Sonntag, 26. Juni 2016

Spielbericht VfL Lohbrügge 1.D - Eintracht Norderstedt 1.D

Ins Halbfinale gemauert
Betonmeister von Eintracht Norderstedt siegen im Neunmeterkrimi

Herberge des schönen Offensivfußballs ist das Spiel der 2003er Eintracht Norderstedts nun freilich nicht. Trotzdem löste die Heilmann-Equipe den letzten Halbfinalfahrschein in Hamburgs U-13-Meisterschaft 2016, blieb ihr gegen den VfL Lohbrügge vom Punkt das bessere Ende vorbehalten.
Zuvor konnte man die unterschiedlichen Gesichter des Teams beobachten. Das Aktive gab es gleich zu Beginn, doch versprühte es das Gros seiner Torgefahr nach Standards, wie bei einem butterweichen Koliofotos-Freistoß, den Hellas-Kollege Zisimos Dimakis per Kopf zum 0:1 verwertet hätte, wäre da nicht die rettende Pranke von VfL-Schlussmann Andre Sack gewesen (3.).
Zehn Minuten wurde es wieder per Freistoß gefährlich. Wieder schritt der Kapitän, der zwischendurch nach einem Schlag in die Kniegegend pausieren musste (6. – 12.), zum ruhenden Ball, welcher von Muhamed Ajrulli weitergeleitet, vor den einschussbereiten Füßen von Mario Riesner landete – das 0:1 aus kurzer Distanz!
Wasser auf die Mühlen der Norderstedter, die fortan aber fast nur noch ihr Defensivgesicht zeigten und froh sein konnten, dass Torsteher Luca Voigtmann einen starken Tag erwischte. So rettete der lang gewachsene Handschuhträger, der bereits vor dem Führungstor eine lohbrügger Doppelchance vereitelte (9.), gleich zweimal im Eins-gegen-Eins, was nicht nur die Gegenspieler Filip Joost (16.) und Dennis Duah (28.) verärgert zurückließ, sondern auch das 0:1 als Pausenstand zementierte.
Für die zweiten 30 Minuten sollte nun eine Viererkette Abhilfe gegen das variable  Offensivspiel der Ost-Hamburger schaffen, doch dieser Schuss ging sofort gänzlich nach hinten los, entblößte ein simpler Doppelpass zwischen den eingewechselten Bryson Stridiron-Bönte und Joshua Behn die zu passive Defensivabteilung, sodass Behns sicherer Abschluss vor der Kiste geradezu folgerichtig und verdient war (31.).
Der VfL blieb auch danach weiter am Drücker, doch ein Alptraum namens Voigtmann hielt die taumelnden Gäste, denen ohne wichtige Kräfte (u.a. fehlten die durchsetzungsstarken Samed Saggöz und Anton Kähler verletzungsbedingt) immer mehr der Sprit ausging, mit einigen Rettungsaktionen, wie einem Flug zur Ecke gegen ein abgefälschtes Joost-Geschoss (56.), auch nach Ablauf der 60 Minuten im Spiel. – Verlängerung!
Und in dieser sollte der schmale Grat zwischen Sieg und Niederlage noch einmal deutlich werden, als Ajrulli die Partie im Dickicht des Strafraums auf den Kopf zu stellen versuchte, die Kugel aber aus kürzester Distanz nicht über die Linie gedrückt bekam, während die Vollendung des direkten Konters auf dem rechten Fuß von Tyrese Boakye lag, Voigtmann aber wiederholt in gewohnter Manier intervenierte (67.).
So blieb also nur noch das Neunmeterschießen zur Entscheidung, die nach jeweils zwei Treffern auf beiden Seiten noch fern, durch Voigtmanns Parade gegen Stridiron-Bönte und Lennart Granzows sicher verwandelten Versuch aber plötzlich ganz nah schien.
Zwar hielt Luke Sendzik seine Farben mit rechts (4:4) in der Verlosung, doch da Riesner den Schlussneunmeter ohne jeden Selbstzweifel verwandelte, war das äußerst schmeichelhafte Weiterkommen der Garstedter, die nun vor einem Derby gegen den favorisierten Hamburger SV stehen, unter Dach und Fach.

VfL Lohbrügge 1.D: Sack – Gelzer, Grimling, Donkor Marfo – Duah, Marquardt – Burmester, Joost, Boakye, eingewechselt: Karev, Behn, Stridiron-Bönte, Sendzik, Trainer: Markus Jochemczyk (i.V.)

FC Eintracht Norderstedt 1.D: Voigtmann – Völzke, Pelger, Granzow – Dimakis, Kaiser – Ajrulli, Riesner, Koliofotos (6. Ridder / 12. Koliofotos), Trainer: Lionel Heilmann

Tore: 0:1 Riesner (13. Ajrulli), 1:1 Behn (31. Stridiron.Bönte), Neunmeterschießen: 2:1 Donkor Marfo, 2:2 Dimakis, 3:2 Boakye, 3:3 Ajrulli, Voigtmann hält gegen Stridiron-Bönte, 3:4 Granzow, 4:4 Sendzik, 4:5 Riesner

Schiedsrichter: Michael Raddatz (FC Voran Ohe, Note 2,5: Punktete mit einer guten Zweikampfbewertung und starker Laufarbeit, offenbarte aber formale Fehler (z.B. Spielfortsetzungen nach Verletzungsunterbrechungen), Karev (44.) und Völzke (70.) wären für ihre taktischen Foulspiele zwingend zu verwarnen gewesen.)

Zuschauer: 60

Samstag, 25. Juni 2016

Spielbericht Hamburger SV 1.D - Eimsbütteler TV 1.D

Koeberer beendet das Geduldsspiel
ETV-Taktik geht bestens auf – bis zum Halbzeitpfiff!

Ein Halbfinale in der hamburger U13-Meisterschaft ohne den HSV? „Undenkbar!“, würde wohl fast jeder antworten. Vorstellen muss sich dies auch in der Saison 2015/2016 niemand, zogen die Norderstedter mit einem souveränen 4:0 über den Eimsbütteler TV in eben jenes Halbfinale ein.
Gegen die Eimsbütteler, die von Beginn an diszipliniert verteidigten, ohne dabei aber durch zu tiefes Stehen um Gegentore zu betteln, war es aber zunächst ein Geduldsspiel, das Joshua Jürgensen gleich zweimal nicht verhindern konnte, scheiterte er sowohl mit einem Linksschuss (8.), als auch mit einem guten Kopfball (10.) am wachen Peer Dörnemann im ETV-Gehäuse. Auch Henry Koeberer schaffte es nach einer kleinen persönlichen Tempoverschärfung im Gefahrenbereich nicht hineinzutreffen (Außennetz, 19.).
Und die Gäste? Die erlangten mit zunehmender Spieldauer mehr Ballbesitz und probierten, diesen gerne auch mit langen Bällen nach vorne zu nutzen, doch gegen die abgeklärte HSV-Abwehr fehlte ihnen dabei das große Patentrezept.
Stattdessen schlugen die Rothosen quasi mit dem Halbzeitpfiff gnadenlos zu, als Timon Werda eröffnend in den Strafraum spielte, Dörnemanns Klärungsgrätsche gegen Jürgensen nicht gut getimt war und Koeberer einmal mehr seinen Torriecher bewies.
Da half auch ein verzweifelter Rettungsversuch auf der Linie nichts.
Eine hohe Pausen-Hypothek für das Sahs-Nonett, das nur sechs Minuten nach dem Seitenwechsel vorzeitig vor verschlossenen Halbfinaltüren stand, nutzte der agile Miguel Pinar seinen Außenbahnraum, um dem im Strafraum vernachlässigten Tom Kankowski mittels eines flachen Zuspiels zum Jokertor zu verhelfen.
Ganz aufgeben wollten sich Lennart Becker und Co aber auf keinen Fall, was ihnen um ein Haar fast den Anschlusstreffer beschert hätte, konnte HSV-Fänger Mika Lorenz einen beherzten Freytag-Distanzschuss nur vor die Füße von Andy Machatzi abwehren, doch bolzte der Eingewechselte zu überhastet drüber (46.).
Keine drei Zeigerumdrehungen später zeigte ihm Pinar, wie es richtig geht, schloss dieser einen blitzschnellen Konter über Mohammed Mohsein und Elijah Krahn mustergültig zum 3:0 ab, nachdem man nur Sekunden zuvor einmal kurz vor dem eigenen Tor ein wenig in Konfusion geriet (49.).
Mit einer Co-Produktion der Herren Jürgensen (Flankengeber) und Kankowski (eiskalter Vollstrecker vor dem Tor) war schließlich der 4:0-Endpunkt gesetzt, den auch eine etwas zweifelhafte Zeitstrafe gegen Davinci Frantz (59.) nicht trüben konnte.
Den Gegner des Henkel-Teams im Semifinale spielen indes am Sonntag der VfL Lohbrügge und Eintracht Norderstedt aus, wobei letztere aufgrund ihres leidenschaftlichen Defensivbetons die wohl härtere Aufgabe darstellten.

Hamburger SV 1.D: Lorenz – Mohsein, Brodersen, Werda (42. Meyer) – Krahn (53. Zimmermann), Zimmermann (31. Kankowski) – Pinar, Koeberer (53. Jürgensen), Jürgensen (31. Frantz), Trainer: Philipp Henkel

Eimsbütteler TV 1.D: Dörnemann – Schikowski, Becker, Freytag – Dohse, Metgenberg – Rosendahl (31. Machatzi), Bayram, Murmann (43. Baiker), Trainer: Thorben Sahs

Tore: 1:0 Koeberer (30.+1 Jürgensen), 2:0 Kankowski (36. Pinar), 3:0 Pinar (49. Krahn), 4:0 Kankowski (57. Jürgensen)

Zeitstrafe: Frantz (59.)

Schiedsrichter: Andreas Karg (Eintracht Norderstedt, Note 4)

Zuschauer: 70

Mittwoch, 22. Juni 2016

Spielbericht FC St. Pauli 1.D - SC Nienstedten 1.D

Seriöser FC St. Pauli im Halbfinale
Brummerskamp-Kicker lassen dem SC Nienstedten keine Chance

Woran mag man üblicherweise beim Begriff „Viertelfinale“ denken?
Flutlicht, euphorische Zuschauer, ein enges, leidenschaftliches Spiel?
All das konnten die Kontrahenten des Abends im Viertelfinale der hamburger Meisterschaft der D-Junioren nicht liefern, war der qualitative Klassenunterschied einfach zu groß und ging der Favorit die Partie sofort seriös an.
So drückten die Gastgeber den Widersacher sofort in dessen eigene Hälfte. Das erste Tor ließ auch nicht lange auf sich warten, behielt Torjäger Igor Matanovic, der wie Offensivkollege Muhammed Güner kaum vom Spielgerät zu trennen war, die Übersicht im Eckballgetümmel und murmelte die Kugel mit rechts über die Linie (2.).
Sinnbildlich für die Überforderung der Quellentaler an diesem Abend stand derweil Tagestreffer Nummer zwei (5.), bei dem Matanovic den bemitleidenswerten Jannik Joens-Anders zum Ballverlust im eigenen Strafraum zwang und mustergültig für Güner auflegte – 2:0!
Mit der dritten Torbeteiligung sollte es dann vorerst nichts werden, zischte sein Versuch aus halblinker Position knapp vorbei (7.).
Kein Problem, prügelte Felix Woldt die Kugel mit aller Gewalt von der Strafraumgrenze unter Latte (8.), woraufhin sich die Gäste mit ein paar gelungenen Ballwechseln ein wenig Luft im Würgegriff des FC St. Pauli verschafften, ohne dabei aber selbst groß offensiv vorstellig zu werden.
Dies blieb weiter dem Olde-Nonett vorbehalten, wie es SCN-Schlussmann Bendix Ergezer bei einem zwölf-Meter-Schuss Woldts (Matanovic hatte sich zuvor gut über links durchgetankt) zu spüren bekam, das Leder aber gut zur Ecke abwehren konnte. Einem technisch anspruchsvollen Matanovic-Kopfball nach Buskies-Flanke musste er sich dagegen kurz vor der Pause chancenlos beugen.
Und auch der zweite Abschnitt sollte den Zuschauern die Gelegenheit bieten, sich im Rahmen eines unspektakulären Fußballspiels in der Frühsommersonne zu aalen und dabei ein paar Tore, wie Güners 5:0 (32.) oder das 6:0 von Max Düwel, bei dem sich Aufleger Radik Krivoscheev beim vorigen Schnittstellenpass von Julius Bröhl, der indes mit Carl Urbschat ein sehr sicheres Defensivduo bildete, allerdings einer seiner Abseitspositionen des Abends schuldig machte (36.), zu bestaunen.
Dafür war bei der eigenen Bude alles korrekt, lauerte er am Ende eines Spielzugs der Marke „wie im Training“ mustergültig am zweiten Pfosten und verwandelte von ebendort zum 8:0 (43.), denn zwischendurch drückte Jannik Joens-Anders die Pille per verunglücktem Klärungsversuch einer Güner-Hereingabe, die wiederum auf einem genialen Pass Niklas Jessens beruhte, über die eigene Linie (39.)…
Hätte sich Woldt davon mal etwas abgeschaut; dann wäre der Rechtsschuss des emsigen Zentrumsspielers aus mittiger Strafraumposition wohl nicht in den Gräten des SCN-Fängers hängengeblieben (50.).
Den Roten blieb somit zumindest die zweistellige Niederlage erspart, war Düwels Soloaktion mit sicherem Torabschluss nach eigenem Ballgewinn (56.) das letzte Zählbare in einer Partie, deren Ausgang den FC St. Pauli ins Halbfinale der hamburger Meisterschaft hievt. Mit wem sich Lukas Weymar und Co dort auseinandersetzen dürfen, wird sich am Sonntag zwischen dem WTSV Concordia und Vorwärts/Wacker Billstedt entscheiden.

FC St. Pauli 1.D: Boz – Urbschat, Bröhl (47. Buskies) – Buskies (31. Weymar), Jessen (47. Woldt), Woldt (31. Düwel), Sommer – Güner (47. Matanovic), Matanovic (31. Krivoscheev), Trainer: Benjamin Olde

SC Nienstedten 1.D: Ergezer – Tillipaul, Joens-Anders, Rehder (9. Lichtenbergg) – Kauschke (57. Koopmann), Koopmann (40. Grube-Nagel), Denkhaus (40. Philipp), Neumann – Allgaier (47. Trost), Trainer: John Schäfer

Tore: 1:0 Matanovic (2.), 2:0 Güner (5. Matanovic), 3:0 Woldt (8.), 4:0 Matanovic (29. Buskies), 5:0 Güner (32. Düwel), 6:0 Düwel (36. Krivoscheev), 7:0 Joens-Anders (39. Eigentor, Güner), 8:0 Krivoscheev (43. Güner), 9:0 Düwel (56.)

Schiedsrichter: Ibrahim Yavuz (SC Teutonia 10, Note 2: Sicheres Auftreten, ließ mit seiner sehr liberalen Art der Zweikampfbewertung viel Spielfluss zu, ohne dass Aggressionen aufkamen, Krivoscheevs Abseitsstellung vor dem 6:0 war schwierig zu sehen.)

Zuschauer: 53

Sonntag, 19. Juni 2016

Spielbericht SV Werder Bremen 1.D - TuRa Bremen 1.D

Topps Veto macht Werder zum Pokalsieger
TuRa Bremen überrascht – verpasst aber die große Überraschung

Schon im Vorfeld waren sich die (selbsternannten) Experten einig: „Dieses Endspiel wird eine Knappe Kiste!“. Und genau so kam es, war es am Ende ein einziger Treffer, der bei etwas unbeständiger Wetterlage für die Entscheidung im Finale des Schüttingpokals 2016 sorgte.
Für eine Überraschung sorgte dagegen die Art und Weise, wie TuRa Bremen die Partie anging, verzichtete man im Gegensatz zum Punktspiel gegen die Werderaner auf das große Betonanrühren, was durch schnelles Überbrücken des Mittelfeldes für eigens kreierte Gefahrenmomente sorgte.
Kostproben davon lieferten ein Distanzheber von Dion Nuredini, knapp am Tor vorbei, nachdem Joel Grimpe mit modernem Torwartspiel vor Ibrahim Altunok klären konnte (9.) und eine gute Konterchance für Altunok, dessen Schusstechnik wohl schon auf die Großfeldtore in der kommenden Saison eingestellt war (14.).
Werder dagegen wartete zu diesem Zeitpunkt mit ein paar Halbchancen auf, sodass TuRa-Schlussmann Oskar Smorzh einzig beim Versuch eines direkt verwandelten Eckballs durch Ricardo Schwarz leichte Probleme bekam (21.).
Der Plan des Ocak-Nonetts schien aufzugehen, doch als sich das gut gefüllte Rund bereits mit einem Torlosen Pausenstand abgefunden hatte, legte Keke Topp mit links ein flaches Veto ein, das tatsächlich aus dem gegenspielerlosen Raum heraus den Weg zur 1:0-Führung fand.
Wieder eine Überraschung, traute man dem Schuss im Ansatz eine solche Zielgenauigkeit gar nicht zu.
Somit blieb TuRa gar nichts anderes übrig, als weiter couragiert nach vorne zu spielen, wobei ihnen der ersehnte Ausgleichstreffer aber einfach nicht gelingen wollte, verhinderte gleich zweimal der linke Pfosten einen Torjubel der Gröpelinger.
Zwischendurch hätte Schwarz für die Finalgastgeber alles klar machen können, scheiterte jedoch von halbrechts an einer Fußabwehr Smorzh´ (43.), sodass es bis zum Ende ein intensiver, aber keineswegs grob unfairer Fight blieb.
Vom energischen Trainerteam und dem gemeinsamen Wunsch nach dem „lucky punch“ getrieben, suchten Berkay Ocak und Co noch einmal den Abschluss, doch stattdessen schaffte nach drei Minuten Nachspielzeit der Abpfiff Gewissheit: Schüttingpokalsieger 2016: die 1.D des SV Werder Bremen!

SV Werder Bremen 1.D: Grimpe – Kasper, Luchtmann (54. Käuper), Ciftci – Schwarz, Mekic – Müller, Topp, Blume (31. Schütt), Trainer: Markus Werle

Tore: 1:0 Topp (30. Müller)

Gelbe Karten: Schütt – keine

Schiedsrichter: Emil Hasanov (Note 4,5: verlor nach ordentlichem Beginn zum Schluss die Kontrolle über die vielen intensiven Zweikämpfe. Sultanis Grätsche an Topp war klar strafstoßwürdig (58.).)

Zuschauer: 110

Spielbericht SV Werder Bremen 1.E - TuS Komet Arsten 1.E

Torflut beginnt vom Punkt: Werder holt den Pott
Bremens E-Jugendfinale wird zu Werders Machtdemonstration

Nein, ein Spiel für Fußballromantiker war dieses Endspiel des Stadtmusikantenpokals freilich nicht, setzte sich der Favorit aus dem Nachwuchsleistungszentrum des SV Werder Bremen mit einem 9:1-Kantersieg gegen Komet Arsten durch.
Nach anfänglichen Problemen mit der der Chancenverwertung (Einem knapp am Tor vorbei rauschenden Woschek-Versuch aus spitzem Winkel (1.) folgte ein Torverfehlungshattrick von Benjamin Mashollaj (2., 3. & 4.).), leitete ein vollkommen berechtigter Foulstrafstoßpfiff die Torflut am Osterdeich ein, machte Kapitän Luca Eden vom Punkt kurzen Prozess (10.) mit den Arstenern, die auch in den Folgeminuten mächtig unter Druck gerieten.
Die Verdopplung des Vorsprungs durch einen Chiarodia-Linkschuss aus der Distanz (12.) und Sol O´Briens 3:0 bei günstiger Strafraumposition (14.) kamen daher auch nicht besonders überraschend.
Ob O´Brien mit seinem etwas überzogenen Torjubel á la Cristiano Ronaldo, der in der laufenden Europameisterschaft mit seinen Portugiesen nun wahrlich nicht mit Fortuna an seiner Seite agiert, für ein unreines Karma seiner Farben sorgte?
Zumindest ließen Pass- und Abschlussgenauigkeit bis zum Pausenpfiff ein wenig nach, sodass Komet nicht nur etwas Luft zum Atmen, sondern auch zwei gute Gelegenheiten für Efe Altungök (23.) und Lavin Ates (25.) bekam, ohne diese aber zu nutzen. Ersterer wuchtete eine Villa Rudolph-Ecke am Tor vorbei, während sich Ates einer Fußabwehr von Werder-Fänger Marvin Alpers beugen musste.
Vielleicht bremste aber auch die zwischenzeitliche Herausnahme des starken Mashollaj, der seine Wiedereinwechslung zum zweiten Abschnitt sofort mit einer Beteiligung am sehr schön herausgespielten 4:0 (Torschütze: Milan Woschek) dankte, den Werder-Express.
Und plötzlich mischte sich auch ein Roter unter die Torschützenriege, landete ein langer Freistoß Altungöks genau in Juan Villa Rudolphs Lauf, sodass dieser mit links auf 4:1 verkürzen konnte.
Nur ein kleines Strohfeuer, holten Fabio Chiarodia als cleverer Anspieler aus dem Zentrum und Woschek als Vollstrecker den Gegner wieder auf den Boden der Tatsachen (30.) zurück, ehe Mashollaj dem Fronia-Septett mit einem Hattrick im Stile eines amtlichen Mittelstürmers noch einmal mächtig einschänkte (35., 37. & 42.).
Den vorzeitigen Schlusspunkt dieses einseitigen Finals setzte sieben Minuten vor Ultimo derweil ein schön durchstrukturierter Spielzug über O´Brien und Woschek, den Chiarodia allein vor der Kiste zum 9:1-Endstand für Grün-weiß abschloss.
Somit angelte sich das Team den Pokalsieg auf gar nicht mehr so recht gewohntem Terrain, stellte sich Werders U11 in den vergangenen beiden Halbjahren bereits auf dem Neunerfeld der „Challenge D-Jugend“.

SV Werder Bremen 1.E: Alpert – Beitler, Chiarodia, Eden – Mashollaj – Neufeld, Woschek, eingewechselt: Lindemann, Krause Barrufet, O´Brien, Trainer: Peter Behrens

TuS Komet Arsten 1.E: Odwald – Schipke, Gürses, Altungök – Ates – Bugiel, Villa Rudolph, eingewechselt: Cornelsen, B. Barut, M. Barut, Trainer: Justin Fronia

Tore: 1:0 Eden (10. Foulstrafstoß, Altungök an Neufeld), 2:0 Chiarodia (14.), 3:0 O´Brien (16. Krause Barrufet), 4:0 Woschek (26.
Mashollaj), 4:1 Villa Rudolph (28. Altungök), 5:1 Woschek (30. Chiarodia), 6:1 Mashollaj (35. O´Brien), 7:1 Mashollaj (37. Woschek), 8:1 Mashollaj (42.), 9:1 Chiarodia (43. Woschek)

Schiedsrichter: Hasan Meyer (SG Findorff, Note 3: zog seine detailgetreue Linie nach seinem sehr umsichtigen Beginn (legte z.B. viel Wert auf die korrekte Ausführung von Abstößen und Auswechslungen) mit zunehmender Spieldauer immer weniger durch, der Strafstoß zum 1:0 war unstrittig.)

Zuschauer: 45

Sonntag, 12. Juni 2016

Spielbericht SC Victoria Hamburg 3.D - SC Sternschanze 1.D

Espritloser SC Victoria gerät wieder unter die Räder
Kurioser Freistoß-Treffer bringt SC Sternschanze auf die Siegerstraße

Eine Woche nach dem 0:11-Desaster bei der 2003er-Zweitvertretung des Hamburger SV musste die D3 des SC Victoria den nächsten Tiefschlag hinnehmen, setzte es im Derby gegen den SC Sternschanze ein vollkommen verdientes 0:5 auf eigenem Geläuf, wo die Gäste früh den leicht aktiveren Eindruck machten, jedoch ohne die zündende Idee gegen die zunächst stabile SCV-Defensive zu finden.
So musste eine Standardsituation, ein zentraler Freistoß, für das erste Hurra des Tages herhalten, beförderte Lucien Travers die Kugel flach in die linke untere Ecke, während Schlussmann Franz Schmucker, der wegen der anhaltenden Verletzungssorgen auf der Torwartposition nach längerer Abstinenz wieder zwischen die Pfosten rückte, in der Annahme eines indirekten Freistoßes einfach mal einen Schritt zur Seite ging. – Keine besonders gute Idee bei einem direkten Freistoß (wegen eines Foulspiels in Strafraumnähe)!
In der Abwehr weiter solide, agierten die Victorianer in die andere Richtung viel zu statisch, sodass ein frecher Distanzschuss von Luca Di Serio, der sowohl über den weit vor dem Tor postierten Torsteher, als auch über das Gehäuse selbst hinweg flog (23.), die gefährlichste Annäherung blieb.
Nach dem Seitenwechsel brach unter dem Druck der durchaus spielfreudigen Schanzer schließlich auch der Abwehrriegel in sich zusammen, begleitete nun auch noch ein katastrophales Zweikampfverhalten die Vorstellung des SC Victoria, was zunächst noch unbestraft blieb, ließen die Gäste Chancen wie Mustafa Günaydins Rechtsschuss, den Schmucker rasch abwehren konnte, aus (39.), während es in der Schlussphase umso dicker kam.
Den Anfang machte dabei Noah Köntopf, der nach Henri Fiedlers starkem Einsatz auf der linken Seite ganz allein am zweiten Pfosten einnetzen konnte (52.), ehe der eingewechselte Bosco Fuchs einen Konter im Zusammenspiel mit Fiedler mit etwas Hilfe des Querbalkens zum 0:3 abschloss (55.).
Eine perfektes Spiegelbild der zweiten Halbzeit lieferte wiederum nur drei Zeigerumdrehungen später das ruhig, aber trotzdem sehr zielstrebig herausgespielte 0:4, bei dem Maksymilian Jamrozinski, der wie sein Zwillingsbruder Mikolaj ein starkes Debüt im Schanzendress hinlegte, clever in der eigenen Hälfte eröffnen konnte und auch die KollegInnen Kia Toure, Lucien Travers, sowie Torschütze Henri Fiedler allen nötigen Raum zur Verfügung gestellt bekamen.
Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit noch einmal Bosco Fuchs aus dem Eckballdickicht, bevor der Abpfiff den Sprung am SCV vorbei auf Rang fünf der D-Bezirksliga 05 (ohne Aufstieg) besiegelte.
Am kommenden Wochenende hat das Rosemann-Nonett im Duell mit der D3 des Eimsbütteler TV die Chance, auch Rot-weiß noch hinter sich zu lassen.
Ein Vorhaben, das aufgrund der Zusammenlegung beider Teams zur kommenden Saison unter dem Dach des SCS nochmal einen ganz besonderen Reiz versprüht.

SC Victoria Hamburg 3.D: Schmucker – Kreikenbohm, Mobarak, Umbach – Repenning – Schenck, Schlotterbeck, Nurestani – Di Serio, eingewechselt: Schuback, Balde, Sadeghi, Trainer: Udo Erxleben

Tore: 0:1 Travers (15. direkter Freistoß), 0:2 Köntopf (52. Fuchs), 0:3 Fuchs (55. Fiedler), 0:4 Fiedler (58. Travers), 0:5 Fuchs (60.+3 Weden)

Schiedsrichter: Jürgen Kost (Eimsbütteler TV, Note 5)

Zuschauer: 40