Freitag, 11. August 2017

Spielbericht SV West-Eimsbüttel III - TuRa Harksheide IV

Englische Wochen fordern ihren Tribut
Wespe III ohne (E)Sprit: TuRa IV siegt verdient

Unter der Woche im Pokal bitter nach Penaltyschießen gegen HEBC III ausgeschieden, musste die Drittvertretung des SV West-Eimsbüttel auch in der Liga den ersten Rückschlag hinnehmen, siegten die Gäste von TuRa Harksheide IV knapp mit 3:4 an der Vogt-Kölln-Straße.
Obwohl zunächst ein wenig aktiver, kamen die Gastgeber von Beginn an nicht so recht in die Partie.
Daran änderte auch der Hans Blaschkes Führungstreffer per Kopf (Hannes Lahs hatte seinen Kapitän im Strafraumzentrum erspäht) nicht viel (7.).
TuRa spielte an diesem Freitagabend einfach den gepflegteren Ball, der fünf Minuten nach der Wespe-Führung fast den Ausgleich bedeutete, doch der flach geschickte Ayad Hosseini hatte nach seinem 40 Meter-Sprint nicht mehr die Körner, den gut postierten Andreas Luderer zu überwinden.
Das übernahm dafür nur Sekunden später sein Bruder Hamid, der den nächsten Umschaltangriff aus kürzester Distanz mit dem Ausgleichstreffer abschloss.
Nicht im Bild in beiden Szenen: die Wespe-Defensive, die in Folge zwar wieder mehr Zweikämpfe einging, doch der Spielaufbau blieb eine große Baustelle, die erst Patrick Kunds Einzelaktion mit schöner Flanke auf den aber nicht ganz kontrolliert abschließenden Boris Kubow (39.) zumindest kurz einmal überwinden konnte.
Vorne gelang also nichts Zusammenhängendes, während die Gastgeber hinten wieder keinen Zugriff bekamen, wie bei Hamid Hosseinis 1:2, bei dem weder er, noch Vorbereiter Fehros Sharifi so etwas wie aktive Gegenwehr erfuhren (50.).
Ebenso wie Waliat Ayat, der auf dem Weg zum 1:3 immerhin gerade noch von Andreas Luderers Abwehraktion am Torerfolg gehindert wurde (52.).
Da kam das Wespe-Rettungspaket von Schiedsrichter Ralf Stoltze gerade recht, erkannte der kurzfristig in diesem unbesetzten Match eingesprungene Pfeifenmann nach einem Laufduell zwischen TuRas Sami Sharifi und Boris Kubow auf einen reichlich zweifelhaften Strafstoß, den Dennis Petreck, im Pokal bereits Dreifachtorschütze vom Punkt, gewohnt sicher versenkte – 2:2!
Ein schwach verteidigter Eckball – Fehros Sharifi köpfte Hamid Hashemis Standard mustergültig ein – rückte die Verhältnisse aber rasch wieder gerade.
Da war es durchaus zu verschmerzen, dass der agile Offensivmann kurz darauf mit seinem Rechtsschuss an einer Fußabwehr des Wespe-Fängers hängen blieb (69.).
Zumal wiederum nur wenige Augenblicke später zum Vorbereiter für Ayats herrlich herausgespieltes Kontertor, dem beruhigenden 4:2 aus TuRa-Sicht wurde.
Die Vorentscheidung für die Norderstedter?
Nein, schockierte der Ersatzschiedsrichter aus dem Heimverein die Gemüter der Weißhemden, indem er eine Viertelstunde vor Ultimo erneut auf den Punkt zeigte.
Hamid Hosseinis unglückliches Handspiel als strafstoßreif zu bewerten, war jedenfalls sehr streng…
Dennis Petreck war dies wieder egal und so nutzte er den Gratis-Schuss für den Anschlusstreffer, der unterm Strich aber nichts mehr nutzte, verteidigten die leidenschaftlichen Gäste den Vorsprung gegen uninspirierte und schwerfällige Blau-schwarze, denen diverse Fehlposten wie Torjäger André Werner oder Freistoßexperte Leonardo Juresic doch deutlich anzumerken waren.
Den verdienten Auswärtssieg der Elf von Engelbert Haupt, die sich zum Großteil aus Flüchtlingen zusammensetzt, soll das aber keineswegs schmälern!
Dieser erste Saisonsieg ließ sie nun erstmal – an Wespe auf Rang acht vorbei – in die obere Tabellenhälfte klettern.

SV West-Eimsbüttel III: Luderer – Dzaak-Koch, Jerke, Müller – Petreck, Blaschke – Lo Piparo, Meyer, Kund – H. Lahs, Kubow, eingewechselt: Iljazi, Ahrens, Trainer: Andre Schadwell

Tore: 1:0 Blaschke (7. H. Lahs), 1:1 F. Sharifi (13. H. Hosseini), 1:2 H. Hosseini (50. F. Sharifi), 2:2 Petreck (64. Foulstrafstoß, S. Sharifi an Kubow), 2:3 F. Sharifi (65. Hashemi), 2:4 Ayat (72. F. Sharifi), 3:4 Petreck (75. Handstrafstoß, H. Hosseini)

Gelbe Karten: Müller – S. Sharifi

Schiedsrichter: Ralf Stoltze (SV West-Eimsbüttel, ersatzweise)

Zuschauer: 9

Sonntag, 6. August 2017

Spielbericht FC St. Pauli V - Fatihspor


Starke Standards reichen St. Pauli nicht
Torreiches Match an der Feldstraße lässt Fatihspor jubeln

In der Vorwoche beim farbenfrohen Auswärtsspiel (zwei Feldverweise auf beiden Seiten) gegen Inter Eidelstedt knapp mit 2:3 unterlegen, hat die Fünfte des FC St. Pauli auch nach dem zweiten Auftritt der neuen Kreisliga-Serie eine Niederlage zu verdauen.
Das ambitionierte Fatihspor triumphierte in einem Match der Marke „Werbung für die Kreisliga“ mit 6:4 bei den weiter punktlosen Kiezkickern.
Diese hatten vor allem zu Beginn ihre Mühe mit den spielstarken Gästen, die früh durch den zentral einlochenden Soner Tosun in Front gingen (6.) und bei besserer Chancenverwertung bereits alles hätten klar machen können.
So traf Adem Büyükhan den Außenpfosten (12.), während Hüseyin Tosun zweimal seinen Meister in St. Pauli-Schlussmann Jannick Bucholski fand (18. & 22.).
Also richtete es Serhat Büyükhan, den Florian Preuß mit einem überragenden Diagonal-Schlag, in den Rücken der Abwehr, navigierte (26.).
Zwei Foulpfiffe machten Fatihspors schöne Führung aber prompt wieder kaputt, rotierte Till Blumenthal einen Freistoß unwiderstehlich um die Mauer herum (30.), ehe Patrick Plötz seinen selbst im Zweikampf herausgeholten Strafstoß mittig zum überraschenden 2:2 versenkte (34.).
Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, schlugen die Gäste noch vor der Pause zurück, indem diesmal Arton Abazi den famosen Flugball bemühte, Frederik Petersen die 3:2-Halbzeitführung erzielen zu lassen.
St. Pauli halfen dagegen weiterhin Standards, der Selvi-Elf einzuheizen, prüfte Plötz den gegnerischen Schlussmann per Freistoß (58.), um ihm zehn Minuten später aus dem Spiel heraus keine Chance zu lassen, als er im Strafraum zum Schuss kam und flach zum erneuten Ausgleich einschob.
Und es kam noch besser für Braun-weiß, feuerte Freistoß-Spezi Blumenthal einen ruhenden Ball aus 20 Metern ins Torwart-Eck – 4:3!
Plötzlich war Fatihspor der Jäger in einem intensiven Match, das damit aber noch lange nicht entschieden war.
Denn mit vollem Einsatz drückte man auf den Gleichstand, der H. Tosun im Angesicht mit dem gegnerischen Fänger noch vor Beginn der Schlussphase rasch gelang (72.).
Ein Doppelschlag sollte die Partie sogar noch komplett zu Gunsten der Jungs von der Wendenstraße drehen. Erst staubte A. Büyükhan zum umjubelten 4:5 ab (den ersten Versuch durch S. Tosun wehrte Bucholski zu kurz ab), dann traf Innenverteidiger Kay-Olaf Stüwe gegen die Laufrichtung seines Fängers ins eigene Tor. Flankengeber Frank Niesmann und seine Kollegen freute es.
Ein abermaliges Comeback gelang St. Pauli in den letzten Minuten nämlich nicht mehr.
Mit vier Zählern und Platz vier ist Fatihspor im Soll, während Chris Sprick und seine Mannen einstweilen im Rotlichtbezirk der Tabelle angekommen sind.

FC St. Pauli V: Bucholski – Büscher (90. Ledig), Warnke, Stüwe, Boon – Blumenthal, Palme – Schirrmann (59. Hollstein), Ranck (46. O. Petersen), Dridi – Plötz, Trainer: Christopher Sprick

Fatihspor: Lauenroth – Preuß, Dalkiran, Abazi, Marr – S. Tosun, A. Büyükhan, Tatan (59. Niesmann), H. Tosun – F. Petersen (76. Tunc), S. Büyükhan (64. Youssef), Trainer: Ismail Selvi

Tore: 0:1 S. Tosun (6.), 0:2 S. Büyükhan (26. Preuß), 1:2 Blumenthal (30. direkter Freistoß), 2:2 Plötz (34. Strafstoßtor, Marr an Plötz), 2:3 F. Petersen (43. Abazi), 3:3 Plötz (68.), 4:3 Blumenthal (71. direkter Freistoß), 4:4 H. Tosun (72. Preuß), 4:5 A. Büyükhan (79. S. Tosun), 4:6 Stüwe (80. Eigentor, Niesmann)

Gelbe Karten: Blumenthal, Palme – Preuß, F. Petersen, H. Tosun

Schiedsrichter: Dennis Rosinski

Zuschauer: 70

Spielbericht FC St. Pauli VI - TSV Sasel III


St. Pauli VI vom Pech verfolgt
Ersatzgeschwächte Kiezkicker unterliegen per durchgerutschtem Freistoß

Dem furiosen Saisonstart (4:4 bei Alstertal / Langenhorn II) folgte der erste kleine Rückschlag.
Erstmalig musste die Sechstvertretung des FC St. Pauli die Spielfläche als Verlierer eine Kreisliga-Spiels verlassen.
Profiteur war in diesem Fall die dritte Mannschaft des TSV Sasel, die in der Entstehung glücklich, aber in der Summe verdient die drei Zähler an der Feldstraße einstrich.
Als Torschütze des Tages ließ sich Joker Henrik Johannsen mit einem an Freund und Feind vorbeigerutschten Freistoß von der linken Seite, direkt nach seiner Hereinnahme, feiern.
Irgendwie passend aus Sicht des FC St. Pauli, dass das niederlagenbringende Gegentor ausgerechnet auf diese unglückliche Weise fallen sollte, waren die Kiezkicker an diesem Sonntagnachmittag freilich nicht vom Personalglück verfolgt.
Ohnehin schon ersatzgeschwächt in Match gegangen, verloren sie erst Torhüter Mathias Seibt (Oberschenkel, 44.) und Mitte der zweiten Halbzeit auch noch Führungsspieler Henrik Zech, der im bereits angeschlagenen Zustand noch einmal selber kräftig zugrätschte und sich damit quasi selber „den Rest“ gab.
Den verursachten Freistoß (jener zum 0:1) musste er unter Behandlung von draußen aus betrachten (67.).
Als auch noch Tim Rosenthal, der hinten so einige Scharte im letzten Moment noch auswetzte, nach einem dynamischen Strafraumzweikampf die Segel streichen musste, das Wechselkontingent aber bereits erschöpft war, mussten die Braunen ihre Schlussoffensive in Unterzahl starten.
In dieser merkte man ihnen doch deutlich das Fehlen von Torjäger Kai Simons als wuchtige und vor allem effiziente Offensivwaffe an.
So blieb Oliver Wolffs Kopfballchance (drüber geschädelt, nachdem Henrik Zech sauber flankte) aus der ersten Halbzeit die gefährlichste ihrer Art.
Umgekehrt schaffte sich der TSV Sasel über die Zeit ein Chancenplus, zu dem auch Jan-Philip Eppels Chance zur Entscheidung gehörte, bei der der sehr junge Matthis Thun (Holsatia Elmshorn) an der Seitenlinie zurecht den karierten Wimpel unten ließ, der starke Seibt-Vertreter Daniel Balewski seine Farben aber mit einer klasse Rettungstat bis zum Abpfiff im Spiel hielt.
In Harksheide will der Aufsteiger den ersten Sieg der eigenen Kreisliga-Historie dann mit einem hoffentlich wieder etwas gelichteten Lazarett wieder in Angriff nehmen.

FC St. Pauli VI: Seibt (44. Balewski) – Rosenthal, Fein (46. Ewald), Niebelschütz, D. Yesilmen – Surmann, Maschwitz, Zech (68. Hävecker) – Wolff, Sediqi, Urban, Trainer: Tim Wilhelm

TSV Sasel III: Hoppe – Stokic, Raab, Hennings, Witthöft – Garnatz (67. Johannsen), Hirsinger – Eppel (88. Dieder), Wohlers, Lauts (71. Sadzki) – Wiese, Trainer: Marc Gräfe

Tore: 0:1 Johannsen (67. direkter Freistoß)

Gelbe Karten: Surmann, Wolff, Zech – keiner

Schiedsrichter: Axel Kahl (Holsatia im EMTV, Note 2,5)

Zuschauer: 60

Besonderes Vorkommnis: Da das Wechselkontingent des FC St. Pauli bei Tim Rosenthals verletzungsbedingten Ausscheiden bereits erschöpft war, setzte das Team die Partie zu zehnt fort (73.).
Oliver Wolff (l:) und seine Kollegen flirteten trotz Personalnot mit einem Punktgewinn.