmöller – Demirci, Iyibil

Schiedsrichter: Detlef Kowitz (FTSV Komet Blankenese, Note 4,5)

Zuschauer: 20