Sonntag, 12. Mai 2019

Spielbericht FC Alsterbrüder II - VfL Hammonia II

Offensivmonster erklimmen Aufstiegsplatz
Alsterbrüder-Reserve setzt Serie eindrucksvoll fort – und ist neuer KL2-Vize

Für Freunde der gesamten Bandbreite der Fußball-Emotionen lohnte sich am Sonntag ein Besuch des Walter-Wächter-Platzes, wo vor dem Kellerkracher der Bezirksliga Nord (Alsterbrüder I. gegen den VfL) eine Liga tiefer ganz andere Tabellenregionen im Fokus standen. Denn im Windschatten der Ligamannschaft, die sich trotz des wichtigen 3:0-Erfolgs weiter mit dem brutal spannenden Abstiegskampf der Nord-Staffel auseinandersetzt, eilt die Zweitvertretung mit Siebenmeilenstiefeln in Richtung Spitze der Kreisliga 2.
So drangen die in der Rückrunde einzig zum Auftakt in Groß-Flottbek unterlegenen Gelb-blauen dank eines abermaligen Tor-Spektakels gegen die Mittelfeld-Elf des VfL Hammonia II gar auf Rang zwei vor.
Der Grundstein dafür war rasch gelegt. Keine fünf Minuten hatten die Akteure in der angenehmen Frühlingssonne zugebracht, da stand bereits eine 2:0-Führung zu Buche. Spielminute eins war noch nicht ganz beendet, als Sönke Schal am Ende eines stilisierten Angriffs von halbrechts eröffnete, ehe auch für Tim Algner ein Loch in der käsigen Hammonia-Defensive zu finden war.
Keineswegs aber hatte Bartel den Most hier schon geholt, kam näherten sich nun auch die mittlerweile etwas verbesserten Gäste der Gefahrenzone. Gerne hätte sie sie inmitten derer einen Strafstoß erhalten, nachdem Felix Bosselmann die Kugel an den Arm bekam. Die leidige Handspieldiskussion macht eben auch vor den Amateuren nicht halt.
Schiedsrichter Thorsten Kunkel mochte jedenfalls, sehr zum Ärger der erbosten Hammonen, vertretbarerweise nicht pfeifen und zog sich damit deren Unmutsbekundungen auf sich. Hätte sich Co-Trainer Ali Koc (später aus dem Innenraum verwiesen) da mal etwas mehr zurückgehalten…
Noch bevor der Schiedsrichter ihm ein angemessenes Plätzchen zuwies, weckte Torben Koschinsky als Empfänger eines schnell ausgeführten Freistoßes die Hoffnung des verkürzenden VfL (22.). Da sah der nur langsam fallende FCA-Fänger Philipp Bringmann im ersten Torwarteinsatz nach seiner Baby-Pause nicht gut aus.
Kein Problem, begannen seine Vorderleute nach der Pause einen waschechten Sturmlauf, der zwar mit Schals unbedrängten Versuch über das leere Tor (Vorarbeit Algner) unglücklich begann (1.), binnen zwölf Minuten aber gleich dreifach Grund zum Jubeln bescherte.
Sauber von Heine und Schal in Szene gesetzt, schob Routinier Dejan Glisovic zum 3:0 ein, ehe Maximilian Heine kurz darauf selbst von einer dilettantisch ausgeführten Abseitsfalle der überorderten Weißen profitierte. Ähnlich wie auch Sönke Schal, der seinen Doppelpack nach einer Stunde schließlich doch schnürte.
Dass Torben Koschinsky daraufhin ein echter Kunstschuss zum verkürzenden 5:2 aus Linksaußenposition gelang (65.), goss dem FCA nicht allzu viel Wasser in den Wein.
Wäre der eingewechselte Niklas Heisen vor Bringmann nicht zu unentschlossen (72.), ein Koschinsky-Freistoß kein Fall für den nicht vorhandenen Balljungen gewesen (73.), und/oder hätte Der Schlussmann der Alsterbrüder nicht ein Geschoss von Sascha Lucks im Übergreifen entschärft (74.), wäre es vielleicht doch noch ein spannender Sonntagvormittag geworden.
So aber blieb eine weitere Belohnung für Hammonias beste Spielphase aus, sodass für die Kicker von der Sternschanze nur der Frust blieb.
Obendrauf verloren sie im Palaber um einen nicht eingehaltenen Mauerabstand noch Soner Geygel per Ampelkarte (86.). Tobit Hogrefes flach geschossenen 6:2-Endpunkt (97. Saisontor der gesamten Mannschaft!) konnte Geygel somit, wie auch seine auf dem Feld gebliebenen Mitstreiter, nicht verhindern.
Die Alsterbrüder-Reserve, die bereits im vorigen Aufstiegsjahr mit 110 erzielten Treffern als Torfabrik der Kreisklasse 7 brillierte, hat es jetzt in der eigenen Hand: Zwei Siege in den verbliebenen beiden Matches in Nienstedten und gegen Absteiger GWE II wären der sichere Aufstieg aufgrund des starken Punktekoeffizienten in der Verlosung der Zweitplatzierten Kreisligisten. Spitzenreiter Teutonia 05 II scheint mit vier Zählern Vorsprung wohl nur noch schwierig einholbar.

Tore: 1:0 Schal (1.), 2:0 Algner (5.), 2:1 Koschinsky (22.), 3:1 Glisovic (48. Schal), 4:1 Heine (54.), 5:1 Schal (60.), 5:2 Koschinsky (65. Bosse), 6:2 Hogrebe (90.)

Gelbe Karten: Loos, Algner – da Palma Guerreiro Silva

Gelb-rote Karte: Geygel (VfL Hammonia II, 86. wiederholte Unsportlichkeit)

Schiedsrichter: Thorsten Kunkel (FC Voran Ohe)

Zuschauer: 45

Besonderes Vorkommnis: Hammonia II-Co-Trainer Ali Koc wurde wegen wiederholten Reklamierens aus dem Innenraum verwiesen (26.).

Dienstag, 7. Mai 2019

Spielbericht SC Sternschanze 1.E - Eimsbütteler TV 1.E

Mit dem Glück des Tüchtigen
Spiel dominiert und doch gezittert: ETV-2008er in der Pokal-Endrunde!

Nicht ganz überraschend, aber am Ende durchaus knapp schafften es die hoch ambitionierten 2008er des Eimsbütteler TV ihren Jubel über den Endrundeneinzug im hamburger Pokal.
Im Derby beim wegen seiner Unberechenbarkeit respektierten SC Sternschanze standen die Sterne an sich recht günstig, den Fahrschein für die 8er-Konkurrenz in Jenfeld komplikationslos zu lösen. Mehr Mut, mehr Spielanteile und gute Einschussmöglichkeiten prägten das Bild pro Rot. Nur sprach der Spielstand ab der achten Minute eine andere Sprache.
Gleich die erste Offensivwelle des SCS verwertete der im Viertrundenmatch in Glashütte (5:2 nach Verlängerung) noch vom Schusspech begleitete Jona Specht zum mehr als schmeichelhaften 1:0, das auch der Folge den Kräfteverhältnissen auf dem Platz spottete.
Darf mit seinem ETV weiter vom Double träumen: F. Dresemeyer.
Allein in den Minuten 17 bis 24 ergaben sich zwei vom starken Theo Spöhrer vereitelte Schusschancen für Carl vom Hau, ein Lattentreffer Finley Dresemeyers und der postwendende Nachschuss, knapp verzogen, durch Elias Baldé.
Wenn es die anderen also nicht hinbekommen, muss in solchen Situationen eben der Captain ran, den schiefen Spielstand geradezurücken. Mit viel Platz und noch mehr Gefühl schweißte Frederik Schröder die Kugel umgehend nach Wiederanpfiff wunderbar aus gediegener Entfernung zum Gleichstand ins Dreiangel. So kann man eine zweite Halbzeit freilich beginnen!
Elfmal drehte sich danach der Sekundenzeiger, da waren die Verhältnisse kurzerhand gleichgerückt, als sich die Bundesstraßler sicher durch das Zentrum kombinierten, Elias Baldé das Auge für den günstig postierten Johann Wiebel bewies und der Mann, der bereits im Punktspielduell im September (doppelt) traf, eiskalt vollstreckte.
Apropos Punktspiel: Auch in diesem hatten die Schanzer geführt (2:0), der ETV den Bock umgestoßen und letztlich deutlich 7:3 gewonnen. Drohte Blau-rot heuer ein ähnliches Schicksal?
Als wäre bei ihnen plötzlich ein Schalter umgelegt, kämpften sie nun darum, die Dinge sich nicht wiederholen zu lassen.
Nur der Querbalken stellte sich Jona Specht aus kurzer Distanz bei Maalik Ebels Flanke entgegen (41.), während der früh angeschlagene Joaquin Herrera Sarria seine Schusschance von halblinks um nur wenig vergab (42,).
Nicht weniger Aussichtsreich scheiterte es bei, erneut, Jona Specht an der sauberen Ballverarbeitung im Strafraum (45.).
Vom Willen getrieben, von der eigenen Hektik in ihren Aktionen aber ausgebremst, rannten die Hausherren für den Ausgleich an.
Und weil Carl vom Hau die ideale Konterchance, eine Minute vor Ultimo, nicht zu nutzen wusste (drüber), blieb die Spannung bis zum Ende der spartanischen, knapp einminütigen Nachspielzeit erhalten.
Dementsprechend groß waren die Steine, die dem unter Beschuss stehenden Torsteher Noa Albrecht und seinen Vorderleuten vom Herzen fielen.
In der Liga auf Kurs Meisterschafts-Play-offs, lebt beim ETV der Traum vom Double weiter.
Auf Seiten des SC Sternschanze folgte den kurzen Tränen der Enttäuschung schnell wieder der kollektive Gesang. Ob es andersherum genauso gewesen wäre?...

Tore: 1:0 Specht (8.), 1:1 Schröder (26.), 1:2 Wiebel (37. Baldé)

Schiedsrichter: Tiemo Schmidt (Niendorfer TSV, Note 3)

Zuschauer: 50

Sonntag, 5. Mai 2019

Spielbericht SC Victoria Hamburg 3.B - TuS Osdorf 2.B

Ästhetisches Meisterstück
Traumtore an der „Area 52“: Vicky-B3 sichert sich den Titel

Bezirksligameister statt Oberligaabsteiger: Die in der Saison
zur Zweiten gestoßen Lennox Kaiser (l.) und Kjell Blum (r.)
Es ist geschafft! Ironischerweise am selben Tag, an dem die ersten 2003er des SC Victoria rechnerisch aus der Oberliga abgestiegen sind, brachte die Jahrgangszweitvertretung zwei Spieltage vor Ultimo die Meisterschaft in ihrer Bezirksligastaffel 21 unter Dach und Fach.
Die dazu nötigen drei Zähler gerieten im – man kann es vorweg nehmen – beidseitig fair geführten Heimspiel gegen TuS Osdorf rasch in greifbare Nähe, wartete der überlegen auftretende Spitzenreiter auch gleich mit guten Torchancen auf. Jahma Nurestani verfehlte knapp aus dem Zentrum (4.), während Lennox Kaiser das Alu auf Standfestigkeit prüfte (10.).
Mit Fynn Niederhoffs Rechtsschuss aus spitzerem Winkel war der Anfang vom Zählbaren dann schließlich gemacht (17.).
Es folgten weitere Gefahrenmomente, bei denen Nierhoff (21.) und zweimal Dustin Groth (18. & 24.) das 2:0 durchaus auf dem Fuß hatten.
Gefühlt hatte der Meisterschaftsanwärter den Sieg bereits in der Tasche, doch langsam zeigten sich nun auch die bis dahin biederen Gäste, für die Alessandro Testa eine Kerlin-Flanke im schnellen Umschalten freistehend nicht ins Tor köpfte (31.) und Jason Oschatz aus 23 Metern auch den anderen Querbalken einer Belastungsprobe unterzog (37.).
Da kam den Blau-gelben das sauber über mehrere Stationen herausgespielte 2:0, letztlich sicher vollstreckt durch Dustin Groth, genau recht.
Doch meldete sich quasi mit dem Pausenpfiff Jason Oschatz noch einmal verkürzend zu Wort, indem er das Leder aus Linksaußenposition sehenswert hoch hineinzirkelte – 2:1!
Und dass es vor allem Osdorfs bulliger „99er“ an diesem Tag wissen wollte, untermauerte er knappe zehn Minuten im zweiten Durchgang gleich noch einmal per Rechtsschuss, den er wieder von Außerhalb des Sechzehners zum Ausgleich in die Maschen schickte.
Würde dieses Match ebenso kippen wie das 2:7-Hinspiel, bei dem es die Osdorfer waren, die trotz 2:0-Führung am Ende deutlich eingeschenkt bekamen?
Nein, bekamen die Hausherren die Lage wieder in den Griff, sodass die verspielte Führung nur sieben Minuten später wiederhergestellt war. Im Falle von Mika Schubacks schön gezogenen Schusses mit rechts von halblinks auch auf höchst ästhetische Weise.
Das Manko der problematischen Chancenverwertung blieb allerdings auch in der Folge der Begleiter der Hellwegen-Elf, die dadurch im Rahmen eines einfachen Ballverlustes in der Vorwärtsbewegung fast erneut den Gleichstand kassierte. Oschatz´ abgefälschtes Geschoss fehlte jedenfalls nicht viel zum Führungskiller. – Durchatmen!
Jedwede Schnappatmung seiner Farben gedachte der blitzschnell von Tom Schencks Einwurf auf die Reise geschickte Vion Memedi zu beenden, wäre da nicht ein Pfiff zum Eckstoß gewesen. Schwierig zu sehen, ob der Ball vor seinem Heber, der dem Keeper ins Gehäuse rutschte, voll hinter der Grundlinie (dann aber Abstoß) war oder nicht…
Sei es drum, denn kurz vor Toresschluss machte Louis Kreikenbohm aus 25 Metern alles klar. Wieder ein hübsch anzusehender Treffer, der eines souveränen wie verdienten Meisters würdig erschien!

SC Victoria Hamburg 3.B: John – Kaiser, Kohnke, Dähn, Umbach – Nierhoff, Blum, Kreikenbohm – Di Serio, Nurestani, Goth, eingewechselt: Schuback, Schenck, Vera, Memedi, Trainer: Tom Hellwegen

TuS Osdorf 2.B: Hallmann – Akakpo, Peker, Djada, Keravcin – Oberst, Oschatz – Kerlin, Deeg, Laskowski – Testa, eingewechselt: Rosenboom, Muslija, Trainer: Andreas Schmidt

Tore: 1:0 Nierhoff (17.Di Serio), 2:0 Groth (38. Schenck), 2:1 Oschatz (40.), 2:2 Oschatz (49.), 3:2 Schuback (56.), 4:2 Kreikenbohm (79.)

Schiedsrichter: Hans-Jürgen Wilck (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 48